Kategorie-Archiv: Landausflüge

Ein trauriger Anlass?!

Heute Abend ging für uns der Karneval für 2015 auf den Kanaren endgültig zu Ende. Dietmar musste nur noch eine letzte Veranstaltung über sich ergehen lassen. Nämlich die „Beerdigung der Sardine“.

Das Begräbnis der Sardine ist ein großes Volksfest in Spanien und symbolisiert traditionell das Ende des Karnevals und den Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. Im Mittelpunkt steht dabei eine riesige buntgeschmückte Fischfigur aus Pappmaché und Stoff, die in einer Prozession von Fackelträgern, wehklagenden Witwen und Trauergästen in Trauerkleidung begleitet durch die Straßen getragen wird. Das Fest endet, wenn die Fischfigur schließlich angezündet wird. Mit dem Verbrennen der Figur findet allgemein ein großes Feuerwerk statt. (frei nach Wikipedia)

Laut Internet sollte diese gegen sieben Uhr stattfinden. Immer noch ohne Mietauto nahmen wir den Bus nach Los Llanos, der uns zu dem unschlagbaren Preis von 2,74 € (für zwei Personen) in einer Viertelstunde in die Altstadt brachte.

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Da wir nicht genau wussten, wo genau die Beerdigung stattfinden sollte, besuchten wir erst den öffentlichen Karnevals-Festplatz. Auf der Bühne spielten sich für unsere Ohren grausame Szenen ab. Eine Dame sang laut und schräg irgendeine Art von Schlagermusik. Schnell suchten wir das Weite. Von der „Sardine“ war dort auch nichts zu sehen gewesen.

Trotzdem war zu spüren, dass heute noch etwas passieren würde. Deutlich mehr Menschen als sonst um diese Zeit waren in der Stadt unterwegs. Auf der großen Tafel an der „Placa de Espana“ konnten wir zwar entziffern, dass die Sardine doch erst um halb zehn zu Grabe getragen würde, leider blieb uns der Ort des Geschehens aber weiterhin ein Rätsel. So versuchte ich erstmal etwas Zeit zu schinden und lud Dietmar auf einen Baraquito ein. Wie meisten war es am Abend in der Stadt doch recht frisch, wenn man(n) in kurzen Hosen unterwegs ist 🙂 und bis halb zehn war leider noch etwas Zeit.

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Dietmar war sichtlich froh, dass es die letzte karnevalistische Unternehmung des Jahres war, und schlug sich tapfer. Und irgendwann tauchte sie auch wirklich auf: die lang erwartete Sardine.

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Angeführt wurde die Prozession von einem Polizisten mit Blaulicht am Motorrad, dann folgte auf einem großen Wagen die Sardine: bunt bemalt, bestimmt zwei Meter hoch und aus Pappmache.

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Es folgte die „Trauergemeinde“, schwarzgekleidete Damen und Herren in Kostümen, die jammerten und klagten.

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Immer mehr Menschen schlossen sich der Prozession an und auch wir folgten dem Trauerzug. So gelangten wir durch die Altstadt an den Platz des eigentlichen Geschehens. Die Menschenmenge musste hinter Absperrgittern zurück bleiben und in sicherer Entfernung wurden wir Zeugen der Feuerbestattung, die mit einem sehr schönen Feuerwerk endete.

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Für uns ein sehr gelungener Abschluss, denn langsam reichte es sogar mir. Die Palmeros feiern aber noch zwei Tage weiter, bevor der Karneval auch hier endlich zu Ende gehen wird 🙂

Kontrastprogramm

Da sich nicht das gesamte Leben um den Karneval dreht, auch wenn man aus dem Rheinland kommt, wollten wir uns heute im Norden der Insel die Mandelblüte anschauen.

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Durch das raue Wetter kam ein weiterer Tauchgang leider nicht in Frage. Immer noch machten ein kräftiger Wind und hohe Wellen einen sicheren Ausflug in die Unterwasserwelt unmöglich. Sehr schade, da ja die ersten Kurstauchgänge geplant waren und es viel Neues zu lernen gab.

So schlängelten wir uns fast fünf Stunden entlang der Nordwestküste auf kleinen Serpentinenstraßen durch die Berge. Die blühenden Mandelbäume dufteten sehr intensiv nach Honig und jede Fotopause war auch für die Nasen ein echter Genuss. Pünktlich zur Funkrunde um 14:30 waren wir aber wieder auf der SUMMER, da sich die Wettervorhersage an unsere Freunde auf See ja nicht von selber übermitteln würde. Gute Freunde auf Ihren Seereisen zu unterstützen, liegt Dietmar sehr am Herzen.

Nach dem Ausflug in die bezaubernde Natur stand als Kontrastprogramm um fünf Uhr der „Corso de Carnival“ in Los Llanos an. Da ja auf den Kanaren alles eher gemütlich von statten geht und feste Termine meist eher als grobe Richtwerte angesehen werden, machten wir uns erst kurz vor fünf auf den Weg. Nach längerer Parkplatzsuche kamen wir gegen Viertel nach fünf an der Stelle an, an der der Zug starten sollte. Wie bereits vermutet, war aber noch nichts passiert. 🙂 So konnten wir noch in Ruhe einen Platz in der ersten Reihe suchen, die uns die optimale Aussicht auf den Weg bot, den der Zug nehmen würde.

