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Eine Kumpeltour oder Piraten stechen in See

Pünktlich wie die Maurer um 21.45 stand mein alter Freund Maik mit seiner roten Reisetasche vor der Gangway unserer CESARINA. Nach einem großen „Hallo“ ließen wir den Abend im Cockpit bei einem Bier ausklingen. Zuvor hatte er schnell die lange Hose gegen eine kurze getauscht und die Schuhe bis zum Ende der Reise in unserer Quarantänebox an Deck deponiert. Bei der Wärme genügen Flip-Flops schließlich voll und ganz. Da Maik die letzten 24 Stunden quer durch USA geflogen war, um hierher zu kommen, war er natürlich endfertig und reif für Koje.

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Für den nächsten Tag stand der erste kurze Törn zum Eingewöhnen nach Iles Le Saints an. Maik und seine Frau Sabine gehen in Kalifornien schon seit fast einem Jahr auf eine Abendschule, um dort ihre Segelscheine zu machen. Schon nach den ersten Meilen war deutlich zu erkennen, dass es nicht seine erste Reise auf einem Segler war. So ließ ich ihn auch die fast komplette Strecke von 24 Seemeilen die CESARINA steuern und er hatte scheinbar eine sehr große Freude an seinem Job. Trotz oder wegen ihrer Größe ist es manchmal gar nicht so einfach, dabei alles richtig zu machen. Alle Manöver klappten gut und das Vertrauen in meinen Co-Skipper wuchs. Schließlich habe ich das Steuer von meinem Liebling bisher kaum aus der Hand gegeben. Am Ende fanden wir einen genialen Ankerplatz und ließen den aufregenden Tag Revue passieren, bevor wir spät in der Nacht in den Kojen verschwanden. So etwas nennt man einen gelungenen Start.

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Am nächsten Morgen ging es mit dem Dinghy an den Strand von Bourg des Saintes, weil wir uns auf der Insel gern einmal umschauen wollten. Der Ausflug dauerte gut und gern fünf Stunden. Wir wanderten an die Westspitze von Le Saints und hatten das Gefühl, dass die Insel von freilaufenden Ziegen und Hunden bevölkert ist. Auf der Wasserseite beherrschen unzählig viele Pelikane die Buchten und jagen in recht spektakulären Sturzflügen nach Fischen. Zum Schluss ging es dann noch den recht steilen und langen Weg hinauf zur Festung „Fort Napoleon“. Gott sei Dank wird wohl kaum einer der Kreuzfahrer dort zu Fuß hinauflaufen. Somit hatten wir viel Zeit und Ruhe den herrlichen Ausblick über die Insel und das Meer zu genießen. Am Ende haben wir dann noch ein paar frische Tomaten und etwas Gemüse eingekauft. Zu meiner großen Freude hatte Maik mir gesteckt, dass er gern kocht und den Job an Bord auch gern übernehmen würde. Sonst hätte es eben die Woche über nur Spiegeleier, Joghurts und Bier aus der Bordküche gegeben J

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Am Montag gingen wir um neun Uhr Anker auf, denn es stand ein Törn an die Westküste von Guadeloupe nach Pigeon Island an. Gegen 13:00 ließen wir den Anker circa eine halbe Meile vor dem Strand von Petit Malendure fallen. Hier steht ganz klar der Tauchsport im Vordergrund. In dem Ort bieten ein Dutzend Tauchcenter Exkursionen zum „Costeau Reef“ an. Es wurde nach dem berühmten französischen Meeresforscher Jack Costeau benannt. Klasse, wenn die Menschen immer mehr begreifen, dass es wesentlich nachhaltiger ist, mit der Schönheit der Natur den Lebensunterhalt zu verdienen anstaat auch noch den letzten Fisch zu fangen und die Riffe zu zerstören. So buchten auch wir einen Tauchgang für den nächsten Tag. Maik ist ein sehr guter Taucher und wir beide waren sehr überrascht von der Schönheit der Unterwasserwelt in dem warmen und kristallklaren Wasser. Unzählig viele verschiedene Korallenarten und bunte Tropenfische ließen den Tauchgang zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden. Leider sind die Bilder mit meinem neuen Weitwinkelobjektiv nicht so gut geworden, da ich leider vergessen hatte die Luft aus dem Hohlraum des Kameragehäuses und der Linse entweichen zu lassen. Passiert mir auch nicht wieder.

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Aber das war nicht der einzige Höhepunkt des Tages. Wir hatten beschlossen, über Nacht nach Falmouth Harbour/Antigua zu segeln. Der Wind sollte von Donnerstag bis zum Ende der Woche auf Nord drehen und dann hätten wir es schwer gehabt, bis Samstag nach Antigua zu kommen, damit Maik seinen Flieger erreichen kann. Der Wetterbericht sagte sehr schwache Winde voraus und somit rechneten wir mit einer Reisedauer von elf bis zwölf Stunden für die Strecke von 55 Seemeilen. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit gingen wir Anker auf und setzten die Segel. Gut, dass wir zuvor immer wieder diese Manöver geübt hatten, denn bei Nacht sollte jeder Handgriff sitzen. Maik steuerte die CESARINA aus der Bucht heraus und ging dann auf Kurs Nord. Eindrucksvoller als in dieser Nacht hätte eine Nachtfahrt für einen Segelnovizen kaum sein können. Der Sternenhimmel war überwältigend und die CESARINA glitt sanft durch das Wasser. Da man ja nicht viel sieht, werden die Ohren plötzlich zu Augen und sprechen die Sinne ganz anders an. Der Wind frischte immer mehr auf und aus den geplanten 5 Knoten Reisegeschwindigkeit wurden dann 7,5 bis 8,5 Knoten Speed. Es ist für mich immer wieder ein großartiges Gefühl zu spüren, wieviel Sicherheit und Kraft unsere CESARINA vermittelt. Scheinbar ging es Maik ähnlich, denn er konnte einfach keine Ruhe finden. Das Vertrauen in ihn ließ mich derweil völlig entspannt für eine Stunde in der Koje tief und fest schlafen. Mit anderen Worten, er hatte seine Probezeit bestanden J

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Der unerwartet hohe Speed hatte zur Folge, dass wir schon um halb drei Uhr Nachts vor der Einfahrt von Falmouth Harbour standen. Das Handbuch warnt ausdrücklich davor in die Bucht bei Nacht einzulaufen. Untiefen und unbeleuchtete Objekte bedeuten ja auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Wäre ich nicht schon einmal hier gewesen, hätte ich die Passage auch nicht gemacht. Nach kurzer Zeit lagen wir aber sicher vor Anker und wir konnten dann auch bald beruhigt schlagen gehen.

