Alle Artikel von Katja Henke

Großstadtleben

Dank unseres leeren Kühlschrankes wollten wir heute mal testen, was die Spanier zum Frühstück anzubieten haben. All zu groß waren unsere Erwartungen aber nicht. In dem schönen Café am Yachthafen wurden wir aber positiv überrascht, denn die Frühstücksauswahl in der Karte sah wirklich vielversprechend aus. Anders als daheim, aber interessant. Wir entschieden uns für zwei Croissants, einen Toast mit Käse, ein Foccacia mit Schinken und Käse, zwei O-Saft und zwei Cappuccino. Das hörte sich doch prima an! Aber anscheinend war es am Wochenende so voll gewesen, dass wir unsere Frühstückswünsche deutlich reduzieren mussten. Leider gab es weder O-Saft noch Käse, Wurst oder Schinken. Somit waren wir dann doch wieder beim klassisch südländischen Frühstück gelandet: Toast mit Butter und Marmelade und Croissants.

Nachdem es mittlerweile in der Sonne so heiß war, dass uns die Butter vom Croissant tropfte, war es an der Zeit, in kühlere Gefilde zu verschwinden. So zogen wir los ins klimatisierte Einkaufzentrum und dort direkt zum Mediamarkt.

„Yo no soy tonto“ –„ Ich bin doch nicht blöd“. Derselbe Slogan wie in Deutschland, gleich fühlten wir uns wie Zuhause.

Eigentlich stand nur die Anschaffung eines neuen Bordstaubsaugers an, aber das Angebot war einfach zu verlockend, um sich nur auf einen Sauger zu beschränken. Schon zuhause liebte Dietmar den Einkauf von technischen Geräten wie z.B.  Flachbildfernseher, Soundsysteme und andere tolle Spielzeuge. Dafür haben wir aber im Moment weder Bedarf noch Platz. Jetzt liegt sein Fokus erschreckender Weise auch auf Brotbackautomaten, Wasserkochern und anderen Haushaltsgeräten. Auch über die Anschaffung eines zweiten Bord-Laptops wurde nachgedacht. Nach über einer Stunde gelang es uns allen Versuchungen zum Trotz mit leeren Händen den Mediamarkt wieder zu verlassen. Auch der weitere Einkaufsbummel verlief sehr schonend für die Bordkasse. Wenn man mal ehrlich ist, eigentlich brauchen wir auch nichts. Eine tolle Erkenntnis….

Schon seit einigen Tagen schon kämpfen wir  mit technischen Problemen in unserer Bordelektronik. Unsere Wind- und Geschwindigkeitsanzeigen (Logge) taten keinen Mucks mehr. Nach umfassender Analyse stand fest, dass wir Ersatzteile von Raymarine brauchen. Aber wir hatten Glück im Unglück, denn in Vigo gibt es eine Raymarine-Vertretung.

Gut vorbereitet mit Adresse und Internetkarte zogen wir gemeinsam los. Was auf der Karte nach einem kurzen und entspannten Spaziergang aussah, entpuppte sich in der Realität als Gewaltmarsch und glich teilweise einem steilen und unübersichtlichen Irrgarten. Immer weiter entfernten wir uns von den belebten Hauptstraßen und waren bald abseits jeglicher Straßenschilder und schöner gläserner Fassaden der schmucken Geschäfte . Recht bald waren wir uns  sicher, dass Wegbeschreibung und tatsächliche Umgebung nicht zusammen passten. Wir hatten uns verlaufen!

Da tauchte ein älterer Herr auf, der zielstrebig auf uns zu kam und wahrscheinlich wegen der vielen Fragezeichen in den Gesichtern einfach nachfragte, ob er uns denn helfen könne. Leider sprach er kein Wort Englisch oder Deutsch, aber das Wort „Yachtsport“ war wohl  international genug. Er begleitete uns in die richtige Richtung, organisierte noch Stift und Zettel für seine fürsorglich „gemalte“ Wegbeschreibung und erzählte uns auch noch ein Stück seiner Lebensgeschichte aus seiner Zeit in Deutschland, in der die Stadt Osnabrück eine zentrale Rolle gespielt haben musste. So angeleitet brauchten wir nur noch die Hilfe eines „Tabacco“ Ladenbesitzers, einer netten Dame und eines sportlichen Radfahrers, bis wir endlich unser Ziel erreicht hatten.

Aber der lange Weg hatte sich gelohnt. Schnell und kompetent wurde uns geholfen. Die benötigten Teile sollten am nächsten Morgen bestellt und schon übermorgen vor zwölf Uhr geliefert werden. Aber nicht nur das! Für den Rückweg in die Stadt bot uns der freundliche Spanier sogar an, uns mit seinem privaten Auto zurück nach Vigo zu fahren.  Aus naheliegenden Gründen beschlossen wir, unsere SUMMER morgen Abend in den Yachthafen „Lagoa“ zu verlegen, der direkt vor der Haustür der Raymarine-Vertretung liegt. Eine moderne Marina, wunderschön, ruhig, grün und an einem Hügel mit Sandstrand gelegen. Auch die Liegeplatzgebühren ließen keine Wünsche offen 🙂 So stürzten wir uns am diesem lauen Abend noch einmal ins Stadtleben, genossen Tapas und Weißwein.

Morgens zogen wir gemeinsam los, um den Bordkühlschrank wieder aufzufüllen. Auf dem Fischmarkt kauften wir zuerst fangfrischen Fisch. Nach längerer Internet-Recherche wissen wir auch, was für eine Art Fisch wir da eingekauft haben. Einen St. Pierre-Fisch, der wahre Luxus unter den Atlantik-Fischen. Dann machte ich mich auf den Weg zum Supermarkt, während Dietmar noch beim Angelladen vorbeischaute und abschließend beim Mediamarkt den ausgewählten Staubsauger abholen und natürlich auch zum Boot schleppen  sollte. Erstaunlicherweise befanden sich neben dem Staubsauger auch noch ein großer Ventilator und eine elektronische Mücken-Lebendfalle an Bord, als ich dann später auch mit meinen vollen und schweren Einkaufstüten  wieder zurück an Bord war. Da konnte jemand wohl doch nicht widerstehen 🙂

Trotz der Nachmittagshitze wollte ich noch einen letzten Ausflug zum „Castello von Vigo“ machen. Dietmar war aber leider nicht zu begeistern. Pech für ihn denn die Aussicht über die gesamte Bucht war atemberaubend. Gegen fünf Uhr verließen wir die Innenstadt-Marina von Vigo und tauschen städtische Lebhaftigkeit und Straßenverkehr gegen Ruhe und Natur ein.

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Morgen wird ein toller Tag: Endlich können wir die SUMMER reparieren  🙂 und am Abend freuen wir uns auf das Wiedersehen mit Wolfgang und Waltraud von der SY MENTOR.

Starkwind-Segeln?!