Mehr als eine Stunde dauerte der Corso, in dem wir neben mehreren tollen Samba-Musikgruppen auch die Samba-Tanzgruppen von letzter Woche wiedersahen.

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Für mich waren die Kinder-Karnevalskönigin, die erwachsene Karnevalskönigin und alle nicht gekürten Anwärterinnen die wirklichen Highlights der Veranstaltung.

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Die phantasievollen Kostüme, die die Damen trugen, waren deutlich mehr als zwei Meter breit, tief und hoch. Damit die Ladies sich überhaupt damit bewegen können, wird das Kostüm auf einem Gestell mit Rollen aufgebaut. Einen solchen langen Weg mit den schweren Kostümen zu marschieren ist aber beim besten Willen unmöglich. So wurden immer vier der Schönheiten zusammen auf die Ladefläche eines großen LKW`s verfrachtet. Damit sie auch oben bleiben und nicht herunterfallen können hatte man sie ganz einfach nach allen Seiten mit stabilem Draht am LKW fixiert :-)!

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Dia de los Indianos

Santa Cruz de La Palma hat eine ganz besondere Karnevalstradition, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. „Der Karnevalsmontag ist ganz den Emigranten gewidmet, die aus Übersee in ihren weißen Anzügen als Symbol ihres neuen Reichtums in die Heimat zurückkehren. An diesem Tag bestreut man sich gegenseitig mit Talkumpuder (oder Babypuder), bis alle weiße Anzüge tragen.“ – so schrieb es unser Reiseführer 🙂

Dietmar stand der ganzen „Pudergeschichte“ von Anfang an sehr kritisch gegenüber. Als Hamburger ist seine Karnevalsleidenschaft sowieso nur sehr gering ausgeprägt, der Reinländer ist da doch deutlich mehr experimentierfreudig 🙂

Aber irgendwie gelang es mir doch, ihn so weit zu motivieren, dass wir am Montagmorgen recht früh im Auto nach Santa Cruz saßen. Beginnen würde das Spektakel mit der Ankunft eines Schiffes mit dem „Mohren“ an Bord. Die Figur „La Negra Tomasa“ wurde 1992 von Victor Lorenzo Díaz Molina, genannt Sosó, ins Leben gerufen und ist mittlerweile ein fester Bestandteil des „Día de Los Indianos“. Die Figur repräsentiert die Vermischung von Schwarz und Weiß in der kubanischen Kultur.

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Am Hafen hatte sich schon eine Menschenmenge versammelt. Schnell mussten wir feststellen, dass das Tragen der weißen Kleidung obligatorisch war. Leider waren meine Motivationskünste am Morgen doch nicht so weit erfolgreich gewesen, das wir ebenfalls kostümiert unterwegs waren. Jetzt fühlten wir uns in unseren bunten Klamotten fast wie die Tiere im Zoo, aber das ließ sich jetzt auch nicht mehr ändern 🙂

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In meiner Vorstellung erwartete ich die Ankunft des Mohren mit einem großen und imposanten Schiff, optisch angelehnt an die alten Schiffe, mit denen früher der Atlantik überquert wurde. So war ich ziemlich erstaunt, als sich etwas später ein kleines weißes Motorboot dem Hafen näherte.

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Diesem entstieg der Mohr, der eine echt tolle Schau abzog und die Menge zusammen mit den Samba-Trommlern schon mal etwas in Wallung brachte.

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So setzte sich der Zug in Richtung Innenstadt in Bewegung, in deren Gassen schon zahlreiche Pulverschlachten tobten. An jedem Straßenstand konnte man nicht nur Cocktails und Bier, sondern auch große Dosen mit Babypuder kaufen. Besonders erschreckend waren aber die Pulverkanonen, die große Mengen Pulver über den Menschenmassen verschießen konnten.

Das wurde Dietmar dann doch zu bunt oder eher zu weiß und so mussten wir den Rückzug antreten. Sauber und ohne „Pulverschäden“ erreichten wir unser Auto und suchten schnell das Weite. Auf unserem Weg quer über die Insel wurde uns aber klar, dass wir nur den Anfang des Spektakels gesehen hatten. Ein Bus nach dem Nächsten, überfüllt mit weiß gekleideten Feierwütigen, kam uns entgegen und die Westseite der Insel muss am Nachmittag doch erschreckend leer gewesen sein, denn nur Touristen und Karnevalsmuffel suchten hier Zuflucht.

Zur Vervollständigung habe ich eine paar Bilder aus dem Internet herangezogen. Vielleicht war es doch besser, dass wir verschwunden sind. Vielleicht wären wir sonst an einer Babypudervergiftung zugrunde gegangen 🙂

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Ein Tag der Märkte

Am Samstagabend hatten wir von der netten und leider auch unbekannten jungen Dame den Tipp bekommen, am Sonntagmorgen auf dem Bauernmarkt in Los Llanos vorbei zu schauen. Denn dort bekäme man frisches Obst und Gemüse direkt von der Insel, reif geerntet und nicht weit transportiert. Das wollten wir uns sicher nicht entgehen lassen und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg.