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Am Donnerstag nahmen wir nach dann den Lokal-Bus nach St. John und machten einen Rundgang durch die Stadt. Das örtliche Museum besuchten wir auch. Ganz besonders die traurige Geschichte der Sklaverei ging uns beiden ans Gemüt. Wie grausam die Menschen doch sein können. Wenn ich dann an die aktuelle Situation in Deutschland denke, wo die vielen abgrundtief unmenschlichen Posts über Flüchtlinge bei Facebook und Konsorten erscheinen, schäme ich mich ganz besonders. An dem Nachmittag habe ich mir gewünscht, dass sich genau die Kameraden doch einmal hier vor Ort ein Bild machen sollten, wie gut es uns in Deutschland geht. Aber ich fürchte, das wäre „in den Wind gesprochen“.

Am Freitag segelten wir dann in Richtung Jolly Harbour und ließen den Anker in der Deep Bay fallen. Ich wusste, dass die SY LONI 3 mit Eckhard und seiner Frau Loni auch hier sein würde. Wir sind damals zusammen über die Biskaya gesegelt und haben seitdem immer Kontakt gehalten.

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Wegen unseres Tiefgangs von 2,60m hatten wir lieber einen Ankerplatz im tieferen Wasser gewählt und ich war ein paar hundert Meter durch die Bucht zum Ankerplatz der LONI 3 geschwommen. Zur Begrüßung hatte Eckhard einen Sundowner kreiert, der es in sich hatte. Nach weiteren 3 Stunden war ich immer noch betrunken. Selbst nach der Schwimmerei zurück an Bord war mir immer noch schwindelig. Wenn Eckhard was macht, dann macht er es wirklich gründlich. Am nächsten Tag habe ich erfahren, dass 80%-tiger Rum mit im Spiel war J Cheers!

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Die Woche ging schnell vorüber und am Samstag gegen halb eins saß Maik dann auch schon im Taxi zum Flughafen. Wir hatten eine gute Woche und er konnte zumindest mal für ein paar Tage etwas Sonne tanken und seine Firma zumindest zeitweise vergessen. Nur rein zum „Selbstschutz“ würde ich am liebsten die Smartphones von unseren Gästen, die zur Erholung hier an Bord kommen, in den Tresor schließen oder die Emailfunktion außer Betrieb setzen.

Jedenfalls freue ich mich schon sehr auf meinen Tauchgang am Montagvormittag mit „INDIGO Divers“ und auf die Rückkehr von Katja am Montagnachmittag J

 

Zurück in die Sonne

Je näher der Abflug rückt, desto schneller fliegt die Zeit. Drei Wochen waren aber doch recht lang und nur wenige Dinge bleiben unerledigt oder nicht abgeschlossen in Deutschland zurück.

Im Moment sitze ich schon am Frankfurter Flughafen. Mitten in der Nacht hatte meine Mutter mich in Köln-Deutz am Bahnhof abgesetzt und mit dem ICE ging es bequem und ohne Staus nach Frankfurt. Hier kann man direkt über dem Fernbahnhof sein Gepäck los werden und ich war echt erleichtert (um ca. 35 Kilo), als ich das erledigt hatte. Jetzt sitzt ich hier schon im Sicherheitsbereich und  genieße neben meinem Frühstück einen bequemen und kostenlosen Internetzugang :-). So kann  ich mich noch einmal einfach bei allen bedanken, die mir meinen Aufenthalt in Deutschland so schön gestaltet haben. Es ist immer wieder ein Vergnügen, Zeit mit Euch zu verbringen.

Jetzt wird es aber Zeit weiter zu reisen. Unsere Pläne für die nächsten Monaten konnten mit Hilfe des Internets schon recht gut konkretisiert werden. So werden wir den Februar noch auch dem kleinen Antillen verbringen, bevor wir über die Virgin Islands nach Puerto Rico, in die Dominikanische Republik und im April dann nach Kuba segeln. Auf die großen Antillen freuen wir uns ganz besonders. Alle unsere Reiseführer und die Berichte der anderen Segler haben uns neugierig gemacht 🙂 und hoffentlich können wir Euch bald viele eindrucksvolle Bilder präsentieren und von interessanten Erlebnissen erzählen. Den Monat Mai haben wir für die Bahamas und Exhumas reserviert, bevor wir uns vor Beginn der Hurrikansaison immer weiter Richtung Norden entlang der Ostküste der USA in „Sicherheit“ bringen wollen.

