Alle Artikel von Katja Henke

Endlich wieder unter Wasser

Freitag, den 13. hatten wir für unseren ersten gemeinsamen Tauchgang auf La Palma festgelegt. Gut, dass wir nicht abergläubisch sind. 🙂 Schon gegen zehn Uhr sollten wir in der Tauchschule auf der anderen Seite der Insel sein und machten uns pünktlich auf den Weg. Dort angekommen wurden wir vom Team sehr nett begrüßt. Dietmar kannte ja die gesamte Mannschaft schon von seinem letzten La Palma Aufenthalt. Meinen ersten Tauchgang nach der dreimonatigen Pause wollten wir am sogenannten „Hausriff“ machen. Werner, unser Tauchlehrer, nahm sich wirklich viel Zeit für mich. Der Tauchgang selbst war entspannt und interessant. Nur der Weg zum Wasser (150 Meter mit dem kompletten Equipment) und ganz besonders der Rückweg forderten mich mit meiner schlechten Kondition. Es wird Zeit, endlich an meiner Fitness zu arbeiten! Wo soll das sonst noch hinführen? 🙂

Also vereinbarten wir mit der Tauchschule, dass wir gleich am nächsten Tag wieder aktiv werden wollten. Für mich stand außerdem der AOWD-Kurs auf dem Programm, der mir erlauben würde, in bis zu 30 Meter Tiefe zu tauchen. Dietmar hatte den Kurs auf Madeira schon gemacht und da wollte ich natürlich nicht nachstehen. Um Dietmar während meiner Kurszeit ausreichend zu beschäftigen, suchte Veronika für Ihn auch einen anspruchsvollen Kurs heraus. Mein Mann lässt sich in den kommenden Tagen zum „Rescue Diver“ ausbilden. Das macht ihm Spaß und sinnvoll ist es schließlich auch. Immer gut, wenn jemand in der Nähe ist, der im Falle eines Falles weiß, was zu tun ist. So zogen wir jeder mit einem dicken Lehrbuch von dannen und in der nächsten Zeit wird bestimmt keine Langeweile aufkommen.

Am Abend wollten wir unser Glück mit dem kanarischen Karneval nochmal versuchen. Es konnte ja nicht jeden Abend Kinderkarneval sein. 🙂

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Nein, heute standen die Samba-Gruppen auf dem Programm.

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Besonders für Dietmar waren die hübschen Tänzerrinnen eine Augenweide, aber auch mir gefielen die Damen allen Altersklassen mit ihren aufwändigen und farbenfrohen Kostümen. Trotzdem waren wir froh, als gegen halb neun die Vorführung vorüber war, denn es war empfindlich kalt geworden.

Zum Aufwärmen entschieden wir, nicht direkt auf die SUMMER zurückzufahren, sondern noch eine Pizza in der Stadt essen zu gehen. Vorgestern war uns eine 100%-tig originale italienische Pizzeria aufgefallen, und die wollten wir jetzt gern testen. Das kleine Lokal war bis auf einen Tisch voll besetzt. Anscheinend hatten wir Glück gehabt. Doch dann entdeckten uns ein Buch auf dem Tisch und eine Einkaufstasche, die neben dem Tisch auf dem Boden stand. Da war wohl doch jemand schneller gewesen? Oder sind die Sachen nur vergessen worden? Wir nahmen erstmal Platz und warteten, was passieren würde. Kurze Zeit später tauchte dann auch eine junge Frau auf, der die Sachen gehörten. Sie hatte aber nichts gegen unsere Gesellschaft einzuwenden und wir erfuhren von Ihr viele interessante Dinge über La Palma. Seit fast fünf Jahre lebt sie schon auf der Insel, arbeitet zum einen in der Gastronomie und zum anderen als Sprachlehrerin für Deutsch und Spanisch. Deshalb konnte sie uns viel Wissenswertes über das Leben bei und mit den Palmeros erzählen. Wir verbrachten einen lustigen und informativen Abend bei einer hervorragenden Steinofenpizza. Auf dem Heimweg stellten wir fest, dass wir uns nicht einmal vorgestellt hatten. Naja, vielleicht laufen wir uns ja nochmal über den Weg. Die Insel ist ja nicht so groß und man trifft sich bekanntlich immer zweimal im Leben.

Am Samstag trafen wir die anderen Taucher an der Tauchschule in Los Cancajos und fuhren zusammen zu unserem Tauchspot, der direkt unterhalb des Flughafens lag. In dem kleinen Fischerdorf führte eine schmale Bootsrampe versteckt zwischen den verwinkelten Häusern ins Wasser. Neben einem alten Bootsschuppen bereiteten wir unsere Ausrüstung vor und kamen mit Hilfe einer Sicherungsleine problemlos ins Meer. Für heute hatten wir noch keinen Kurstauchgang geplant also standen auch keine Übungen an, die zu bewältigen waren. Wir erforschten einfach nur das unbekannte Riff und beobachteten viele Fische und andere Meerstiere. Für die nächsten zwei Tage sollten die Wetterbedingungen für weitere Tauchgänge zu schlecht sein. Die Zeit wollen wir aber nutzen, uns um die theoretischen Kursinhalte zu kümmern.

Es wird gefeiert

Am nächsten Morgen mussten wir uns erstmal ein Auto organisieren, was sich als recht schwierig erwies. Doch gegen Mittag stand ein fast neuer Skoda Yeti auf dem Marina-Parkplatz, der uns in der nächsten Woche bequem von A nach B bringen sollte. So zogen wir gleich mal los nach Los Llanos, der zweitgrößten Stadt von La Palma, die keine 15 Minuten Fahrt von der Marina entfernt liegt.