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Auf der Hälfte des Weges Weg dorthin gerieten wir unverhofft in eine Art Verkehrstau. Eine für Inselverhältnisse überraschend große Menge an Autos war scheinbar auf der Suche nach einem Parkplatz. Die Glücklichen, die ihr Auto schon losgeworden waren, strömten zielstrebig durch ein großes Eingangstor und verschwanden somit auch aus unserem Blickfeld. Was war denn da los? Neugierig wie wir waren, änderten wir sofort unsere Pläne. Wir stoppten und stellten unser Auto in einer Nebenstraße ab. Wenig später befanden wir uns auf einem großen Kunsthandwerker- und Trödelmarkt.

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Dietmar hatte es besonders die Glasbläserei angetan, in der ein Glasmacher am Glasschmelzofen arbeitete. Schnell kam er dort ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie nicht nur beide in Wertheim dieselbe Berufsschule besucht hatten, sondern auch dort gemeinsame Bekannte hatten. Die Welt ist klein und die „Glasbläser-Welt“ ist anscheinend noch kleiner 🙂

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Nach dem ersten Marktbesuch waren wir erst richtig in Einkaufsstimmung und fuhren gleich weiter auf den Bauernmarkt, wie es ja ursprünglich auch geplant war. Obwohl es mittlerweile recht spät geworden war, war das Angebot immer noch riesig und die Qualität überzeugend. So wanderten zwei Kilo Orangen (1a Qualität für 1 € pro Kilo), ein Blumenkohl und ein Kopfsalat in unseren Einkaufskorb.

Bis zur täglichen Funkrunde um halb drei blieb uns noch etwas Zeit, die wir für einen Ausflug zum Aussichtspunkt „El Time“ direkt oberhalb des Hafens nutzten.

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So waren wir pünktlich zurück am Schiff und Dietmar stellte wie verabredet um 14:30 UTC den Kontakt über Kurzwelle auf 22.159 Mhz zur Segelyacht MAYA auf dem Weg von den Kapverden nach Barbedos und SY SEA BELOW in der Karibik her. Dietmar hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die beiden Yachten auf der langen Überfahrt in die Karibik mit Wetterinformationen zu versorgen und nach dem Befinden an Bord zu fragen. Außerdem haben sich die Familien und Freunde der Crews gefreut, wenn er die Grüße der Segler per Mail an sie weitergeleitet hat.

Endlich wieder unter Wasser

Freitag, den 13. hatten wir für unseren ersten gemeinsamen Tauchgang auf La Palma festgelegt. Gut, dass wir nicht abergläubisch sind. 🙂 Schon gegen zehn Uhr sollten wir in der Tauchschule auf der anderen Seite der Insel sein und machten uns pünktlich auf den Weg. Dort angekommen wurden wir vom Team sehr nett begrüßt. Dietmar kannte ja die gesamte Mannschaft schon von seinem letzten La Palma Aufenthalt. Meinen ersten Tauchgang nach der dreimonatigen Pause wollten wir am sogenannten „Hausriff“ machen. Werner, unser Tauchlehrer, nahm sich wirklich viel Zeit für mich. Der Tauchgang selbst war entspannt und interessant. Nur der Weg zum Wasser (150 Meter mit dem kompletten Equipment) und ganz besonders der Rückweg forderten mich mit meiner schlechten Kondition. Es wird Zeit, endlich an meiner Fitness zu arbeiten! Wo soll das sonst noch hinführen? 🙂

Also vereinbarten wir mit der Tauchschule, dass wir gleich am nächsten Tag wieder aktiv werden wollten. Für mich stand außerdem der AOWD-Kurs auf dem Programm, der mir erlauben würde, in bis zu 30 Meter Tiefe zu tauchen. Dietmar hatte den Kurs auf Madeira schon gemacht und da wollte ich natürlich nicht nachstehen. Um Dietmar während meiner Kurszeit ausreichend zu beschäftigen, suchte Veronika für Ihn auch einen anspruchsvollen Kurs heraus. Mein Mann lässt sich in den kommenden Tagen zum „Rescue Diver“ ausbilden. Das macht ihm Spaß und sinnvoll ist es schließlich auch. Immer gut, wenn jemand in der Nähe ist, der im Falle eines Falles weiß, was zu tun ist. So zogen wir jeder mit einem dicken Lehrbuch von dannen und in der nächsten Zeit wird bestimmt keine Langeweile aufkommen.

Am Abend wollten wir unser Glück mit dem kanarischen Karneval nochmal versuchen. Es konnte ja nicht jeden Abend Kinderkarneval sein. 🙂

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Nein, heute standen die Samba-Gruppen auf dem Programm.

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Besonders für Dietmar waren die hübschen Tänzerrinnen eine Augenweide, aber auch mir gefielen die Damen allen Altersklassen mit ihren aufwändigen und farbenfrohen Kostümen. Trotzdem waren wir froh, als gegen halb neun die Vorführung vorüber war, denn es war empfindlich kalt geworden.