Dietmar hat ja während meiner Abwesenheit viele der kleinen und großen Probleme beseitigt, die sich am Boot in den letzten Monaten noch gezeigt hatten. Auch das Holz hat er wunderbar auf Vordermann  gebracht. So werden wir wohl hoffentlich in der nächsten Zeit mehr Bilder vom Tauchen oder von Landausflügen posten 🙂

Auch die Menge der Ersatzteile in meinem Gepäck hält sich in Grenzen. Nur der Ersatzanlasser fällt mit seinen über 5 Kilo deutlich ins Gewicht 🙂 Sonst füllen eher Luxusgüter meine Taschen: Schokolade, Cappuccino und tütenweise Haribo. Ich möchte gar nicht wissen, was die beim Durchleuchten gedacht haben 🙂 Aber das ist wohl ein typisches Seglerproblem. Immerhin habe ich diesmal keine Würstchen in Dosen dabei. Davon haben wir nämlich noch genug 🙂

Jetzt werde ich mich sicherheitshalber mal zu meinem Gate begeben. Nicht, dass ich so kurz vor dem Ziel den Abflug verpasse. Gegen vier Uhr Ortszeit landet mein Flieger auf Antigua – zurück in der Urlaubswelt mit Sonnenschein und türkisblauem Wasser 🙂

 

 

Portugal will uns nicht ziehen lassen

Freitagmittag landeten wir mit viel Gepäck wie geplant in Faro und wenig später setzte uns ein Taxi an der Marina ab. Auf der CESARINA wurde immer noch fleißig gearbeitet, sowohl innen auch als außen 🙂

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Durch die Regenfälle in den letzten Tage waren die Arbeiten am Deckshaus leider deutlich hinter dem Zeitplan und somit kommen wir nicht weg von hier in Richtung Kanaren. Frühestens am Dienstag könnten die Schreiner fertig sein wenn das Wetter mitspielen würde. Somit bekamen wir den Eindruck, dass uns Portugal einfach nicht ziehen lassen wollte 🙁 Aber auf die paar Tage kam es jetzt auch nicht mehr an und wir fügten uns in unser Schicksal.

Auch die Programmierung unseres AIS wollte am Samstag nicht im ersten Zug gelingen 🙁 und es stellt sich heraus, dass ein Stecker defekt war. Das ist natürlich noch besser, als wenn die ganze Antenne nicht funktioniert hätte. War aber trotzdem ärgerlich. Seit heute sind wir aber wenigstens bei www.vesselfinder.com wieder online zu finden. Zwar fehlt uns noch ein schönes Foto, aber das werde ich die Tage nachreichen. Leider werden keine Bilder im Hochformat akzeptiert, so ein Pech aber auch 🙁 Morgen steht also noch ein ordentliches Foto-Shooting auf dem Programm.

Ansonsten waren die letzten Tage vom Wetter bestimmt. Portugal präsentierte sich weiterhin herbstlich mit unheimlich viel Regen. Schön war es für uns festzustellen, dass unsere Reparaturarbeiten auf ganzer Linie von Erfolg gekrönt waren. Kein Wasser mehr im Schiff, das vorher durch die unsachgemäß angebrachte Halterung der Rettungsinsel in die Zwischenräume der Decke und Wände gelaufen war. Jeder Schrank und jedes Fach – absolut trocken. Ein schöner Erfolg, der einem das Wohlbefinden unter Deck sehr erleichtert. Man möchte ja nicht immer darüber nachdenken, in welchem Schrank das Wasser jetzt gerade wieder irgendwelchen Schäden anrichten könnte 🙂

Wenn wir unter Deck nicht weiter Dinge sortierten und verräumten, war endlich mal wieder Zeit für ein gutes Buch – fast wie im deutschen Herbst. In der nun fertig eingerichteten Küche ließ es sich auch ganz hervorragend kochen und auch dazu war es jetzt einmal wieder Zeit. Unser Schnellkochtopf, der seit Grömitz unbenutzt mit auf der Reise ist, durfte endlich in Aktion treten 🙂 Ich muss gestehen, ich bin bis dahin doch sehr misstrauisch gewesen. Bisher hatte ich ein solches Gerät noch nicht benutzt. Nicht, dass ich das Boot in die Luft sprengen würde 🙂 . Mit zwei 11-Kilo-Gasflaschen an Bord der SUMMER  war der Anreiz, Gas durch die Verwendung des Schnellkochtopfes zu sparen, immer zu gering gewesen. So hatte ich mich erfolgreich vor der Benutzung drücken können. Jetzt haben wir aber „nur“ noch zwei 5-Kilo-Gasflaschen zur Verfügung. Das hatte mich motiviert, das erste Gulasch „unter Druck“ zuzubereiten. Zwar hatte ich mich entschieden, meinen Topf während des Kochens lieber mit Abstand aus dem Salon zu beobachten :-), aber das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Also werde ich von jetzt an weiter experimentieren. Besonders die Garzeiten sind reine Übungssache. Bis ich da den Dreh raus habe, werden wir wohl noch mehrmals Kartoffelpüree statt  Kartoffeln „al dente“ essen 🙂

Um die Liste der offenen Arbeiten auf Gran Canaria so gering wie möglich zu halten, haben wir heute morgen noch einmal für zwei Tage ein Auto gemietet, denn Einkaufen kann man ja bekanntlich auch bei schlechtem Wetter. Und alle haltbaren Lebensmittel, die wir jetzt schon gebunkert haben, brauchen wir in Gran Canaria nicht mehr zu kaufen 🙂 So sind schon größere Vorräte an leckeren Obstsäften und Süßigkeiten unter Deck verstaut. Die muss ich nur noch vor dem Kapitän schützen 🙂 Nicht, dass ich auf den Kanaren wieder von vorne anfangen muss 😉

 

 

Der krönende Abschluss…..

…war dann der Besuch meines Ehemannes in Deutschland. Natürlich hatte er es sich nicht nehmen lassen, meinen Geburtstag mit mir und meinen Eltern im ungemütlichen Deutschland zu verbringen 🙂 Oder sollte der Grund der Deutschlandreise vordergründig doch eher der Besuch der amerikanischen Botschaft in Frankfurt gewesen sein, um unsere B2-Visa persönlich zu beantragen?