Bei strahlendem Sonnenschein waren wir um elf Uhr unterwegs. Noch zeigte sich der Wind von seiner netten Seite und die SUMMER glitt unter Segeln lautlos durch das glitzernde Blau, traumhaft schön wie im Bilderbuch. Bald wurde es mir in meiner langen Hose, die ich für angesagten 5-6 Windstärken für angemessen hielt, doch deutlich zu warm. Irgendwie füllte sich die Temperatur eher nach Bikini an. Auch der Capitano entschloss sich endlich mal an seiner Seglerbräune zu arbeiten, denn seine beeindruckend braunen Arme endeten kurz oberhalb der Ellenbogen. Eigentlich sah er auch ohne T-Shirt aus, als hätte er ein weißes T-Shirt an.

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Wo war denn der Wind mal wieder hin? Waren wir vielleicht in der falschen Gegend unterwegs? Gegen Mittag mussten wir dann doch den Motor anwerfen und tuckerten entspannt dahin. Die Schleppangel wurde in Betrieb genommen. Direkt beim ersten Biss riss die Angelleine und der Fisch am anderen Ende der Angel verschwand zusammen mit dem gesamten Paternoster und dem Blinker wieder in der Tiefe. Der Capitano nahm das echt persönlich. Als dann auch noch der zweite Paternoster im Laufe des Nachmittags samt Fisch abriss, war mein Capitano tief in seiner Anglerehre verletzt und träumte den riesigen Fischen hinterher, die ihm gerade entkommen waren.

Jede kurz vorbei kommende Brise Wind versuchten wir zu nutzen, um eine Stückchen zu segeln. Leider war das Vergnügen stets von kurzer Dauer. So wurde unsere SUMMER im Laufe des Nachmittags noch zum Friseur-Salon, denn beim Skipper wurde es mal wieder Zeit für einen Sommerhaarschnitt. Für die vorbeikommenden Motorboote müssen wir beiden wirklich ein komisches Bild abgegeben haben. Vielleicht kamen sie deshalb noch näher an uns vorbei. Erstaunlich, dass ich dem Herrn bei der Schaukelei weder ein Wellenmuster noch Löcher im Kopf zufügte.

In Vigo wollten wir direkt in die Innenstadt-Marina des Real Club Nautico einfahren. Geschickt steuerte uns der Skipper durch die schmale Einfahrt und zum vom Marinero zugewiesenen Steg. Erstaunlich viele Zuschauer verfolgten unser gelungenes Anlegemanöver. Bald war alles verräumt und Zeit für unser verdientes Anlegerbier. Immer wieder blieben Leute oben an der Hafenmauer stehen und bewunderten die SUMMER. Was hatten wir nicht für ein schönes Boot 🙂 Oder sollte es für das große Interesse etwa einen anderen Grund geben? Es lag doch wohl nicht daran, dass wir immer noch das volle Großsegel ausgerollt am Mast stehen hatten? Unglaublich…war das so peinlich, dass es  eigentlich schon fast wieder zum Lachen war.  So nahmen wir es mit Humor und ließen das Segel schnell im Mast verschwinden 🙂

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Nachdem wir an Bord unsere letzten Lebensmittel zu einem schmackhaften Abendessen zusammengerührt hatten, machten wir noch ein bisschen die Altstadt und die Uferpromenade unsicher. Eine Cocktailbar hatte es uns besonders angetan. Nach ausgiebiger Qualitätskontrolle des Sortimentes können wir diese uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Eine unsichtbare Bushaltestelle und weitere Herausforderungen

Heute am späten Vormittag war der spanische Regatta-Spuk genauso schnell wieder vorbei, wie er gekommen war. Leider haben die Teilnehmer bei Ihrer Abreise auch „das Internet“ mitgenommen. So musste der gestern Abend schon vollendete Artikel warten, bis wir wieder online waren.

Für heute war ein Ausflug nach Pontevedra geplant. Aber es stand nicht nur entspanntes Sight-Seeing auf dem Programm. Die defekte WLAN-Antenne sollte zur Überprüfung zurück an LUNATRONIC in Deutschland. Diese fast unbezwingbare Herausforderung schlug Dietmar ziemlich auf den Magen. Würde es uns gelingen, hier in Spanien ein Paket auf den Weg zu bringen?

Im Hafenbüro beschrieb man uns den Weg zur Bushaltestelle im Ort. Eigentlich ganz einfach, ungefähr 100 Meter nach dem Supermarkt auf der rechten Seite. Das sollte doch leicht zu finden sein. Bewaffnet mit der Straßenkarte haben wir den Supermarkt auch schnell gefunden. Wir folgten der Straße wie beschrieben …100 Meter…200 Meter…300 Meter….400 Meter…dann war der Weg zu Ende. Sehr merkwürdig, also nochmal zurück. Vorsichtshalber holten wir uns in der nächst offenen Bar noch eine zweite Meinung ein.
Dietmar konnte dort endlich mal seine umfassenden Spanischkenntnisse anbringen:
Perdone, un question: ¿Dónde está la parada de autobús?
(Entschuldigung, eine Frage: Wo ist die Bushaltestelle?)
Die meisten Spanier, die wir kennengelernt haben, sind wahnsinnig hilfsbereit. So begleitete uns der Barbesitzer vorsichtshalber ein Stück des Weges zurück in die Richtung, aus der wir gerade gekommen waren. „Immer da lang, da vorne an dem Haus….“
Als wir wieder am Supermarkt angekommen waren, kamen wir uns schon etwas dämlich vor. Mit Hilfe eines weiteren hilfsbereiten Spaniers standen wir dann wieder irgendwann ungefähr 100 Meter hinter dem Supermarkt an der Straße.
Es war zwar weit und breit kein Hinweis zu finden, der auf eine Bushaltestelle hinwies (weder Schild/Straßenmarkierung/Bank/Fahrplan) und trotzdem hielt fünf Minuten später genau an dieser Stelle der Bus. Das konnte ja heiter werden, wenn es in Pontevedra genauso oder ähnlich sein sollte. Vielleicht sollten wir besser mit dem Taxi zurückfahren.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Auf der Suche nach einem „Oficina de Correo“ (Postamt) kam wieder der schöne spanische Standard-Satz zum Einsatz und kurz vor dem mittäglichen Ladenschluss, war unser Paket auf dem Weg nach Deutschland. Jetzt konnten wir entspannen. Die Stadt lud zum Verweilen ein. Schade, dass sie nicht direkt am Meer liegt und keinen Hafen hat, den man mit unserem Boot anlaufen kann.

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Die Altstadt stand komplett im Zeichen des „Honig-Festes“, das ganze zehn Tage in Pontevedra gefeiert wurde. Irgendwie findet man in Spanien eigentlich immer einen Grund zum Feiern (Honig, Tomaten; Wein, Meer….eigentlich völlig egal). Ein riesiger Jahrmarkt war aufgebaut mit einer großen Bühne und Karussells für Groß und Klein. Wir verzogen uns in die tolle Altstadt mit ihren einladenden Plätzen, mit Bars und Cafés, einer quirligen Markthalle, vielen Kirchen und alten Palästen. In der Mittagshitze hatten wir aber dann recht bald die Nase voll. Ganz schön clever diese Spanier mit ihrer Siesta.

