Alle Artikel von Katja Henke

Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer hat die schönste Kuh im ganzen Land??

Am Freitag wurde die Landwirtschaftsmesse eröffnet. Jetzt drehte sich das Inselleben nur noch um Obst, Gemüse, Kühe, Schafe, Traktoren und ähnliche Dinge.

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Während in einem Festzelt das schönste Gemüse prämiert  und viele Produkte der Insel vorgestellt wurden, drehte sich in zwei anderen Zelten alles um die vierbeinigen Schönheiten. Reiter sind ja schon manchmal sehr speziell, was ihre Lieblinge betrifft. Aber was wir hier sahen, ließ uns doch mit offenem Mund staunen 🙂

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Gefönt, gestylt, geschoren und sogar lackiert, hier wurden wirklich alle Register gezogen. Lustig war mit anzusehen, dass auch die fein gekleideten Damen mit ihren High Heels durch das Kuhzelt stöckelten. Immer schön zwischen den Fladen hindurch 🙂 Der Besuch der Landwirtschaftsausstellung gehört wohl mit zu den wichtigen kulturellen Ereignissen auf der Insel 🙂 Aber nicht nur Kuhliebhaber kamen auf Ihre Kosten, auch für das Reiterherz gab es hier etwas zu sehen.

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Und auch für PS-Fans war etwas dabei. Dietmar träumte ab sofort mal wieder von einem Lamborghini. Schließlich hat Ferruccio Lamborghini Traktoren gebaut bevor er mit Enzo Ferrari in Streit geriet und daraufhin beschloss, seine eigenen legendären Autos (Stiere) unter seinem klangvollen Namen zu produzieren. Seit heute träumt Dietmar davon auch noch einen Traktor in die Garage zu stellen. Stiere unter sich 🙂

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So verbrachten wir zwei Tage entweder auf der Ausstellung oder in der Stadt und der näheren Umgebung. Meistens waren wir mit Katya und Per unterwegs und es gab immer viel zu lachen 🙂

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Vom Aussichtspunkt direkt oberhalb des Hafens hatte man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die nähere Umgebung. So hatte sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt.

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Auch die SCARLET an Land hatte man voll im Blick 🙂

Am Samstagabend trafen wir die Crew der SY TAMARIN zum Dinner, bevor Louis und Annik wieder nach Frankreich in die Bretagne zurück segeln würden. Schon auf Teneriffa hatten wir eine lustige Zeit miteinander verbracht. Morgen früh werden die Beiden mit Unterstützung eines weiteren erfahrenen Segler die weite Reise nach Frankreich antreten. Mindestens zehn Tage wird es wohl dauern, bis für die TAMARIN wieder Land in Sicht kommt. Für die Beiden wird es der längste Schlag ihres bisherigen Seglerlebens. So waren sie zwischenzeitlich auch immer wieder in Gedanken versunken :-), was wir gut verstehen konnten. Der Abend im Restaurant an der Hafenpromenade war trotzdem ein vergnüglicher Abschied, bis wir uns vielleicht irgendwann in der schönen Bretagne oder sonstwo wieder sehen 🙂

 

Die SCARLET zieht um

Per und Katya müssen nächste Woche Dienstag leider wieder zurück nach Schweden fliegen und wollten zuvor noch ihre SCARLET in Praia da Victoria an Land stellen lassen.

Heute war also Krantermin :-). Ein Tag der Skipperherzen höher schlagen lässt, leider aber nicht im positiven Sinne.

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Da waren wir dann am nächsten Morgen mit von der Partie und standen den Beiden mit gutem Rat zur Seite. Die Marina hatte aber ein so gutes und eingespieltes Team, das keine helfenden Hände benötigt wurden. So hielt ich die ganze Aktion eben nur in Bilder fest 🙂 Das mache ich ja sowieso am liebsten.

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Der Travellift befand sich in einem guten Zustand und verrichtete ohne Probleme seine Arbeit.