Genau ein Woche nach mir landete Dietmar gegen Mittag in Köln. Das Programm für die zwei Tage war minutengenau getaktet. Direkt vom Flughafen aus machten wir uns zusammen auf, unseren Pferdchen einen Besuch abzustatten. Die Familie Tillmanns hatte es sich nicht nehmen lassen, die Weltreisenden zum Mittagessen einzuladen. Da ich schon letzte Woche in den Genuss gekommen war, wollte ich dieses Erlebnis Dietmar natürlich nicht vorenthalten.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserer Wohnung und der Begutachtung der angekommenen Bestellungen mussten wir dann schon wieder weiter zu Stephie und Familie. Unsere bestellten Wäschesäcke waren fertig 🙂 Wie ich erwartet hatte, sind sie wunderschön geworden. Ob wir die überhaupt wiederbekommen werde, wenn ich die in der Karibik irgendwo abgeben würde???  Das müssten wir uns dann vielleicht noch einmal gut überlegen 🙂

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Nach einer Tasse Kaffee ging es weiter zu meinen Eltern. Gut, dass nur ein kleines Abendessen geplant war. Nach dem ausgiebigen Mittagessen (Schweinefilet im Backofen mit Apfel überbacken) war noch überhaupt kein Platz für mehr als ein Salat. Aber wir sind ja auch nicht nur zum Essen gekommen. Von Dietmars 50. Geburtstag stand noch ein Geburtstagsgeschenk aus. Jetzt ist der Kapitän passend zum stilvollen Schiff stolzer Besitzer einer Gitarre. Immer wieder hatte er gesagt, dass er dieses Instrument gern lernen wollte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich bin mal gespannt, wann er mir das erste Ständchen spielen kann 🙂

So ist der erste Tag wie im Flug vergangen. Am Donnerstag, meinem Geburtstag, hatten wir eine ganz besondere Verabredung. Einen Interviewtermin bei der amerikanischen Botschaft in Frankfurt. Da mussten wir sehr früh raus aus den Federn und saßen schon um sieben ziemlich verschlafen im Auto 🙂

Trotzdem hatte es sich der Herr Henke nicht nehmen lassen, mich mit einem tollen Geburtstagsgeschenk zu überraschen. Das stand nämlich schon seit drei Tagen im unserem Wohnzimmer mit dem strikten Verbot, es zu öffnen. Auch wenn die Verpackung (eine Bananenkiste) ziemlich zu wünschen übrig ließ, war der Inhalt doch genau nach meinem Geschmack:

Neue Kissen mit der „Summsi“ (unserem Wappentier)  aus Segeltuch für unsere CESARINA für drinnen und draußen geeignet. Die hat er bei der „Nähstube Meiken Koch“ in Kiel anfertigen lassen. Das gefällt der Frau 🙂

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Nach der Geschenkübergabe war aber erstmal Schluss mit gemütlichem Geburtstag feiern. Durch Nebel, Regen und Berufsverkehr ging es nach Frankfurt. Dort wurde unsere Geduld hart auf die Probe gestellt. Um drei Fragen persönlich zu beantworten, hatten wir fast zwei Stunden warten müssen. Der Zugang der Botschaft ist gesichert wie …..der Zugang zu einer amerikanischen Botschaft eben. Es wurde alles kontrolliert, deutlich strenger als am Flughafen. Sogar mein Maßband musste draußen bleiben und auch Datenträger und USB-Sticks stellten eine gefährliche Bedrohung dar, genau wie die elektronischen Seekarten in Dietmars Rucksack 🙂

Aber nach den zwei Stunden bekamen wir all unsere Habseligkeiten wieder vollständig ausgehändigt und konnten die Rückreise nach Leverkusen antreten. Nach dem anstrengenden Ausflug hatten wir uns meinen Geburtstagskuchen bei meinen Eltern redlich verdient 🙂

Bis zum Abendessen brachten wir noch die gesammelten Unterlagen und den Genacker der SUMMER zur Post. Damit war diese Baustelle für uns nun auch erledigt. Christian, dem neuen Eigner der SUMMER, wünschen wir natürlich immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und mindestens genau so viele schöne Stunden mit der SUMMER, wie wir sie erleben durften.

Ein schöner Ausklang des eher anstrengenden Geburtstages war das gemeinsame Abendessen mit meinen Eltern in der Waldschenke in Dhünnwald, meinem absoluten Lieblingsrestaurant. Wer irgendwann einmal in der Kölner Gegend ist, dem kann ich einen Besuch nur wärmstens empfehlen 🙂 Auch an diesem Abend war das Essen wieder köstlich und der empfohlene Wein ein Genuss. Sogar Dietmar hatte ihm nicht widerstehen können. So lag er nach dem Essen Zuhause schon friedlich schlummernd in den Federn, während ich noch unser Gepäck für den morgigen Rückflug sortierte und zusammenpackte. So konnte ich mir sogar noch ein gemütliches Bad gönnen, bevor ab morgen wieder die Zeit der öffentlichen Gemeinschaftsduschen beginnt 🙂 Aber man kann ja nicht alles haben 🙂

 

 

 

 

Völlig benebelt

Lösungsmitteldämpfe sind mir als Chemiker ja nicht völlig fremd, aber heute hatte ich ein Geruchserlebnis der ganz besonderen Art.

Da das Wetter an diesem Wochenende schlechter werden sollte und sogar Regen angesagt war, hatte ich mir für den Samstag vorgenommen, die Küchenschränke von innen neu zu lackieren. Direkt nach dem Frühstück verwandelte ich also den Innenraum der CESARINA wieder in ein Schlachtfeld, denn es musste ja wieder alles raus aus den Schränken. Als endlich alles leer war, war ich wirklich beeindruckt, wie viel Platz unsere neue Pantry (schiffsdeutsch für Küche) doch bot. Fleißig fing ich an, die Oberflächen anzuschleifen und zu reinigen. Ich wollte ja nicht noch einmal so ein Fiasko wie bei meinen ersten Lackierversuchen erleben . Als alles vorbereitet war, setzte ich den 2-Komponenten-Lack an und begann nach der angeratenen Wartezeit von 10 Minuten hoch motiviert den Pinsel zu schwingen.

