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Eine Steuerparadies, stramme Waden und frisches Wasser aus dem Hafenbecken

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Es gibt Orte, da wacht man einfach schon mit einem angenehmen Gefühl auf. Unter den sehr nachhaltig positiven Eindrücken des gestrigen Abends und dem Feeling von Atlantikflair und Fernweh, war das Aufstehen heute morgen eine leichte Übung. Gerade aus der Dusche gekommen hörte ich durch das offene Luk im Bad, wie Katja mit den beiden Hafenmeistern über eine „Special Rate“ für unseren Liegeplatz der nächsten Tage sprach. Erst am Ende des Gespräches habe ich dann ganz zufällig bemerkt, dass wohl die ganze Zeit mein nackiger Hintern genau im Blickwinkel der Herren gewesen sein muss. Will gar nicht wissen was die Burschen gedacht haben……. 🙂

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Kein Wölkchen am strahlend blauen Himmel und kurz nach dem Frühstück standen unsere Stahlrösser fertig gesattelt am Steg. Heute stand eine sportliche Inseltour auf dem Programm. Nach nur 30 Minuten in dem zumindest für mich selbstmörderischen und auch anfänglich dichtem Linksverkehr auf den furchtbar engen Straßen, wurde uns die so harmlos klingende Tourenbeschreibung auf einmal erst richtig bewusst. Es hieß ungefähr „… eine leicht hügelige Tour über die Insel wenn man erst einmal die ersten 800m Höhenunterschied hinter sich gebracht hat….“. Dabei waren wir überzeugt, dass wir schon die leichtere Variante gewählt hatten. Natürlich war das meiner Stimmung nicht zuträglich. Nachdem meine liebe Frau Ihre verborgenen Talente als Motivationstrainer ausgepackt hat und meinen Ehrgeiz und die gefühlt letzten Energiereserven am Berg herausgekitzelt hat mit verständnisvollen Sätzen wie „Du willst die ganze Welt entdecken also hör zu jammern wie ein kleines Mädchen“. Die Nummer mit den Mädchen hat irgendwie gezogen und danach ging es zeitweise wie von selbst die zahlreich folgenden Steigungen hinauf. Zeitweise frustrierend, dass Katja sich konditionell verbessert hat denn ich konnte sie nur noch bei schnellen Abfahrten abhängen. Ansonsten war es zum Teil wie Tandem fahren; Du drehst Dich um nachdem Du mal ordentlich Gas gegeben hast und sie ist immer noch an Deinem Hinterrad.

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Die Belohnung für unseren Einsatz war aber aller Mühe wert. Guernsey und die anderen Kanalinseln sind als Steueroasen für z.B. „Private Equity Fonds“ bekannt und entsprechend überdurchschnittlich vermögend sind auch eine Vielzahl der Bewohner. Links und rechts der Straßen reihte sich ein Traumschloss an das nächste. Wir haben auch schon andere sehr schöne Gegenden gesehen, aber der Pflegezustand der Gebäude und Gärten und die Sauberkeit der Straßen und Freiflächen hat heute ein neues Topniveau erreicht.

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Nach einer guten Stunde waren wir dann den dichten Verkehr los und die südwestliche Küste war in Sicht. Die Eindrücke waren überwältigend! Gern würde ich nach neuen Superlativen greifen, um die Erlebnisse zu beschreiben aber auf einer Skala von 1-10 hat die Schönheit der Natur und eine gefühlte 9,5 erreicht. (0,5 Punkte Abzug wegen den Autos :-))

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Am Nachmittag waren wir wieder zurück in St. Peters Port und haben uns nach gut 30 Kilometern auf dem Klapprad Crêpes mit Eis gegönnt. Eine neue Erfahrung war es für uns, dass das Eis schneller in der Sonne geschmolzen ist als wir es weglöffeln konnten.
Ein großes Erfolgserlebnis gab es dann noch am Nachmittag. Es ist mir gelungen den Betriebssdruck im Wassermacher von 36 Bar auf 55 Bar anzuheben. Ergebnis: jetzt produziert das Gerät anstatt 25 Liter satte 60 Liter Trinkwasser pro Stunde aus dem Meerwasser. Was für ein Tag 🙂

Morgen wollen wir die Kanalinsel Sark mit der Fähre besuchen. Wird spannend weil es dort keine Autos sondern nur Räder und Pferde gibt. Mal sehen was uns dort spannendes erwartet! Jetzt muss ich für heute Schluss machen und die neu angekommenen Segler mal begrüßen, die wie wir den TO-Stander (Vereinswimpel des Trans Ocean) fahren.

