Am Donnerstagnachmittag klingelte endlich das Telefon. Unser Besuch war auf dem Rückweg und wir hatten einen guten Grund, endlich von unserer to-do-Liste abzulassen.
Sofort bekamen wir aber eine neue Aufgabe, denn es klang aus dem Telefon: „Wir würden ja heute noch zu Euch nach Vilamoura kommen, aber wir bekommen im Internet kein Hotel mehr gebucht. Irgendwie ist alles ausgebucht!“ Alles ausgebucht???? Gibt es denn sowas? Nach eigener Internetrecherche kamen wir aber zu einem ähnlichen Ergebnis. Außer der Suite des *****Tivoli-Hotels für 1500 € pro Nacht war nur noch ein Plätzchen in der Jugendherberge frei. Das war dann aber im Achtbettzimmer sogar mit Frühstück unschlagbar günstig (75 € für drei Übernachtungen) Irgendwie waren wir uns aber sicher, dass weder das eine noch das andere die beiden besonders begeistert hätte. Vor Ort fanden wir dann noch für eine Nacht das letzte, freie Appartement zu einem angemessenen Preis. Sicher keine Luxusunterkunft, aber wenigsten recht sauber 🙂 Wie es dann weitergehen würde, wollten wir mit den Beiden beim gemeinsamen Essen besprechen.
So sahen wir am späten Abend mal wieder an der Hafenpromenade. Heute war ein italienischer Abend 🙂 und bei Pizza und Bier ließ es sich viel entspannter planen. Wir entschieden uns gemeinsam, die SUMMER morgen nach Albufeira zu verlegen. Dort war die Hotelsituation nicht ganz so hoffnungslos. Außerdem würden dort auch Emil und Marita von der SY MIELI auf uns warten. Im Notfall wäre auf der MIELI auch noch eine Doppelkoje frei. Bei uns auf der SUMMER war leider auch schon alles ausgebucht 🙂 Konstantin und Anna würden von Samstag auf Sonntag bei uns bleiben und für vier Personen ist die Kabine im Vorschiff doch etwas zu kuschelig.
Am nächsten Morgen trafen wir uns auf der SUMMER zum Frühstück. Danach wollten die Männer in Richtung Albufeira segeln, während Claudia und ich den Mietwagen nahmen. Unterwegs wollten wir dann auch gleich noch ein Hotel organisieren 🙂 So gaben wir kurz in der Marina Bescheid, dass die SUMMER bis Sonntagabend unterwegs sein würde und fuhren nach Albufeira. Nach diversen Irrwegen bis fast in den Altstadtkern machten wir uns dann doch erstmal auf den Weg zur Marina. Hier würden wir wohl einen Parkplatz und ein Café finden und von dort aus versuchen, ein Hotel zu organisieren. Denn ein zentrales Touristenbüro, das einem auch mit der Beschaffung von Hotelzimmern weiter helfen konnte, gab es in Albufeira nicht.
Während wir durch die Landschaft irrten, hatten die Männer draußen viel Spaß. Dietmar hatte Reiner das Steuer überlassen und traktierte seinen neuen „Auszubildenden“ mit seinen hohen Anforderungen (ich weiß, wovon ich rede :-)). Aber die Beiden hatten viel Spaß und die Tour, die eigentlich nur knapp zwei Stunden dauern sollte, zog sich viel weiter als geplant in die Länge.
Wir waren inzwischen am Hafen angekommen und hatten gerade ein Restaurant ausgewählt, als mein Telefon klingelte. Emil von der SY MIELI lud uns zum Mittagessen ein. Als könnte er hellsehen. 🙂 So saßen wir keine fünf Minuten später schon am gedeckten Tisch und wurden königlich bewirtet. Für die SUMMER hatte er schon einen Liegeplatz am selben Steg reserviert und auch bezüglich des Restaurants, in dem wir in Dietmars 50.ten Geburtstag hineinfeiern wollten, bekam ich wunderbare Hilfe.
Jetzt konnten wir den Segelausflug der Herren bequem am Computer verfolgen und mussten erstaunt feststellen, dass die beiden statt der direkten Strecke (sechs Seemeilen) jetzt schon deutlich über zehn hinter sich hatten. Das würde wohl doch noch ein bisschen dauern 🙂 Aber das war ja kein Problem, sondern eher ein Vergnügen 🙂
Irgendwann kamen sie dann aber doch. Entspannt und grinsend manövrierten sie die SUMMER in die angewiesene Box.
Es schien wirklich ein gelungener Ausflug gewesen zu sein. Reiner hatte auf jeden Fall Blut geleckt. Das löste bei Claudia nicht gerade Begeisterungsstürme aus 🙂 Aber er kann ja jederzeit wieder bei uns mit segeln 🙂
Als die SUMMER sicher festgemacht war, kamen die Beiden auch noch rüber auf die MIELI und bekamen sofort ein ordentliches Anlegerbier serviert. Und weil es so lustig war, beschlossen wir heute Abend auch noch gemeinsam zum Essen zu gehen, sozusagen als Generalprobe für morgen 🙂 Auch Dietmar übte im Restaurant schon mal seine Rolle für die morgige Geburtstagsparty 🙂 Da müssen wir wohl noch ein passendes Krönchen organisieren 🙂