Eigentlich ging mir die Arbeit recht leicht von der Hand, aber die Tiefe der Schränke machte mir etwas zu schaffen. Der Schrank unter der Arbeitsplatte hat eine beeindruckende Breite von über einem Meter bei mehr als 60 Zentimetern Tiefe. Da muss man zum Lackieren schon hineinkriechen, wenn man möglichst alle Ecken erwischen will. So kämpfte ich mich hustend im ekligen Gestank durch die Tiefen der Schränke und war nach kurzer Zeit völlig benebelt 🙁 Bald war im ganzen Schiff die Luft so dick, dass man sie in Scheiben schneiden konnte. Lüften war wegen des heftigen Regens leider nicht möglich. Das hatte ich ja super geplant – über das Geruchsproblem hatte ich mir aber überhaupt keine Gedanken gemacht. Und gerade ich sollte es doch besser wissen 🙁

Gut, dass die MIELI immer noch bei uns am Steg in Vilamoura lag. Emil und Marita gewährten uns Asyl inklusive frischem Kaffee 🙂 Als ich nach vollbrachter Arbeit etwas später zu der Runde stieß, rümpften die Drei kurz die Nase. Anscheindend war ich im Moment eine wandelnde Geruchsbelästigung 🙂 Also verschwand ich schnell unter schnell noch unter der Dusche.

Auch das Abendessen musste heute nochmal außerhalb der CESARINA stattfinden 🙂 Kochen wäre ja auch schwierig gewesen denn die gesamte Einrichtung stand ja noch im Salon herum. So gönnten wir uns noch einmal zu Viert ein leckeres Sushi vom Japaner. Als wir später am Abend zurück auf dem Boot waren, waren die Lösungsmittelschwaden schon so gut wie verflogen und unserer Nachtruhe stand nichts mehr im Wege.

 

Zeit, um Bilanz zu ziehen

Unbestritten liegen für uns einige ziemlich ereignisreiche Wochen hinter uns. Alles hätte doch einfach sein können, wäre uns auf den Azoren nicht die CESARINA über den Weg gelaufen. Wir hätten alles so lassen können, wie es war und mit einem zugegebenermaßen in jeder Hinsicht perfekt ausgestattetem Schiff unsere Reise wie geplant fortsetzen können. Stressfrei, sorgenfrei und mit viel Raum und Zeit für weitere Ausflüge, um wie bisher Land und Leute zu kennen zu lernen. Aber alles kam eben anders und vom ersten Tag an hat mich die CESARINA einfach nicht mehr „klar“ denken lassen. Sie hat mich gefangen genommen und seit jenem Tag, habe ich an sie gedacht, wenn ich abends schlafen gegangen bin und dann wieder wenn ich morgens aufgewachte. Jeden Tag! So war es damals auch, als ich Katja kennengelernt habe oder auch als ich eines Tages von dem Wunsch besessen war, ein Unternehmen zu gründen. Vernunft oder irgendwelche allgemeinen Konventionen sind mir seit je her immer schon fremd gewesen und haben sich stets meinen Wunschschlössern und Visionen unterordnen müssen.

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Doch das Abenteuer „CESARINA“ spielte sich irgendwie in einer anderen Dimension ab. Im Gegensatz zu meiner Zeit als Unternehmer, in der ich stets meine Vorstellungen und Visionen umsetzen konnte, weil eine großartige Mannschaft und eine starke Frau hinter mir gestanden hat, stand ich dieses Mal oft ganz allein da. Katja hatte mir doch über zwei Monate fast täglich klar gemacht, dass sie aussteigen würde, wenn ich ernsthaft daran festhalten würde. Sie hatte darauf gebaut, dass sich das Thema mit der Zeit erledigen würde, wenn sich das Fieber wieder gelegt hätte. Pieter, der Voreigner, hatte mir alle Nachteile aufgezählt, die ein solches Schiff mit sich bringen würde. Er sagte so treffend, dass es absolut keinen rationalen Grund gäbe, sich dafür zu entscheiden, sondern einzig und allein nur Liebe und Leidenschaft diesen gewaltigen Aufwand rechtfertigen könnte. Genau das aber war der Fall und so kam es wie es kommen musste. Seit zwei Tagen steht die SUMMER auf Land und wir leben auf unserer CESARINA.

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14 Tage voller Arbeit liegen jetzt hinter uns. Das erste Mal in den letzten drei Monaten ging es mir für eine Zeit lang nicht mehr gut mit unserer Entscheidung. Der Grund dafür war, dass ich gespürt habe, wie sehr Katja unter dem ehrgeizigen Projekt und dem meist von mir verursachtem Stress leidet. Den Satz „ich kann nicht mehr“ hatte ich bisher nur einmal in den letzten 15 Jahren von Ihr gehört. Das ging sogar mir unter die Haut. Das Tempo mit der wir den Umbau der CESARINA vorangetrieben haben, war aber auch nicht von schlechten Eltern. In zwei Monaten das umzusetzen, wofür wir früher 2 Jahre gebraucht haben, kann man ja durchaus auch als „sehr ambitioniert“ betrachten. Nur damals hatten wir eine Firma mit der Ausrüstung der SUMMER beauftragt und heute sind wir selber dabei. Dazu kommt noch der Umstand, dass die SUMMER noch auf einen Käufer wartet. Den lang geplanten Urlaub mit Katjas Mutter auf Madeira hat sie dann obendrein auch noch absagen müssen, weil die Zeit einfach nicht ausgereicht hätte. Das alles war einfach zu viel für sie und mir kamen ernsthafte Zweifel, ob ich es dieses Mal nicht übertrieben hätte. Ich hatte ihr angeboten, den Urlaub auf Madeira mit Ihrer Mutter trotzdem zu machen. Doch allein lassen wollte sie mich auch nicht. So eine Frau und Partnerin muss „Mann“ wohl sehr lange suchen.