Zum Aufwärmen entschieden wir, nicht direkt auf die SUMMER zurückzufahren, sondern noch eine Pizza in der Stadt essen zu gehen. Vorgestern war uns eine 100%-tig originale italienische Pizzeria aufgefallen, und die wollten wir jetzt gern testen. Das kleine Lokal war bis auf einen Tisch voll besetzt. Anscheinend hatten wir Glück gehabt. Doch dann entdeckten uns ein Buch auf dem Tisch und eine Einkaufstasche, die neben dem Tisch auf dem Boden stand. Da war wohl doch jemand schneller gewesen? Oder sind die Sachen nur vergessen worden? Wir nahmen erstmal Platz und warteten, was passieren würde. Kurze Zeit später tauchte dann auch eine junge Frau auf, der die Sachen gehörten. Sie hatte aber nichts gegen unsere Gesellschaft einzuwenden und wir erfuhren von Ihr viele interessante Dinge über La Palma. Seit fast fünf Jahre lebt sie schon auf der Insel, arbeitet zum einen in der Gastronomie und zum anderen als Sprachlehrerin für Deutsch und Spanisch. Deshalb konnte sie uns viel Wissenswertes über das Leben bei und mit den Palmeros erzählen. Wir verbrachten einen lustigen und informativen Abend bei einer hervorragenden Steinofenpizza. Auf dem Heimweg stellten wir fest, dass wir uns nicht einmal vorgestellt hatten. Naja, vielleicht laufen wir uns ja nochmal über den Weg. Die Insel ist ja nicht so groß und man trifft sich bekanntlich immer zweimal im Leben.

Am Samstag trafen wir die anderen Taucher an der Tauchschule in Los Cancajos und fuhren zusammen zu unserem Tauchspot, der direkt unterhalb des Flughafens lag. In dem kleinen Fischerdorf führte eine schmale Bootsrampe versteckt zwischen den verwinkelten Häusern ins Wasser. Neben einem alten Bootsschuppen bereiteten wir unsere Ausrüstung vor und kamen mit Hilfe einer Sicherungsleine problemlos ins Meer. Für heute hatten wir noch keinen Kurstauchgang geplant also standen auch keine Übungen an, die zu bewältigen waren. Wir erforschten einfach nur das unbekannte Riff und beobachteten viele Fische und andere Meerstiere. Für die nächsten zwei Tage sollten die Wetterbedingungen für weitere Tauchgänge zu schlecht sein. Die Zeit wollen wir aber nutzen, uns um die theoretischen Kursinhalte zu kümmern.

Es wird gefeiert

Am nächsten Morgen mussten wir uns erstmal ein Auto organisieren, was sich als recht schwierig erwies. Doch gegen Mittag stand ein fast neuer Skoda Yeti auf dem Marina-Parkplatz, der uns in der nächsten Woche bequem von A nach B bringen sollte. So zogen wir gleich mal los nach Los Llanos, der zweitgrößten Stadt von La Palma, die keine 15 Minuten Fahrt von der Marina entfernt liegt.

Wir bummelten durch die gepflegte Altstadt mit ihrer schönen Fußgängerzone um die „Inglesia de Los Remedios“ und den „Plaza de Espana“ mitten im alten Stadtzentrum. Irgendwann konnten wir nicht mehr widerstehen und kehrten bei „Frida“ ein, einem Café mit selbstgebackenen Kuchen und hausgemachtem Eis. Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir an einer Hinweistafel vorbei, die über die anstehenden Karnevalsveranstaltungen in Los Llanos informierte. Hier wurde richtig viel geboten. Da unser Spanisch aber leider nicht ganz ausreichte, alle Details zu entschlüsseln, beschlossen wir heute Abend einfach persönlich vorbeizuschauen und zu sehen, was genau eigentlich auf dem Programm gestanden hatte.

Auch an der Marina Tanzacorte bereitete man sich auf eine besondere Festivität vor. Schon am frühen Morgen hatte man begonnen, ein Festzelt aufzubauen. Gegen fünf Uhr, als wir gerade wieder in Richtung Los Lllanos aufbrechen wollten, hörten wir traditionelle kanarische Musik.

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Zur Eröffnung des zweiten Anlegers für große Schiffe in Tanzacorte wurde groß aufgespielt und eine Volkstanzgruppe zeigt Ihr Können.

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Viele Offizielle waren geladen. 59 Millionen Euro Fördergelder waren insgesamt in den Ausbau des Hafens geflossen. Zwei gigantische Wellenbrecher schützen zwei Anleger für Kreuzfahrtschiffe oder Fähren bis zu einer Länge von 150 Metern vor der teilweise sehr rauen See.

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Ob jemals ein solcher Kreuzfahrer hier anlegen wird, ist aber ungewiss. Die Fährverbindung, die Tanzacorte mit Santa Cruz verband, wurde auf jeden Fall schon wieder eingestellt. Das alles schien aber niemanden weiter zu beunruhigen. Die Veranstaltung endete sogar mit einem kleinen Feuerwerk 🙂

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In Los Llanos angekommen, mussten wir feststellen, dass heute wohl der Kinderkarneval auf dem Programm gestanden hatte. Da waren wir doch wohl schon rausgewachsen 🙂

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Nach einer kurzen Runde über den Rummel ging es wieder zurück zur SUMMER. Es ist wohl wirklich an der Zeit, unsere Spanischkenntnisse zu verbessern. Wer weiß, in welche merkwürdigen Situationen wir uns sonst noch manövrieren werden.