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Wie zuvor schon geplant wollten wir uns für den Rückweg ein Taxi gönnen…..aber während der Siesta waren die Straßen wie ausgestorben. Als wir nach längerem Suchen dann doch wieder an der Bushaltestelle angekommen waren, konnten wir ein dort ein freies Taxi anhalten. Schön, dass es morgen mit der SUMMER weitergeht. Da machen wir unseren Fahrplan und die Haltestellen selber, genau wie es uns gefällt.

Für den morgigen Trip nach Vigo in der nächsten Ria waren nur 25 Seemeilen Segeln angesagt. Das trauten wir uns trotz der angesagten 5-6 Windstärken zu. Doch zuvor wurde schnell noch eine Maschine Wäsche gewaschen, diesmal aber bei uns an Bord. Nach einer Stunde trieben einige verräterischen Persil-Schaumkronen von unserem Heck im Wind davon und kurz darauf flatterte unsere Wäsche auf der Leine im Wind. Unser Nachbar schaute zwar etwas misstrauisch und fragte sich sicherlich, wo wir die ganze saubere Wäsche hervorzaubert haben. Aber den Luxus gönnten wir uns.

Spanisches Hafenkino

Heute ist Feiertag in Spanien – Maria Himmelfahrt. Und mein Reiseführer hatte recht: Maria fährt hier nicht einfach stillschweigend in den Himmel, aber das kommt erst später. Mit unserer Entscheidung an der Außenmole mit der Nase im Wind liegen zu wollen, hatten wir uns selber eine unruhige Nacht beschert. Denn der Wind hatte nach unserer Ankunft soweit gedreht, dass jetzt die Welle ungehindert an unser Heck schwappte und klatschte. Aber mit Ohrenstopfen und genügend spanischem Rotwein war es dann gar nicht so schlimm. Man kann sich ein Boot sozusagen auch ruhig trinken 🙂

Der Morgen war strahlend schön und wir machten gegen unsere Gewohnheit den Ausflug zum Bäcker, den wir gestern schon gesichtet hatten, gemeinsam. Da ja unser Capitano ganz schwer Versuchungen wiederstehen kann, wollte ich sichergehen, dass beim Broteinkauf für unser Frühstück nicht eine Wochenration Kuchen aus dem verlockenden Angebot ihren Weg auf Schiff fand.

Die SY GANESCHA hatte uns schon am frühen Morgen in Richtung Vigo verlassen. Anscheinend gefiel es den Beiden hier nicht so gut, aber für uns war es perfekt. Obwohl Cambarro ganz am Ende einer Ria liegt, konnten wir vom Boot aus direkt vor dem Hafen eine Schule von sehr großen Delfinen beobachten. Überall in den Rias gibt es Muschelzuchtanlagen, in denen es von Fischen nur so wimmelt. Da konnten auch die Delphine nicht nein sagen.

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Am Nachmittag war es aber dann plötzlich mit der Ruhe und Beschaulichkeit vorbei. Genau wie die Franzosen sind die Spanier begeisterte Wassersportler. Heute endete hier in Combarro eine Etappe einer Regatta. Gut, dass wir uns schon am Vormittag entschieden hatten, unsere SUMMER in den Hafen zu verholen. Jetzt saßen wir beim Hafenkino wirklich in der ersten Reihe.

Die Regattaboote wurden von mindestens sechs Personen gesegelt, manchmal waren es bei größeren Schiffen auch mehr. Insgesamt waren sechs Marineros unterwegs, die die Boote an ihre Plätze wiesen. Aber nicht nur das. Sie mussten am Steg fast immer helfend eingreifen: Hier eine Leine fangen (Wenn mein Capitano nochmal sagt, ICH würde schlecht Leinen werfen, werde ich ihn an den heutigen Tag erinnern 🙂 )oder dort ein Boot vom Steg abhalten. Mehrmals konnten wir wirklich lustige Szenen beobachten. Boote, die schon gut am Steg angekommen waren, vertrieb der Wind wieder völlig ungehindert, da keiner der sechs Leute an Bord auf die Idee kam, mal eine Leine an Land zu geben. Wenn überhaupt Festmacher vorhanden oder auffindbar waren. So wurde an allen Enden heftig und sportlich gezogen und gedrückt. Man warf sich dynamisch zwischen Boot und Steg oder auch zwischen Boot und das Nachbarboot. Und je mehr Personen im Spiel waren, desto spannender wurde es 🙂

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Im Nachhinein erklärt sich nun auch, warum der Marinero uns bei Umlegen der SUMMER nicht von der Seite wich. Wir sind es mittlerweile gewöhnt, unser Boot als Team allein zu händeln. Für einen Spanier wahrscheinlich unvorstellbar. Meist geht es ohne Hilfe sogar besser als mit. Denn jeder weiß, was zu tun ist. Und mit sportlichen Ziehen und Schieben ist bei einer 15-Tonnen-Yacht nicht wirklich etwas zu bewegen.

Irgendwann waren dann aber alle Regattaboote ordentlich in den Boxen und an den Stegen verstaut. Auch in unserer Box lag ein zweites Boot, das erfreulicherweise nur einen kleinen Angriff auf die SUMMER unternommen hatte, der aber (durch beherztes Schieben und Drücken von beiden Seiten) vereitelt werden konnte. So konnten wir mit gutem Gefühl Richtung Altstadt aufbrechen.

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Hier erwartete uns ein wunderbares Abendessen, dass wir uns aber auch redlich verdient hatten. Im Restaurant unserer Wahl mit direktem Seeblick stotterten wir uns mit der Spanisch-App von Dietmars Iphone durch die Speisekarte. Wir wollten ja kein Risiko eingehen. Nach langem Hin-und-Her bestellten wir eine Art Paella, die sich aber hinter dem abenteuerlichen Namen „Delikater Reis nach Marinero Art im Topf aus Ton“ versteckt hatte. Außerdem kennen wir jetzt die spanischen Vokabeln für mindestens fünf verschiedenen Muschelarten :-). Leider wurde es am Abend doch schneller kalt als wir erwartet hatten. So mussten wir sogar auf den Nachtisch verzichten und kehrten etwas überstürzt auf Boot zurück, um den Capitano (mal wieder nur im T-Shirt und Shorts unterwegs) vor Erfrierungen zu schützen.

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Während der gesamten Zeit, die wir in der Altstadt unterwegs waren, hörten wir Böller-Schüsse, die am Ufer der Bucht immer näher kamen. Die Spanier scheinen Böller zu lieben. Schon in Muros hatten wir die Vorliebe kennengelernt. Immer dann, wenn man es nicht erwartet, knallt es plötzlich furchtbar laut und erschreckend. Auch heute wurde Maria lautstark auf ihrem Weg in den Himmel begleitet. Und nicht nur durch die Böller, auch die Kirchenglocken läuteten fast zehn Minuten Sturm. Schade eigentlich, dass es kein Feuerwerk gab. Da hätte man den Lärm wenigstens mit etwas Schönem verbunden 🙂

Spanische Rias – fast wie im Urlaub!