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Katjas Mutter wird uns jetzt also in der Karibik besuchen kommen. Da macht das Tauchen und Schwimmen bestimmt genauso viel Spaß. Katja hat unsere CESARINA bereits sehr wohnlich und schön eingerichtet und wir freuen uns schon sehr auf die kommenden und sicherlich spannenden Wochen und ferne Länder.

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Mein Traum ist zu unserem Traum geworden! Was kann es Schöneres geben? Wir sind guter Dinge, für unsere SUMMER einen neuen und hoffentlich glücklichen Eigner zu finden. Überhaupt ist das gute Gefühl wieder an Bord, alles richtig gemacht zu haben. Auch kann ich nicht verleugnen, sehr stolz zu sein, dass wir mit einem solchen Juwel der Schiffsbaukunst unsere Reise fortsetzen dürfen. Fast täglich kommen wir mit anderen Menschen ins Gepräch, die unsere „Vision“ für sich selber als Anlass nehmen, an der Umsetzung ihrer eigenen Träume zu arbeiten. Das muss nicht unbedingt ein Schiff sein 🙂 Einfach nur das Bewusstsein zu haben, dass es sehr lohnend sein kann, wenn man sich traut, einen Schritt ins Ungewisse zu machen 🙂 Auf sein Gefühl zu hören und etwas zu wagen! Es lohnt sich immer 🙂

Zwischen den Schiffen – Keine leichte Übung

Meistens sind wir abends einfach zu müde, um noch Lesenswertes für den Blog zu schreiben. Eine große Menge an Arbeit ist über uns hereingebrochen. Hier einfach mal zur Information ein kleiner Überblick, was wir bisher schon erfolgreich erledigt haben:

  • Motorwartung
  • Generatorwartung
  • Wassermacher eingebaut
  • Windsteueranlage eingebaut
  • Navigation fast fertig eingebaut
  • Toilettenpumpe ausgebaut, gereinigt „refitted“ und neu lackiert
  • Vorschiff innen neu lackiert (2x, da die erste Farbe nicht die richtige war) Zwischendurch einen Tag lang im Vorschiff die Farbe wieder entfernt :-()
  • Bilge komplett gereinigt
  • Bodenbretter gereinigt
  • Schränke gereinigt oder neu lackiert
  • Matratzen und Polster reinigen lassen
  • Diverse Regale für die Schränke anfertigen lassen
  • Kompassgehäuse zum Verchromen ausgebaut
  • Fenster ausbauen und neu eingedichten lassen
  • Neue Segel bestellt und am Schiff durch NORTH SAILS vermessen lassen
  • Rettungsinsel und Schwimmwesten warten lassen
  • Inventarlisten erstellt
  • Den gesamten Hausstand geprüft, sortiert, zusammengeführt oder aussortiert

Und zwischendurch ziehen wir ja auch noch um. Eine gar nicht so einfach Übung, denn der Platz auf einem Schiff ist ja deutlich begrenzt. Mehr als vier Handwerker auf einmal sollten sich nicht auf der CESARINA befinden, sonst käme es irgendwann zu Mord und Todschlag. Und wenn gearbeitet wird, kann nicht gleichzeitig umgezogen werden. Da hat man einfach keine Chance. Trotzdem geht es jeden Tag voran, mal in großen, mal in kleinen Schritten.

Heute befinden wir uns in einem merkwürdigen Zwischenzustand. Wir sind ja schon ziemlich weit gekommen und der „Absprung“ steht kurz bevor. Die kommende Nacht ist die letzte auf unserer SUMMER. Aber Frühstücken müssen wir eindeutig schon auf der CESARINA, denn auf der SUMMER gibt es mittlerweile keine Tassen oder Teller mehr. Die haben drüben schon einen schönen Platz im Schrank gefunden.

Das heutige Abendessen, das eigentlich schon auf der CESARINA gekocht werden sollte, fiel leider noch ins Wasser. Der Zugang zum Herd war mit Werkzeugkisten so zugestellt, dass Kochen nicht gefahrlos möglich gewesen wäre. Und alle Utensilien wieder zurück auf die SUMMER zu tragen, wäre doch etwas kontraproduktiv gewesen. So gab es heute Pizza von Pizza-Hut, sehr praktisch direkt aus der Schachtel. Und Besteck brauchte man auch nicht 🙂

 

Wie man Mitglied in einem Yachtclub wird

Eigentlich organisiert man sich in Deutschland in Vereinen, egal welchem Hobby man nachgeht. So waren wir auch lange Mitglied in einem Reitverein, aber für unsere Segelei war uns bisher noch kein geeigneter Club über den Weg gelaufen.

Das sollte sich heute ändern 🙂 Am späten Nachmittag macht die deutsche Yacht ARNDT aus Kiel bei uns am Steg fest. Wir waren begeistert 🙂 Nach den vielen Tagen harter Arbeit so ganz alleine in Vilamoura, kündigte sich endlich mal wieder Abwechslung an. Dietmar kam mit der fröhlichen Herrentruppe auch gleich ins Gespräch. Wir stellen immer wieder erneut fest, das die CESARINA wie ein Magnet auf Menschen wirkt und besonders Segler nahezu magisch anzieht. Die Dame von der Rezeption hat zu der Crew der ARNDT gesagt, dass deren Liegeplatz am Pontoon mit der schönen blauen Yacht liegt 🙂

Die Herren kamen aus Kiel, eine fröhlich zusammengewürfelte Crew aus Mitgliedern des Kieler Yachtclubs  (KYC) mit der Aufgabe, ein Vereinsschiff ins Mittelmeer zu überführen. Die X-Yacht wird für 18 Monate eine Rundreise mit wechselnden Crews aus Vereinsmitgliedern machen mit der Mission, Werbung für die Stadt Kiel als Austragungsort für die Wassersport-Olympiade 2018 zu machen.  Als es dann um die Abendgestaltung ging, entschieden wir uns gemeinsam zum Essen zu gehen. Unsere Geschichte mit den zwei Schiffen schien großes Interesse geweckt zu haben.