Nicht mehr allein

Heute Morgen wachten wir auf und plötzlich war alles anders  🙂 Naja, vielleicht ist das jetzt doch etwas übertrieben, aber mit der Ruhe war es erstmal vorbei. Vorne an der Hafenmauer hatte ein riesiger fast 300 Meter langer Kreuzfahrer festgemacht. Es war die Tui – „Mein Schiff 3“ mit 2500 Passagieren an Bord.

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Wir entschieden wir uns nach dem Frühstück schnell das Weite zu suchen und unseren letzten Ausflug nach Playa de Santiago zu machen. Der Weg durch die Berge war heute bei strahlendem Sonnenschein noch beeindruckender und schöner als am wolkigen und verregneten Mittwoch.

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In der Nähe von Playa de Santiage gibt es die einzige, größere Hotelanlage und auch den Insel-Golfplatz. Der Ort selbst war aber genauso schön und beschaulich, wie wir es uns erhofft hatten. Im Hafenbecken lagen kleine Fischerboote und ein paar kleine Yachten vor Anker oder an der Mooring. Hier wollten wir aber ganz sicher nicht mit der SUMMER vorbei kommen, denn der Schwell stand sogar schon an diesem schönen und windstillen Tag ganz ungemütlich im Hafen.

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Entlang des Strandes und am Marktplatz luden verschiedene Restaurants und Bars mit ihren Tischen in der Sonne zum Verweilen ein. Da konnten wir wie so oft nicht wiederstehen und bestellten zwei erfrischende Shandys.

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Nach dieser kurzen Pause folgten wir weiter der Straße und kamen am Flughafen vorbei. Das Gebäude des Terminals sah neu und irgendwie unbenutzt aus. Nirgendwo auf dem Gelände konnten wir ein Flugzeug entdecken. Hier hatte der Massentourismus auf jeden Fall noch nicht Einzug gehalten 

Weiter in Richtung Inselmittel veränderte sich die Landschaft und es wurde hügeliger und grüner. Nicht nur Ziegen waren hier unterwegs, nach einiger Zeit entdeckte ich sogar einen Esel. Der sollte natürlich auch fotografiert werden. Vorsichtig kletterte ich durch die Botanik, um in eine geeignete Fotoposition zu kommen. Schnell hatte der Esel mich entdeckt. Aber er trat nicht wie erwartet die Flucht an, sondern er drehte sich schnell um und bewegte sich schreiend auf mich zu. Dem war wohl langweilig 🙂 Gut, dass er angebunden war denn den Burschen wäre ich wohl nicht mehr so einfach losgeworden

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Das nächste größere Dorf auf unserer Karte erwies sich in Wirklichkeit als so klein, dass wir beschlossen, hier keinen Stopp einzulegen und direkt zurück nach San Sebastian zu fahren. Heute hatten wir uns vorgenommen, in dem kleinen französischen Restaurant zu essen, das uns von der Crew der JOY OF LIVE wärmstens ans Herz gelegt worden war.

Vorher wollten wir aber noch unser Mietauto zurück geben. Die Garage des Verleihers befand sich direkt in der Altstadt, in der momentan ziemlich viele Baustellen sind. Nachdem wir fast alle möglichen Straßen abgefahren hatten, standen wir endlich vor der Einfahrt der Garage. Leider kamen wir mitten in der Siesta an, aber das Auto stellten wir sicherheitshalber gleich dort ab. Wer weiß, wie lange wir beim nächsten Mal im Kreis fahren würden. Zu Fuß war die Autovermietung jedenfalls ganz bequem zu erreichen.

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Nach einem Kaffee und einem kurzen Stadtbummel gaben wir dann auch die Schlüssel zurück und machten noch einen kurzen Umweg zum Strand, bevor wir auf die SUMMER zurückkehrten. Mittlerweile war auch wieder Ruhe in der Stadt eingekehrt und die letzten Kreuzfahrer eilten zum Hafen, um ja ihr Schiff nicht zu verpassen.

So hatten wir am Abend die Altstadt wieder für uns. Das französische Restaurant war noch besser als wir es uns vorgestellt hatten. Der junge Mann hatte zwar nur eine Karte mit einer kleinen Auswahl aber die Gerichte, die er anbietet, sind exklusiv und sehr lecker. Nachdem wir uns die vier Tapas geteilt hatten, war gerade noch Platz für einen kleinen Nachtisch und einen leckeren Cappuccino (endlich mal wieder mit echter Sahne).

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Überall Bananen

Wie auf fast allen kanarischen Inseln werden auf La Gomera überall, wo es möglich ist,  Bananen angebaut. Schön ist, dass die Bananen hier nicht wie auf Teneriffa hinter Folien oder Netzen wachsen, sondern die Plantagen überall offen auf den Terrassen der Berge zu finden sind.