Reif für die Insel

Bei strahlendem Sonnenschein wollten wir den Vormittag nutzen unsere Vorräte aufzufüllen, bevor die Reise weiter auf die Kanalinsel Guernsey gehen sollte. Nichts leichter als das! Man nehme ein Fahrrad und suche einen geeigneten Supermarkt im nahen Umkreis. Gefühlte 5 Kilometer später…..endlich ein Mini-Carrefour Cité! Winzig klein, völlig überfüllt und Einkaufswagen gab es auch keine. Also der optimale Platz für den entspannten Großeinkauf. Trotz der widrigen Umstände ist es mir gelungen, so viele Lebensmittel und Getränke einzukaufen, dass das Zurückfahren meines Fahrrades nach der Beladung nicht mehr möglich war. Aber immerhin konnte ich es noch sicher zum Hafen zurück schieben 🙂

Zurück am Steg wurde ich schon von der Presse empfangen. Naja…ich glaube, die warteten eher auf den Sieger der „Solitaire der Figaro Regatta“, eines Einhand-Segel-Rennens, dessen letzte Etappe am späten Vormittag in Cherbourg am Nachbarsteg zu Ende gehen sollte. Nachdem wir gespannt den Einlauf der Rennboote verfolgt hatten und auch die Siegerehrung fast vorüber war, war es für uns an der Zeit, sich auf den Weg zu machen.

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Vor so einer Kulisse mit so vielen Zuschauern wollten wir natürlich glänzen. Deshalb nahmen wir uns viel Zeit und besprachen das Ablegemanöver in allen Details. Es sollte ja nicht am nächsten Tag in der Zeitung stehen: „Deutsche Segelyacht versenkt beim Ablegemanöver das Gewinner-Boot des „Solitaire de Figaro“. Souverän und sicher manövrierten wir die SUMMER rückwärts aus ihrer Box und verließen erleichtert den Hafen. Ein Ableger wie aus dem Bilderbuch 🙂

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Unsere Routenplanung stellte sich als goldrichtig heraus. Bald schob uns der Strom kräftig Richtung Guernsey. Als der Wind etwas nachließ, setzten wir noch den Parasailor und versegelten ein paar Boote, die in derselben Richtung unterwegs waren. Der Kapitän war halt mal Rennfahrer, das kann man nicht so einfach ablegen

Vor dem Hafen von St. Peters Port reihten wir uns in die Schlange der Wartenden ein. Der Warte-Ponton war schon sehr gut gefüllt, Boote lagen zum Teil zu zweit und zu dritt im Päckchen. Zwischendrin flitzten die beiden sehr netten Hafenmeister mit ihren Schlauchbooten hin und her und sortierten die Boote nach Tiefgang. Der Yachthafen hat eine Barre, die bei Niedrigwasser verhindert, dass das Hafenbecken trocken fällt. So muss man also warten, bis genug Wasser über dieser Barre steht, um in den Hafen einfahren zu können. Irgendwann war dann auch die Zeit für die Boote gekommen, die 2 Meter Tiefgang wie die SUMMER haben.

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Jetzt liegen wir hier in diesem wunderschönen Hafen mit einer tollen Altstadtkulisse. Überall wachsen Blumen und auch schon die ersten Palmen. Da es schon echt spät ist, werden wir unser Abendessen heute im Hafenrestaurant genießen. Zum Erkunden der Insel wollen wir uns mehr Zeit nehmen und freuen uns schon auf Morgen.

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Vielleicht sollten wir uns ein U-Boot zulegen?

Nach dem langen und spannenden, oder eher nervenauftreibenden Fußballabend verschliefen wir am nächsten Morgen. Endlich erwacht waren wir aber dann in bester Laune die Stadt zu entdecken. Besonders hatte es uns das Museum „La Cité de la Mer“ angetan, in dem wir den gesamten Nachmittag verbrachten.