Wir bummelten durch die gepflegte Altstadt mit ihrer schönen Fußgängerzone um die „Inglesia de Los Remedios“ und den „Plaza de Espana“ mitten im alten Stadtzentrum. Irgendwann konnten wir nicht mehr widerstehen und kehrten bei „Frida“ ein, einem Café mit selbstgebackenen Kuchen und hausgemachtem Eis. Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir an einer Hinweistafel vorbei, die über die anstehenden Karnevalsveranstaltungen in Los Llanos informierte. Hier wurde richtig viel geboten. Da unser Spanisch aber leider nicht ganz ausreichte, alle Details zu entschlüsseln, beschlossen wir heute Abend einfach persönlich vorbeizuschauen und zu sehen, was genau eigentlich auf dem Programm gestanden hatte.

Auch an der Marina Tanzacorte bereitete man sich auf eine besondere Festivität vor. Schon am frühen Morgen hatte man begonnen, ein Festzelt aufzubauen. Gegen fünf Uhr, als wir gerade wieder in Richtung Los Lllanos aufbrechen wollten, hörten wir traditionelle kanarische Musik.

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Zur Eröffnung des zweiten Anlegers für große Schiffe in Tanzacorte wurde groß aufgespielt und eine Volkstanzgruppe zeigt Ihr Können.

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Viele Offizielle waren geladen. 59 Millionen Euro Fördergelder waren insgesamt in den Ausbau des Hafens geflossen. Zwei gigantische Wellenbrecher schützen zwei Anleger für Kreuzfahrtschiffe oder Fähren bis zu einer Länge von 150 Metern vor der teilweise sehr rauen See.

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Ob jemals ein solcher Kreuzfahrer hier anlegen wird, ist aber ungewiss. Die Fährverbindung, die Tanzacorte mit Santa Cruz verband, wurde auf jeden Fall schon wieder eingestellt. Das alles schien aber niemanden weiter zu beunruhigen. Die Veranstaltung endete sogar mit einem kleinen Feuerwerk 🙂

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In Los Llanos angekommen, mussten wir feststellen, dass heute wohl der Kinderkarneval auf dem Programm gestanden hatte. Da waren wir doch wohl schon rausgewachsen 🙂

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Nach einer kurzen Runde über den Rummel ging es wieder zurück zur SUMMER. Es ist wohl wirklich an der Zeit, unsere Spanischkenntnisse zu verbessern. Wer weiß, in welche merkwürdigen Situationen wir uns sonst noch manövrieren werden.

Eine Nacht im Schleudergang

Etwas unmotiviert machten wir uns am Dienstag gegen zehn Uhr auf den Weg in Richtung Valle, auf der Westseite von La Gomera. Im Hafen von San Miguel herrschte immer noch absolute Windstille, aber schon nach einer Stunde Fahrt unter Motor konnten wir die Segel setzen und hatten ganz passablen Süd-Wind. Für mich war es ein ruhiger Segeltag ohne viel Geschaukel. Ein schöner Einstieg!

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Viermal kreuzten Grindwale unseren Weg und einmal sahen wir eine größere Schule Delphine. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir unser Ziel. Leider mussten wir feststellen, dass die Bucht vor Valle zum Ankern bei Südwind und kräftiger Dünung keinen besonderen Schutz bietet.

Bis auf ein Boot hatten alle anderen Segler Schutz direkt hinter dem Wellenbrecher gesucht. Leider konnte ich Dietmar nicht davon überzeugen auch an der Mauer anzulegen. So fiel unser Anker kurze Zeit später auf dem sandigen Grund der Bucht und war kurz darauf sicher eingegraben. Nur von Ruhe im Schiff konnte keine Rede sein. Unsere SUMMER lag quer zur Dünung und schaukelte wild von rechts nach links. In jedem Schapp wurden Dosen, Töpfe und Bücher neu sortiert und machten überraschend viel Lärm. Meinem „See-entwöhnten“ Magen war das alles zu viel. Sicherheitshalber nahm ich mal eine Reisetablette und legte mich im Salon auf die Couch. Auch Dietmar war sich anfangs nicht sicher, ob ein Abendessen an diesem Abend überhaupt eine gute Idee wäre. Aber nach einiger Zeit machte er sich doch am Herd zu schaffen und wärmte das Chilli con Carne vom Wochenende auf.

Die Nacht verlief so unruhig wie befürchtet, erst gegen Morgen beruhigten sich Wellen in der Bucht. Ich fühlte mich am Morgen aber, als hätte ich die Nacht in einer Waschmaschine im Schleudergang verbracht. Trotzdem gingen wir gegen acht Uhr Anker auf in Richtung Tazacorte auf La Palma. Bald strahlte die Sonne und es wurde angenehm warm auf dem Boot. Bis zum frühen Nachmittag segelten wir mit leichtem Wind recht zügig unserem Ziel entgegen, dann schlief der Wind ein und wir motorten weiter Richtung Tazacorte.

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Kurz vor der Südspitze von La Palma kreuzten nochmal Delphine unseren Weg und begleiteten uns ein Stück.