Man sollte meinen, dass Europa in unserer Zeit ein Gebiet ist, von dem eindeutiges Seekartenmaterial vorliegt. Weit gefehlt! Für die Zufahrt des Hafens von San Vincent lagen die Werte bezüglich Wassertiefe auf verschiedenen Seekarten doch recht weit auseinander. Unterschiedliche Angaben von 0,5 bis 3 Meter Wassertiefe ist eine Bandbreite, die zu großen Problemen führen kann. Da man als Segler lieber kein Risiko eingeht, machten wir uns auf die Suche nach einem anderen Hafen. Das ist in den Rias ja kein großes Problem denn hier kann man problemlos Alternativen finden. Wir wählten den Hafen in Sanxenxos oder alternativ auch die Ankerbucht direkt daneben.

Nach dem Frühstück hieß es also dann „Anker auf“. Das Manöver mit neuer Arbeitsteilung (Katja am Steuer/Dietmar an der Ankerwinsch) gelang auf Anhieb. So gesehen ist Ankern doch sehr entspannt. Wenn die Ankerkette im Kasten verschwunden ist, ist man direkt reisefertig und muss weder Leinen, noch Fender verräumen.

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Ein entspannter Tagestörn von 35 Seemeilen lag vor uns. Irgendwann kam dann auch der versprochene Wind auf und wir genossen den tollen, sonnigen Tag an der schönen Küste. Schon am Nachmittag erreichten wir die Bucht und entschlossen uns, doch noch einmal vor Anker zu gehen. Eine gute Entscheidung, wie wir im Nachhinein feststellen durften. Der Hafen von Sanxenxos ist mit 45,00 €/Nacht echt teuer und war auf Grund einer Veranstaltung sowieso komplett überbelegt.

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An unserem Ankerplatz direkt vor der Badebucht von Sanxenxos tobte das spanische Ferienleben. Viele Segel- und Motoryachten lagen für einen Badestopp vor Anker. Am breiten Sandstrand reihten sich die Handtücher dicht an dicht. Vom Land her kamen die Spanier mit Tretbooten, Jetskis und Kanus. Meist waren es Jugendliche, die ihre Deutschkenntnisse an uns testeten. „Hallo?! Guten Tag“ schallte es immer wieder zu uns an Deck.

Wir entschieden uns, den heutigen Abend auf dem Boot zu verbringen. Nur allein die Vorstellung, dass alle die, die wir heute am Strand gesehen hatten, abends die Bars und Restaurants bevölkern würden, schreckte uns ab. So wanderte unser Maishähnchen in den Backofen und bald wurde im Restaurant „SUMMER“ das Abendessen serviert.

Langsam wurde es auch ruhig um uns herum, nur wenige Yachten wollten wirklich die Nacht in der Bucht verbringen. Der Rest zog in unterschiedliche Richtungen von dannen. Wir machten es uns bei einer Runde Scrabble gemütlich, die ich schon zum zweiten Mal hintereinander glorreich verlor 🙁 Ich hätte nicht gedacht, dass man bei diesem Spiel auch schummeln kann, aber irgendwas ist doch wohl faul hier 🙂 Ich werde dem Herrn Kapitän schon noch auf die Schliche kommen.

Kurz nach Mitternacht verzogen wir uns dann in die Kojen. Aber schon um ein Uhr stand ich wieder senkrecht im Bett. Die Party im Hafen dröhnte trotz geschlossener Luken so laut durchs Schiff, dass an Schlafen nicht zu denken war. Wenigstens war die Musikauswahl nach unserem Geschmack und schlafen wird ja auch völlig überbewertet 🙂

Etwas verschlafen machten wir am nächsten Morgen das Dinghi klar, um zusammen mit Martin und Violetta von der SY GANESCHA wenigstens eine kurzen Landausflug zu machen. Da wir unsere Beiboote aber nicht den spanische Jugendlichen am Strand überlassen wollten, ohne Möglichkeit, sie sicher festzuschließen, fuhren wir nach Porto Nuovo in den Hafen. Hier fanden wir eine glitschige Rampe, an der wir anlanden konnten und unsere Dinghis sicher festmachten. Wir spazierten entlang der Uferpromenade, die direkt am gepflegten und ordentlich geharkten Sandstrand entlang verlief. Nach einem kurzen Abstecher über den Markt, auf dem man von „Markenturnschuhen“ für 12 € bis zur Kartoffel eigentlich alles kaufen konnte, machten wir uns schon wieder auf den Rückweg. Im Hafen angekommen mussten wir feststellen, dass wir nicht bei dem niedrigsten Wasserstand angekommen waren, wie wir gedacht hatten. So lagen die Dinghis weitere eineinhalb Meter tiefer unter uns. Einsteigen wäre also nur durch einen beherzten Sprung von der glitschigen Betonrampe möglich. So sportlich wollte aber heute keiner sein und auch für Goofy, den Bordhund der SY GANESCHA, wäre das keine Alternative gewesen. Nachdem wir die Leine des zweiten Dinghis mit der Hundeleine von Goofy verlängert hatten, konnten wir unsere Beiboote entlang der Hafenmauer an eine Treppe verholen und endlich den Rückweg antreten.

Wieder zurück an Bord, wollten wir nach einer Badepause in Richtung Cambarro weitersegeln. Eigentlich war das Baden ja meine Idee gewesen, inspiriert von den vielen badenden Spaniern. Nach einem Wassertemperaturtest mit dem großen Zeh musste ich aber feststellen, dass hier für mich noch keine geeigneten Badebedingungen vorlagen. Dietmar war da wesentlich härter im Nehmen auch wenn es eine Weile dauerte. Letztendlich nahm er ein Bad, während ich an Deck wieder mal schwächelte.

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So war ich aber dann in der Lage ihm schnell zur Hilfe zu eilen, nachdem er sich beim aus dem Wasser klettern mit dem Außenborder angelegt hatte. Gut, dass wir den tollen erste Hilfe-Kurs gemacht hatten 🙂 Aber keine Sorge, so schlimm war das dann auch nicht. Meine erlernten Fähigkeiten eine Platzwunde zu nähen, durfte ich hier leider nicht anbringen. Aber ein schön geklebtes Pflaster ist ja auch schon ein guter Anfang. Man sollte sich einfach nicht mit Stärkeren anlegen.

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Nach dem Kaffee sollte es dann weiter nach Combarro gehen, ein Katzensprung von nur sieben Seemeilen. Eigentlich lohnt sich so eine Strecke ja gar nicht, aber es sollte dort laut unserem Reiseführer sehr schön sein, dort am Ende der Ria. Wieder lud der Wind zum entspannten Segeln ein und eine Stunde später machten wir im Hafen von Combarro an der Außenmole fest.

Zurück in der Zivilisation mit Strom und Internet vergaß der Kapitän sogar sein Anlegerbier. Aber schön, wenn man wieder online ist. In einer Woche sammeln sich schon ein paar Dinge an, die gelesen, kommentiert oder erledigt werden wollen. Nach dem Abendessen mit den selbstgefangenen Makrelen, lockte aber die Musik aus der Stadt und das Internet musste warten. Auf dem kleinen Marktplatz von Combaro, durfen wir der Vorführung der örtliche Kinder-Tanzgruppe beiwohnen.

