Kategorie-Archiv: Vorbereitungen

Frühjahrsputz

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, konnte ich schon vom Bett aus das Chaos in der Küche sehen. Das sah nach einer Menge Arbeit aus.

Schon die ganze Woche hatte ich fleißig Wäsche gewaschen. Jeden Tag mindestens eine Maschine. Nicht nur unsere Kleidung und die Bettwäsche, sondern auch Gardinen und die Sitzbezüge im Salon strahlen wieder in neuer Frische.

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Da war es sehr hilfreich gewesen, dass unsere bewährte „Wäsche-Krake“ vor kurzem Verstärkung bekommen hatte 🙂

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Um drei Tüten Lebensmittel in unserer Panry sinnvoll zu verstauen, muss man eigentlich alles einmal aus- und wieder einräumen. Dabei kann man dann auch gleich die Schränke putzen :-).

Aber nicht nur Putzen stand heute an, auch etwas kreative Arbeit hatte ich mir vorgenommen. Auf La Gomera hatte ich Papierabzüge von vielen Fotos des letzten Jahres machen lassen. Damit wollte ich unser Schlafzimmer verschönern.

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Aus den vielen schönen Momenten habe ich eine Kollage zusammengebastelt,  jetzt seid Ihr alle immer mit dabei auf unserer Reise 🙂 Außerdem haben noch zwei andere Erinnerungen endlich einen festen Platz bei uns an Bord gefunden. Unsere „Hummel-Kachel“ aus Porto fand ein nettes Plätzchen in der Pantry:

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Und unser Kinderkunstwerk vom Capo Fincente in Portugal darf jetzt die Wand über meinem Kleiderschrank schmücken 🙂

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Außerdem wurden alle Oberflächen aus Holz geölt und poliert, Teppiche staubgesaugt, Badezimmer geputzt, die Betten neu bezogen, die Schränke gelüftet und aufgeräumt und alles Weitere, was man bei einem ordentlichen Frühjahrsputz so macht 🙂

Gegen Abend hatte ich dann aber irgendwann die Nase voll und beschloss, noch einen kleinen Ausflug zu machen. Keine zehn Kilometer von unserem Hafen entfernt liegt El Medano, ein sehr bekannter Surfer-Strand. Dort vertrat ich mir ein wenig die Füße.

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Auf dem Rückweg zum Hafen stolperte ich über ein Hinweisschild, das mich zur Cueva del Hermano Pedro führte. Die Höhle ist dem ersten kanarischen Heiligen gewidmet ist. Sie liegt mittlerweile direkt an der Start- und Ladebahn des Flughafens. Einige Signalleuchten stehen mitten in der Parkanlage der Höhle.

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Kontrastprogramm: ein deutsches Einkaufsparadies und Natur pur

Ein wichtiger Punkt auf meiner „to-do“-Liste, die ich in meiner Ehemann-freien Zeit erledigen wollte, war die Beschaffung von Roggen- und Dinkelvollkornmehl zum Brot backen. Gar kein so einfaches Unterfangen, denn diese Produkte findet man nicht in einem spanischen Supermarkt.

Aber im Zeitalter des Internets bleibt einem ja fast nichts verborgen. So war die deutsche Gemeinde auf Teneriffa ganz begeistern vom „Cash & Carry“ in Tacoronte. Besagter Wundersupermarkt lag leider ganz im Norden der Insel. Wieso eigentlich leider? Der Nationalpark Anaga liegt  doch gleich um die Ecke und da wollte ich doch auch gern noch hin. Warum also nicht Beides verbinden ?

In Tacoronte angekommen, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Die Liste der deutschen Markennamen war beeindruckend lang und die Preise waren wirklich fair. Als ich das letzte Mal aus Deutschland zurück zur SUMMER geflogen bin, hatte ich eine zusätzliche Tasche mit Lebensmitteln dabei 🙂 Leckereien, die man nach längerer Zeit im Ausland an manchen Tagen wahnsinnig vermisst. Hier konnte ich diese einfach in meinen Einkaufswagen packen 🙂

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So war dieser auch schneller voll als gedacht und drei gut gefüllte Einkaufstaschen wanderten in meinen Kofferraum. Und den Punkt „Mehl besorgen“ konnte ich mit gutem Gewissen auf meiner Liste abhaken 🙂

Erst die Arbeit…..dann das Vergnügen. Auf den schmalen Straßen kurvte ich durch den Nationalpark. Dieses Mal mit deutlich besserem Wetter und mehr Zeit.

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Die Aussicht in Richtung Inselmitte war ein Traum. Die weißen Wolken sahen auf diesem Bild noch sehr malerisch aus. Aber sie kamen schnell näher.