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Heute führte uns unser Weg Richtung Norden durch das Tal von Hermigua, wohl das üppigste und produktivste Tal der Insel. Aber nicht nur Bananen auch Wein und andere Ostsorten wachsen hier ganz hervorragend.

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Am Ende des Tals am Rande eines kleinen Strandes, fanden wir direkt am Wasser die Überreste des alten „Bootsdavits“. Hier wurden am Anfang des Jahrhunderts die Bananen auf Schiffe nach England verladen. Mit dem Bau des Hafens in San Sebastian wurde der Davit nicht mehr benötigt. Die Metallstruktur wurde abgebaut und verkauft, nur noch die Mauern und Pfeiler erinnern an diese Zeit.

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Weiter ging es über Agulo nach Vallehermoso. Beide Dörfer gehören schon zu den größeren auf der Insel, sind aber in unseren Augen eher winzig und gemütlich. Ungemütlich war leider nur das Wetter, das unsere Spaziergänge mit starkem Wind und grauen Wolken immer kürzer ausfallen ließ. Im Auto war es dann wieder schön warm und geschützt. Durch Ihre Lage im Atlantik herrscht auf den kanarischen Inseln fast das ganze Jahr Nordostwind, der in dieser Jahreszeit auch oft stürmisch ausfällt und viele, regenreiche Wolken im Gepäck hat.

Trotzdem machten wir noch einen Abstecher ans Meer, denn in unserer Karte war ein Parc Maritimo eingezeichnet. Was wir uns genau darunter vorgestellt hatten, ist mir im Nachhinein auch nicht ganz klar. Aber hinter diesem Begriff verbirgt sich nichts weiter als ein gewöhnliches Schwimmbad 🙂 Wieder was gelernt.

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Als letzte Station unsers heutigen Ausfluges hatten wir Alojera geplant, ein Dorf an der Nordwestseite. An dem tiefschwarzen Lavastrand standen wirklich nur eine Handvoll kleiner Häuser, aber es gab ein kleines Restaurant, in dem wir uns ein frühes Abendessen gönnten. Umlagert von unzähligen Katzen waren wir froh als es uns gelungen war, die Gambas ohne Mitesser zu verspeisen. Kartoffeln und Pilze schien die Bande nicht so zu begeistern. So zog sie weiter zu den nächsten Gästen und versuchten  da ihr Glück.

Auf dem Rückweg mussten wir feststellen, dass wir die Tankuhr des Autos nicht aufmerksam genug im Auge behalten hatten und der Tank kurz vor „staubtrocken“ stand. Auch wenn die Wege auf La Gomera nicht so weit sind sollte man bedenken, dass es nur eine der Einwohnerzahl angepasste und somit begrenzte Anzahl von Tankstellen gibt. Gut, dass diese sechs Stück auf unserer Karte auch eingezeichnet waren 🙂 So fuhren wir zurück nach Vallehermoso. Die Tankstelle fanden wir auf Anhieb, leider wurde diese selbst gerade betankt. Naja, immer noch besser als geschlossen. So warteten wir geduldig bis der Tanklaster fertig war und füllten unseren eigenen Tank wieder randvoll mit Benzin auf.

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Entspannt kurvten wir zurück nach San Sebastian und ließen den Abend bei einem Video gemütlich ausklingen.

La Gomera – Willkommen im Paradies

Das hatten wir nicht erwartet 🙂 Nachdem wir uns nach der „weiten Seereise“ am nächsten Tag etwas akklimatisiert hatten, gingen wir auf Entdeckungstour.

La Gomera ist nach El Hiero die kleinste Insel der Kanaren. Fast kreisrund hat sie einen Durchmesser von 25 Kilometern und wird von nur 24.000 Menschen bewohnt. Wir liegen mit unserer SUMMER im Hafen von San Sebastian, der Inselhauptstadt. Uns war schon bei unserer Ankunft aufgefallen, dass keine Hotelanlagen die Küste verunstalteten. Im Gegensatz zu den großen Inseln ist hier das Verhältnis Einwohner-Tourist sehr angenehm. Es passen nämlich nur maximal 6400 Besucher auf die kleine Insel. Der Flughafen ist winzig und die meisten reisen eher mit der Fähre an, die mehrmals täglich in San Sebastian ankommt.

So spazierten wir erst einmal an der Hafenpromenade und am Strand entlang. In einem schöne Park direkt am Wasser steht der Torre del Conde, ein Verteidigungsturm aus dem 15. Jahrhundert. Danach landeten wir direkt in der Altstadt mit kleinen Gassen und hübschen kanarischen Häusern. Viele kleine Geschäfte ließen auch keine Einkaufswünsche offen und Bars, Restaurants und Cafés luden zum entspannten Verweilen ein.

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Zuerst kümmerten wir uns aber um einen Mietwagen, da die Busse auf der Insel (es verkehren ganze sieben Buslinien) doch nicht so häufig unterwegs waren. Lieber wollten wir erstmal unabhängig sein. Wir hatten mal wieder Glück. In knapp zwei Stunden war unser Auto verfügbar. Endlich konnten wir uns mit gutem Gewissen einen Kaffee in der Sonne gönnen. Vorher machten wir aber noch einen kurzen Abstecher zum Touristenbüro und erhielten einen kostenlosen deutschen Reiseführer. Jetzt konnte ja nichts mehr schief gehen.

