Routenplanung nach England steht

Letzte Nacht hat es geblitzt und gedonnert, was das Zeug hält. Unser Arbeitsteilung: Dietmar schläft und Katja steht senkrecht im Bett 🙂 Es war tagsüber unglaublich schwül und in der Sonne kaum auszuhalten. Erst recht nicht mit einem Akkuschrauber in der Hand, mit dem ein neuer Halter für den Zweitanker montiert werden musste. Ein sehr schöner Ausflug in die Cuxhavener Innenstadt hat aber alles wieder gerichtet. Wieder einmal ein wunderschönes Plätzchen, an dem wir uns sofort sehr wohl gefühlt haben. Tolle Architektur in einem hervorragenden Pflegezustand und nette Menschen, die darin wohnen. So ganz nebenbei haben wir uns verführen lassen, zwei flotte Falträder an Bord zu nehmen. Heute Mittag holen wir die Renner ab. Der Spass mit dem Rad die Umgebung zu entdecken und sich so oft es geht, sportlich zu betätigen, gehört auch zum neuen Lebensgefühl. Vorher waren es ja eher jede Menge Pferdchen unter der Haube 🙂
Wir waren aber auch auf anderen Gebieten aktiv. Die Routen und Zeitplanung für den Törn an die Süd-Ost-Küste von England steht.
Unser Ziel ist die Marina „Suffolk Harbour“, weil unweit davon in dem Ort Felixstowe unser lieber Freund Tom mit seiner Frau Ann lebt. Mit „Onkel“ Tom bin ich 2012 zusammen von den Kanaren über den Atlantik in die Karibik gesegelt. Wir haben uns sehr gut verstanden und unsere Freundschaft wird sorgfältig gepflegt.
Also jetzt zum Törn:

Samstag 24.Mai Einfahrt in die Elbmündung

Samstag 24.Mai Einfahrt in die Elbmündung


Neben den Schiffahrts -Strassen über die Nordsee. Distanz 350 SM (ca. 650km)

Neben den Schifffahrtsstraßen über die Nordsee. Distanz 350 SM
(ca. 650km)


Am Montag, den 27. Mai am Nachmittag ist die geplante Ankunft

Am Montag, den 27. Mai am Nachmittag ist die geplante Ankunft


....dann nur noch den Orwell River hoch bis zur Marina Suffolk Harbour

….dann nur noch den Orwell River hoch bis zur Marina Suffolk Harbour


Wir werden sehen, ob wir richtig mit den Gezeitentafeln gerechnet haben. Optimal wäre es 2 Stunden vor Hochwasser in den Orwell River einzulaufen, damit wir genug Wasser unter dem Kiel haben. Zwischen Ebbe und Flut liegen immerhin 3,50m Unterschied.

Nordsee – wir kommen!

In 20 Minuten werden wir unseren Liegeplatz in der Marina Laboe verlassen. Es ist ein wunderschöner Morgen mit viel Sonne und lauen Temparaturen. Es geht dann ca. 1,7 Seemeilen Richtung NW bis wir die Einfahrt erreichen werden. Unsere SUMMER soll heute Abend das erste mal salzige Nordsee unter dem Kiel haben. Das erste Stück wird unser lieber Freund Helmut mit uns fahren. Um 7:00 sind wir zum Frühstück an Bord verabredet, das wir vor der Schleuse Holtenau einnehmen wollen. Vor der Schleuse werden wir anlegen und auf Warteposition gehen. Wenn der Schleusenmeister dann Das Lichtsignal „Weiss unterbrochen“ zeigt heisst es dann Einfahrt frei in die alte Nordschleuse.
Morgen früh werden wir dann berichten. Muss jetzt schnell noch unter die Dusche 🙂
Marina Laboe am Morgen
09:25 Ausfahrt Schleuse Holtenau Nord:-) Helmut übernimmt die erste Wache und das Steuer. Wir laufen jetzt 6 Knoten und sind sehr froh, dass wir unsere erste Schleuse gemeinsam gemeistert haben. Die Natur ist beeindruckend schön in Ihrer Vielfältigkeit. Wir begegnen sehr vielen Gänsen, Comoranen, Schwänen und Anglern. Im Sonar war nicht nur ein dicker Fisch unter dem Boot zwischen 6 und 10m Tiefe zu sehen. Angeln ist aber nicht drin bei dem Speed und dem Schiffsverkehr. Das wird sich auf der Überfahrt nach UK aber sicher ändern. Herzliche Grüsse an dieser Stelle an unseren Profiangler Michael aus Manching! Alles in allem eine sehr schöne Kanaltour.
12:30 Helmut geht von Bord weil für ihn eben noch nicht jeder Tag ein Samstag ist! Danke auch für Deine Begleitung (in jeder Hinsicht!), für das schöne Geschenk und viel Erfolg bei Deinem Geschäftstermin!