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Danach wollten wir aber noch nicht nach Hause. Ein wenig wollten wir noch die tolle Stimmung im Ort genießen. So folgten wir unauffällig dem Strom der Einheimischen in die wunderschöne Altstadt zu einer kleinen, verwinkelten Gasse mit unzähligen Bars, Restaurants und Geschäften. Eigentlich schade, dass wir schon gegessen hatten. Morgen werden wir hier auf jeden Fall unseren Abend verbringen. Sicherheitshalber aber mit Wörterbuch, anscheinend werden auch in Spanien gar merkwürdige Dinge serviert. Wir sind zwar experimentierfreudig, aber alles hat seine Grenzen.

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Fernab der Zivilisation – Vor Anker in der Ria de Muros

Seit Samstagmittag liegen wir vor Muros vor Anker. Die Überfahrt war problemlos. Das von uns gewählte Wetterfenster war zwar nicht optimal aber das Beste, was wir kriegen konnten. Das hieß im Detail: Wir hatten zwar keinen Wind von vorne, dafür hatten wir aber auch sonst keinen Wind. 1-3 Knoten umlaufende Winde fühlten sich eher an wie mein Fön im Bad und nicht wie segeln. SUMMER zeigte sich leider auch völlig unbeeindruckt und kam überhaupt nicht so richtig in Schwung. Gut, daß wir in La Coruna noch 150 Liter Diesel nachgetankt hatten. So hatten wir während fast der gesamten Überfahrt die Maschine am laufen. Immerhin hatten wir den Regen, der den ganzen Freitag über dem Hafen festgehangen hatte, nach knapp zwei Stunden hinter uns gelassen. Leider musste ich während meiner Nachtwache feststellen, daß wir blinde Passagiere aus La Coruna mit an Bord genommen hatten. Ein paar der blutrünstigen Plagegeister torpedierten meinen wohlverdienten Schlaf und ließ auch meine Nachtwache nicht wirklich erholsam werden. Aber jetzt sind sie Geschichte. Am frühen Morgen schien ich auch den letzten der Bande erlegt zu haben.
Die „Ria de Muros“ präsentierte sich heute das erste Mal in ihrer gesamten Schönheit. Endlich schien einmal wieder die Sonne. Der zum Teil dichte Nebel, der uns auch im letzten Teil der Überfahrt innerhalb von Minuten überraschte, hatte sich verzogen. Die kleine Stadt liegt idyllisch unterhalb der mit Kiefern bedeckten Berge. Von denen war aber in den letzten Tagen nur leider fast nichts zu sehen.
Muros scheint wohl ein beliebter Platz bei den spanischen Urlaubern zu sein. Bei unserem ersten Landausflug mit dem Dinghi am Samstag waren die Strände trotz des Wetters recht belebt und wir fanden erst nach langem Suchen einen Platz in einer der vielen Tapas-Bars. Etwas erstaunt mussten wir feststellen, daß die Preise im Vergleich mit La Coruna doch deutlich höher waren. Die kleine Stadt selber hatte für uns eher einen morbiden Charme. Die Gebäude sind teilweise recht verfallen und abseits der Uferpromenade fehlt es dem Stadtkern deutlich an Flair. Aber trotzdem hatten wir einen wirklich unterhaltsamen Abend. Denn direkt am Hafen war eine Bühne aufgebaut und ab 10 Uhr schallte Rock und Heavy-Metal über die gesamte Bucht. Das wollten auch wir uns nicht entgehen lassen und düsten mit dem Dinghi nochmal an Land.
Die kleine, sehr geschützte Bucht mit ihrem breiten Sandstrand lud aber trotzdem zum Verweilen ein, da ab Sonntagnacht wieder ein Sturmtief mit viel Wind und Regen durchziehen sollte. So war die Nacht trotz des starken Windes doch noch erholsam und im Laufe des Tages wurde es zusehends trockener. Ich nutzte die Zeit für die weitere Reiseplanung, während Dietmar mit dem Dinghi an Land ging und weiter die Stadt erkundete.
Am frühen Abend ging die SY GANESCHA neben uns vor Anker. Sie hatte noch einen Zwischenstopp am Cap Finisterre gemacht. Gemeinsam entschieden wir bei einem gemütlichen Abendessen, noch zwei weitere Tage in Muros zu verbringen. Mal wieder standen einige Arbeiten auf unserer Liste und es herrschte auch gähnende Leere im Bordkühlschrank. Nach Durchzug einer weiteren kleinen Schlechtwetterfront am Dienstag sollte es weiter Richtung Süden gehen. San Vincent del Mar stand als nächste Station auf dem Programm. Auf Grund der unstabilen Wetterlage hier oben in Nordspanien hatten wir uns entschieden, unsere Aufenthaltszeit in diesem Landesteil deutlich zu verkürzen und zügig weiter nach Portugal zu segeln in der Hoffnung, dort den ersehnten Sommer wiederzufinden.
Die SY MENTOR will sich heute auch in unsere Richtung auf den Weg machen. Vielleicht gibt es ja schon in San Vincent ein Wiedersehen.
Vor Anker liegen ist für uns noch keine Alltagssituation. Bisher haben wir fast immer am Steg in irgendeiner Marina gelegen. Jederzeit konnte man das Boot problemlos verlassen. Duschen und andere sanitäre Anlagen standen (in unterschiedlichen Qualitäten) an Land zur Verfügung. Wasser und Strom waren direkt am Steg zu haben. Meistens hatte man auch Internetzugang über WiFi. Jetzt ist alles anders. Zuerst, direkt nachdem der Anker gefallen war, wurde das Dinghi klargemacht. Jeder Weg an Land ist ein Ausflug zu zweit, da meine Künste im Dinghi fahren noch nicht so fortgeschritten sind. Strom haben wir ausreichend genug an Bord und können ihn bei Bedarf auch selbst erzeugen. Genau dasselbe gilt auch für Süßwasser. Jeden zweiten Tag muss unser Wassermacher ran. Einzig allein die WiFi-Verbindung geht uns wirklich ab. Heute war der Leidensdruck so groß, dass wir uns endlich mit dem Problem der nicht funktionierenden WLAN-Antenne auseinandergesetzt haben. Leider mit dem Ergebnis, dass unser Problem irgendwo an der Antenne auf der Spitze des Mastes in 20 Meter Höhe liegt. Da Dietmar heute sowieso in den Mast muss, werden wir das Thema aber gleich weiter verfolgen. Mal sehen, ob wir heute Abend Erfolge vermelden können.
So fühlt man sich im Zeitalter der allgemeinen und permanenten Erreichbarkeit doch auf einmal erstaunlich von der „Welt“ erstaunlich abgeschnitten. Für uns beide eine neue Erfahrung.

Jetzt geht`s weiter! Geht`s jetzt weiter?

Morgen soll es weiter in Richtung Süden gehen oder genauer gesagt, nach Südwesten. Deshalb standen heute also wieder die Üblichen Vorbereitungen auf dem Programm die da wären:
– Wäsche waschen
– Einkaufen
– Boot aufräumen und in einen segelfertigen Zustand überführen
– Dinghi verstauen
– Post erledigen
– Emails schreiben
– Internetseite aktualisieren
…..und, und, und….