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Hier konnte man das französische Atom-U-Boot „Le Redoutable“ besichtigen. Mit 128 Meter Länge und einem Durchmesser von über 10 Metern ist es das größte U-Boot, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Bewaffnet mit einem Audio-Guide verschwanden wir fast eine Stunde lang in dem faszinierenden Labyrinth aus Leitungen, Maschinen und Technik. Vielleicht sollten wir unsere Reise unter Wasser fortsetzen und nur an den schönsten Stellen auftauchen? Dietmar übte das Steuern schon mal am U-Boot-Simulator, bis er von einer Schulklasse verdrängt wurde.

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Aber nicht nur mit dem U-Boot konnte man in dem Museum in die Tiefe abtauchen, es gab noch weitere erstaunliche Tauchboote aus der Tiefseetauchgeschichte zu besichtigen. Angefangen vom einfachen Taucheranzug mit Bleistiefeln bis zur Hightech-Tauchglocke für Tauchfahrten bis 10.000 Meter.

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Auch wir gingen auf Tauchfahrt, wenn auch nur virtuell. Wie im Phantasialand wurden wir in einem U-Boot-Simulator förmlich in die Tiefe geschossen und durften uns die Welt wie bei Jules Verne „20.000 Meilen unter dem Meeres“ anschauen.

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Natürlich kamen auch die Bewohner der Weltmeere nicht zur kurz. In einem kreisrunden Becken, das sich über drei Etagen erstreckte, drehten Hai und Rochen ihre Runden umgeben von einem wunderschönen, lebenden Korallenriff mit hundert verschiedenen Fischarten und allerlei anderem Getier.

Zu guter Letzt besuchten wir die aktuelle Ausstellung „Titanic, return to Cherbourg“. Cherbourg war der Hafen, von dem aus die Titanic am 10. April 1012 zu ihrer legendären, und mit bekanntem Ausgang, Fahrt startete. In der originalen Art-Deco-Halle, die damals zur Abfertigung des Gepäcks benutzt wurde, bekommt man einen tollen Einblick. Viele Fotos und Dokumente lassen die Zeit fast wieder lebendig werden.

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Um halb sieben wurden wir vom Personal aus dem Museum gekehrt. Schade eigentlich, es wäre bestimmt noch viel zu entdecken gewesen.

Wir gönnten uns im Restaurant am Hafen noch einen Fischteller, der aber leider deutlich schlechter als unsere selbst gebratenen, frischen Schollen war. Morgen soll es dann weiter nach Guernsey gehen, aber erst gegen Mittag. Ausführliche Törnplanung am Morgen hatte ergeben, dass wir erst um ein Uhr am Mittag auslaufen sollten, um nicht wieder wie ein Auto im Windkanal die Strömung gegen uns zu haben. Mal sehen, ob unsere Berechnungen stimmen 🙂

 

 

 

 

Endlich da….

Wir haben schon wesentlich längere Etappen zurückgelegt, aber irgendwie haben mich diese 150 Seemeilen bis jetzt am meisten angestrengt. Nachdem wir bis ungefähr um ein Uhr weiter gegen den immer unbeständiger werdenden Wind angekämpft hatten, holte Dietmar nach einer Winddrehung von 360° die Segel ein. So liefen wir unter Motor zwar auf dem richtigen Kurs, aber halt doch sehr laut. Immerhin kamen wir unserem Ziel mit großen Schritten näher. Wie wir feststellen mussten, waren wir aber zu schnell.  Der Strom stand bei der Anfahrt auf Cherbourg noch genau gegen uns. Obwohl wir mit sieben Knoten durchs Wasser fuhren, kamen wir unserem Ziel nur mit 1-2 Knoten in der Stunde näher. Es ist schon erstaunlich, wie lang 10 Seemeilen werden können. Wir motorten tapfer weiter und waren froh, als wir um zwei endlich den Hafen erreichten.

So war uns heute noch nicht nach großem Nachmittagsprogramm und wir entspannten uns nach einer kurzen Runde durch die Stadt bei einem guten Abendessen an Bord und genossen einen faulen Fussball-Fernseh-Abend.

 

Entschuldigen Sie, wir hatten doch Nordwind bestellt………..