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Nur noch zehn Seemeilen lagen vor uns und wir hofften gegen fünf Uhr den Hafen zu erreichen. Doch der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Innerhalb kürzester Zeit wehte es uns mit fast dreißig Knoten entgegen und die SUMMER stampfte heftig in der kurzen, steilen Welle.

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Bald war das gesamte Deck mit Salzwasser überspült und Dietmar bekam hinter dem Steuer auch den einen oder anderen Schwall Wasser ab.

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Das war wohl wieder nichts mit einem gemütlichen Segeltag. Mühsam kämpfen wir uns die Küste entlang und erreichten erst nach sechs Uhr den schützenden Hafen.

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Das Segelwetter auf den Kanaren hat es uns nicht angetan. Die Winde hier im den Wintermonaten sind zu unstet und wechselhaft. Zwischen Flaute und starkem Wind liegt oft nur eine Stunde. Jetzt waren wir erstmal froh, angekommen zu sein und freuten uns auf eine ruhige Nacht im Hafen. An diesem Abend blieb auch die Küche auf der SUMMER kalt und wir aßen ganz hervorragenden, frischen Fisch direkt am Hafen in einem kleinen Restaurant. Vorher konnten wir noch den Fang eines Fischers bewundern, der mit Hilfe eines Gabelstaplers vier wunderschöne Thunfische (ungefähr 80 -100 Pfund pro Fisch) am Hafen auslud. Bei dem Wind und der Welle war des bestimmt kein Spaziergang da draußen auf See.

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Zurück auf die SUMMER

Samstag war es dann endlich soweit. Fast vier Wochen waren doch schneller ins Land gegangen als erwartet. Um acht Uhr in der Früh startete mein Flieger vom Flughafen Köln/Bonn. Bevor ich mich in die Schlange der Sicherheitskontrolle einreihte, kaufte ich noch ein frisches Vollkornbrot, ein letztes Mitbringsel aus dem kalten Deutschland.

Für meinen Rückflug hatte ich extra 20 Kilo Übergepäck angemeldet. Dies ist bei Norwegian Airlines deutlich günstiger als ein Paket auf die Kanaren zu schicken J und auch noch sicherer und schneller. Die letzte Woche in Deutschland hatte ich nämlich nicht nur genutzt, um unsere Steuererklärung vorzubereiten. Nebenbei habe ich auch eine längere Einkaufsliste abgearbeitet. So hatte ich neben den von Dietmar bestellten Ersatzteilen für unsere SUMMER folgende Dinge im Gepäck: Sechs Dosen Weißwürste, 2 Dosen Ragout Fin, ungefähr zwei Kilo löslichen Cappuccino in verschiedenen Geschmacksrichtungen, verschiedene fertige Salatdressings und Gewürze, ungefähr zwei Kilo Nidegger Marzipan (auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen :-)), verschiedenste Medikamente gegen allerlei „Wehwehchen“, eine umfangreiche Auswahl aus der aktuellen DVD-Bestseller-Liste und verschiedenen Kosmetika, die eine Frau dringend zum Überleben braucht :-). Es ist schon erstaunlich, welche Dinge des alltäglichen Lebens man im Ausland so vermisst.

Pünktlich um halb zwölf landete mein Flieger auf Teneriffa. Am Gepäckband konnte ich meinen Kapitän schon draußen warten sehen. Mein einer Koffer aber ließ erstaunlich lange auf sich warten, so dass ich fast eine der letzten war, die endlich den Flughafen verlassen konnte. Draußen konnte ich dann endlich meinen bärtigen Seebären wieder in die Arme schließen. Vor uns hatte die Crew eines Kanarischen Fliegers mit wunderschönen Stewardessen bereits den Flughafen verlassen 🙂

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Mit dem Mietwagen ging es dann erstmal zurück zu unserer SUMMER. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme war klar: Heute war ein guter Tag für einen Großeinkauf. Im Kühlschrank herrschte zwar noch nicht ganz gähnende Leere, aber der Anteil an frischen Lebensmitteln lag deutlich unter fünf Prozent 🙂

Am späten Nachmittag zog es Dietmar nochmal auf die Kart-Bahn, um einigen Engländern eine Abreibung zu verpassen. Gut, dass ich wieder da war. Es wurde doch dringend ein geeigneter Fotograf zur Dokumentation des heldenhaften Rennsieges benötigt :-). Und genau so war es dann auch. Das zweite Kart kam 59 Sekunden nach ihm ins Ziel.

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Da wir sowieso schon unterwegs waren, machten wir anschließend noch einen Ausflug nach La Galletas, um uns noch ein bisschen die Füße zu vertreten. Trotz des wolkenverhangenen Himmels hatte das Wetter noch ein Einsehen mit uns und verschonte uns vom Regen, obwohl es eigentlich den ganzen Tag danach aussah. Zurück auf der SUMMER wurde Dietmar dann mit einem ordentlichen, frischen Abendessen verwöhnt und musste die Fotos der ersten beiden Afrika-Tage über sicher ergehen lassen. So schnell war der erste Tag vorüber, wieder zurück auf unserer SUMMER.

Die nächsten beiden Tage waren regnerisch und windstill. Unsere Ausflugsversuche unterband das Wetter durch ergiebigen Dauerregen. So nutzen wir die Zeit, die mitgebrachten Sachen ordentlich zu verstauen, zu lesen und zu faulenzen. Für Dienstag und Mittwoch erwarteten wir ein geeignetes Wetterfenster, um in zwei Etappen nach La Palma zu segeln. Bis dahin sollte ja alles fertig vorbereitet sein.