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Kurze Zeit später hatten wir in einem englischen Pub an der Promenade eine netten Tisch gefunden. Wir beide genossen es, endlich einmal wieder andere Gesprächspartner am Abend zu haben und saßen so weit es ging an beiden Tischenden von einander entfernt, um uns unter die Leute zu mischen 🙂 Ab morgen würde ja wieder mehr oder weniger traute Zweisamkeit herrschen, da musste man den heutigen Abend schon mal auskosten 🙂 Dietmar saß zwischen Hauke Bohnen (Skipper und Vorstand KYC) und dem Ex-Pächter des Vereinsheimes Dieter. Beides äußerst erfahrene Segler und zwei Menschen mit einem extrem hohen Spaßfaktor 🙂

Unsere Lebensplanung und unsere bisherige Reise weckte bei dem einen oder anderen doch auch Wünsche und Begehrlichkeiten bezüglich seiner weiteren Lebensplanung. Lustigerweise waren auch zwei Reiter dabei. Es gab also eindeutig keine Mangel an gemeinsamen Themen und die Zeit flog förmlich dahin.

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Und je später der Abend wurde, desto lustiger wurde die Runde. Der anfänglich so belächelte Alleinunterhalter brachte dann doch richtig Stimmung in den Laden und es durfte getanzt werden 🙂

Morgens um zwei waren wir zurück auf der SUMMER, während die Herren noch weiter die Lokale unsicher machten. Erst morgens um sechs war die Crew der SY ARNDT wieder komplett 🙂 Die machen es genau richtig. Außerdem mussten die Jungs ja auch nicht am nächsten Morgen wieder arbeiten 🙂 sondern nur weiter segeln.

Wir beide waren am nächsten Morgen zwar auch etwas später unterwegs als gewöhnlich, aber gegen zehn Uhr gingen unsere Umzugsarbeiten weiter. Samstag ist generell ein guter Tag für uns, denn gegen Mittag sind alle Handwerker verschwunden und wir können uns richtig austoben.

Gegen Mittag machte sich auch die SY ARNDT auf den Weg weiter in Richtung Westen. Vorher war die CESARINA aber noch ordentlich von Innen und Außen bewundert worden, obwohl bei dem momentanen Zustand doch etwas Phantasie benötigt wird all ihre Vorzüge und ihre Schönheit entsprechend zu erkennen. Die neue Mitgliedschaft im Kieler Yachtclub war nach dem Abend nur noch Formsache und der Antrag war schon vor dem Frühstück im Sekretariat des KYC. Das hatte Dietmar gestern Abend an seinem Tischende ausdiskutiert. Eigentlich sehr lustig, da wir unabhängig davon sowieso Kiel als Heimathafen für unsere CESARINA ausgesucht hatten. Jetzt flattert der Vereinsstander des KYC unter unserer Backbordsaling und irgendwann ist wohl auch ein Liegeplatz in Kiel für uns reserviert 🙂 Aber das hat ja noch ein bisschen Zeit 🙂

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Ein kurzes Update

Wir leben noch 🙂 und sind auf dem Absprung von Ponta Delgada/Sao Miguel/Azoren zurück nach Vilamoura/ Portugal. Die letzten Tage waren wir beschäftigt vieles vorzubereiten.  Montag haben wir schon einmal sehr viel für unseren Umzug vorbereitet, auseinander gebaut und gepackt. Reiselustig waren wir auch, und haben am Dienstag haben nach drei Flügen endlich Sao Jorge erreicht. Sehr schön und lehrreich waren die letzten Tage auch.

Von Dienstag auf Mittwoch haben wir die erste Nacht auf unserer CESARINA verbracht. Alles ist noch neu und ungewohnt. Mittwoch stachen wir dann bei strahlendem Sonnenschein in See, nachdem wir unsere Tanks mit Diesel gefüllt hatten. Unser Ziel Terceira erreichten wir  fast ohne Wind nach 10 Stunden erst in der Dunkelheit. Während der Fahrt hatten wir Maschine und Leichtwindsegel auf Herz und Nieren geprüft.

Von Terceira aus ging es nach einigen organisatorischen Dingen am Donnerstagnachmitttag weiter nach Sao Miguel. Die 100 Seemeilen Stecke haben wir bei sehr viel Wind (bis zu 34 Knoten) in knapp 12 Stunden hinter uns gebracht. Da wir nicht schon wieder bei Dunkelheit ankommen wollten, haben wir zwei Stunden vor Ponta Delgada beigedreht und sind bei Sonnenaufgang in den Hafen eingelaufen. Dabei kreuzte sogar ein Pottwal unseren Weg 🙂

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem ordentlichen Nickerchen hat uns Pieter gestern verlassen. Von nun an sind wir auf uns alleine gestellt. Wir haben schon die üblichen Vorbereitungen getroffen, um nachher weiter in Richtung Festland segeln zu können. Wir erwarten für die Überfahr ordentlich Wind und freuen uns schon, das tolle Segelverhalten und die Geschwindigkeit unserer CESARINA wieder genießen zu können. Mal sehen, ob wir Euch auf dem Laufenden halten können. Hier ist noch alles anders und neu, aber wir werden versuchen unseren Job ordentlich zu machen 🙂