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Auf der anderen Seite war es schon trüb und kalt

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Zeit für mich den Ausflug dem Ende zugehen zu lassen 🙂 Dann wäre auf dem Heimweg noch Zeit für einen weiteren Einkaufsstopp in der Nähe von Santa Cruz beim französischen Supermarkt Carrefour. Zwar war meine Einkaufsleidenschaft nach den Erfolgen von heute morgen schon ziemlich abgekühlt, aber es standen noch ein paar Dinge auf meiner Einkaufsliste.

Vollgepackt erreichte ich San Miguel erst gegen acht Uhr am Abend. Nachdem ich meine Einkäufe aufs Boot gebracht hatte, versuchte ich mit einer heißen Dusche meine Lebensgeister wieder zu wecken. Doch Einkaufen scheint wirklich Knochenarbeit zu sein 🙂 und so verschob ich das Verstauen der Köstlichkeiten im Boot auf morgen. Lieber sichtete ich die Bilder der letzten Tage und schaute dabei einen Frauenfilm auf Video ganz ohne männliche Kommentare 🙂

 

Zurück auf die SUMMER

Samstag war es dann endlich soweit. Fast vier Wochen waren doch schneller ins Land gegangen als erwartet. Um acht Uhr in der Früh startete mein Flieger vom Flughafen Köln/Bonn. Bevor ich mich in die Schlange der Sicherheitskontrolle einreihte, kaufte ich noch ein frisches Vollkornbrot, ein letztes Mitbringsel aus dem kalten Deutschland.

Für meinen Rückflug hatte ich extra 20 Kilo Übergepäck angemeldet. Dies ist bei Norwegian Airlines deutlich günstiger als ein Paket auf die Kanaren zu schicken J und auch noch sicherer und schneller. Die letzte Woche in Deutschland hatte ich nämlich nicht nur genutzt, um unsere Steuererklärung vorzubereiten. Nebenbei habe ich auch eine längere Einkaufsliste abgearbeitet. So hatte ich neben den von Dietmar bestellten Ersatzteilen für unsere SUMMER folgende Dinge im Gepäck: Sechs Dosen Weißwürste, 2 Dosen Ragout Fin, ungefähr zwei Kilo löslichen Cappuccino in verschiedenen Geschmacksrichtungen, verschiedene fertige Salatdressings und Gewürze, ungefähr zwei Kilo Nidegger Marzipan (auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen :-)), verschiedenste Medikamente gegen allerlei „Wehwehchen“, eine umfangreiche Auswahl aus der aktuellen DVD-Bestseller-Liste und verschiedenen Kosmetika, die eine Frau dringend zum Überleben braucht :-). Es ist schon erstaunlich, welche Dinge des alltäglichen Lebens man im Ausland so vermisst.

Pünktlich um halb zwölf landete mein Flieger auf Teneriffa. Am Gepäckband konnte ich meinen Kapitän schon draußen warten sehen. Mein einer Koffer aber ließ erstaunlich lange auf sich warten, so dass ich fast eine der letzten war, die endlich den Flughafen verlassen konnte. Draußen konnte ich dann endlich meinen bärtigen Seebären wieder in die Arme schließen. Vor uns hatte die Crew eines Kanarischen Fliegers mit wunderschönen Stewardessen bereits den Flughafen verlassen 🙂

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Mit dem Mietwagen ging es dann erstmal zurück zu unserer SUMMER. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme war klar: Heute war ein guter Tag für einen Großeinkauf. Im Kühlschrank herrschte zwar noch nicht ganz gähnende Leere, aber der Anteil an frischen Lebensmitteln lag deutlich unter fünf Prozent 🙂

Am späten Nachmittag zog es Dietmar nochmal auf die Kart-Bahn, um einigen Engländern eine Abreibung zu verpassen. Gut, dass ich wieder da war. Es wurde doch dringend ein geeigneter Fotograf zur Dokumentation des heldenhaften Rennsieges benötigt :-). Und genau so war es dann auch. Das zweite Kart kam 59 Sekunden nach ihm ins Ziel.

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Da wir sowieso schon unterwegs waren, machten wir anschließend noch einen Ausflug nach La Galletas, um uns noch ein bisschen die Füße zu vertreten. Trotz des wolkenverhangenen Himmels hatte das Wetter noch ein Einsehen mit uns und verschonte uns vom Regen, obwohl es eigentlich den ganzen Tag danach aussah. Zurück auf der SUMMER wurde Dietmar dann mit einem ordentlichen, frischen Abendessen verwöhnt und musste die Fotos der ersten beiden Afrika-Tage über sicher ergehen lassen. So schnell war der erste Tag vorüber, wieder zurück auf unserer SUMMER.