Wo in aller Welt kommt denn der Westwind her? Nachdem sich heute Vormittag die Regenwolken endlich in Luft aufgelöst hatten, sah es nach einem tollen Segeltag aus. Wind aus West, 3-4, nachmittag auf Nord drehend. Jetzt ist es Viertel nach Neun. Hab ich da was falsch verstanden? Im Schiff klappert alles, immer wieder geht Wasser über und die SUMMER setzt hart mit dem Bug in die Welle ein.
Mitten in dem ganzen, doch recht lautstarken Durcheinander: Der Kapitän schläft friedlich im Salon. Es ist ja sein gutes Recht, da ich die erste Wache habe. Trotzdem bin ich immer wieder beeindruckt, unter welchen Bedingungen dieser Mann schlafen kann und das auch noch so entspannt.
Bis zwölf Uhr werde ich versuchen, hier die Stellung zu halten und uns unserem Ziel so nah wie möglich zu bringen. Und uns natürlich die neugirigen Tanker vom Leib halten. Die haben es wohl heute ganz besonders auf die SUMMER abgesehen. Schon der Zweite, der doch recht nah an uns vorbeikam. Aber die kriegen uns nicht, da bin ich wachsam 🙂

Schnelle Autos, ein Gabelgefecht und grosse Fische

12 Stunden vor der Abfahrt aus Boulogne Sur Mer nach Cherbourg ist es an der Zeit, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Der heutige Tag begann schon recht früh für unsere neuen Verhältnisse im sogenannten Langfahrtmodus. Punkt 7:00 hieß es die Koje zu verlassen und eine heisse Dusche an Bord zu nehmen. Bald war der erste Kaffee getrunken und dann ging es auch schon los zum ersten Wochenmarkt in Frankreich. Die Unterschiede werden schon sehr schnell deutlich wenn man die ersten zwei Pferdemetzger hinter sich gelassen hat. Mit einem schon etwas befremdlichen Gefühl, musste zumindest ich kurz an meinen Schimmel denken, dem es den letzten Bildern nach sehr gut in seinem neuen Stall geht. Die Hühner an den Marktständen haben die Köpfe noch dran und die Hasen ohne Fell auch. Katja meinte nur, dass soll dazu dienen um sicher zu gehen keinen „falschen Hasen“ in die Pfanne zu hauen. Dafür war das Angebot von Obst, Honig, Brot und Käse umso verlockender. Schwer bepackt mit einem Wust an Einkaufstüten und allerhand Leckereinen ging es schnell zurück zum Boot zur Qualitätskontrolle. Das zweite Frühstück war also eingeläutet und wurde feierlich zelebriert 🙂
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Auf dem Marktplatz

Gestärkt und zufrieden mit der Auswahl unserer Einkäufe stand der Besuch des Meeresaquariums „Nausicaä“ auf dem Programm. Es handelt sich wohl um das größte und schönste seiner Art in Europa. Seit je her lieben wir das Meer und seine Bewohner und somit war die Vorfreude entsprechend groß. Um es vorweg zu nehmen, es hat sich sehr gelohnt! Die Eindrücke von der Schönheit der Natur der Meere waren teilweise bewegend. Erst Recht bei dem Gedanken, dass wir viele der gezeigten Themengebiete in den kommenden Jahren live und in Farbe sehen werden. Geniale Vorstellung!
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Da kriegt jeder Zahnarzt feuchte Augen!

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Thuna Yellow Fin

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Wunderschön und sehr giftig

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Wir sollen die Kameraden in der Karibik von Ihr grüßen

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Auf der Brücke eines Forschungsschiffes

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Korallenpracht

Das sind natürlich nur Auszüge aus einer Vielzahl von Höhepunkten!

Nachmittags war Bootspflege angesagt. Die verbogene Seereeling wurde gerichtet, Beschläge von Flugrost befreit und Schoten für den voraussichtlichen nächsten Einsatz unseres Parasailors angeschlagen. Nach Abschluss der Arbeiten gab es die nächste Belohnung 🙂
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Erdbeertörtchen…. genial!

Kurz noch die Emails gescheckt und das Teamfoto vom 24H Rennen am Nürburgring heruntergeladen. Was für ein Kontrast! Letzten Sonntag bin ich noch mit über 200 Km/h über die Nordschleife gebrettert und 2 Tage später unter Segeln mit 12 Km/h über`s Meer gefahren.Das nennt man Kontrastprogramm.