Sehr zu Dietmar Bedauern gibt es auf La Gomera keine Autobahn und auch die Landstraßen laden nicht zu hohen Geschwindigkeiten ein. Aber sportlich kann man immer fahren, wie ich wenig später feststellen musste. Da wurde ich nach kurzer Zeit fast „autokrank“ bei dem Geschaukel. Hoffentlich wird das nicht die nächsten drei Tage so weiter gehen 🙂

Für unseren ersten Ausflug hatten wir uns „Valle Grand Ray“ im Westen der Insel ausgesucht. Wir hatten die Hoffnung, hier vielleicht noch auf die SY MELODY zu treffen, die gestern dort einen Zwischenstopp auf dem Weg nach La Palma eingelegt hatte.

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Unser Weg führte uns durch den Nationalpark „Garajonay“, der sich in der Inselmitte in 1000 bis 1400 Meter Höhe über dem Meeresspiegel befindet und rund 4000 Quadratmeter Fläche hat. Oben in den Bergen sank die Temperatur schnell auf sieben Grad und in den dichten Wolken regnete es. So mussten wir nicht lange überlegen als wir am Straßenrand einen Tramper sahen, der in unsere Richtung weiter wollte. Mit seinem rosa T-Shirt und den bodenlangen (!!!!) Dreadlocks sah er zwar etwas abenteuerlich aus, entpuppte sich aber als netter und friedlicher Zeitgenosse vom Bodensee, den es schon vor Längerem auf die Insel verschlagen hatte.

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In Valle machten wir direkt am Hafen unsere Mittagspause in einem winzigen Fischrestaurant. Die Tapas waren hervorragend und der Preis einmal wieder „erschreckend“ niedrig. Hier am Wasser war es wunderbar warm und die sieben Grad aus den Bergen waren schnell vergessen.

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Nach dem Essen machten wir einen kleinen Verdauungsspaziergang unter den hohen und gefährlich steilen Felsen der Steilküste entlang. Auf den Warnschildern stand in allen Sprachen deutlich zu lesen „Durchgang verboten wegen Steinschlaggefahr! Passieren nur auf eigene Gefahr“ Aber einen kleinen Dachschaden haben wir ja sowieso schon und blieben auch vor Schlimmeren bewahrt 🙂

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Am Ende des Weges fanden wir eine Finka mit einem schönen Garten. Hier hatte sich eine Gruppe von „Blumenkonder“ aus der 68er Bewegung vor vielen Jahren niedergelassen, und lebt seit dem in ihrer alternativen Lebensgemeinschaft und Lebensform. An der Eingangstür hing auf jeden Fall ein aktueller Wochenplan von Meditationen und Workshops aus 🙂 Da wollten wir nicht weiter stören 🙂

Etwas landeinwärts konnte man einen exotischen Obstgarten mit 160 verschiedenen Obstsorten besichtigen und auch die verschiedenen Obstsorten probieren. Leider aber nur am Dienstag und Freitag, heute war aber Mittwoch 🙁 So haben wir aber einen schönen Grund, einmal wieder hierher zu kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plan B

Als morgens um sieben Uhr der Wecker klingelte, waren wir beide hoch motiviert und kurz nach acht durfte ich bei Windstille das Ablege-Manöver fahren. Es war wirklich schon lange her, dass ich das letzte Mal beim Ablegen am Steuer unserer SUMMER gestanden hatte. Von der Ostsee bis zu Kanaren bin ich eher für die Leinen zuständig gewesen. Ich fühlte mich schon etwas nervös mit dieser ungewohnten Aufgabe, aber alles klappte ohne Probleme. Das wollten wir ab sofort öfter machen, damit jeder im Notfall auch für den anderen einspringen kann.

Ich steuerte unsere SUMMER aus dem Hafen und wir konnten auch recht bald die Segel setzen, da der Wind günstig stand. Anfangs freuten wir uns über die einsetzende Brise, aber der Wind nahm ständig weiter an Stärke zu. Hinzu kam eine kurze, hohe Welle direkt von vorn. Bald war das gesamte Decke nass vom übergehenden Wasser und die SUMMER stampfte heftig gegen die Wellen an. Mit dem Kurs und der Geschwindigkeit würden wir Silvester wohl auf dem Wasser verbringenL! So war das aber nicht geplant! Als die Böen von bis zu 7 Beaufort immer heftiger wurden, holten wir die eh schon stark gerefften Segel ein und versuchten, unter Motor weitere Meilen in Richtung Santa Cruz gut zu machen. Aber auch mit dieser Strategie kämpften wir auf verlorenem Posten. So entschieden wir uns nach fast zwei Stunden Rodeo auf dem Meer, umzudrehen und zurück nach San Miguel zu fahren. Der Rückweg war dann wieder ein Genuss. Vor Wind und Welle ging es zügig voran, im Schiff herrschte wieder Ruhe und wir genossen die Fahrt.

