Am Samstag werden wir dem europäischen Festland erstmal den Rücken kehren. 480 Seemeilen sind es bis Porto Santo und das Wetter verspricht zum Segeln optimal zu werden. Nach zwei Wochen im Hafen ist es langsam auch mal wieder Zeit, die Segel zu setzen und sich einen frischen Wind um die Nase wehen zu lassen. Auch diesmal sind wir nicht alleine unterwegs, denn mit uns zusammen fahren auch die SY INFINITY und der Katamaran JOY OF LIFE zum gleichen Ziel nach Madeira. So wird die Überfahrt auch nicht langweilig, denn über Funk kann man auch sehr nett quatschen, wenn der Partner in der Koje liegt und schläft 🙂
Bei uns sind (bis auf die WLAN-Antenne) alle Reparaturen abgeschlossen, und auch die Bezüge für die Polster im Salon wurden geliefert. Der zweite Außenborder hat eine tolle Abdeckung und auch die Leinen und Winschen am Mast haben jetzt einen Sonnenschutz.
In den letzten Tagen wurden alle Vorräte an Bord wieder aufgefüllt. Als besonderes Highlight ist der Besuch bei ALDI und LIDL zu erwähnen. So wanderten mal wieder ein paar „deutsche Bekannte“ in unseren Kühlschrank und darauf freuen wir uns ganz besonders 🙂 Ich muss gestehen, dass ich auch noch einen Weihnachts-Stollen ganz tief unten in der Backskiste verstaut habe. Irgendwann wird dann wohl auch bei höheren Temperaturen etwas Weihnachtsstimmung aufkommen?! Es ist ja noch Zeit, aber als Segler lernt man eines: Kaufen, wenn es etwas (Besonderes) gibt. Der nächste Supermarkt sieht bestimmt völlig anders aus und hat auch ein ganz anderes Sortiment und wann man mal wieder auf einen Supermarkt trifft, weiß man auch nicht so genau 🙂
Aber nicht nur Vorräte sind in den letzten Tagen auf die SUMMER gewandert, wir haben jetzt auch einen neuen Brotbackautomaten. Den werde ich in Madeira feierlich einweihen. Hier in Lagos kann ich gegen die Qualität der deutschen Bäckerei sowieso nicht ankommen. Da gehe ich doch lieber dort einkaufen als mir die Finger zu verbrennen.
Außerdem werden wir uns so bald wie möglich noch ein Vakuumiergerät zulegen. Die Lagerung von Lebensmitteln auf einem Boot ist eine echte Herausforderung. Jedes Mal, wenn ich auf der Joy OF LIFE zu Besuch bin, möchte ich am liebsten den riesigen Kühlschrank mitnehmen. Aber wir hätten ja doch keinen Platz dafür 🙂 und wahrscheinlich würde es auch auffallen 🙂 🙂 Unser Kühlschrank ist leider nicht der größte und was für Nicht-Segler vielleicht schwer vorstellbar ist: er wird von oben beladen. Wenn man also nicht jedes Mal alles wieder ausräumen möchte, ist schon beim Einräumen eine ganze Menge Hirnschmalz notwendig. Obst und Gemüse finden aber nur in Ausnahmefällen noch ein Plätzchen darin. Das müsste anderweitig verstaut werden. So macht jeder von uns seine eigenen Erfahrungen und dann wir tauschen uns dazu aus und nutzen die Zeit zum Üben, denn der nächste Supermarkt ist jetzt in der Regel noch nicht weit. Das wird dann auf dem Atlantik wohl anders aussehen 🙂
Ab morgen werden wir den Blog wieder per Funk auf die Internetseite schicken und bitten schon mal um Eure Nachsicht, falls uns wieder mal ein Umlaut oder ein „ß“ durch die Lappen geht. Denn solche komischen Buchstaben sind per Funk nicht übertragbar. Auch Bilder können wir erst wieder nachreichen, wenn wir eine normale Internetverbindung haben.