Unser Team beim 24H Rennen 2014

Unser Team beim 24H Rennen 2014

Zum Abschluss des Tages gab es eine Wiederholung unseres Gabelgefechtes. Will bedeuten, dass wir heute nochmals 3 Schollen frisch vom Kutter gekauft haben, die in alter Manier zubereitet und verspeist wurden. Wieder lag immer nur eine Scholle zu Zeit auf dem Teller, die wir dann gemeinsam und zeitgleich verspachtelt haben. Kann man sich dran gewöhnen und der Abwasch hält sich auch in Grenzen 🙂

Morgen geht es früh weiter nach Cherbourg. Wir planen am Montag Abend dort anzukommen. Katja hat leckeren Kartoffelsalat vorbereitet und gefrühstückt wird auf See. Wir wollen ja keine Zeit verlieren.

Boulogne-sur-Mer

Das nächste Ziel, das in Frankreich auf unserem Reiseplan stand, war nur einen Katzensprung entfernt und hieß Boulogne-Sur-Mer. Die Entfernung von 25 Seemeilen sollte leicht an einem Nachmittag unter Segeln zu bewältigen sein. So entschieden wir uns, Calais erst gegen 14 Uhr, also zwei Stunden nach Hochwasser, zu verlassen. So würden wir auf dem Weg von der Strömung profitieren, die dann genau mit uns Richtung Boulogne laufen würde.

So hatten wir noch etwas Zeit in Calais, die wir für einen Ausflug zum Fährhafen nutzen wollten. Mit jedem weiteren Schritt auf dem Weg dorthin verstärkte sich der Eindruck, dass die Umgebung immer trister und verwahrloster erschien. Zum Beispiel kamen wir an einem Gelände vorbei, auf dem Asylbewerber hoffend einen Weg nach England zu finden, in Zelten untergebracht waren. Das zu sehen stimmte uns sehr traurig. So entschlossen wir uns wieder in Richtung Zentrum zu marschieren. Gerade als wir los marschieren wollten, liefen wir einem englischem TV-Team in die Arme, das eine Reportage über das Asylbewerberproblem in Calais machte. So erfuhren wir, das die Menschen eigentlich auf dem Weg nach England waren und in Calais gestrandet sind. Eine in jeder Hinsicht schwierige und belastende Situation für alle Beteiligten. Mal sehen, ob meine persönliche Meinung irgendwo in England im Fernsehen ausgestrahlt wird 🙂

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Zurück auf der Summer bereiteten wir uns auf die Öffnung der Hafen-Brücke um 13:45 Uhr vor. Pünktlich war alles fertig und wir konnten entspannt in den Vorhafen einlaufen. Dort erhielten wir aber von Port Control, die wir dieses Mal direkt brav angefunkt und um Genehmigung zum Verlassen des Hafens gebeten hatten, die Anweisung noch vier Fähren in den Hafen einlaufen zu lassen, bevor wir endlich rausmotoren durften. So drehten wir noch fast eine halbe Stunde unsere Kreise und verbrannten kostbaren Diesel, während ein dicker Pott nach dem Nächsten an die Docks fuhr.

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Dann endlich gab es auch für uns grünes Licht und wir suchten schnell das Weite. Die 25 Seemeilen in Sichtweite der französischen Küste waren ein echter Spaziergang. Gegen halb sieben Uhr fuhren wir in den Hafen von Boulogne-Sur-Mer ein. Er ist der größte Fischereihafen Frankreichs und kann bei jedem Tidenstand angelaufen werden. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, in einen Hafen einzufahren und erstmal 5 Meter nach oben schauen zu müssen, um den Rand der Kaimauer zu sehen. Der Yachthafen liegt ganz am hinteren Ende der Hafenanlage und war leider schon recht voll. Nach einigem Hin-und-Her konnten wir aber als zweites Boot an einem Kopfsteg festmachen. Die Segler der anderen Yacht beeindruckten uns sehr mit ihrer „großen Hilfsbereitschaft“ und zogen ihre Yacht doch tatsächlich nach mehrmaliger Aufforderung durch den Hafenmeister zwei Meter weiter nach vorne. Trotzdem ragten immer noch 5 Meter von unserem Heck ziemlich unglücklich über den Steg hinaus in die Einfahrt des Beckens. Unter Seglern hilft man sich eigentlich immer wenn man sieht, dass eine Hand benötigt wird. Die Burschen waren wohl das eine Prozent, welches niemals die Hilfe anderer braucht. Man sieht sich immer zweimal…. 🙂

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Pünktlich zur zweiten Halbzeit im Spiel Deutschland:USA lief dann endlich der Fernseher. Die Übertragungsqualität war zwar zum großen Teil echt katastrophal, aber immerhin haben wir das Tor gesehen….aber erst 5 Minuten nachdem es gefallen war. Hoffentlich können wir das nächste Spiel in besserer Qualität genießen.