Helmut als Skipper

Helmut als Skipper


17:00 In gut 2 Stunden werden wir Brunsbüttel erreichen. Gott sei Dank hat die Sonne etwas nachgelassen, es war schon sehr warm unter Tags. Katja steuert fleissig die dicken Pötte aus und ich durfte auch einmal etwas unter Deck dösen. Auf meine Capitana ist eben Verlass 🙂
Capitana in progress

Capitana auf der Brücke


19:00 Anlegen in der Marina Bruhnsbüttel direkt vor der Einfahrt in die Schleuse. In ca. 100m Entfernung fahren die riesigen Schiffe an uns vorbei. Das wird wahrscheinlich die ganze Nacht so gehen. An unserer SUMMER hat noch eine 37 Fuss „Janneau“ längsseits fest gemacht. Das nennt man seemännisch „im Päckchen“ liegen. Auf dem Boot ist Fabian als Ausbilder mit seinen 4 Mitseglern gerade von Helgoland zurück gekommen. Der Witz an der Sache ist, wir haben uns vor wenigen Tagen in Flensburg in der Marina Sonwik getroffen!
Katja und ich haben danach noch schnell eine Runde durch die City gedreht und ein Spagetti-Eis vernascht. Morgen heisst es früh aufstehen denn wir wollen bei Hochwasser auf die Elbe stromabwärts Richtung Cuxhafen fahren.
Blick aus dem Salon. Besser als Fernsehen

Blick aus dem Salon. Besser als Fernsehen


22:00 Katja schläft schon und ich geniesse das neue Lebensgefühl in vollen Zügen an Deck gepaart mit netten Telefongesprächen wie eben mit meinem lieben Freund Reiner aus Minga. Das Leben ist wunderbar und es gibt noch so vieles zu entdecken. Wir freuen uns schon darauf, unseren Freunden einmal ein Stück davon live irgendwo auf dieser Welt zu zeigen 🙂 Mit Freunden gemeinsam Schönes zu erleben macht doch doppelt so viel Spass!
Marina Brunsbüttel  bei Nacht

Marina Brunsbüttel bei Nacht

Summer unter Segeln – Glücksmomente auf Video

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Zwei Tage vor dem Start von Flensburg aus Richtung Nord-Ostsee Kanal haben wir heute ein sehr schönes Video vom Yachtservice GUTOWSKI erhalten. Es ist mir gleich 2 mal ein Schauer über den Rücken gelaufen und die Glückshormone waren im vollen Einsatz als ich unsere SUMMER in Fahrt gesehen habe. Es gibt nicht viele Gelegenheiten sein Schiff in „freier Wildbahn“ zu sehen. Danke an dieser Stelle an Jan Gutowski und Kameramann Hinnerk Klopp für diese schönen Bilder vor der Hafeneinfahrt Grömitz.
Link zum Video:
https://www.dropbox.com/sh/9idkz38d43ypyzx/AACY0n1TFCpdl6GGuSLDercXa
Am Montag früh geht es endlich los mit dem Ziel, am Mittwoch Abend zum ersten mal Nordseewasser unter dem Kiel zu haben. Bis dahin müssen wir aber noch ein gutes Stück Weg hinter uns bringen. Das Kribbeln beginnt schon jetzt bei dem Gedanken daran, dass wir viele neue Erfahrungen und Aufgabe vor uns haben, die wir gemeinsam bewältigen wollen. Eines ist aber jetzt schon sicher, dass uns der Abschied von unseren lieb gewonnenen Segelfreunden hier in Sonwik am Steg F schwer fallen wird. Wir hatten eine sehr schöne gemeinsame Zeit hier und auch einen tollen „Männerabend“ mit Martin, Uwe und Piet an Bord der Yacht GANESCHA von unserem Kumpel Martin.
Später dazu noch mehr. Ich muss los und meine häuslichen Pflichten nachkommen. Sonst gibt es Mecker von Katja 🙂