Nicht mehr allein

Heute Morgen wachten wir auf und plötzlich war alles anders  🙂 Naja, vielleicht ist das jetzt doch etwas übertrieben, aber mit der Ruhe war es erstmal vorbei. Vorne an der Hafenmauer hatte ein riesiger fast 300 Meter langer Kreuzfahrer festgemacht. Es war die Tui – „Mein Schiff 3“ mit 2500 Passagieren an Bord.

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Wir entschieden wir uns nach dem Frühstück schnell das Weite zu suchen und unseren letzten Ausflug nach Playa de Santiago zu machen. Der Weg durch die Berge war heute bei strahlendem Sonnenschein noch beeindruckender und schöner als am wolkigen und verregneten Mittwoch.

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In der Nähe von Playa de Santiage gibt es die einzige, größere Hotelanlage und auch den Insel-Golfplatz. Der Ort selbst war aber genauso schön und beschaulich, wie wir es uns erhofft hatten. Im Hafenbecken lagen kleine Fischerboote und ein paar kleine Yachten vor Anker oder an der Mooring. Hier wollten wir aber ganz sicher nicht mit der SUMMER vorbei kommen, denn der Schwell stand sogar schon an diesem schönen und windstillen Tag ganz ungemütlich im Hafen.

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Entlang des Strandes und am Marktplatz luden verschiedene Restaurants und Bars mit ihren Tischen in der Sonne zum Verweilen ein. Da konnten wir wie so oft nicht wiederstehen und bestellten zwei erfrischende Shandys.

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Nach dieser kurzen Pause folgten wir weiter der Straße und kamen am Flughafen vorbei. Das Gebäude des Terminals sah neu und irgendwie unbenutzt aus. Nirgendwo auf dem Gelände konnten wir ein Flugzeug entdecken. Hier hatte der Massentourismus auf jeden Fall noch nicht Einzug gehalten 

Weiter in Richtung Inselmittel veränderte sich die Landschaft und es wurde hügeliger und grüner. Nicht nur Ziegen waren hier unterwegs, nach einiger Zeit entdeckte ich sogar einen Esel. Der sollte natürlich auch fotografiert werden. Vorsichtig kletterte ich durch die Botanik, um in eine geeignete Fotoposition zu kommen. Schnell hatte der Esel mich entdeckt. Aber er trat nicht wie erwartet die Flucht an, sondern er drehte sich schnell um und bewegte sich schreiend auf mich zu. Dem war wohl langweilig 🙂 Gut, dass er angebunden war denn den Burschen wäre ich wohl nicht mehr so einfach losgeworden

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Das nächste größere Dorf auf unserer Karte erwies sich in Wirklichkeit als so klein, dass wir beschlossen, hier keinen Stopp einzulegen und direkt zurück nach San Sebastian zu fahren. Heute hatten wir uns vorgenommen, in dem kleinen französischen Restaurant zu essen, das uns von der Crew der JOY OF LIVE wärmstens ans Herz gelegt worden war.

Vorher wollten wir aber noch unser Mietauto zurück geben. Die Garage des Verleihers befand sich direkt in der Altstadt, in der momentan ziemlich viele Baustellen sind. Nachdem wir fast alle möglichen Straßen abgefahren hatten, standen wir endlich vor der Einfahrt der Garage. Leider kamen wir mitten in der Siesta an, aber das Auto stellten wir sicherheitshalber gleich dort ab. Wer weiß, wie lange wir beim nächsten Mal im Kreis fahren würden. Zu Fuß war die Autovermietung jedenfalls ganz bequem zu erreichen.

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Nach einem Kaffee und einem kurzen Stadtbummel gaben wir dann auch die Schlüssel zurück und machten noch einen kurzen Umweg zum Strand, bevor wir auf die SUMMER zurückkehrten. Mittlerweile war auch wieder Ruhe in der Stadt eingekehrt und die letzten Kreuzfahrer eilten zum Hafen, um ja ihr Schiff nicht zu verpassen.

So hatten wir am Abend die Altstadt wieder für uns. Das französische Restaurant war noch besser als wir es uns vorgestellt hatten. Der junge Mann hatte zwar nur eine Karte mit einer kleinen Auswahl aber die Gerichte, die er anbietet, sind exklusiv und sehr lecker. Nachdem wir uns die vier Tapas geteilt hatten, war gerade noch Platz für einen kleinen Nachtisch und einen leckeren Cappuccino (endlich mal wieder mit echter Sahne).

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Überall Bananen

Wie auf fast allen kanarischen Inseln werden auf La Gomera überall, wo es möglich ist,  Bananen angebaut. Schön ist, dass die Bananen hier nicht wie auf Teneriffa hinter Folien oder Netzen wachsen, sondern die Plantagen überall offen auf den Terrassen der Berge zu finden sind.

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Heute führte uns unser Weg Richtung Norden durch das Tal von Hermigua, wohl das üppigste und produktivste Tal der Insel. Aber nicht nur Bananen auch Wein und andere Ostsorten wachsen hier ganz hervorragend.

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Am Ende des Tals am Rande eines kleinen Strandes, fanden wir direkt am Wasser die Überreste des alten „Bootsdavits“. Hier wurden am Anfang des Jahrhunderts die Bananen auf Schiffe nach England verladen. Mit dem Bau des Hafens in San Sebastian wurde der Davit nicht mehr benötigt. Die Metallstruktur wurde abgebaut und verkauft, nur noch die Mauern und Pfeiler erinnern an diese Zeit.