Am nächsten Morgen ging es auf Erkundungstour, bergauf in die Altstadt. Überall schwirrten englische Schulkinder durch die Gegend. Wir ließen uns aber nicht stören und besichtigten die mit einer Befestigungsanlage umgebene Oberstadt und die Basilika „Notre Dame“ in aller Ausführlichkeit.

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Nach einer typisch französischen Kaffeepause mit Crêpes, wollten wir das Meeresaquarium Nausicaä (Centre National de la Mer) besuchen. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass auch dort wahnsinnig viele Schulkinder unterwegs waren. So verschoben wir unseren Besuch lieber auf den nächsten Morgen. Ganz ohne Fisch 🙂 wollten wir aber auch nicht zurück auf Boot. Auf dem Rückweg kauften wir uns direkt vom Kutter zwei riesige Schollen zum Abendessen für den sagenhaften Preis von 2€ pro Kilo. Unvorstellbar günstig, aber wirklich sehr lecker. Die Zubereitung an Bord ist zwar etwas kniffelig, da wir nur eine große Pfanne besitzen (und die war für die eine Scholle auch schon zu klein). Der Trick: eine Scholle fertigbraten und dann zeitgleich über den gemeinsamen Teller herfallen 🙂 Das schärft die Reflexe und hebt das Gemeinschaftsgefühl! Und weil sich niemand verletzt hat, wird es morgen Abend wieder Scholle geben.

 

Vive la France

Unserer erster Tag in Frankreich begann leider nicht mit einem frischen Baguette, auf das wir uns doch so sehr gefreut haben. In der Nähe des Hafens war kein Bäcker zu sehen oder zu finden. Gut, dass wir uns in Belgien noch eingedeckt hatten. Frisch gestärkt wurden zuerst die Formalitäten erledigt. Vom Hafenmeister wurden unsere Papiere kontrolliert. Aber nicht nur wir, auch die unserer SUMMER wurden genau überprüft. Erfreulicherweise gab es nichts zu bemängeln und wir waren jetzt auch offiziell in Frankreich angekommen.

Anschließend nahm Dietmar meine Törn-Planung für die nächsten drei Wochen genau unter die Lupe. Auch hier gab es nichts zu bemängeln :-). Jetzt muss nur noch meine Windbestellung ordentlich vom Universum bearbeitet werden, dann sollte ja alles passen.

Im hellen Sonnenschein betrachtet, sah die SUMMER nach mehr als einer Woche Stadtaufenthalt doch etwas eingestaubt aus. Vor unserer Erkundungstour nach Calais wurde also zuerst das Boot mit Süßwasser von Außen gewaschen und gewienert. Als endlich alles zu unserer Zufriedenheit erledigt war, war es schon nach 12 Uhr. So führte uns unserer Weg nach einem kurzen Abstecher zum Fährhafen, zunächst zum Marktplatz in ein nettes Bistro, in dem wir Omelette und Frites zum Mittagessen bestellt haben. Nach einem leckeren Kaffee zum Abschluss erkundeten wir die Stadt und den Strand. Calais gehört bestimmt nicht zu den schönsten Städten in Frankreich, hat aber auch sehr schöne und ansprechende Gebäude und Parkanlagen.

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Der Fährhafen ist wirklich beeindruckend. Während unseres Strandspaziergangs herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Eine Fähre größer als die Nächste. Da müssen wir uns morgen also wieder durchschlängeln. Wir freuen uns schon jetzt auf die Anweisungen von Port Control. Heute hatten wir die Gelegenheit ein bisschen unser eingerostetes „Französisch“ zu trainieren. Mal sehen, ob wir uns morgen schon etwas besser verständigen können.