Nach unserem Ausflug machten wir wieder auf unserem angestammten Liegeplatz fest. Jetzt war es Zeit für Plan B!!! Trotz der schlechten Prognosen wegen der vielen Urlauber einen Mietwagen zu bekommen, riefen wir bei unserer Autovermietung an und hatten Glück. Für zwei Tage hatten sie noch einen Wagen frei. Es war zwar ein 7-Sitzer, der uns eigentlich viel zu groß war. Aber der Preis war ok und damit war unser Problem gelöst.

Keine halbe Stunde später hatten wir die Formalitäten erledigt und der Wagen stand auf dem Parkplatz vor der Marina. Nach unserem morgendlichen Segelausflug beschlossen wir uns ein ordentliches, englisches Frühstück zu genehmigen. Außerdem wollten wir den Kleinbus auch zu einem ausgiebigen Getränkeeinkauf nutzen. Wir hatten ja jetzt wirklich viel Platz. Nach einem kurzen Stopp beim Gemüsemarkt und einer deutschen Dinkel-Bäckerei, fuhren wir in den Nachbarort San Bas zu dem Restaurant, welches uns unser englischer Autovermieter für unser Frühstück empfohlen hatte. Der Tipp war wirklich sehr gut und tatsächlich bekamen wir das beste englische Frühstück unserer bisherigen Reise. Danach konnten wir uns „ungefährdet“ auf den Weg zum Supermarkt machen. Derart satt gegessen, war die Gefahr unnötiger „Hunger-Einkäufe“ gebannt. Mit leerem Magen einkaufen bedeutet doch oft, dass am Ende viel zu viele Leckereien im Einkaufswagen landen 🙂

Gegen acht wollten wir uns auf den Weg nach Santa Cruz machen. Leider wurde uns die Ausfahrt durch einen kleinen roten Mietwagen versperrt. Jemand hatte den so dämlich geparkt, dass wir mit unserem breiten SUV trotz Dietmar`s Fahrkünsten, nicht ohne Schrammen passieren konnten. Unser Ausflug nach Santa Cruz stand anscheinend unter keinem guten Stern 🙁

Aber irgendwo musste es ja einen Besitzer zu diesem Auto geben. Der Wagen stand genau vor dem Steg D des Yachthafens. Schnell machte ich mich auf die Suche und klopfte an jede Yacht. Nach fünf Minuten hatte ich einen jungen Mann gefunden, der sehr eilig und mit schlechtem Gewissen den wieder Weg frei machte. Also…auf nach Santa Cruz.

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Als wir dann gegen neun Uhr in der Inselhauptstadt ankamen, war es dort wie erwartet recht ruhig. Wir machten uns auf den Weg ein nettes Restaurant zu finden, um noch gemütlich zu Abend zu essen. Aber wir hatten nicht bedacht, dass genau wie in Deutschland sehr viele Restaurants an Sylvester geschlossen sind. Die wenigen, die an diesem Abend geöffnet hatten, erfreuten sich reger Beliebtheit. Irgendwann fanden wir aber doch einen Platz in einer kleinen Tapas-Bar. Leider genau in der Sekunde entschied der Koch, dass ab sofort nur noch das große Silvestermenü geordert werden kann. Da es uns nicht gelang herauszufinden, um was es sich dabei handelte und wieviel der Spaß kosten sollte, tranken wir nur ein Shandy und zogen weiter. Auf dem Plaza Espania hatten wir verschiedene Stände gesehen, die auch leckere Snacks anboten. Anscheinend sollte Silvester in diesem Jahr völlig anders sein. Wir orderten zwei Ofenkartoffeln mit „Allem“ und nahmen unser Silvestermenü unkonventionell auf einer Parkbank ein 🙂

Gegen elf Uhr machten wir uns auf den Weg zum Festplatz in der Einkaufspassage, auf dem das spanische Fernsehen eine riesige Bühne aufgebaut hatte.

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Jeder der den Platz betrat, erhielt eine Tüte mit den in Spanien zwingend benötigten Utensilien für eine Silvesterparty. Das Set bestand aus Papp-Hütchen, roter Pappnase, einer Augenmaske, gefährlichen Vampirzähnen, einer Plastik-Blumen-Girlande und einer Luftschlange. So taten wir es den Spanier gleich und warfen uns in Schale 🙂

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Bis kurz vor zwölf ließen wir uns mit der Menge treiben bevor wir uns in Richtung Hafen aufmachten, um das angekündigte Feuerwerk besser sehen zu können. Leider hatten wir nicht daran gedacht, uns nach spanischer Tradition zwölf Weintrauben (Für jeden Monat des kommenden Jahres eine) mitzubringen, die zu den Glockenschlägen des Domes von Madrid verspeist werden. Trotzdem stießen wir ganz herzlich auf das Jahr 2015 an. Nach dem kurzen aber sehr schönen Feuerwerk machten wir uns auf den Rückweg zum Boot.

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Ein ungewöhnlicher Start in ein ungewöhnliches Neues Jahr nach einem ungewöhnlichen vergangenen Jahr – eigentlich passte doch alles gut zusammen 🙂

Ein bisschen Tradition muss aber sein: Zum Neujahrsfrühstück gab es Weißwurst, Brezeln und süßen Senf 🙂

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