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Weiter ging es über Agulo nach Vallehermoso. Beide Dörfer gehören schon zu den größeren auf der Insel, sind aber in unseren Augen eher winzig und gemütlich. Ungemütlich war leider nur das Wetter, das unsere Spaziergänge mit starkem Wind und grauen Wolken immer kürzer ausfallen ließ. Im Auto war es dann wieder schön warm und geschützt. Durch Ihre Lage im Atlantik herrscht auf den kanarischen Inseln fast das ganze Jahr Nordostwind, der in dieser Jahreszeit auch oft stürmisch ausfällt und viele, regenreiche Wolken im Gepäck hat.

Trotzdem machten wir noch einen Abstecher ans Meer, denn in unserer Karte war ein Parc Maritimo eingezeichnet. Was wir uns genau darunter vorgestellt hatten, ist mir im Nachhinein auch nicht ganz klar. Aber hinter diesem Begriff verbirgt sich nichts weiter als ein gewöhnliches Schwimmbad 🙂 Wieder was gelernt.

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Als letzte Station unsers heutigen Ausfluges hatten wir Alojera geplant, ein Dorf an der Nordwestseite. An dem tiefschwarzen Lavastrand standen wirklich nur eine Handvoll kleiner Häuser, aber es gab ein kleines Restaurant, in dem wir uns ein frühes Abendessen gönnten. Umlagert von unzähligen Katzen waren wir froh als es uns gelungen war, die Gambas ohne Mitesser zu verspeisen. Kartoffeln und Pilze schien die Bande nicht so zu begeistern. So zog sie weiter zu den nächsten Gästen und versuchten  da ihr Glück.

Auf dem Rückweg mussten wir feststellen, dass wir die Tankuhr des Autos nicht aufmerksam genug im Auge behalten hatten und der Tank kurz vor „staubtrocken“ stand. Auch wenn die Wege auf La Gomera nicht so weit sind sollte man bedenken, dass es nur eine der Einwohnerzahl angepasste und somit begrenzte Anzahl von Tankstellen gibt. Gut, dass diese sechs Stück auf unserer Karte auch eingezeichnet waren 🙂 So fuhren wir zurück nach Vallehermoso. Die Tankstelle fanden wir auf Anhieb, leider wurde diese selbst gerade betankt. Naja, immer noch besser als geschlossen. So warteten wir geduldig bis der Tanklaster fertig war und füllten unseren eigenen Tank wieder randvoll mit Benzin auf.

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Entspannt kurvten wir zurück nach San Sebastian und ließen den Abend bei einem Video gemütlich ausklingen.

La Gomera – Willkommen im Paradies

Das hatten wir nicht erwartet 🙂 Nachdem wir uns nach der „weiten Seereise“ am nächsten Tag etwas akklimatisiert hatten, gingen wir auf Entdeckungstour.

La Gomera ist nach El Hiero die kleinste Insel der Kanaren. Fast kreisrund hat sie einen Durchmesser von 25 Kilometern und wird von nur 24.000 Menschen bewohnt. Wir liegen mit unserer SUMMER im Hafen von San Sebastian, der Inselhauptstadt. Uns war schon bei unserer Ankunft aufgefallen, dass keine Hotelanlagen die Küste verunstalteten. Im Gegensatz zu den großen Inseln ist hier das Verhältnis Einwohner-Tourist sehr angenehm. Es passen nämlich nur maximal 6400 Besucher auf die kleine Insel. Der Flughafen ist winzig und die meisten reisen eher mit der Fähre an, die mehrmals täglich in San Sebastian ankommt.

So spazierten wir erst einmal an der Hafenpromenade und am Strand entlang. In einem schöne Park direkt am Wasser steht der Torre del Conde, ein Verteidigungsturm aus dem 15. Jahrhundert. Danach landeten wir direkt in der Altstadt mit kleinen Gassen und hübschen kanarischen Häusern. Viele kleine Geschäfte ließen auch keine Einkaufswünsche offen und Bars, Restaurants und Cafés luden zum entspannten Verweilen ein.

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Zuerst kümmerten wir uns aber um einen Mietwagen, da die Busse auf der Insel (es verkehren ganze sieben Buslinien) doch nicht so häufig unterwegs waren. Lieber wollten wir erstmal unabhängig sein. Wir hatten mal wieder Glück. In knapp zwei Stunden war unser Auto verfügbar. Endlich konnten wir uns mit gutem Gewissen einen Kaffee in der Sonne gönnen. Vorher machten wir aber noch einen kurzen Abstecher zum Touristenbüro und erhielten einen kostenlosen deutschen Reiseführer. Jetzt konnte ja nichts mehr schief gehen.

Sehr zu Dietmar Bedauern gibt es auf La Gomera keine Autobahn und auch die Landstraßen laden nicht zu hohen Geschwindigkeiten ein. Aber sportlich kann man immer fahren, wie ich wenig später feststellen musste. Da wurde ich nach kurzer Zeit fast „autokrank“ bei dem Geschaukel. Hoffentlich wird das nicht die nächsten drei Tage so weiter gehen 🙂

Für unseren ersten Ausflug hatten wir uns „Valle Grand Ray“ im Westen der Insel ausgesucht. Wir hatten die Hoffnung, hier vielleicht noch auf die SY MELODY zu treffen, die gestern dort einen Zwischenstopp auf dem Weg nach La Palma eingelegt hatte.