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Keine Stunde später war die SCARLET an ihrem Landparkplatz angekommen. Hier würde sie die nächsten drei Monate sicher auf Per und Katya warten, bis sie im September wieder ins Altantikwasser zurück darf.

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Wir verließen die Beiden, um einen ersten Gang in die Stadt zu unternehmen und für das gemeinsame Abendessen einzukaufen. Praia da Victoria bereitete sich auf die azorische Landwirtschaftsmesse vor. Rund um die Marina wurden auf allen freien Plätzen Zelte aufgestellt und Imbissbuden säumten unseren Weg.

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Die Innenstadt war wie fast überall auf den Azoren aufgeräumt und hübsch. Wir folgten einer kleinen Fussgängerzone und kamen direkt zur offenen Markthalle. Voll bepackt mit Obst und Gemüse kehrte Dietmar schon mal auf die SUMMER zurück, während ich mich auf die Suche nach dem Supermarkt machte. Diesen kreiste ich in den nächsten zwanzig Minuten langsam ein :-(. Diesmal hatte mein Orientierungssinn es nicht so gut mit mir gemeint.

Immerhin fünf Minuten vor unseren Gäste war ich mit meinen Einkäufen zurück auf der SUMMER. Aber das war ja alles gar kein Problem. Gemeinsam bereiteten Katya und ich das Abendessen vor. Zu Zweit auf unserem Boot in der Pantry zu arbeiten, ist wirklich eine echte Herausforderung. Schon allein habe ich oft nicht genug Platz und brauche mehr Zeit, Dinge von rechts nach links zu räumen als für die eigentliche Essenszubereitung 🙂

Heute war es aber einfach. Zum selbst gefangenen Thunfisch gab es leckeren Salat und zum Nachtisch Obstalat. Das war recht einfach zu koordinieren 🙂 Weil wir uns nicht sicher gewesen waren, ob der Thunfisch auch für vier Personen reichen würde, hatte ich im Supermarkt noch Fisch dazu gekauft. Einen mittelgroßen Barracuda hatte ich ausgesucht. Weshalb ausgerechnet einen Barracuda ? Der Grund dafür war wirklich einfach. Das war der einzige Fisch, den ich (außer Lachs) an der großen Fischtheke auch kannte :-). Thunfisch war leider nicht mehr im Angebot.

Wie fast immer stellte sicher heraus, dass der Thunfisch locker für vier Personen gereicht hätte. Meistens hat man ja eher zu viel zu Essen als zu wenig 🙂 So blieb der Barracuda im Kühlschrank für den Samstagabend 🙂 und war ein guter Grund für ein weiteres lustiges Abendessen miteinander. Die kurze Zeit bis zur Abreise am Dienstag wollten wir so gut es geht auskosten 🙂

 

 

Wiedersehen mit der SY SCARLET

Die ganze Nacht über trommelte Regen auf unsere Luken und die SUMMER schaukelte gemütlich hin und her. Vielleicht lag das aber auch an der ausführlichen Rum- und Weinprobe von gestern Abend. Wer weiß das schon so ganz genau 🙂

Für den nächsten Morgen hatten wir Hans noch zum Abschiedsfrühstück eingeladen. Traditionell sollte es bei uns Weißwurst mit süßem Senf geben :-). Wir haben noch einen großen Vorrat an Weißwurst in der Dose an Bord, um uns uns diese bayrische Spezialität mindesten alle zwei Wochen gönnen zu können 🙂 Auch der originale Händlmaier Senf ist an Bord. Nach den norddeutsche Leckereien von gestern, wollten wir das gern mit ihm teilen.

Nach dem Frühstück hieß es aber wieder einmal Abschied nehmen. Diesen Teil des Fahrtensegler-Lebens könnte man unserer Meinung nach getrost streichen. Aber mich hat ja mal wieder niemand gefragt 🙁

Den letzten Tag in Velas nutzten wir nochmal zum Wäsche waschen. Bei den häufigen Schauern war das Trocknen aber ein eher hoffnungsloses und sportliches Unterfangen. Immer wieder dasselbe Spiel: Raus an Deck, Wäsche aufhängen, 10 Minuten warten, Wäsche wieder abhängen 🙂 Auch eine Art sportlicher Betätigung.