Die nächsten beiden Tage waren regnerisch und windstill. Unsere Ausflugsversuche unterband das Wetter durch ergiebigen Dauerregen. So nutzen wir die Zeit, die mitgebrachten Sachen ordentlich zu verstauen, zu lesen und zu faulenzen. Für Dienstag und Mittwoch erwarteten wir ein geeignetes Wetterfenster, um in zwei Etappen nach La Palma zu segeln. Bis dahin sollte ja alles fertig vorbereitet sein.

Reisevorbereitungen und ein langsames „Einschaukeln“

Heute sollte vorerst der letzte Tag in der Marina Pasito Blanco sein. Gut eine Woche war ich jetzt wieder an Bord und es wurde Zeit, die Leinen wieder los zuwerfen. Vorher stand aber mal wieder „klar Schiff machen“ auf dem Programm. Viele der aus Deutschland mitgebrachten Dinge waren noch nicht verräumt und zwei Schränke warteten noch auf eine komplette Neuorganisation mit Hilfe der gestern bei Ikea erworbenen Kisten. Außerdem hatte ich mir für den heutigen Tag vorgenommen, endlich den Brotback-Automaten einzuweihen. Schon viel zu lange reist das gute Stück ungetestet mit uns durch die Gegend. Damit soll heute Schluss sein!

So begann mein Arbeitstag nach dem Frühstück mit der Mission „Brot backen“, während Dietmar draußen schon einmal unsere SUMMER von den vielen Abdeckungen befreite und reisefertig machte. Eigentlich ist Brot backen doch ganz einfach aber für meine Premiere wählte ich aber sicherheitshalber trotzdem eine fertige Brotbackmischung. Nachdem ich Wasser und Mischung in den Automaten gefüllt hatte, tat das Wunderding sein Werk. Erst kneten, dann aufgehen lassen und schließlich backen. Ich äugte zwischendurch immer wieder misstrauisch durch das Sichtfenster. Nach knapp zwei Stunden hielt ich das Ergebnis in meinen Topflappen fest. Eindeutig ein Brot! Die Form war zwar etwas ungewöhnlich, aber geschmacklich war einwandfrei.

In der Zwischenzeit hatte ich die beiden Schränke sortiert und eingeräumt. Erfreulicherweise war bei dieser Aktion auch die auf mysteriöse Weise verschwundene Milch (immerhin sechs Liter) wieder aufgetaucht.

Am Ende der Vorbereitungen stand dann noch das Staubsaugen an und zusätzlich ein Test, der aus Deutschland mitgebrachten Vakuumbeutel für unserer Kleidung oder andere Textilien, die wir nicht so häufig brauchen. Schon eine tolle Erfindung. Kurze Zeit später war auch das Bettzeug für unsere Gäste platt und platzsparend eingetütet. Wieder ein Mittel, den knappen Platz an Bord optimal zu nutzen 🙂

Gegen vier Uhr warfen wir dann wie geplant die Leinen los. Für mich war es die erste Herausforderung seit meiner Rückkehr, da wir ja nicht wie sonst an einem Fingersteg festgemacht hatten, sondern mit dem Heck an zwei Mooring-Leinen festgemacht waren. Aber auch diese Herausforderung meisterte ich dank klarer Anweisungen vom Skipper :-). Nur ein ungewohnt lautes Geräusch vom Propeller schmerzte uns in den Ohren, als Dietmar das erste Mal den Rückwärtsgang einlegte. Irgendwas war nicht in Ordnung. So ein Ärger! Zum Glück konnten wir trotzdem ohne Probleme losfahren  und steuerten Richtung Ankerplatz vor dem Hafen. Hier wollten wir die Nacht erbringen, damit ich mich vor unserem ersten echten Segeltag schon ein bisschen „einschaukeln“ konnte. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es Dietmar dann auch die Bootleiter, die am Anker befestigt war und mit der wir die letzten Wochen vom Steg auf Boot gekommen waren, vom Anker wieder zu entfernen. Die Leiter wollten wir ja nicht mit dem Anker zusammen auf den Grund der Bucht versenken 🙂

Jetzt liegen wir hier friedlich schaukelnd vor dem Strand von Pasito Blanco . Draußen pfeift der Abendwind und unsere Windgeneratoren machen uns gerade richtig viel Freude. Den Tauchgang, den wir machen müssen, um die komischen Geräusche der Schraube zu untersuchen, haben wir auf morgen verschoben. Mal sehen, welche Überraschung uns unter der Wasserlinie der SUMMER erwartet. Wir halten Euch auf dem Laufenden.

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