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Parasailor-Wetter

Die Überfahrt nach Calais verlief von Anfang bis Ende wie geplant. Morgens ging es pünktlich nach Plan  wieder zurück unter den  drei Brücken hindurch  in die Schleuse und dann in den Vorhafen. In der Schleuse wurden wir von winkenden belgischen Schulkindern begrüßt. Sehr nett! Draußen auf der Nordsee haben wir bei leichtem Nordostwind schnell die Segel gesetzt. Parallel zur Küste lagen etwas mehr als 50 Seemeilen Segelstrecke vor uns. Abends um halb zehn wollten wir durch die „Pont Henry Hemon“ in den Yachthafen von Calais einlaufen. Diese Brücke öffnet nur von zwei Stunden vor Hochwasser bis 2 Stunden nach Hochwasser für 10 Minuten in der Stunde. Da sollte man dann pünktlich da sein 🙂

Da der Wind mit 8 Knoten (2 Beaufort) recht schwach war, sollte heute das erste Mal unser Parasailor zum Einsatz kommen. Dieses geniale Segel für Kurse vor dem Wind hat eine Fläche von 156 Quadratmetern (!).  Wir haben es uns extra für lange Ozeanpassagen beschafft und es wartete seit Mai auf seinen ersten Einsatz. Nach gründlicher Vorbereitung der Leinen und Schoten durch Dietmar lief die Summer dann kurze Zeit später mit gutem Speed unter dem Parasailor ohne Lage und großes Geschaukel vor dem Wind. Ein Traum in blau 🙂

2014-06-24

Als am Nachmittag der Wind auffrischte, wurde der Parasailor wieder fachmännisch geborgen und verstaut. Diese Premiere war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Alles hatte gepasst und es hat auch noch viel Spaß gemacht. Hoffentlich haben wir bald wieder den richtigen Kurs und Parasailor-Wetter.

Während unsere Anfahrt auf Calais zogen dann Gewitterwolken auf und der Wind frischte bis auf 20 Knoten auf. Der Fährverkehr in und aus dem Hafen ist echt beeindruckend. Bei unserem Kontakt mit Port Control mussten wir feststellen, dass das Englisch der Franzosen schwer zu verstehen ist. Im dritten Versuch hatten wir aber dann auch verstanden, dass wir erst nach der „Spirit of Britain“ in den Hafen einlaufen durften. So mussten wir noch eine Runde vor dem Hafen drehen. Trotz der starken Querströmung gelangten wir sicher in den Vorhafen und mussten nur 10 Minuten auf die Öffnung der Brücke warten. Das Anlegemanöver am Besuchersteg gelang trotz starken Windes perfekt. Endlich in Frankreich 🙂

 

Ready for Departure

Da ja für morgen die Überfahrt nach Calais geplant war, stand heute nochmal Hausarbeit auf dem Plan. Eigentlich eine Schande bei dem hervorragenden Wetter. Aber während die Wäsche auf der Leine hing, war auch noch Zeit für eine bisschen Lektüre in der Sonne. Außerdem wurde im Schiff alles schön gestaubsaugt und gewischt, geputzt und gewienert. Obwohl die Fläche recht überschaubar ist, geht die Anzahl von Ecken und Kanten ins Unendliche. Echte Fleißarbeit! Ich hätte nie gedacht, dass ich mal dahin kommen würde, eine Zahnbürste zum Putzen zu verwenden.

Zum Schluss wurden noch die letzten belgischen Leckereien gebunkert und dann war alles fertig. Um Viertel nach sieben reiste dann auch der Kapitän höchst selbst mit der Bahn an. Trotz Umsteigeschwierigkeiten in Brüssel waren wir wieder komplett. Zum Abendessen gab es dann noch ein letztes Mal leckere Baguettes mit Nordseekrabbensalat und belgisches Kirschbier.

Morgen geht es nach Frankreich. Belgien ist schon das zweite Land auf unserer Liste. Diesmal wird der Abschied wohl nicht so schwer, da niemand am Hafen steht und winkt. Außerdem haben wir Oostende und die belgische Küste lange genug genossen. Ein schöner Platz, den wir kennen lernen durften. Touristisch voll erschlossen mit allen Vor- und Nachteilen. Jetzt wird es wieder Zeit, Neues zu entdecken. Wir freuen uns schon darauf!