Am Abend war dann endlich alles mehr oder weniger trocken und die  SUMMER war reisefertig. Sogar der Regen hatte ein Einsehen und bescherte uns noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Aussicht auf den Pico.

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Leider war am nächsten Morgen die Wolkendecke bis auf ein einige kleine Löcher wieder geschlossen. Gegen neun Uhr waren wir dann wieder auf dem Meer unterwegs. Josef, der Hafenmeister, hat beim Verlassen des Hafens sogar noch ein Foto von uns gemacht. Da ich vorher selbst brav bezahlt hatte, war ich mir sicher, dass wir uns aber nicht auf einem Fahndungsplakat wiederfinden würden 🙂

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Entgegen der Wettervorhersage konnten wir entlang der Küste von Sao Jorge noch wunderbar segeln. Leider war das Vergnügen aber vorbei, nachdem wir die Landabdeckung verlassen hatten. Und um fleissig nach Praia da Victoria aufzukreuzen , waren wir einfach zu spät aufgebrochen. Schon jetzt war klar, dass wir die Marina erst ganz knapp vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würden.

Auf dem Weg passierten wir große Schwärme von Gelbschnabel-Sturmtauchern. Die Vogel sind ja tagsüber auf dem Meer unterwegs.

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Nachts kommen sie aber an Land zu ihren Höhlen und Nestern in den Steilfelsen und begeistern uns immer wieder durch ihren bizarren Gesang. Den wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten 🙂


Das Wetter wurde zwischenzeitlich recht ungemütlich, aber die großen Regenwolken passierten wir meistens mit großem Sicherheitsabstand.

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Den ganzen Törn über schleppten wir schon den künstlichen Oktopus an unserer Angel in unserem Kielwasser hinter her. Aber heute war wohl etwas anders als sonst, denn am späten Nachmittag war endlich das Geräusch einer schnarrenden Bremse zu hören das ertönt, wenn ein Fisch ganz viel Leine von der Rolle zieht. Sofort war Dietmar zur Stelle und wir nahmen die Fahrt aus dem Boot.  Danach wurde mal richtig gekurbelt. Einige Zeit später war er dann sicher an Bord: unser erster Thunfisch 🙂 in optimaler 2-Personen-Größe. Kurz und schmerzlos wurde er fachmännisch „um die Ecke gebracht“ und wanderte fertig ausgenommen in den Kühlschrank 🙂

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Kurze Zeit später tauchte Terceira unter einer dicken Wolkenschicht auf. Der von uns angesteuerte Hafen Paia da Victoria lag aber leider auf der Nordostseite. So dauerte es noch gute drei Stunden, bis wir endlich in den Vorhafen einliefen. Entlang der gesamten Ostküste hatte uns eine hohe Atlantikdünung noch einmal kräftig durchgeschüttelt. So waren wir besonders froh, dass Per & Katya von der SY SCARLET schon unübersehbar mit einem selbst gemalten Schild am Rezeptionssteg auf uns warteten. Schon vor zwei Stunden waren wir per SMS informiert worden, dass bereits eine Flasche Wein im Kühlschrank auf uns wartete. Was für ein wunderbarer Empfang 🙂 Wenig später machten wir dort fest. Im Hafen selber war leider kein Platz mehr, so mussten wir eben dort draußen bleiben.