SONWIK eine freundliche Marina und Skippers Paradiese

Es ist ein verregneter Samstag Nachmittag in der Flensburger Förde. Nach drei geschäftigen Tagen in der Marina, die beste Gelegenheit die vergangene Woche kurz Revue passieren zu lassen. Nach einem überaus herzlichen Empfang des Hafenmeisters der Marina Sonwik, Herrn Holt, und unserer Segelfreunde Violetta und Martin von der SY GANESCHA fühlten wir uns von der ersten Minute an wohl. Was für ein Kontrast zu der enttäuschenden Verabschiedung der Hafenmeisterei in Grömitz(bis auf ein mehr beiläufiges gesprochenes „Gute Reise“ es gab eigentlich keine netten Worte). In Holt hat uns sogar schon 2 Stunden vor dem Einlaufen in Sonwik eine „Herzlich Willkommen“ per Mail geschickt. Das war ein tolles Gefühl! Am vergangenen Sonntag erhielten wir die Nachricht, dass meine Mutter für uns unerwartet verstorben ist. Natürlich war es ein bedrückendes Gefühl eine solche Nachricht an dem Tag zu erhalten, an dem wir die Leinen in unserem Heimathafen losgeworfen und unsere Reise begonnen haben. Dadurch wird einem aber auf der anderen Seite wieder einmal mehr bewusst, dass das Leben ein Geschenk ist und wir versuchen sollten das Beste daraus zu machen. Die Erfüllung unseres Traumes hat dadurch nur noch umso mehr Gewicht bekommen und die Familie steht auch dahinter.
Martin ist ein erfahrener Segler und rüstet sein Schiff ebenfalls gerade für die Überfahrt nach Portugal im Juli diesen Jahres aus. Aus diesem Grund und weil er ein guter Typ ist, hat er uns die besten Bootsausrüster „Skipper Paradiese“ :-), Werkstätten und seine und Violettas Segelfreunde vorgestellt. Das Ergebnis: Edelstahlbeschläge für den Heckanker, neues Gestänge für das Bimini, Rettungsboje, 2 AIS Transponder falls mal einer von uns über Bord geht, eine geniale 2,4 KG ´schwere SHIMANO Angelrolle (Endstufe!) für die dicksten Meeresfische, diverse Pflegemittel und eine Einladung zu einer Geburtstagsparty am Samstag Abend. Gestern Abend gab es schon einen kleinen Vorgeschmack. Nach vier Flaschen leckerem Wein mit Violetta, Martin, Uwe, Dirk + Frau sowie sehr unterhaltsamen „Doktor Gorch-Fock“ Geschichten waren wir gegen 00:30 wieder bei uns an Bord. Heute durfte ich dafür zum Ausgleich unsere defekte Bordtoilette reparieren. Einer der sehr wenigen Gelegenheiten an denen ich meine ansonsten blühende Fantasie und bildliche Vorstellungskraft zwanghaft unterdrückt habe 🙂
Was soll`s, das Ding funktioniert wieder. In 20 Minuten werden wir abgeholt und deshalb ist für heute Schluss.

Bügel Bimini

Bügel Bimini

Big Game Rolle

Big Game Rolle

UKW Funke fürs Cockpit

UKW Funke fürs Cockpit

Flensburg – wir kommen

Endlich Wind 🙂 Motiviert machen wir uns auf den Weg nach Flensburg, wo wir im Hafen Sonwik noch einige Tage mit Freunden verbringen wollen. Die 35 Seemeilen segeln wir mit günstigem Wind von hinten in knapp sechs Stunden. Während Dietmar sich fleißig ums Boot kümmert, habe ich einen ziemliche Durchhänger und verschlafe fast den ganzen Tag. Gut, das wir uns gegenseitig auf einander verlassen können. Beim nächstem Mal kann Dietmar dann ausspannen und ich werde mich um alles Andere kümmern.
In Flensburg werden wir schon erwartet und schnell auf unserem neuen Liegeplatz festgemacht. Wir fühlen uns direkt wohl und freuen uns, Zeit hier zu verbringen. Morgen werden wir wohl die Stadt erkunden und natürlich letzte Arbeiten an Boot durchführen. Heute Abend geht es aber erstmal zu Italiener direkt am Hafen, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
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Zwischenstopp Maasholm