Da der frühe Vogel den Wurm fängt und wir heute auch früh dran waren, ergatterten wir uns nach dem Frühstück tatsächlich die sehr gefragte „Waschmaschine Nr. 2“, welche die ihr anvertraute Wäsche im Normalfall ohne größere Überschwemmungen und Verfärbungen (das Manko von Nr. 1+3) auch wieder hergeben würde. Während unsere Wäsche so ihre Runden drehte, machten wir uns zu viert mit dem Fahrrad auf den Weg zum Supermarkt. Auf dem Dach des Supermarktes befindet sich in La Coruna eine Markthalle, in der bis zum Mittag an kleinen Ständen Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch (tlw. noch lebendig) angeboten wird. Bei der riesigen Auswahl hatten wir natürlich die Qual der Wahl, aber schon sehr bald darauf waren unsere Taschen rappelvoll mit allerhand leckerem Zeugs. Wieder am Boot angekommen, hing auch schon wenig später die Wäsche zum Trocknen im Wind. Der Chef übernahm einige Zusatzaufgaben an Bord, sogar ohne zu klagen wie sonst üblich. Er hat das Dinghi verstaut, Bad und die Küche geputzt und die Lebensmittel sicher und gut unter Deck eingeräumt. Ich mag mich täuschen aber ich glaube, das lag vielleicht auch ein wenig an der Aussicht auf ein verlockendes Mittagessen 🙂

Mit der Crew der SY MENTOR wurden aus alter Gewohnheit am späten Nachmittag noch ein letztes Mal die nächsten Etappenziele abgestimmt. Leider haben sich Wind und Wetter gegen uns gewendet. Egal ob Wetterwelt, Passagewetter oder US-Grib, diesmal waren sich leider alle Wetterfrösche einig. Somit war der Abfahrtstermin gekippt denn bei der Prognose würden wir keine Freude am Reisen haben. Der Wind kam genau aus Südwest und genau in dieser Richtung lag unser Ziel. Schade, dass ein Segelboot nicht gegen den Wind segeln kann. Und wie sich das Bild in den nächsten Stunden und Tagen entwickeln wird, werden wir dann ja sehen. Die Wettergötter würfeln noch 🙂 Wehe die Vorhersage stimmt dann nicht! Dann verkaufen wir die Herren „Frösche“ an unsere französischen Nachbarn 🙂

Aber es könnte weitaus schlimmere Orte geben, an denen man seine Zeit verbringen „muss“. Auch wenn die meisten Segler nach längerer Verweilzeit im Hafen zappelig und kribbelig werden und weiter segeln wollen (wird übrigens im Fachjargon „Hafenkoller“ genannt), so sind das doch ganz eindeutig nur Luxus-Problemchen 🙂

 

Kein Mietwagen, aber ein Stock ohne Muschel und Flasche auf dem Jakobsweg ……

Pünktlich um Viertel vor Acht klopfte es bei uns am Boot und Waltraud und Wolfgang standen gestiefelt und gespornt für unseren geplanten Ausflug nach Santiago de Compostela am Steg. Mit dem Taxi ging es zum Bahnhof, wo wir uns für den heutigen Ausflug ein Auto leihen wollten. Die Dame bei der Autovermietung schaute uns ungläubig an: Nicht reserviert? Pech gehabt! Der nächste Wagen wäre in frühestens 2 Tagen zu haben. Basta und Ciao! Auch in Spanien will alles gut im Voraus geplant sein. Da war nichts zu machen!

Aber wenn man schon am Bahnhof ist, warum dann nicht gleich mit dem Zug fahren? Für sagenhafte 7,20 € pro Person saßen wir keine 10 Minuten später im nächsten Zug nach Santiago de Compostela der „Pilgerhochburg“ am Ende des Jakobsweges .. Besser hätten wir das gar nicht erwischen können. Komfortabel,entspannt, ohne Umwege, Stau und andere Abenteuer erreichten wir nur 30 Minuten später, um kurz vor neun Uhr unser Ziel.

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So früh kamen wir noch in den Genuss, die wunderschöne Stadt eine Weile vor dem großen Ansturm der Pilger und Touristen zu genießen. Leider ist zur Zeit das Hauptportal der Kathedrale zum großen Teil wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten verhüllt. Gut, dass nicht wir den ganzen Jakobsweg gepilgert sind ….Wir besichtigten die Kathedrale und entschieden uns, die mittägliche Messe zu besuchen. Obwohl wir beide wirklich keine Kirchgänger sind, erschien es uns hier doch irgendwie angemessen. Schon vor Beginn der Messe waren fast alle Plätze besetzt aber ein Strom von weiteren Menschen drängte ungebremst weiter in das Kirchenschiff. Wir ergatterten noch einen Platz im Seitenschiff und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Auch nach dem Einzug der Priester brach der Strom der Touristen nicht ab. Eine andächtige Stimmung kam nicht auf denn an allen Ecken wurden mit Handys Fotos und Videos gemacht. Eine Atmosphäre wie auf dem Kölner Hauptbahnhof…. Nach nicht ganz zehn Minuten hatten wir die Nase voll. Es ist zwar toll, dass die Spanier so tolerant sind und niemandem den Zutritt zur Kathedrale verwehren, aber so verliert die Messe jegliche Stimmung und Würde.

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Die gesamte Altstadt von Santiago steht im Zeichen des Jakobsweges und der Pilger.Überall in der Stadt konnte man Souvenirs erstehen: Die Pilgerstöcke mit Wasserflasche und der Jakobsmuschel hatten es Dietmar besonders angetan. Bald wurde man sich handelseinig und so verwandelte sich mein Kapitän ein einen „waschechten“ Pilger. Die Wasserflasche und die Muschel waren ihm aber zu peinlich und wurden direkt entfernt. Der schöne Wanderstock wurde aber den ganzen restlichen Tag „stolz“ präsentiert. So wie ich ihn kenne hat er sich den Stock nur gekauft, um zum Ausdruck zu bringen was er von der Kommerzialisierung einer an sich guten Sache hält. Später einmal will er den Stock seinem Freund Reiner aus Bayern schenken wenn ich ihn richtig verstanden habe. Wie auch immer, jetzt haben wir auf jeden Fall eine wirkliche Waffe an Bord, mit der wir Einbrecher in die Flucht schlagen können 🙂

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Gegen späten Nachmittag wurde es in der Stadt doch recht voll und so wurde einstimmig beschlossen, die Heimreise nach La Coruna anzutreten. Genauso unkompliziert wie auf dem Hinweg ging es auch wieder zurück. Am Bahnhof in das nächste Taxi gehopst und schon waren wir wieder zurück in der Marina.

Mit dem Auto wäre die Tour bestimmt nicht so stressfrei gewesen und auf jeden Fall nicht so günstig. In Galizien sind die Züge in einem wirklich tollen Zustand und auch pünktlich.