50 Jahre und kein bisschen weise :-)

Heute mussten die letzten Vorbereitungen für Dietmars Geburtstag getroffen werden. Also ging es direkt nach dem Frühstück mit Marita zum Einkaufen. Erst zum Supermarkt und dann zum Bäcker, um dort für den Nachmittag noch besondere Leckereien zu erstehen. Die Reihenfolge erwies sich im Nachhinein betrachtet als äußerst ungünstig. Zwar war es im Supermarkt noch schön leer, dafür war es beim Bäcker so voll, dass wir nach einer halben Stunde ohne Kuchen von dannen zogen 🙁 In Portugal muss man fast in jedem Laden eine Nummer ziehen, um später bedient zu werden. Leider war der Automat hier so gut versteckt, dass ich die ersten zehn Minuten völlig umsonst  in der Schlange stand 🙁 Danach waren bis zu meiner Nummer 12 noch 15 Nummer abzuarbeiten. Das hört sich nicht so viel an, aber bei der portugiesischen Arbeitsgeschwindigkeit dauerten vier Kunden ungefähr eine Viertelstunde 🙁 Um Konstantin und Anna pünktlich in Faro am Flughafen abholen zu können, konnten wir keine weitere Stunde Wartezeit verkraften 🙂

So sammelten wir in Faro unsere letzten Gäste ein, die einen 25-stündigen Kurzurlaub in Portugal verbringen würden. Leider hatten sie aus Deutschland ganz viele Wolken mitgebracht und der Nachmittag begann mit leichtem Regen 🙁 Zum Ausgleich war aber unser kleiner Umweg zum Bäcker auf dem Rückweg zur Marina  von Erfolg gekrönt. Wenig später saßen wir alle zusammen auf der SUMMER bei Kaffee und Kuchen. Eigentlich hatten wir darüber nachgedacht, am Nachmittag noch Kartfahren zu gehen, aber irgendwie fehlte uns dazu die Zeit. Es gab einfach zu viel zu erzählen 🙂

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Gegen Abend war auch der Sonnenschein wieder zurück und wir machten uns zu Fuß auf den Weg ins Restaurant „Il Castello“, das über der Marina am Berghang lag und eine wunderbare Aussicht über Meer und Hafen bot. Im Wintergarten war ein Tisch für uns reserviert.

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Das Essen war wunderbar. Emil und Marita hatten uns wirklich gut beraten 🙂

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Leider führte es dazu, dass wir gegen halb elf Uhr alle völlig überfressen und dadurch ziemlich träge wieder zurück zur Marina spazierten. Was sollten wir bloß noch anfangen bis Mitternacht????

Und plötzlich….hatten wir Kindergeburtstag. Stand da doch vor dem Eingang der Marina ein elektrisches Kinderkarussell 🙂 Einfach einen Euro einwerfen und los ging die wilde Fahrt! Obwohl das Karusell mit den sechs Mann, die irgendwie mehr oder weniger Platz darauf gefunden hatten, doch ziemlich überladen war, dehte es tapfer quitschend seine Runden 🙂 Der Betreiber quittierte unser Treiben mit einem anerkennenden Lachen. Wahrscheinlich war es in den letzten Jahren gar nicht mehr benutzt worden. Kinder finden sowas ja mittlerweile zu peinlich 🙂

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Nachdem dieser Spaß beendet war, fand sich gleich ein tolles, neues Spielzeug. Das war aber eher für Schlangenmenschen geeignet 🙂 Außerdem wollte bzw. konnte der Hubschrauber mit zwei Personen wegen hoffnungsloser Überladung nicht wirklich abheben. Erst als sich Dietmar wieder herausgefaltet hatte, konnte Anna alleine noch eine Runde fliegen.

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Irgendwie war uns das aber noch nicht genug und Reiner fand am Rande des Parkplatzes noch ein passendes Spielzeug zum Abschluss. Wer das noch nie in seinem Leben probiert hat, wird erstaunt sein wie sehr man sich anstrengen muss auf dem Bullen sitzen zu bleiben. Es ist gar nicht so einfach wie es aussieht.

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Erst kommt man nicht rauf……

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……und dann geht es schneller wieder runter, als es einem lieb ist.

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Da helfen auch keine Reitkünste 🙂

Jetzt sind wir aber alle mal richtig durchgeschüttelt worden und wach. Voll motiviert ging es auf die SUMMER zurück. Jetzt war plötzlich nur noch eine halbe Stunde bis Mitternacht übrig.

Nach einem ordentlichen Absacker war es dann schon so weit. Pünktlich um zwölf brachte ich den Geburtstagskuchen mit brennenden Kerzen (keine fünfzig Stück, lieber ein dezentes Happy Birthday :-)). Dietmar meinte nur trocken, dass seine Torte schon fast wie ein Fackelzug aussieht……. 🙂 Seinem Alter entsprechend hatte ich eine schöne Spiderman-Torte erstanden 🙂 Nachdem wir ordentlich mit Champagner angestoßen hatten, gab es dann endlich Geschenke 🙂

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So hatten unsere bayrischen Freunde weder Kosten noch Mühen gescheut und bald wird am neuen Schiff auch stolz die bayrische Flagge gehisst 🙂

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Außerdem gab es zum weltweiten Gebrauch zwei Quadratmeter Bayern in bester Qualität 🙂 Auch wenn man kein Haus darauf bauen kann, sind sie uns doch sehr wertvoll und wir werden sie in Ehren halten. Ein weiteres Geschenk für das Geburtstagskind steht aber noch aus. Es wird erst im Laufe des Tages aus Deutschland geliefert. Wenn wir mit unserer CESARINA an der Algarve ankommen, haben Emil und Marita noch eine Überraschung für den Kapitän 🙂 Das schönste Geschenk für ihn und uns war aber, dass unsere Freunde den langen Weg nach Portugal gemacht haben, um Zeit mit uns zu verbringen 🙂  Das war ihm viel mehr Wert als tausend Worte! Das alles zu arrangieren war mein Geschenk an meinen Mann und er hat sich so sehr darüber gefreut und damit auch letztendlich ich 🙂 Glücklich und zufrieden ist Dietmar jetzt im Club der Uhus (unter Hundert :-)) angekommen. Für die nächsten fünfzig Jahre kann das von mir aus so weiter gehen 🙂 Danach wäre es aber dann doch an der Zeit, mal etwas ruhiger zu treten 🙂

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