Nach einer entspannten Nacht vor Anker wurden wir morgens um halb sieben von einem Höllenlärm geweckt, der direkt aus unserem Bettkasten kam. Der Generator war angesprungen J Schön, wenn die Technik funktioniert, aber es hätte auch eine Stunde später sein dürfen.
Unseren ersten Morgen auf See haben wir mit einem ausgiebigen Frühstück begonnen. Danach verließen wir ganz gemütlich unser Ankerbucht und segelten in Richtung Westen. In der ganzen Kieler Bucht waren heute großflächig Schießübungen der Bundeswehr abgesetzt. Sicherheitshalber machten wir einen großen Bogen darum herum. Trotzdem konnten wir am Horizont die großen Kriegsschiffe beobachten und die Schüsse hören.
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Gegen Nachmittag mussten wir wegen stark nachlassendem Wind das Segeln einstellen und erreichten gegen acht Uhr Maasholm in der Schlei unter Motor.
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Da Dietmar heute trotz „Fischfinders“ kein Angelglück hatte, gab es zum Abendessen nur Reis mit chinesischem Gemüse (war aber trotzdem lecker J) Mal sehen, ob ihm das Glück morgen hold ist. So ein frischer Dorsch würde schon gut auf unseren Speiseplan passen. Morgen geht es dann weiter nach Flensburg.

Leinen los :-)

In ca 1,5 Stunden heißt es Leinen los. Familie und Freunde werden gleich am Steg sein. Wir freuen uns und werden heute Nacht in einer Bucht vor Fehmarn vor Anker verbringen. Let the Show begin 🙂
16:40: Nach einer windigen ersten Passage haben wir vor 40 Minuten unsere Ankerbucht erreicht. Wir liegen vor Nord-Westwinden geschützt südlich der Insel Fehmarn. Katja hat heute erfolgreich ihr erstes Ankerbojen-Manöver gefahren und da meine Capitana nicht nur gut steuer, sondern auch kochen kann, gabe es im Anschluss als Festmal eine leckere Nudelsuppe. Die beiden netten Mädels von unserem Lieblingscafe „STRANDGLÜCK“ im Yachthafen Grömitz haben uns zum Abschied einen unglaublich leckeren Eierlikörkuchen (natürlich selbstgemacht :-)) geschenkt. Vielen lieben Dank an Eure tolle Crew! Es war immer eine Freude bei Euch zu frühstücken und dann zum Kaffee ein Stück leckerste Torte, Mandelhörnchen oder eben Topfkuchen zu essen! Überhaupt waren die letzten zwei Tage fantastisch und bewegend. Wir haben mit so vielen netten und lieben Menschen gesprochen, neue nette Bekantschaften geschlossen und viele schöne Wünsche mit auf den Weg bekommen. Danke dafür!
Gestern haben wir noch einige tolle Erlebnisse gehabt. Am Vormittag hat Jan vom Yachtservice Gutowski den Profi-Kameramann Hinnerk zu uns an Bord gebracht, um ein Video über unsere SUMMER und die von seinem Betrieb durchgeführten Umbauten für seine Website, zu drehen. Die Aufnahmen sollen wohl sensationell gut geworden sein. Ganz besonders schön sollen die Außenaufnahmen von der SUMMER beim Segeln geworden sein. Wir sind gespannt wenn wir das Ergebnis zum ersten Mal sehen werden. Am Nachmittag kam dann noch mein alter Freund Christian auf seinem Motorrad vorbei. Sein Besuch kam völlig unerwartet und ich habe mich doppelt gefreut, da ich auf Christians Segelboot vor 23 Jahren die Liebe zum Segeln endeckt habe und ihn als Menschen außerdem sehr mag. Zu guter letzt haben wir auch mit Katjas Mutter Beate unseren ersten Gast an Bord gehabt.

Katja und Beate

Katja und Beate

Segeln mit Beate

Segeln mit Beate

katja und Andrea

Katja und Andrea

Dad an Bord

Dad an Bord

Katja, Beate, Jutta

Katja, Beate, Jutta

Im STRANDGLÜCK

Im STRANDGLÜCK


Vielen Dank für Euren Besuch und die schöne Verabschiedung in Grömitz! Es war uns viel wert, dass Ihr heute „Tschüß“ gesagt habt.
Morgen soll der Wind auf Süd-West drehen und dann werden wir eine schnelle Passage zu unserem nächsten Zielhafen in Flensburg haben.
Abendstimmung mit Leuchtturm

Abendstimmung mit Leuchtturm

Auf uns!

Auf uns und das Leben!