Nach einer Entspannungspause in der Marina zogen Waltraud und ich noch einmal los, um noch etwas Leckeres zum Abendbrot zu beschaffen. Gerade als wir im Supermarkt fertig waren, klingelte das Handy. Dietmar und Wolfgang warteten im Stadthafen auf uns, um unsere Einkäufe mit dem Dinghi zum Boot zu transportieren. Was für ein Luxus. So konnten wir ohne lästige und schwere Taschen weiterziehen. Denn es stand noch ein Punkt auf unserer Einkaufsliste. Spanien ist ja berühmt für seine Schinken. In der Altstadt waren wir schon oft an Geschäften vorbeigekommen, in denen die gesamte Decke voller Schinken hing. Jetzt wollten wir diese Leckereien auch probieren. Nach einer tollen Beratung durch die Verkäufer wählen wir aus der Fülle der verschiedenen Schinken verschiedene Kostproben aus und kauften zusätzlich noch etwas spanischen Käse. Das Abendessen an Bord war ein echter Schmaus 🙂

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3x Tapas und nur 2x Herkules

Der Herr Kapitän hat eine Schreibblockade. Schon seit wir in Spanien angekommen sind, treten ich ihm immer wieder auf den Füssen herum. „ Kannst Du nicht auch mal wieder etwas für`s Logbuch schreiben?“ „Ja gern, aber was denn?“ Ok, ich habe verstanden. Dann wollen wir Euch auch nicht länger auf die Folter spannen, denn hier passiert doch schon einiges 🙂

Die letzten drei Tage sind wie im Flug vergangen. Nach der langen Tour über die Biskaya standen am Freitag am Schiff verschiedene Reparaturen an, die der Herr Kapitän mit Kumpel Martin gemeinsam erfolgreich erledigte. So hatten wir während der letzten Woche immer wieder kleine und größere Mengen Wasser in der Bilge. Nicht wirklich kritisch, aber das hat der Skipper einfach nicht gern. Wasser in seinem Schiff, wo man doch sonst im Maschinenraum vom Boden essen kann. Geht doch gar nicht! Auf der Überfahrt war ihm die entscheidende Idee gekommen. Unsere Heckdusche, die uns nach einem Bad im Meer auf der Badeplattform mit frischem Süßwasser vom Salz befreien solle, stand bei der höheren Atlantikwelle von hinten kommend, immer mal wieder vollständig unter Wasser. Wie wir feststellen mussten, hatte man neben einer an sich völlig ungeeigneten Konsole mit einem Loch!!! für die Schlauchdurchführung auch noch ein absolut unnötig riesiges Loch in den Heckspiegel unsere SUMMER geschnitten, dass dem Kapitän immer wieder die Tränen kamen 🙁 Da hat die Werft wirklich einen riesen Mist gebaut! Nach einem Ausflug zum Yachtausrüster und mit Unterstützung von Kumpel Martin wurde die Konsole funktionsgerecht umgebaut und wasserdicht verschlossen! Auch unser Radar fiel bei Seegang immer häufiger einfach aus und musste daher dringend einer kritischen Prüfung und Reparatur unterzogen werden. Nach einigen Stunden wurde der Fehler gefunden. Bei der Montage der Radarantenne wurde zwischen der Schraubverbindung ein O-Ring eingeklemmt und somit hatten wir an dieser Stelle einen Wackelkontakt. Der Chef war ziemlich angefressen weil er 2x an einem Tag die Fehler (freundlich gesprochen!) der Werft, mit der er ansonsten sehr zufrieden ist, ausbügeln durfte. Dafür sind wir bei der nächsten Nacht- oder Nebelfahrt wieder mit einem funktionierenden Radar und somit auch sicherer unterwegs.

Während Dietmar und Martin am Schiff arbeiteten, machten Waltraud und ich die Umgebung unsicher. Ein kleiner Ausflug zum berühmten Leuchtturm „Herkules“ stand auf dem Programm. Gemütlich zu Fuß entlang der Küste entdeckten wir nette kleine Badebuchten und schöne Landschaften. Die tolle Aussicht vom Leuchtturm wollten wir aber unseren Männern nicht vorenthalten und beschlossen, später einen weiteren Ausflug dorthin zu unternehmen.

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Nach Abschluss aller Arbeiten wollten wir uns in der Altstadt einen netten Tapas-Abend gönnen. Gegen halb acht brachen wir an der Marina auf und bummelten noch fast eine Stunde durch die engen Gassen. Restaurants und Bars in allen Farben und Formen! In den engen Straßen waren so viel Leute unterwegs. Irgendwann hatten auch wir einen Tisch in einer netten Bar gefunden. Wir überließen dem Keller die Auswahl der Tapas, denn die spanische Karte hätte uns nicht wirklich weitergeholfen. So kamen wir in den Genuss echter galizischer Spezialitäten, die ganz hervorragend zu Rioja und Cerveza (Hopfentee) passten. Wir waren beeindruckt von dem tollen und schnellen Service der Bar, ganz ohne PC und technische Hilfsmittel.

Auf den Rückweg über die Praza de Maria Pita hörten wir noch ein Viertel Stündchen in das Freiluft-Konzert hinein. Die Spanier waren wirklich Feuer und Flamme, uns aber überzeugte die spanische Antwort (Dietmar meinte „Rache“) auf Milva trotz der tollen Stimmung nicht wirklich.

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Auch in Spanien muss es einmal regnen. Samstag war so ein Tag. So war es einmal wieder an der Zeit, die Internetseite zu pflegen und unsere Fotos zu sortieren. Dietmar pflegte währenddessen neue Kontakte und verbrachte fast den ganzen Tag mit Eckhardt und Ilona von der SY LONI 3. Die Beiden sind mit Ihrer nagelneuen NAUTICAT 42 auf dem Weg in die Karibik.

Eine der Regenpausen nutzte ich zu einem ausgedehnten Foto-Bummel durch die Altstadt.

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Da die SY GANESCHA mit Martin und Violetta morgen Richtung Süden weitersegeln wollte hatten wir uns vorgenommen, die Beiden am heutigen Abend in eine Tapas-Bar einzuladen als „Dankeschön“ für die Hilfe am Schiff und den netten Empfang in La Coruna bei unserer Ankunft. Diesmal wählen wir eine andere Bar und andere Tapas. Der Abend war aber genauso lustig wie der Abend zuvor.

Nach dem regnerischen Tag strömten die Menschen am Abend wieder in die Stadt. Als wir auf dem Rückweg über den „Praza de Maria Pita“ kamen, war es dort wie auch am Abend zuvor ziemlich voll. Mal sehen, was das spanische Unterhaltungsprogramm heute Abend zu bieten hat! Diesmal hatte sich das Warten auf jeden Fall gelohnt. Auch wenn uns die Band natürlich völlig unbekannt war, die Musik kam an und die Stimmung war riesig. Wir befanden uns mittendrin, zwischen all den singenden und tanzenden Spaniern. Es war ein tolles Gefühl! Nur mitsingen ging leider nicht 🙂 Nach fast eineinhalb Stunden und einer langen Zugabe, ging dieser schöne Abend eigentlich fast etwas zu schnell zu Ende.

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Obwohl wir ja recht spät ins Bett gekommen waren, wollten wir am Sonntag gleich sportlich aktiv in den Tag starten. Zusammen mit Wolfgang und Waltraud wollten wir zum berühmten „Herkules“, dem Leuchtturm aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus, den wir den beiden Herren ja nicht vorenthalten wollten (siehe Freitag). Vorher sollte auf einem kurzen Abstecher zum Bahnhof, ein Mietwagen für den für morgen geplanten Ausflug nach Santiago de Compostela reserviert werden.