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Unser Weg führte uns durch den Nationalpark „Garajonay“, der sich in der Inselmitte in 1000 bis 1400 Meter Höhe über dem Meeresspiegel befindet und rund 4000 Quadratmeter Fläche hat. Oben in den Bergen sank die Temperatur schnell auf sieben Grad und in den dichten Wolken regnete es. So mussten wir nicht lange überlegen als wir am Straßenrand einen Tramper sahen, der in unsere Richtung weiter wollte. Mit seinem rosa T-Shirt und den bodenlangen (!!!!) Dreadlocks sah er zwar etwas abenteuerlich aus, entpuppte sich aber als netter und friedlicher Zeitgenosse vom Bodensee, den es schon vor Längerem auf die Insel verschlagen hatte.

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In Valle machten wir direkt am Hafen unsere Mittagspause in einem winzigen Fischrestaurant. Die Tapas waren hervorragend und der Preis einmal wieder „erschreckend“ niedrig. Hier am Wasser war es wunderbar warm und die sieben Grad aus den Bergen waren schnell vergessen.

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Nach dem Essen machten wir einen kleinen Verdauungsspaziergang unter den hohen und gefährlich steilen Felsen der Steilküste entlang. Auf den Warnschildern stand in allen Sprachen deutlich zu lesen „Durchgang verboten wegen Steinschlaggefahr! Passieren nur auf eigene Gefahr“ Aber einen kleinen Dachschaden haben wir ja sowieso schon und blieben auch vor Schlimmeren bewahrt 🙂

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Am Ende des Weges fanden wir eine Finka mit einem schönen Garten. Hier hatte sich eine Gruppe von „Blumenkonder“ aus der 68er Bewegung vor vielen Jahren niedergelassen, und lebt seit dem in ihrer alternativen Lebensgemeinschaft und Lebensform. An der Eingangstür hing auf jeden Fall ein aktueller Wochenplan von Meditationen und Workshops aus 🙂 Da wollten wir nicht weiter stören 🙂

Etwas landeinwärts konnte man einen exotischen Obstgarten mit 160 verschiedenen Obstsorten besichtigen und auch die verschiedenen Obstsorten probieren. Leider aber nur am Dienstag und Freitag, heute war aber Mittwoch 🙁 So haben wir aber einen schönen Grund, einmal wieder hierher zu kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein dicker Fisch an der Leine

Das neue Jahr begann genauso gut, wie das alte aufgehört hatte. Während wir nach den anstrengenden Feiertagen faul unter Deck Kaffee tranken, wurden wir auf ein Pärchen am Steg aufmerksam, das Bilder von unserer SUMMER machte. Sehr verdächtig! Dietmar ging direkt mal raus, um der Sache auf den Grund zu gehen. Kurze Zeit später saßen wir bei uns an Bord zusammen und unterhielten uns prächtig. Peter und Manuela von der SY MELODY lagen nur zwei Stege von uns entfernt. Sie verbringen im Winter immer zwei Monate auf Ihrer ETAP 37 auf den Kanaren. So folgte einer Einladung zum Neujahrskaffee auf der MELODY eine Weinprobe auf der SUMMER. Auch als der befreundete Segelkollege Falk an Bord der MELODY kam, fanden wir doch eigentlich jeden Tag einen Grund und eine Gelegenheit, ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen, während wir auf ruhigeres Wetter warteten.

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So stand auch schon fest, dass wir am Montag beide mit dem Ziel La Gomera den Hafen von San Miguel verlassen würden. Zwar wollten wir nach San Sebastian und Peter und Manu nach Valle, aber immerhin 🙂

Der Weg bis San Sebastian auf La Gomera ist mit 30 Seemeilen eine sehr angenehme, fast kurze Tagestour. Wir schliefen etwas länger und machten uns gegen neun Uhr auf den Weg. Vor dem Hafen stand noch die Welle der letzten stürmischen Tage und schaukelte uns anfangs gehörig durch. Irgendwie machte es den Eindruck, dass es keine schöne Überfahrt werden würde:-( Aber schon nach kurzer Zeit segelten wir mit Wind und Welle von achtern unserem Ziel entgehen. Auch die Sonne zeigte mal wieder ihre wunderbare Kraft und bald saßen wir beide in kurzen Hosen im Cockpit. Dies entschädigte uns voll und ganz für den nassen und ungemütlichen Silvestertörn.

Die SY MELODY war etwas vor uns gestartet. Nach einiger Zeit hatten wir aber den Vorsprung deutlich verkleinert können. Jetzt war sie in Richtung Valle abgedreht, während wir weiter Kurs Richtung San Sebastian liefen. So beschlossen wir, Peter, Manu und Falk per UKW-Funk noch einen letzten Gruß mit auf den Weg zu geben. Aber anscheinend sollten sich unsere Wege noch nicht trennen, eher waren wir kurze Zeit später sogar noch enger verbunden. Wegen eines Motorproblems forderte die MELODY Schlepphilfe an und hing schon bald darauf mit einer stabilen und langen Schleppleine sicher vertäut an unserer Heckklampe auf der Steuerbordseite. Das Manöver hatte problemlos geklappt und unsere SUMMER schleppte die Yacht ohne große Mühe. So legten wir die restlichen zwölf Seemeilen nach San Sebastian unter Motor mit 5,2 Knoten Geschwindigkeit zurück. Am Haken hatten wir hinter uns den dicksten Fisch, den Dietmar jemals an der Angel hatte 🙂