Erfolgreiche Probefahrt und der Abfahrtstermin am 4. Mai steht

Die letzten Tage haben wir weiter fleißig genutzt, um unsere Summer Stück für Stück vorzubereiten. Meine Capitana hat nach weiteren Kleiderhaken im Bad verlangt, damit wir unsere Handtücher und unser Regenzeug zum Trocknen aufhängen können. Der Schmerz war groß, als ich die Bohrmaschine klargemacht habe, um in die bis dato von Löchern verschonten und makellosen Wände, Bohrungen für die Schrauben zu setzen. Nach dem 4.ten Kleiderhaken und der 8.ten Bohrung hat es dann auch gar nicht mehr weh getan 🙂 Das Ergebnis war am Ende aber perfekt und die fiesen Perforationen somit für mich entschuldbar. Sogar die Vorschiffkabine, welche vor wenigen Tagen bis unter die Decke fast hoffnungslos mit allerhand Ausrüstungsgegenständen belegt war, wurde gründlich aufgeräumt. Im Lastenheft der Capitana stand nämlich, dass meine Schwiegermutter Beate vom 3. bis 4. Mai bei uns an Bord zu Gast sein wird und dafür das Vorschiff bewohnbar herzurichten sei. Geschafft!!!
Vorschiffkabine mit Bad
Dienstag früh, 9:00 Uhr stand eine Probefahrt für den Check von Maschine und elektrischen Anlagen auf dem Plan. Bei ruhiger See und angenehmen Temperaturen ging es hinaus in die Lübecker Bucht. Nachdem die Maschine auf Betriebstemperatur war, hieß es dann „Hebel auf den Tisch“ und mit Vollgas für 5 Minuten volle Fahrt voraus. Wenn die Schraube schon abfällt oder der Motor stirbt, dann soll es bitte jetzt passieren und nicht bei einer kritischen Ansteuerung. Antrieb, Radar, Fischfinder und Autopilot haben die Tests brav und ohne Auffälligkeiten bestanden. Zum Abschluss unserer Vorbereitungen war das eine schöne Bestätigung aller Mühen und der sauberen Arbeit vom YACHTSERVICE Gutowski. Danke!!!
Somit stand auch unser Abfahrtstermin fest. Am 4. Mai gegen Mittag wollen wir Grömitz Richtung Flensburg verlassen. Unsere Eltern wollen uns noch einmal persönlich „Tschüß“ sagen und uns in unser Abenteuer entlassen. Ein schönes Gefühl! Wären wir in Bayern abgefahren, wäre der Steg bestimmt auch rappelvoll gewesen. Aber erstens hat Bayern keine offene See 🙂 und zweitens haben wir uns ja bei unseren Freunden gebührend verabschiedet. Katja ist heute am Mittwoch noch einmal nach Leverkusen gefahren und wird am 1. Mai den Geburtstag Ihrer Mutter Beate feiern. Auch nicht einfach für eine Mutti, wenn die geliebte Tochter erst dem Mann nach Bayern folgt und anschließend mit ihm, um die Welt segeln will. Wir werden aber alles tun, dass wir wieder heil zurück kommen und Dank unserer Ausrüstung, können die Beiden wie gewohnt weiterhin täglich miteinander kommunizieren. Beate hat sich vorgenommen mit uns zusammen den Panamakanal, die Verbindung von Atlantik und Pazifik, zu durchfahren. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen 🙂
Schiffskran Grömitz
Andrang am Schiffskran vor dem 1. Mai. Die letzten Boote gehen zu Wasser

Bye bye Leverkusen und Welcome on Board

Es war eine ruhige letzte Nacht in unserem bequemen „Kingsize-Bettchen“ in Leverkusen. Katja sitzt gerade mit unserem Hausarzt zusammen und lässt sich bezüglich Impfungen in unseren zukünftigen Reiseländern beraten. Spätestens wenn wir Europa Ende 2015 verlassen werden, gewinnt das Thema an Bedeutung.
Ich sitze derweil im Wohnzimmer und warte noch auf den Paketdienst, der einige wichtige Ersatzteile für die Bordtoiletten bringen soll. Kaum auszudenken was passiert, wenn die Pumpen ausfallen sollten 🙂
Katja wird in Kürze noch mal „nach Hause“ fahren und familäre Dinge erledigen. Für mich allerdings ist es heute ein Abschied und gleichzeitig ein Neubeginn. Ich werde ab heute dauerhaft auf unserer SUMMER wohnen. Gestern Abend hatte ich kurz das Gefühl „kalte Füsse zu bekommen“. Komisch eigentlich, wo ich mir diesen Moment doch mehr als 1000x gewünscht und im Traum vorgestellt habe…. Habe mir sagen lassen, das sei normal 🙂
Trotzdem, die Freude und die Neugier ist gross. Ein wenig stolz bin ich auch auf Katja und mich, dass wir unseren Traum so konsequent umgesetzt haben. Es ist und bleibt ein magischer Moment, wenn man sieht, dass das Luftschloss von gestern auf einmal real vor einem steht!
Die nächsten Tage werden wir ja erleben, wie es sich so anfühlt, wenn aus einem „Urlaubsschiff“ ein Wohnschiff wird. Eines ist aber sicher: Das Bett wird nie wieder so ruhig stehen wie in der letzten Nacht 🙂

Eine arbeitsreiche Woche und Flucht vor den Oster-Touristen

Sonnenschein in Grömitz

Sonnenschein in Grömitz


Nach 6 Tagen ordentlicher, körperlicher Arbeit und organisatorischen Höchstleistungen, die Katja beim sinnvollen Verstauen von 8 vollen Umzugskartons mit Ausrüstung an den Tag gelegt hat, sind nun fast alle Schränke und Backskisten sinnvoll belegt. Zu Beginn der Woche waren wir von einem wahren Chaos in Form von Werkzeugen, Ersatzteilen, Seekarten, Büchern, Leinen, Pumpen, Geschirr, Motoren und Krimskrams umgeben. Im Salon und in der sogenannten „Eignerkabine“ hat sich alles auf Tischen und Böden gestapelt und verteilt. Die Herausforderung war, jedes Teil in Listen zu erfassen, zu beschriften und dann so zu verstauen, dass man die Dinge später auch wieder findet, wenn sie benötigt werden. Wir haben in den Gesichtern der Mitarbeiter des Yachtservices einen Anflug von Mitleid entdeckt, als wir zu guter Letzt unseren Tauchkompressor zum Füllen von Tauchflaschen und einen weitern Außenborder an Bord gebracht haben, den es zusätzlich unter Deck zu verstauen galt. Schwer nachvollziehbar für den normalen Ostseesegler, der in der Regel ja nur den Kühlschrank und die Bord-Bar zu füllen hat. Wir haben den großen Kuchen in viele kleine Häppchen zerlegt und dann systematisch abgearbeitet. Nach dieser Methode haben wir früher im Berufsleben auch schon erfolgreich gearbeitet, wenn es galt, ein großes Pensum an Herausforderungen zu bewältigen. Mit einem klaren Ziel vor Augen geht es auch viel einfacher 🙂
Katja organisiert Ersatzteile

Katja organisiert Ersatzteile

Unsere Navigationsecke

Unsere Navigationsecke


Erstaunliche Erkenntnisse haben sich auch ergeben: 1. Ein schönes Gefühl einmal wieder zu spüren, dass Katja und ich uns wunderbar ergänzen und als Team funktionieren. 2. Ein befriedigendes Gefühl mit einem leichten Muskelkater in den Armen abends müde und zufrieden in die Koje zu fallen. 3. Sehr angenehm, jeden Tag reichlich leckeren Kuchen und anderen kulinarischen Exzessen zu frönen, ohne dabei fetter (wegen der körperlichen Aktivitäten) zu werden 🙂
Heute am Samstag vor Ostern haben wir dann Grömitz verlassen, um den Scharen von „Oster-Terroristen“ an diesem Wochenende zu entkommen. Zuvor haben wir aber noch einige zu erledigende Arbeiten an den Yachtservice Gutowski übertragen. Es müssen noch Gasmelder installiert, Holzregale und Planen angefertigt und elektrische Anlagen angeschlossen werden. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieser Woche, weil wir ein aufgeräumtes Schiff verlassen haben und unserem Start mal wieder ein großes Stück näher gekommen sind. Bis zu unserer Rückkehr werden wir daheim, Arzt und Impftermine wahrnehmen und unser „Family-Office“ weiter auf unsere anstehende Reise vorbereiten. Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass wir uns wirklich sehr über die vielen, sehr netten Mails, Gästebucheinträge und Glückwünsche von Freunden gefreut haben. So kann es gern weiter gehen 🙂
Feuerlöscher am Niedergang

Feuerlöscher am Niedergang

Verwandelt Meerwasser in Trinkwasser

Verwandelt Meerwasser in Trinkwasser