Die beiden Männer ließen den Ausflug deutlich sportlich angehen, während Waltraud und ich eher gemütlich folgten. Gelegentlich half uns eine rote Ampel, den Anstand wieder zu verkleinern. Es geschah aber auch, dass sich die beiden Herren tatsächlich an Ihre Ehefrauen erinnerten und an einer Straßenecke eine kurze Pause einlegten.

Dietmar hatte mit Martin von der SY GANESCHA schon verschiedene Radtouren durch die Stadt unternommen und übernahm in Richtung Bahnhof souverän die Führung. Durch und durch Rennfahrer ließ er sich vom direkten Weg nicht abbringen. So radelten wir erst entlang der Uferpromenade und dann weiter auf der Stadtautobahn (hochgradig illegal) stadtauswärts. Ich war wirklich erleichtert, als wir zum Bahnhof rechts abfahren durfen. Weiter geradeaus wäre es auf die nächste Autobahn gegangen 🙂 Sein Kommentar war nur: „Mit mir erlebt ihr wenigstens etwas“

Die Autovermietung hatte leider entgegen der Aussage des Hafenmeisters Sonntags geschlossen. So fuhren wir unverrichteter Dinge weiter zu unserem nächsten Ziel: Die Playa de Riazor auf der anderen Seite von La Coruna. Auch diesmal gewannen die beiden Männer diese doch deutlich anstrengendere Berg-Etappe 🙂

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Nach einer kleinen Stärkung und einem weiteren Foto-Stopp, folgten wir der Küste weiter bis zum Herkulesturm, den Waltraud und ich schon am Freitag besucht hatten. Doch heute, bei strahlendem Sonnenschein sah die ganze Küste gleich doppelt so schön aus. Leider fanden das auch die zahlreichen Spanier, die ihren Sonntag auch hier verbringen wollten. Die Schlange derer, die den Leuchtturm erklimmen wollten, erschreckend lang. Wir genossen die Aussicht vom Fuße des Leuchtturms über die Bucht und radelten dann zur Marina zurück.

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In der Stadt war heute Zirkus angesagt. Auf der Plaza Maria Pita waren schon morgens verschiedene Stationen aufgebaut worden. Da in unserem Kühlschrank nichts Verlockendes zum Abendbrot zu finden war, beschlossen wir nach einem Bummel über dem Zirkus-Platz noch irgendwo etwas Leckeres essen zu gehen. Sicher fanden wir den Weg zur Tapas-Bar, in der wir den netten Freitagabend verbracht hatten. Diesmal hatten wir aber selber die Qual der Wahl. Dazu drückte uns die Kellnerin eine englische Karte in die Hand. Und obwohl ja Tapas übersetzt eigentlich „Häppchen“ heißt, hatten wir es wieder geschafft, viel zu viel zu bestellen und natürlich auch zu essen 🙂

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Da war doch noch was?!

Irgendetwas war heute Morgen anders als sonst. Die Sonne strahlte irgendwie heller, die Luft war angenehm weich und die 24° C fühlten sich wunderbar warm an. Wir sind in Spanien! Das Wetter gab sich redliche Mühe und zeigte sich von seiner besten Seite. Sofort kam Urlaubsfeeling auf.

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Wie immer nach einer Nachtfahrt oder längeren Schlägen, ließen wir den Tag gemütlich angehen. Irgendwie war heute ja auch ein ganz besonderer Tag: Unser erster Urlaubstag in einem neuen Land! Oder war da noch etwas anderes? Erst nach einer netten Mail unseres Trauzeugen Hartmut fiel der Groschen. Natürlich, ….. unser Hochzeitstag! Diesen Tag zu vergessen, wäre mir in Deutschland wahrscheinlich nicht passiert J Ganze neun Jahre halten wir es nun schon miteinander aus. Gut, dass wir es diesmal beide vergessen haben. So konnte der Tag ganz entspannt seinen Lauf nehmen 🙂

Zuerst mussten wir aber die Formalitäten erledigen und den Kurs für unseren Liegeplatz verhandeln. Denn hier sind die Liegeplatzgebühren Verhandlungssache. Dieses nette Geheimnis verriet uns Freund Martin von der SY GANESCHA. Martin ist in Sachen „Verhandeln“ ein ganz harter Hund. Für sich und seine Freunde (dazu zählen wir Gott sei Dank auch) hatte er schon vor zwei Wochen den Super-Spar-Preis ausgehandelt. So war also klar, eine Woche La Coruna im Sonderangebot für…. (das verraten wir lieber nicht).

Schon seit dem Morgen stand die Position der SY MENTOR unter meiner ständigen Beobachtung über www.marinetraffic.com. Natürlich wollten wir unseren Freunden auch die Leinen abnehmen, wenn sie La Coruna erreichen. Den optimalen Platz bei uns an Steg hatte ich schon gesichtet, jetzt musste ich die SY MENTOR nur noch dorthin lotsen. Im Zeitalter des UKW-Funks sollte das ja kein Problem sein. Da ja Funken eher Dietmars Bereich ist, der ja für sein Leben gern quatscht, stand ich dem Funkgerät noch etwas skeptisch gegenüber. Auch nach mehrfachen Anrufen auf Kanal 16 bekam ich aber keine Antwort. Ok, dann ein Versuch mit dem Handfunkgerät. Wieder nichts…. Die letzte Möglichkeit war dann das Handy. Keine Verbindung! Wenn einen also die Technik im Stich lässt, hilft nur eines: Hinaus zur Hafeneinfahrt laufen und winken. Das funktioniert immer 😉 So dirigierte ich die MENTOR in die richtige Richtung, und sprintete zu unserem Steg zurück, so schnell mich die Flip-Flops trugen. Der Plan ging auf und die Beiden wurden wie geplant am Steg empfangen.

Am Nachmittag standen uns Martin und Violetta als ortskundige Führer bei unserer ersten Erkundungstour per Rad zur Seite. Die Beiden lagen schon seit 2 Wochen mit Ihrer SY GANESCHA in der Marina und kannten die Innenstadt wie Ihre Westentasche. Mit dem Fahrrad klapperten wir die wichtigsten Stationen ab und begannen damit am Stadthafen. Dort schauten wir kurz bei der SY AMAZONE vorbei, die am nächsten Morgen weiter Richtung Süden segeln wollte. Nach einem herzlichen Wiedersehen mussten die beiden los und noch die letzten Einkäufe erledigen.

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So radelten wir weiter zum besten Elektronikgeschäft, zum besten Yachtausrüster, zum besten Bäcker und natürlich zum besten Supermarkt – alles SY GANESCHA qualitätsgetestet. Nordspanien ist für uns auch aus anderem Grund attraktiv. Die Lebensmittelpreise sind für deutsche Verhältnisse unglaublich niedrig. So füllten wir unsere Rucksäcke mit allem, was man für einen ordentlichen Grillabend benötigt. Kurze Zeit später bruzzelten schon die ersten Steaks auf dem COB-Grill am Steg vor dem Liegeplatz der SY GANESCHA. Die erste Flasche Wein, die schon seit Flensburg auf unser Wiedersehen wartete, wurde geköpft und einem lustigen Abend stand nichts mehr im Wege.

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