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In der Hafeneinfahrt ließen wie die MELODY aber doch wieder vom Haken und sie schaffte die letzten Meter aus eigener Kraft. Jetzt war aber Ursachenforschung angesagt. Schon auf dem Wasser hatten Peter und Falk gemeinsam versucht herauszufinden, warum kaum noch Kühlwasser aus dem Abgassammler heraus kam. Nachdem die einfachen Ursachen des Problems ausgeschlossen waren, mussten die Herren wohl noch etwas tiefer graben. Nach gut einer Stunde war das Problem dann behoben. Vor dem Wärmetauscher des Motors hatten NEUN abgebrochene Impellerflügel den Wasserfluss fast komplett unterbunden. Die Wartung des Maschine hatte Peter immer in Auftrag gegeben und auf eine saubere Ausführung der Arbeit vertraut. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Gummiflügel eines Impellers abbrechen aber diese aus dem Kühlkreislauf nicht zu entfernen ist ein absolutes Unding. Ein Impeller hat insgesamt nur 5 Flügel und die Vermutung liegt sehr nahe, dass die Überreste von mindestens 3 verschiedenen Impellern stammen. Dietmar war schwer entsetzt über den miesen Mechaniker und Peter heilfroh, seine Maschine vor dem sicheren Hitzetod bewahrt zu haben. Falk hatte also mit seiner Vermutung richtig gelegen, dass das Problem am Wärmetauscher zu finden sein müsste.

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Die Maschine und somit auch der Abend war gerettet und unsere zuverlässige SUMMER hatte uns eine Einladung zum Abendessen verdient. Gegen sieben Uhr machten wir uns auf in die Inselhauptstadt, die sich direkt an die Marina anschloss. Noch war alles weihnachtlich beleuchtet und am Hauptplatz war ein großes offenes Zelt aufgebaut, in dem sich schon ganz viele Kinder versammelt hatten. In Spanien ist es Tradition, dass die Weihnachtsgeschenke erst von den „Heiligen Drei Königen“ in der Nacht zum sechsten Januar gebracht werden. Deshalb warten hier also so viele kleine Erdenbürger schon ungeduldig auf den Festumzug mit Musik, der hier vor diesem Zelt enden sollte. Keine 100 Meter weiter standen wir schon mitten drin.

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Zuerst kamen die Musiker, gefolgt von vielen lebensgroßen Spielzeugfiguren und zu guter Letzt kamen die Gesandten aus dem Morgenland. Wunderschön kostümiert und stilecht auf Kamelen reitend, zogen die Könige an uns vorbei.

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Da wir wohl keine weiteren Weihnachtsgeschenke erwarten durften, suchen wir uns ein nettes Lokal und bestellten für die gesamte Truppe Fisch satt. Das Essen war hervorragend. Nochmal vielen Dank für die nette Einladung an Peter und Manu. Wir helfen immer wieder gern 🙂 Leider wurde der lustige Abend durch einen DJ, der vor dem Nachbarladen seine Anlage aufgebaut hatte, früher beendet als es uns lieb war. Vor dem Nachtisch verließen wir das Restaurant auf der Flucht vor dem eintönigen Techno-Gedudel. Aber ganz ohne etwas Süßes sollte der Abend nicht zu Ende gehen. Auf dem Marktplatz lernten die die kanarische Spezialität „Barraquito“ (Wikipedia: Spezialität auf den Kanareninseln Teneriffa, La Palma und La Gomera, wird in einem Glas serviert und besteht aus drei Schichten: Kondensmilch, Espresso mit einem Schuss Likör oder Tía María und einem Stück Zitronenschale und aufgeschäumter Milch, die noch mit etwas Zimt bestreut wird.) kennen und lieben 🙂

Plan B

Als morgens um sieben Uhr der Wecker klingelte, waren wir beide hoch motiviert und kurz nach acht durfte ich bei Windstille das Ablege-Manöver fahren. Es war wirklich schon lange her, dass ich das letzte Mal beim Ablegen am Steuer unserer SUMMER gestanden hatte. Von der Ostsee bis zu Kanaren bin ich eher für die Leinen zuständig gewesen. Ich fühlte mich schon etwas nervös mit dieser ungewohnten Aufgabe, aber alles klappte ohne Probleme. Das wollten wir ab sofort öfter machen, damit jeder im Notfall auch für den anderen einspringen kann.

Ich steuerte unsere SUMMER aus dem Hafen und wir konnten auch recht bald die Segel setzen, da der Wind günstig stand. Anfangs freuten wir uns über die einsetzende Brise, aber der Wind nahm ständig weiter an Stärke zu. Hinzu kam eine kurze, hohe Welle direkt von vorn. Bald war das gesamte Decke nass vom übergehenden Wasser und die SUMMER stampfte heftig gegen die Wellen an. Mit dem Kurs und der Geschwindigkeit würden wir Silvester wohl auf dem Wasser verbringenL! So war das aber nicht geplant! Als die Böen von bis zu 7 Beaufort immer heftiger wurden, holten wir die eh schon stark gerefften Segel ein und versuchten, unter Motor weitere Meilen in Richtung Santa Cruz gut zu machen. Aber auch mit dieser Strategie kämpften wir auf verlorenem Posten. So entschieden wir uns nach fast zwei Stunden Rodeo auf dem Meer, umzudrehen und zurück nach San Miguel zu fahren. Der Rückweg war dann wieder ein Genuss. Vor Wind und Welle ging es zügig voran, im Schiff herrschte wieder Ruhe und wir genossen die Fahrt.

Nach unserem Ausflug machten wir wieder auf unserem angestammten Liegeplatz fest. Jetzt war es Zeit für Plan B!!! Trotz der schlechten Prognosen wegen der vielen Urlauber einen Mietwagen zu bekommen, riefen wir bei unserer Autovermietung an und hatten Glück. Für zwei Tage hatten sie noch einen Wagen frei. Es war zwar ein 7-Sitzer, der uns eigentlich viel zu groß war. Aber der Preis war ok und damit war unser Problem gelöst.

Keine halbe Stunde später hatten wir die Formalitäten erledigt und der Wagen stand auf dem Parkplatz vor der Marina. Nach unserem morgendlichen Segelausflug beschlossen wir uns ein ordentliches, englisches Frühstück zu genehmigen. Außerdem wollten wir den Kleinbus auch zu einem ausgiebigen Getränkeeinkauf nutzen. Wir hatten ja jetzt wirklich viel Platz. Nach einem kurzen Stopp beim Gemüsemarkt und einer deutschen Dinkel-Bäckerei, fuhren wir in den Nachbarort San Bas zu dem Restaurant, welches uns unser englischer Autovermieter für unser Frühstück empfohlen hatte. Der Tipp war wirklich sehr gut und tatsächlich bekamen wir das beste englische Frühstück unserer bisherigen Reise. Danach konnten wir uns „ungefährdet“ auf den Weg zum Supermarkt machen. Derart satt gegessen, war die Gefahr unnötiger „Hunger-Einkäufe“ gebannt. Mit leerem Magen einkaufen bedeutet doch oft, dass am Ende viel zu viele Leckereien im Einkaufswagen landen 🙂

Gegen acht wollten wir uns auf den Weg nach Santa Cruz machen. Leider wurde uns die Ausfahrt durch einen kleinen roten Mietwagen versperrt. Jemand hatte den so dämlich geparkt, dass wir mit unserem breiten SUV trotz Dietmar`s Fahrkünsten, nicht ohne Schrammen passieren konnten. Unser Ausflug nach Santa Cruz stand anscheinend unter keinem guten Stern 🙁

Aber irgendwo musste es ja einen Besitzer zu diesem Auto geben. Der Wagen stand genau vor dem Steg D des Yachthafens. Schnell machte ich mich auf die Suche und klopfte an jede Yacht. Nach fünf Minuten hatte ich einen jungen Mann gefunden, der sehr eilig und mit schlechtem Gewissen den wieder Weg frei machte. Also…auf nach Santa Cruz.

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Als wir dann gegen neun Uhr in der Inselhauptstadt ankamen, war es dort wie erwartet recht ruhig. Wir machten uns auf den Weg ein nettes Restaurant zu finden, um noch gemütlich zu Abend zu essen. Aber wir hatten nicht bedacht, dass genau wie in Deutschland sehr viele Restaurants an Sylvester geschlossen sind. Die wenigen, die an diesem Abend geöffnet hatten, erfreuten sich reger Beliebtheit. Irgendwann fanden wir aber doch einen Platz in einer kleinen Tapas-Bar. Leider genau in der Sekunde entschied der Koch, dass ab sofort nur noch das große Silvestermenü geordert werden kann. Da es uns nicht gelang herauszufinden, um was es sich dabei handelte und wieviel der Spaß kosten sollte, tranken wir nur ein Shandy und zogen weiter. Auf dem Plaza Espania hatten wir verschiedene Stände gesehen, die auch leckere Snacks anboten. Anscheinend sollte Silvester in diesem Jahr völlig anders sein. Wir orderten zwei Ofenkartoffeln mit „Allem“ und nahmen unser Silvestermenü unkonventionell auf einer Parkbank ein 🙂

Gegen elf Uhr machten wir uns auf den Weg zum Festplatz in der Einkaufspassage, auf dem das spanische Fernsehen eine riesige Bühne aufgebaut hatte.

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Jeder der den Platz betrat, erhielt eine Tüte mit den in Spanien zwingend benötigten Utensilien für eine Silvesterparty. Das Set bestand aus Papp-Hütchen, roter Pappnase, einer Augenmaske, gefährlichen Vampirzähnen, einer Plastik-Blumen-Girlande und einer Luftschlange. So taten wir es den Spanier gleich und warfen uns in Schale 🙂

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Bis kurz vor zwölf ließen wir uns mit der Menge treiben bevor wir uns in Richtung Hafen aufmachten, um das angekündigte Feuerwerk besser sehen zu können. Leider hatten wir nicht daran gedacht, uns nach spanischer Tradition zwölf Weintrauben (Für jeden Monat des kommenden Jahres eine) mitzubringen, die zu den Glockenschlägen des Domes von Madrid verspeist werden. Trotzdem stießen wir ganz herzlich auf das Jahr 2015 an. Nach dem kurzen aber sehr schönen Feuerwerk machten wir uns auf den Rückweg zum Boot.

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Ein ungewöhnlicher Start in ein ungewöhnliches Neues Jahr nach einem ungewöhnlichen vergangenen Jahr – eigentlich passte doch alles gut zusammen 🙂

Ein bisschen Tradition muss aber sein: Zum Neujahrsfrühstück gab es Weißwurst, Brezeln und süßen Senf 🙂

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