Tanz im Vulkan

Heute morgen schauten wir doch etwas verwundert aus der Wäsche. Als uns Per und Katya gestern aber deutlich nach zwölf Uhr verlassen hatten, war der Platz neben uns am Steg noch frei. Dort lag heute Morgen ein Boot mit deutscher Flagge und der Name war uns auch bekannt: SY LUBINI :-). Die hatten wir doch in Lagos schon einmal getroffen. Trotzdem klopften wir nicht an die Bordwand. Wer gestern so spät oder eher früh angekommen ist, sollte auch ausschlafen dürfen.

Etwas später kam dann Bewegung ins Nachbarschiff und wir gingen hinüber, um „Hallo“ zu sagen 🙂 Schon im Laufe des nächsten Tages wollten Klaus und Bernd mit der SY LUBINI wieder in See stechen. Spontan luden wir sie ein, den Tag mit uns zu verbringen und die Insel zu umrunden, denn ab heute hatten wir wieder ein Mietauto vor dem Boot. Da konnten die Beiden schlecht „Nein“ sagen und gegen Mittag falteten wir uns dann zusammen in den Ford Fiesta. Mit vier Personen war es schon recht kuschelig darin 🙂

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Unterwegs gab es natürlich viel zu berichten von den Rückkehren aus der Karibik und wir sammelt fleißig Tipps für unsere Zeit dort am Ende des Jahres 🙂

Unser erstes Ziel war Biscoitos an der Nordküste der Insel. Hier kann man in einen wunderschönen Naturschwimmbad ganz entspannt und geschützt vor der Brandung baden. Und da es Sonntag war, machte das auch halb Terceira 🙂 Da haben sie Recht, bei so schönem Wetter soll man es sich auch so richtig gut gehen lassen. Uns war das Wasser noch etwas zu kalt und wir fanden, dass ein Eis in der Sonne eine mindestens genau so gute Abkühlung sei 🙂

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Von der Küste aus hatte man eine gute Aussicht auf den höchsten Berg der Insel, den „Santa Barbara“. Dieser zeigte sich ausnahmsweise einmal ohne Wolken. Damit stand das nächste Ziel unseres Ausflugs fest 🙂

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So ging es vorbei an großen Stieren und idyllischen Seen, aber das Ziel kam und kam nicht näher. Die Beschilderung auf der Insel ließ uns fast verzweifeln und wir drehten doch mehrere Ehrenrunden, bis wir den Gipfel endlich erreichten.

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So waren uns die Wolken dicht auf den Fersen und keine zehn Minuten später war es mit der Aussicht dann auch vorbei 🙁 Aber für ein paar Fotos hat es noch gereicht.

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Auf unserem weiteren Weg lagen noch zwei vulkanische Highlights, die man nur auf Terceira bestaunen kann. Zuerst kamen wir zu den „Furnas do Enxofre“. Hier steigen heiße Schwefeldämpfe aus vielen kleinen Felsspalten aus dem Boden. Das Geruchserlebnis kann ich hier leider nicht wiedergeben 🙂

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Einen Katzensprung entfernt ging es hinein in den Vulkan. Gute einhundert Meter tief ist der Krater des erloschenen Vulkans zu begehen und endet in einem kristallklaren See.

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Außerdem gibt es noch eine große Nebenhöhle, die wegen der besonderen Akustik auch für Konzerte genutzt wird. Das wäre ja nichts für mich 🙁 Hier unter war es doch empfindlich kalt und außerdem regnete beständig Kondenswasser vom Himmel 🙁

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Der Besuch des Vulkanes war wirklich ein einmaliges Erlebnis, aber wir hatten noch einen weiteren spannenden Programmpunkt auf unserer Liste: Stierkampf am Strick.

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So fuhren wir hinüber nach Vila Nova, wo das Spektakel statt finden sollte. Erfreulicherweise war es einfach zu finden, man brauchte nur den anderen Autos folgen, die plötzlich überall um uns herum auftauchten. So parkten wir dann irgendwo am Straßenrand und marschierten zu Fuß weiter ins Stadtzentrum.

An der Hauptstraße waren alle Tore, Türen und Fenster mit Brettern verbarrikadiert. Sicher auf Mauern und hinter den Zäunen harrten die Damen der Dinge, die da kommen würden, während die Männer noch auf der Straße flanierten.

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Ein netter, älterer Mann zeigte uns einen sicheren Platz hinter der hohen Mauer vor einem öffentlichen Gebäude. Dort machten wir es uns bequem. Mal sehen, was passieren würde.

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Durch einen lauten Knall wurde bekannt gemacht, dass der Stier unterwegs war. Und schnell kam Bewegung in die Meute :-). Von hinten kam der Stier gerannt, gesichert durch ein starkes Seil, an dessen anderen Ende fünf starke Männer in weißen Hemden hingen.

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Auf dem oberen Bild ist er nicht leicht zu finden :-). Unten hat er sich spektakulär in Szene gesetzt.

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Der Ablauf des ganzen Spektakels ist also wie folgt: Der Stier wird am Strick die Hauptstraße entlang begleitet und jagt auf seinem Weg die mutigen, mehr oder weniger jungen Männer, die sich ihm bewaffnet mit Jacken, Decken oder Regenschirmen in den Weg stellen. Gerät er auf Abwege oder verlässt den rechten Weg kommen die Männer am anderen Ende des Seiles zum Einsatz. Verletzt werden soll weder Stier noch Toreros 🙂 Nach zwanzig Minuten ist für den Stier die Vorführung vorbei und der nächste Stier darf dafür sorgen, dass sich ein paar Männer zum Affen machen können. Hauptsache ist wohl, man trifft sich, man wird gesehen und es gibt genug kalte Getränke und leckere Dinge zum Essen 🙂 Man braucht halt nur einen passenden Grund. Allerdings passieren auch regelmäßig böse Unfälle wenn der Stier den Kampf gewinnt. Das gibt dem ganzen Treiben wohl den Reiz  und sorgt für Spannung.

Essen wollten wir nach dieser „Anstrengung“ aber dann auch  🙂 und fuhren zurück nach Praia de Victoria. Diesmal wählten wir ein Restaurant in der zweiten Reihe, das uns mit noch niedrigeren Priesen und höherer Qualität überzeugen konnte. Ein schöner Ausklang eines schönes Tages. Schade, dass es wohl etwas länger dauern wird, bis wir die SY LUBINI und ihre Crew wiedersehen.

 

 

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