Vor dem versprochenen Wein musste aber noch etwas zum Essen her :-), sonst würde der Abend früh und böse enden :-). Nach so einem langen Segeltag mit viel frischer Luft ist man ja eigentlich immer hungrig. So schlug ich vor, dass wir uns eben auf der SUMMER noch eine Kleinigkeit zu Essen machen würden, bevor wir auf die SCARLET verholen würden. Aber das kam irgendwie gar nicht in Frage. Wir sollten sofort kommen, die Beiden würden etwas für uns Zaubern 🙂 Da ließen wir uns nicht lange bitten und wenig später wurden wir fürstlich bewirtet. Melone & Schinken und Garnelen zur Vorspeise, gefolgt von Schweinefilet vom Grill und Ofenkartoffeln. Danach war nicht mal mehr Platz für einen Nachtisch 🙂

Auf die Frage: „Wo sind denn Eure Teller?“, bekamen wir die Antwort: “ Wir haben eigentlich gar keinen Hunger, das ist alles nur für Euch!“ Wir waren sprachlos und überwältig. So empfangen zu werden ist, wie nach Hause zu kommen 🙂

Gemeinsam leerten wir noch die Flasche Rotwein und fielen dann müde ins Bett.

 

 

Alles Käse :-)

Gestern abend im Dunkeln war noch ein Segelboot in die Marina von Velas eingelaufen und heute morgen trafen wir auch den Skipper Hans von der SY Snowball aus Lübeck. Man war sich auf Anhieb sympathisch und wir kamen schnell ins Gespräch. Spontan beschlossen wir, heute zusammen mit unserem Auto auf Erkundungstour zu gehen 🙂

Wir hatten uns gestern noch entschieden, unser „Unfallopfer“ gegen einen weniger beschädigten Mietwagen umzutauschen. Dies war auch problemlos möglich und gegen zehn Uhr machten wir uns zu dritt in einem asthmatisch pfeifenden Opel Corsa Diesel auf den Weg zur Südostspitze der Insel.

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Das Wetter war uns hold und die Fahrt verging wie im Flug. Hans ist mit seiner SNOWBALL schon auf ungewöhnlichen und zum Schiffnamen passenden Routen unterwegs gewesen wie zum Beispiel Grönland oder Island. Vielleicht ist das ja auch für uns irgendwann einmal interessant, aber erst einmal geht’s für uns am Jahresende in die warme Karibik.

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Ganz im Osten der Insel liegt das Städtchen Topo, in dem der gleichnamige Käse hergestellt wird. Eine Führung durch die Fabrik stand schon lange auf unserer Wunschliste und hier konnte man das völlig problemlos machen. Zuerst mussten wir uns aber ordentlich in Schutzkleidung verpacken 🙂

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Dann ging es schon in die Produktion, wo in riesigen Behältern die „Dicklegung“ der Milch stattfindet.

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Anschließend wird die abgeschiedene Käsemasse in Formen gefüllt und ausgepresst.

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Anschließend werden die Käselaiber (zwischen 10 und 12 Kilo schwer) zum Reifen gelagert. Dabei werden sie jeden Tag gewendet. Ganz schön schwer 🙂 so ein Käse. Wenn man die alle jeden Tag umdrehen muss, braucht man nicht mehr ins Fitnessstudio zu gehen 🙂

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Nach einem kurzen Abstecher ans Meer machten wir unsere Mittagpause in einer eher unscheinbaren Bar. Wir nahmen alle das „prato do dia“ (Gericht des Tages), das ganz hervorragend schmeckte und uns zusammen mit Suppe vorweg und Getränken eine saftige Rechnung von 23 € für drei Personen bescherte. Einfach unschlagbar 🙂

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Danach besuchten wir noch die Nordseite der Insel, genauer gesagt die eine Paia, die mir Dietmar gestern unterschlagen hatte 🙂 Mit ihrer großen Lagune war sie auch besonders schön.

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Unten angekommen gingen wir dann zu Fuß weiter. Ein schmaler Pfad führte direkt durch die Lagune ans Wasser. Alles war voller Wasservögel, die sich hier die Garnelen schmecken ließen, die in der recht flachen Lagune in großen Mengen vorkamen.

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Zurück im Dorf tranken wir noch einen Kaffee im einzigen mittlerweile recht überfüllten Kaffee. Hier fern ab in diesem winzigen Dorf gab es für mich einen köstlichen Latte Macchiato wie in Deutschland. