Atlantic Rally for Cruisers (ARC) – It’s Party Time :-)

Heute ging unser ARC-Programm offiziell los. Wir segeln nämlich nicht ganz mutterseelenalleine über den Atlantik, wir nehmen an der ARC – „Atlantik Rally for Cruisers“ teil. Da starten am 22. November ungefähr 250 Schiffe gemeinsam um 13 Uhr in Richtung Saint Lucia in der Karibik. Im Vorfeld gibt es Seminare und Veranstaltungen, aber auch viele Partys, auf denen man Gleichgesinnte kennen lernen kann. Auf dem Atlantik ist man dann natürlich trotzdem wieder auf sich selbst gestellt, denn die Schiffe segeln nicht in einem Pulk oder auf Sichtweite :-). Spätestens nach einem oder zwei Tagen verschwindet das letzte Segel am Horizont. Aber in Saint Lucia trifft man alle noch einmal wieder und es gibt sogar Preise für die schnellsten, größten, schönsten oder exotischsten Schiffe in unterschiedlichen Kategorien. Ihr kennt ja unseren Kapitän, aber ich kann Euch versichern, dass unsere „Renn-Ambitionen“ auf dem großen und noch nicht besonders vertrautem Schiff auf dieser Tour zu vernachlässigen sind. Am wichtigsten ist uns, dass wir heil und wohlbehalten drüben ankommen 🙂

Jetzt freuen wir uns erst einmal auf die spannende Zeit in Las Palmas und viele neue Bekannte 🙂 . Nachdem man uns gestern Abend schon zur Happy-Hour der ARC+ (Die segeln noch einen Schlenker über die Kap Verden) eingeschleust hatte und wir dort eine Menge netter Leute kennen gelernt haben, war für heute Abend unsere erste, offizielle Party in der Tao-Bar in der Nähe der Marina geplant:

Welcome ARC – Farewell ARC+

Aber das Leben besteht ja leider nicht nur aus Partys 🙂 und wir hatten über Tag noch einige andere Dinge zu erledigen. Gegen Mittag haben wir uns im ARC-Büro offiziell eingecheckt. Neben vielen Informationen über Gran Canaria und die Hauptstadt Las Palmas bekamen wir unser ARC-Ausweise, die Startnummer für unsere CESARINA (60) für die Rally und weitere wichtige Unterlagen, die unsere Atlantiküberquerung betreffen.

Am Nachmittag bekamen wir Besuch an Bord von der ARC Organisation. Der Sicherheitscheck stand an. Die Inspektorin war an Bord war Anne. Sie macht den Job schon viele Jahre und ist ganz nebenbei auch die Frau des verantwortlichen „Wetterfrosches“ der ARC.  Schon im Vorfeld hatten wir einen ganzen Ordner voll Informationen und Anforderungen erhalten, die an die Boote der ARC gestellt werden. Jetzt war es Zeit vor Ort zu überprüfen, ob wir unsere Hausaufgaben ordentlich erledigt hatten.

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Über eine Stunde mussten wir Rede und Antwort stehen und das Equipment an Bord zeigen und begutachten lassen. Für uns Beide war es eine sinnvolle und lehrreiche Veranstaltung. Sicher waren auch ein paar Dinge auf der Liste, über deren Sinn man sicher streiten konnte, aber auf der anderen Seite fanden wir auch noch ein paar kleine Schwachstellen in unserem Sicherheitskonzept, die wir bisher übersehen hatten 🙂

Zufrieden, den ersten Punkt auf unserer To-To-Liste heute schon erfolgreich hinter uns gebracht zu haben, konnten wir am Abend zur Party aufbrechen 🙂 Mit Jörg Drexhagen von Yachtfunk.com zogen wir los. Die Veranstaltung wurde von der ARC in Zusammenarbeit mit der Stadt Las Palmas organisiert und man hatte sich richtig ins Zeug gelegt. Schon die Begrüßung war spektakulär :-). Im Rahmen des Karnevals wird hier auf Gran Canaria nicht nur eine Karnevalskönigin gekürt, sondern auch eine Drag Queen. Und diese Schönheit stand zusammen mit zwei aufwendig dekorierten, jungen Damen direkt am Eingang. Meine beiden männlichen Begleiter standen dem Ganzen zwar etwas skeptisch gegenüber und waren auch nicht zu einem gemeinsamen Footshooting bereit. Mir gefiel der Anblick aber eigentlich ganz gut. Beeindruckend waren die fast 50 cm hohen Absätze, auf denen der junge Herr sehr elegant durch die Gegend spazierte 🙂

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Drinnen wurden wir großzügig mit Getränken und Tapas bewirtet. Nach einer kleinen Ansprache ging es lustig und ungezwungen weiter. Las Palmas ist wohl die Karnevalshauptstadt auf den Kanaren und so bekamen wir ein paar Einblicke, wie hier Anfang des Jahres gefeiert worden war.

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Im Laufe des Abends hatte sich unsere Runde deutlich vergrößert: Martin von der SY FIRST STEP und Frank und Julius von der SY JUCUNDA waren jetzt auch mit von der Partie. Da fehlten eigentlich nur Dirk und Bettina von der SY AIN´T FANCY?! Aber die waren wohl doch zu sehr im Stress. Ihr Boot stand im Moment noch an Land und am Sonntag sollte es  los gehen in Richtung der Cap Verden. Da wäre mir wahrscheinlich auch nicht nach Feiern zumute gewesen 🙂

Weit nach Mitternacht ging dieser feucht-fröhliche Abend zu Ende. Zurück auf der CESARINA war ich beeindruckt, wie viel Seegang plötzlich im Hafen herrscht. Irgendwie drehte sich meine Koje?! Naja, schnell die Augen zu und schlafen. Tapas sind einfach keine gute Grundlage für eine lustige Party 🙂

 

 

 

 

 

Willkommen in der Hauptstadt der Krabbeltiere

Als wir am nächsten Morgen ausgeschlafen hatten, machen wir uns auf den Weg, um am Hafen nett zu Frühstücken. Bei unserem Spaziergang über den Steg Richtung Promenade, glauben wir unseren Augen nicht zu trauen. Drei tote Kakerlaken lagen auf dem Weg bevor wir das Eingangstor erreichen. Das ist ein Alptraum für jeden Segler 🙁

Wir hatten zwar im Vorfeld schon davon gehört, dass die Marina von Las Palmas im Bezug auf Kakerlaken ein absolutes Highlight sein soll, aber so schlimm hatten wir uns das nun doch nicht vorgestellt. Auch wurde uns am Steg berichtet, dass auch schon mal Mäuse über die Leinen aufs Schiff kommen würden. Ein Segler hatte sogar ein Beweisfoto dabei. Über größere Nagetiere wollten wir beide aber lieber erst gar nicht nachdenken. So schmiedeten wir während des Frühstücks eifrig Pläne, wie wir unsere CESARINA vor blinden Passagieren schützen könnten.

Für unsere Luken haben wir aus Deutschland Insektenschutzhauben mitgebracht. Die hatte die Mutter meiner Freundin Stephie für uns genäht. Es fehlte nur noch das Bleiband, um die Schutzhauben über den Luken sicher an Deck fixieren zu können. Das hatte ich in Deutschland nicht kaufen wollen, da ich unser Reisegepäck nicht mit drei Kilo Bleiband belasten wollte. So zog ich los in die Stadt, um Bleiband zu besorgen 🙂 Gegen Abend hatte ich Gewissheit, dass es in Las Palmas zwar Bleiband gibt, aber nicht in der von mir gewünschten Gewichtsklasse (150 g/Meter). Dafür hatte ich aber schon nach einem Tag eine recht guten Überblick über die gesamten Geschäfte in der Innenstadt :-)……. und Plattfüße! Jetzt liegen die Hauben erst einmal ohne Beschwerung über den Luken und wir warten sehnsüchtig auf das nächste Wochenende. Da kommt ein Bekannter aus Kiel. Hoffentlich dann mit unserem Bleiband im Gepäck.

Der zweite Punkt unseres Sicherheitskonzeptes sah vor, das einfache „an-Bord-kommen“ von blinden Passieren über die Leinen zu unterbinden. Gängig sind da zwei verschiedene Methoden. Bewährt haben sich wohl halbierte Plastikflaschen, die über die Leinen gefädelt werden oder einfache, runde Scheiben. Die einfachste und auch preiswerteste Lösung, die mir im Supermarkt in die Hände fiel, waren Plastikteller 🙂

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Zurück auf der CESARINA begann dann die Bastelstunde. Mit etwas Isolierband konnte man ganz leicht eine stabile Konstruktion zusammen basteln. So sehen jetzt bei uns am Schiff die Festmacherleinen aus.

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Auch die Schuhe müssen ab sofort konsequent an Land bleiben. Wer weiß, was man sich sonst unter den Schuhsollen alles an Bord befördert.

Als letzte Einreisemöglichkeit für die ekeligen Gesellen an Bord unserer CESARINA hatten wir unsere Einkäufe identifiziert. So werden wir wie schon in den letzten Monaten zuvor auch hier ganz genau kontrollieren, was in der Einkaufstüte mit an Bord reist. Wir haben unsere Altantiküberquerung mit drei Personen geplant und mehr wollen wir auch gar nicht dabei haben 🙂

 

 

 

Ohne Wind zum Ziel – Tag 4 und 5 nach Gran Canaria

Anscheinend hatten wir in den letzten drei Tagen unser gesamtes Kontingent an Wind für diese Überfahrt verbraucht. Irgendwann war es  dann nicht mehr zu verhindern: wir mussten die Genua bergen und die Maschine starten. Bei 2 bis 5 Knoten Wind brauchten wir uns auch über unsere Leichtwindsegel keine Gedanken zu machen 🙂 Das ist sogar für diese zu wenig Wind.

Da unser Autopilot ohne Wind ja keinen Kurs am Wind steuern kann, mussten wir uns jetzt mal wieder etwas einfallen lassen. Irgendwie musste unsere gute Hydra doch wieder zu überzeugen sein, einem Kompasskurs  zu steuern?!  Und wirklich, nach einem Reset des Systems und wagemutigem Klicken durch das gesamte Menue (wir hatten ja nichts zu verlieren) standen plötzlich 225° Steuerkurs auf der Anzeige 🙂 Somit waren wir für die restliche Strecke von 300 Seemeilen vom „Ruder-gehen“ befreit 🙂 Jetzt konnten wir uns wieder ein bisschen entspannen.

Aber Untätigkeit ist ja nichts für meinen Kapitän. So wurde dann endlich der Wassermacher getestet. Ohne Murren und Zicken nahm dieser seine Arbeit auf und produzierte ungefähr 55 Liter bestes Trinkwasser pro Stunde. Genau so hatten wir das auch bei der schon lange bewährten H2O-Factory-Qualität erwartet. Bald waren unsere Tanks alle wieder aufgefüllt und das Tragen der 5-Liter-Trinkwasser-Kanister aus dem Supermarkt hat jetzt ein Ende.

Am Abend des vierten Tages hatten wir dann endlich wieder Land in Sicht: Lanzarote zeigte sich kurz vor Sonnenuntergang.

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Die Temperatur in der Nacht war angenehm warm und der Himmel klar mit vielen Sternschnuppen 🙂 Trotzdem war es keine ganz ruhige Wache, denn mit der Landnähe nahm auch die Menge der Tanker und Frachter wieder deutlich zu. Ein letztes Mal mussten wir auf diesem Törn sorgfältig die Augen offen halten. Unser in Vilamoura installiertes  AIS war uns dabei natürlich eine große Hilfe. Es ist schon toll, wenn die Technik funktioniert 🙂

Wir freuten uns beide sehr, als am nächsten Morgen Gran Canaria vor uns  im Dunst auftauchte. Wir passierten auch noch eine große Gruppe Delfine, die sich bei ihrem Frühstück nicht stören ließen.

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Gegen Mittag machten wir am Rezeptionssteg fest. Für die 698 Seemeilen haben wir ziemlich genau fünf Tage gebraucht. Als wir das Boot verließen, traf uns der heftige Seegang an Land doch recht unvorbereitet 🙂 Solche Seebeine hatte ich noch nie gehabt. Da war ich froh, als ich endlich sicher auf dem Stuhl bei der Anmeldung saß. Die Crew der Marina in Las Palmas war sehr freundlich und hilfsbereit. Wir hatten im Vorfeld schon angefragt, ob es möglich wäre, einen Platz längsseits an einem Steg oder einem Hammerhead zu bekommen. Mit dem schmalen Yachtheck und der Windsteueranlage ist es sehr, sehr schwierig, hinten von Bord zu kommen. Leider gingen unsere Mails irgendwo im System verschollen und so musste jetzt spontan nach einer Lösung gesucht werden. Es fand sich dann schließlich doch noch ein schönes Plätzchen für die CESARINA mit kurzem Seitensteg zum Ein- und Aussteigen für uns 🙂 Souverän bugsierte Dietmar unser Schiff zum ersten Mal rückwärts in die doch recht enge Box. Endlich angekommen 🙂

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Nachdem wir die CESARINA ausgiebig entsalzt hatten, war es Zeit für einen Imbiss in der Sailor Bar.

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Auf dem Weg lief uns Jörg Drexhagen vom Yachtfunk über den Weg. Er war auch grade angekommen, um ab morgen seine Arbeit (Installation von SSB Funkanlagen) an den ARC und ARC+ Booten aufzunehmen. Aber heute hatte er noch Zeit für ein gemütliches Bierchen 🙂 Und nächste Woche stehen wir ja sowieso auf seiner Liste. Es wird wirklich Zeit, dass wir wieder eine funktionierende Kurswellenanlage an Bord haben 🙂

 

 

Weiter auf Kurs hart am Wind – Tag 3 nach Gran Canaria

Über Tag drehte der Wind immer weiter Richtung Westen und später sogar Richtung Südwest. So mussten wir mit unserer CESARINA immer höher an den Wind gehen, aber bis auf 35° war das wirklich gut möglich. Bisher sind wir ja nur Halbwind- oder Vorwind-Kurse gesegelt. Von den guten Segeleigenschaften unseres neuen „Zuhause“ waren wir doch sehr angetan.

Der Wind wehte den ganzen Tag mit angenehmen 15-20 Knoten, aber trotzdem war es kein ruhiger und entspannter Segeltag. Am frühen Nachmittag zog der erste Squall mit mehr als 35 Knoten Wind über uns hinweg. Es sollte einfach keine nette Überfahrt werden. Nachdem unsere Kutterfock am frühen Nachmittag wegen Materialermüdung einen langen Riss bekommen hatte, liefen wir nur noch unter Genua. Immerhin kamen wir gut vorwärts. Auch der zweiten und dritten Squall ließ uns ziemlich kalt. Leider segnete unser Pinnenpilot vor Anbruch der dritten Nacht das Zeitliche 🙂 Die Squalls sind wohl doch zu viel für den Guten gewesen. Jetzt standen wir ohne Autopilot da und hatten noch gut zweieinhalb Tage und über 300 Seemeilen vor uns. Ein Alptraum !!!

Aber Not macht erfinderisch. Irgendwie mussten wir unser „Hydra“ (neuer Kosename für den Autopiloten)wieder zum Laufen bekommen. Nach dem ersten Reset konnte Dietmar sie wieder davon überzeugen, einen Kurs am Wind zu steuern. Zu einem Kartenkurs konnten wir sie aber nicht überreden. Für die kommende Nacht waren wir also auf der sicheren Seite. Wie es weiter gehen sollte, wenn ab morgen Mittag kein Wind mehr wehen würde und wir unter Maschine unterwegs sein würden, ließen wir auf uns zukommen.

Ordentlich Wind von hinten – Tag 2 nach Gran Canaria

Endlich ging es schwungvoll in die richtige Richtung. Bei angenehmen 15 Knoten Wind setzten wir am Nachmittag auch das Großsegel und liefen mit sieben Knoten unserem Ziel entgegen.

Unser Pinnenpilot wurde über den Tag ganz schön strapaziert. Immer wieder bekam er ordentliche Meerwasser-Duschen ab, die er nicht besonders gut verkraftete. So hatte Dietmar schon zweimal eine Sicherung nach einem Kurzschluss austauschen müssen. Besonders ärgerlich war es, dass der Gute einfach lautlos den Dienst quittierte, ohne noch ein letztes Alarmsignal von sich zu geben. Da unsere CESARINA bei gut getrimmten Segeln eigentlich fast von selber wie auf Schienen gerade aus segelt, wurde der Ausstieg des Pinnenpiloten erst bei der nächsten heftigen Böe bemerkt. Das war immer etwas stressig 🙁

Gegen Abend durfte ich wieder als Erste in die Koje 🙂 Sehr zuvorkommend, der Herr Kapitän. Aber gegen zwölf wurde ich von selber wieder wach. Draußen heulte der Wind im Rigg. Das hörte sich gar nicht gut an und wir hatten das Großsegel noch oben. Nach einigem Hin-und-Her entschieden wir uns, es trotz der widrigen Bedingungen zu bergen. Also verpackten wir uns schnell und wasserdicht in unserem Ölzeug und mit Rettungsweste und Lifeline ausgerüstet machten wir uns ans Werk.

Das Problem an unserem Großsegel ist zum einen die Größe und zum anderen die kaputten Lazy-Jacks. (Für Nicht-Segler: Lazy-Jacks dienen dazu, das Segel nach dem Herunterlassen in mehr oder weniger gefalteter Form oben auf dem Mast zu halten, damit es nicht auf dem gesamten Deck herumweht.) So muss das Segel bei der CESARINA nach dem Herunterlassen unbedingt mit Segelbändern am Baum fixiert werden. Das ist bei viel Welle ein nicht ganz einfaches und auch nicht ungefährliches Unterfangen. Normalerweise kann ich Dietmar vom Cockpit aus unterstützen, wenn der zuverlässige Hydra (unser Autopilot) die Steuerung übernimmt. Doch das war ja diesmal nicht möglich, da die Gute irgendwie immer noch Fehlermeldungen ausspuckte. So war Dietmar auf sich allein gestellt und er machte seine Sache sehr gut. Trotzdem waren wir beide sicher, dass wir das nicht ein zweites Mal erleben wollten. Auf Gran Canaria stehen neue Lazy-Jacks oder besser noch ein Lazy-Bag ganz oben auf der To-Do-Liste. Und auch unser lieber Hydra würde eine Prüfung auf Herz und Nieren erhalten.

Der Rest der Nacht war geprägt von mehreren Gewittern, die erfreulicherweise doch um uns herum vorbeizogen. Deutlich konnte man am Horizont das Wetterleuchten und die Blitze sehen. Zuhause auf meiner Couch mit einer schönen Tasse Tee finde ich Gewitter wirklich sehr schön anzusehen, hier draußen aber gehören sie nicht zu den von mir bevorzugten Wetterphänomenen 🙁 Gegen Morgen war der Spuk dann aber endlich vorbei und der Tag begann deutlich friedlicher mit einem tollen Sonnenaufgang.

 

Los geht’s nach Gran Canaria – Tag 1

Wenn man den Kapitän schon etwas länger kennt, dann weiß man, dass es kein Halten mehr gibt, wenn ihm die „Hafendecke“ auf den Kopf fällt.

So starteten wir am Freitagmittag trotz eindeutig unbequemer Wetterlage. Zuerst war überhaupt kein Wind im Spiel und ab dem Nachmittag sollten wir kräftig viel Wind auf die Nase bekommen. Da hatten wir uns gedacht, zuerst unter Motor nach Süden zu fahren, dabei den Wassermacher zu testen und anschließend bei einsetzendem Südwind einfach einen Schlag Richtung Westen zu segeln, bis der Wind am Samstag morgen endlich einen direkten Kurs nach Gran Canaria zulassen würde. Soweit also zu unserer Planung 🙂

Direkt nach dem Verlassen der Marina mussten wir bereits den ersten Rückschlag hinnehmen. Die neue Navigation funktioniert zwar hervorragend und auch unser AIS ließ uns Schiffe in wirklich weiter Entfernung sehen, aber unser Autopilot – der Hydra 2000 von B&G –  war durch die neuen Komponenten wohl irgendwie verärgert worden. Statt wie auf der letzten Überfahrt brav seinen Dienst anzutreten, produzierte er nur noch Fehlermeldungen 🙁 So nahmen wir direkt unsere Windpilot-Steuerung mit dem Pinnenpiloten in Betrieb und erfreulicherweise funktionierte er ohne irgendwelche Probleme. So konnte die Reise doch weiter gehen, denn 650 Seemeilen ohne den Autopiloten hätten wir nicht zurücklegen wollen und auch nicht können. Ein bisschen mulmig war uns beiden aber trotzdem zu Mute, so ganz ohne Back-up mit einem bisher noch ungetesteten System. Das war kein guter Start für diese Überfahrt.

Entgegen der Vorhersage hatten wir bis zum frühen Abend guten und angenehmen Segelwind und so setzten wir die Segel und verschoben die Premiere des Wassermachers auf einen späteren Zeitpunkt. Als dann der Südwind einsetzte, befanden wir uns mittig vor dem großen Verkehrstrennungsgebiet, das entlang der portugiesischen Küste verläuft. So hatten wir keine Chance, einfach Richtung Westen abzudrehen. Als Segelacht muss man Verkehrstrennungsgebiete möglichst im rechten Winkel queren. Und es war doch eine ganze Menge Verkehr. Wir wollten ja nicht unter den nächsten Tanker geraten 🙂 So mussten wir unter Maschine kräftig gegenan halten und im Schiff fühlte es sich an, wie auf einer Achterbahn. Denn zusätzlich zum Wind auf die Nase kam die Welle direkt von der Seite – optimale Bedingungen, um seekrank zu werden.

So überließ ich Dietmar das Feld und verzog mich in unsere Koje. Zwar war es nicht ganz so schlimm und der für Notfälle in Griffnähe platzierte Eimer blieb unbenutzt, aber vom Wohlfühl-Segeln waren wir wirklich weit entfernt. So musste sich Dietmar alleine durch die Nacht kämpfen und tatkräftig den Windpiloten überwachen und ggf. korrigieren. Erst am frühen Morgen setzte der ersehnte Nordwind ein und unter Segeln kam endlich etwas Ruhe ins Schiff. Nach einem Blick auf die zurückgelegte Wegstrecke waren wir ziemlich enttäuscht. Wenn wir so weiter vorankommen würden, wären wir bestimmt eine Woche unterwegs 🙁

 

Es ist Zeit, weiter zu ziehen

In Vilamoura geht die Saison dem Ende zu. Abends wird es auch schon empfindlich kalt und der heimische Portugiese verpackt sich in Jacke, Schal und Stiefel. Wir Urlauber kriegen langsam in unseren Flip-Flops kalte Füße :-).

Die Restaurants rund um den Hafen beginnen, die Sonnenterrassen winterfest zu machen. Mittlerweile sitzt man lieber drinnen als draußen. Auch verschieden Geschäfte haben schon bis zum nächsten Jahr ihre Türen geschlossen und unser Supermarkt, der uns seit Ende August zuverlässig mit Brötchen und Croissants versorgt, wird am kommenden Sonntag das letzte Mal in diesem Jahr öffnen.

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Die Menge der am Hafen entlang flanierenden Urlauber hat sich deutlich gelichtet und überall ist die Herbststimmung zu spüren, auch wenn tagsüber die Sonne noch ihr Bestes gibt.

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Nach mehr als sechs Wochen harter Arbeit geht auch unsere Zeit an der Algarve dem Ende zu. Viel haben wir geschafft, aber noch längst ist nicht alles perfekt. Das wird uns aber nicht aufhalten 🙂 Heute wollen wir die Leinen loswerfen und mit unserer CESARINA in Richtung Gran Canaria aufbrechen. Es ist eindeutig Zeit, dem europäischen Festland und dem kommenden Herbst den Rücken zu kehren. Für diesen Winter haben wir sonnigere Pläne 🙂

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Auch wenn die drei Wochen auf den Kanaren bestimmt nochmal recht arbeitsreich werden, freuen wir uns auf diese Zeit. Denn neben der Arbeit am Schiff, werden wir sicher viele Gleichgesinnte treffen, die mit ähnlichem Ziel den großen Schritt über den Atlantik wagen wollen.

Die nächsten vier bis fünf Tage sind wir also mal wieder auf See und werden testen und erproben, was wir in der letzten Zeit am Schiff verbessert oder verändert haben. Die Überfahrt ist sozusagen unsere kleine Generalprobe für den großen Schlag über den Atlantik. Aber wir fühlen uns gut vorbereitet: Der Kühlschrank ist wie immer gut gefüllt!

Bei dem Platzangebot ist es fast schwierig, nur Lebensmittel für vier Tage zu stauen 🙂 Heute soll der neue Wassermacher seinen Dienst antreten und uns mit Trinkwasser versorgen. Auch unsere Windsteueranlage hat auf dieser Überfahrt ihren ersten Einsatz. Hoffentlich wird sie ihren Dienst genauso sicher und angenehm übernehmen, wie unsere „Liselotte“ (Spitzname der Windsteueranlage auf der SUMMER).

Ob wir im Boot alles sicher und gut verstaut haben, wird sich zeigen. Es ist zwar nicht der erste Törn mit der CESARINA, aber diesmal haben wir unseren gesamten Hausstand dabei.

Alles ist also neu und ungewohnt. So müssen wir sicher zum Teil neue Abläufe und Routinen finden, damit das Bordleben reibungslos und entspannt abläuft. Aber was wir einmal geschafft haben, wir uns wohl auch ein zweites Mal gelingen. Und beim zweiten Mal geht ja bekanntlich alles viel schneller 🙂

Für die CESARINA wird diese Überfahrt die erste Fahrt unter deutscher Flagge. Seit dem 12. Oktober ist sie offiziell im deutsche Seeschiffregister eingetragen. Wir haben jetzt ein neues Rufzeichen „DHKG“ und damit verbunden einen neue Email-Adresse auf See: dhkg@sailmail.com. (Wie gewohnt: keine Bilder – nur Text. Und bitte nicht auf „Antworten“ drücken, sondern eine neue Mail schreiben).  Aber im Moment sind wir noch nicht wie gewohnt zu erreichen, da unsere Kurzwellenanlage, mit der wir sonst die Emails und Wetterdaten empfangen/senden, erst auf Gran Canaria fertiggestellt wird. Bis dahin überbrücken wir mit unserem Sattelitentelefon. Leider ist es deutlich unkomfortabler und auch teurer als Kurzwelle. Aber es ist ja das letzte Mal 🙂

Aus diesem Grund wird es während der Überfahrt auch keine Blogs auf der Website geben. Die gesammelten Werke trage ich dann aber nach unserer Ankunft nach. Unser Internetadresse www.summer-sailing.de und auch die privaten Mailadressen werden wir trotz des neuen Schiffes behalten. Wenn Ihr uns auf www.vesselfinder.com sucht, werdet Ihr feststellen, dass wir jetzt auch eine neue MMSI haben: 211 70 59 40. Auf www.marinetraffic.com sind wir bis heute nicht gelistet. Wir wissen nicht warum. Hoffentlich wird sich das bald ändern.

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Graffiti vom Feinsten

Nachdem wir gestern alle Einkäufe erledigt hatten, wollten wir den zweiten „Auto-Tag“ für einen Ausflug nach Olhao nutzen. Viele andere Segler hatten uns bereits damals schon von dieser kleinen Küstenstadt an der Lagune von Culatra vorgeschwärmt. Mich persönlich zog noch ein zweiter Grund nach Olhao. Beim Durchfahren der Stadt sind wir vor zwei Wochen an einem wirklich tollen Haus vorbei gekommen. Unterwegs und in Eile hatten wir keinen Foto-Stop einlegen können. Das wollte ich heute auf jeden Fall nachholen.

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Das Wetter zeigte sich heute von seiner freundlichen Seite und wir machten uns erst gegen Mittag auf den Weg, nachdem mein „Lackierpinsel“ 🙂 noch eine weitere Lackschicht auf die Aufbauten der CESARINA aufgebracht hatte. Am Hafen angekommen brauchte der ausgehungerte Chef-Lackierer erst einmal eine Stärkung im nächsten Straßencafe :-). Da konnte ich natürlich auch nicht „nein“ sagen. Es war auch wirklich schön, mal wieder in der warmen Sonne zu sitzen.

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Leider hatten wir mit unserer ausgiebigen Kaffeepause so viel Zeit vertrödelt, dass wir in der Markthalle den Händlern nur noch beim Abbauen zuschauen konnten. Schade, aber wir wollten ja auch gar nichts mehr kaufen. Nach dem gestrigen Einkaufsmarathon waren alle unsere Einkaufswünsche bereits gestillt 🙂

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So bummelten wir noch ein wenig durch die kleinen Gassen, bevor wir uns auf den Weg zu meinem Foto-Objekt machten. Es war recht einfach wieder zu finden, denn es lag direkt an der N125, der stark befahrenen Hauptverkehrsstraße, und war dazu ja auch noch recht auffällig 🙂

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Schon eine sehr charmante Art, die diversen Baumängel zu übertünchen 🙂 Auf jeden Fall ein echter Blickfang, den Künstler mit viel Liebe zum Detail gestaltet haben.

 

 

 

 

 

 

Portugal will uns nicht ziehen lassen

Freitagmittag landeten wir mit viel Gepäck wie geplant in Faro und wenig später setzte uns ein Taxi an der Marina ab. Auf der CESARINA wurde immer noch fleißig gearbeitet, sowohl innen auch als außen 🙂

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Durch die Regenfälle in den letzten Tage waren die Arbeiten am Deckshaus leider deutlich hinter dem Zeitplan und somit kommen wir nicht weg von hier in Richtung Kanaren. Frühestens am Dienstag könnten die Schreiner fertig sein wenn das Wetter mitspielen würde. Somit bekamen wir den Eindruck, dass uns Portugal einfach nicht ziehen lassen wollte 🙁 Aber auf die paar Tage kam es jetzt auch nicht mehr an und wir fügten uns in unser Schicksal.

Auch die Programmierung unseres AIS wollte am Samstag nicht im ersten Zug gelingen 🙁 und es stellt sich heraus, dass ein Stecker defekt war. Das ist natürlich noch besser, als wenn die ganze Antenne nicht funktioniert hätte. War aber trotzdem ärgerlich. Seit heute sind wir aber wenigstens bei www.vesselfinder.com wieder online zu finden. Zwar fehlt uns noch ein schönes Foto, aber das werde ich die Tage nachreichen. Leider werden keine Bilder im Hochformat akzeptiert, so ein Pech aber auch 🙁 Morgen steht also noch ein ordentliches Foto-Shooting auf dem Programm.

Ansonsten waren die letzten Tage vom Wetter bestimmt. Portugal präsentierte sich weiterhin herbstlich mit unheimlich viel Regen. Schön war es für uns festzustellen, dass unsere Reparaturarbeiten auf ganzer Linie von Erfolg gekrönt waren. Kein Wasser mehr im Schiff, das vorher durch die unsachgemäß angebrachte Halterung der Rettungsinsel in die Zwischenräume der Decke und Wände gelaufen war. Jeder Schrank und jedes Fach – absolut trocken. Ein schöner Erfolg, der einem das Wohlbefinden unter Deck sehr erleichtert. Man möchte ja nicht immer darüber nachdenken, in welchem Schrank das Wasser jetzt gerade wieder irgendwelchen Schäden anrichten könnte 🙂

Wenn wir unter Deck nicht weiter Dinge sortierten und verräumten, war endlich mal wieder Zeit für ein gutes Buch – fast wie im deutschen Herbst. In der nun fertig eingerichteten Küche ließ es sich auch ganz hervorragend kochen und auch dazu war es jetzt einmal wieder Zeit. Unser Schnellkochtopf, der seit Grömitz unbenutzt mit auf der Reise ist, durfte endlich in Aktion treten 🙂 Ich muss gestehen, ich bin bis dahin doch sehr misstrauisch gewesen. Bisher hatte ich ein solches Gerät noch nicht benutzt. Nicht, dass ich das Boot in die Luft sprengen würde 🙂 . Mit zwei 11-Kilo-Gasflaschen an Bord der SUMMER  war der Anreiz, Gas durch die Verwendung des Schnellkochtopfes zu sparen, immer zu gering gewesen. So hatte ich mich erfolgreich vor der Benutzung drücken können. Jetzt haben wir aber „nur“ noch zwei 5-Kilo-Gasflaschen zur Verfügung. Das hatte mich motiviert, das erste Gulasch „unter Druck“ zuzubereiten. Zwar hatte ich mich entschieden, meinen Topf während des Kochens lieber mit Abstand aus dem Salon zu beobachten :-), aber das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Also werde ich von jetzt an weiter experimentieren. Besonders die Garzeiten sind reine Übungssache. Bis ich da den Dreh raus habe, werden wir wohl noch mehrmals Kartoffelpüree statt  Kartoffeln „al dente“ essen 🙂

Um die Liste der offenen Arbeiten auf Gran Canaria so gering wie möglich zu halten, haben wir heute morgen noch einmal für zwei Tage ein Auto gemietet, denn Einkaufen kann man ja bekanntlich auch bei schlechtem Wetter. Und alle haltbaren Lebensmittel, die wir jetzt schon gebunkert haben, brauchen wir in Gran Canaria nicht mehr zu kaufen 🙂 So sind schon größere Vorräte an leckeren Obstsäften und Süßigkeiten unter Deck verstaut. Die muss ich nur noch vor dem Kapitän schützen 🙂 Nicht, dass ich auf den Kanaren wieder von vorne anfangen muss 😉

 

 

Der krönende Abschluss…..

…war dann der Besuch meines Ehemannes in Deutschland. Natürlich hatte er es sich nicht nehmen lassen, meinen Geburtstag mit mir und meinen Eltern im ungemütlichen Deutschland zu verbringen 🙂 Oder sollte der Grund der Deutschlandreise vordergründig doch eher der Besuch der amerikanischen Botschaft in Frankfurt gewesen sein, um unsere B2-Visa persönlich zu beantragen?

Genau ein Woche nach mir landete Dietmar gegen Mittag in Köln. Das Programm für die zwei Tage war minutengenau getaktet. Direkt vom Flughafen aus machten wir uns zusammen auf, unseren Pferdchen einen Besuch abzustatten. Die Familie Tillmanns hatte es sich nicht nehmen lassen, die Weltreisenden zum Mittagessen einzuladen. Da ich schon letzte Woche in den Genuss gekommen war, wollte ich dieses Erlebnis Dietmar natürlich nicht vorenthalten.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserer Wohnung und der Begutachtung der angekommenen Bestellungen mussten wir dann schon wieder weiter zu Stephie und Familie. Unsere bestellten Wäschesäcke waren fertig 🙂 Wie ich erwartet hatte, sind sie wunderschön geworden. Ob wir die überhaupt wiederbekommen werde, wenn ich die in der Karibik irgendwo abgeben würde???  Das müssten wir uns dann vielleicht noch einmal gut überlegen 🙂

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Nach einer Tasse Kaffee ging es weiter zu meinen Eltern. Gut, dass nur ein kleines Abendessen geplant war. Nach dem ausgiebigen Mittagessen (Schweinefilet im Backofen mit Apfel überbacken) war noch überhaupt kein Platz für mehr als ein Salat. Aber wir sind ja auch nicht nur zum Essen gekommen. Von Dietmars 50. Geburtstag stand noch ein Geburtstagsgeschenk aus. Jetzt ist der Kapitän passend zum stilvollen Schiff stolzer Besitzer einer Gitarre. Immer wieder hatte er gesagt, dass er dieses Instrument gern lernen wollte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich bin mal gespannt, wann er mir das erste Ständchen spielen kann 🙂

So ist der erste Tag wie im Flug vergangen. Am Donnerstag, meinem Geburtstag, hatten wir eine ganz besondere Verabredung. Einen Interviewtermin bei der amerikanischen Botschaft in Frankfurt. Da mussten wir sehr früh raus aus den Federn und saßen schon um sieben ziemlich verschlafen im Auto 🙂

Trotzdem hatte es sich der Herr Henke nicht nehmen lassen, mich mit einem tollen Geburtstagsgeschenk zu überraschen. Das stand nämlich schon seit drei Tagen im unserem Wohnzimmer mit dem strikten Verbot, es zu öffnen. Auch wenn die Verpackung (eine Bananenkiste) ziemlich zu wünschen übrig ließ, war der Inhalt doch genau nach meinem Geschmack:

Neue Kissen mit der „Summsi“ (unserem Wappentier)  aus Segeltuch für unsere CESARINA für drinnen und draußen geeignet. Die hat er bei der „Nähstube Meiken Koch“ in Kiel anfertigen lassen. Das gefällt der Frau 🙂

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Nach der Geschenkübergabe war aber erstmal Schluss mit gemütlichem Geburtstag feiern. Durch Nebel, Regen und Berufsverkehr ging es nach Frankfurt. Dort wurde unsere Geduld hart auf die Probe gestellt. Um drei Fragen persönlich zu beantworten, hatten wir fast zwei Stunden warten müssen. Der Zugang der Botschaft ist gesichert wie …..der Zugang zu einer amerikanischen Botschaft eben. Es wurde alles kontrolliert, deutlich strenger als am Flughafen. Sogar mein Maßband musste draußen bleiben und auch Datenträger und USB-Sticks stellten eine gefährliche Bedrohung dar, genau wie die elektronischen Seekarten in Dietmars Rucksack 🙂

Aber nach den zwei Stunden bekamen wir all unsere Habseligkeiten wieder vollständig ausgehändigt und konnten die Rückreise nach Leverkusen antreten. Nach dem anstrengenden Ausflug hatten wir uns meinen Geburtstagskuchen bei meinen Eltern redlich verdient 🙂

Bis zum Abendessen brachten wir noch die gesammelten Unterlagen und den Genacker der SUMMER zur Post. Damit war diese Baustelle für uns nun auch erledigt. Christian, dem neuen Eigner der SUMMER, wünschen wir natürlich immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und mindestens genau so viele schöne Stunden mit der SUMMER, wie wir sie erleben durften.

Ein schöner Ausklang des eher anstrengenden Geburtstages war das gemeinsame Abendessen mit meinen Eltern in der Waldschenke in Dhünnwald, meinem absoluten Lieblingsrestaurant. Wer irgendwann einmal in der Kölner Gegend ist, dem kann ich einen Besuch nur wärmstens empfehlen 🙂 Auch an diesem Abend war das Essen wieder köstlich und der empfohlene Wein ein Genuss. Sogar Dietmar hatte ihm nicht widerstehen können. So lag er nach dem Essen Zuhause schon friedlich schlummernd in den Federn, während ich noch unser Gepäck für den morgigen Rückflug sortierte und zusammenpackte. So konnte ich mir sogar noch ein gemütliches Bad gönnen, bevor ab morgen wieder die Zeit der öffentlichen Gemeinschaftsduschen beginnt 🙂 Aber man kann ja nicht alles haben 🙂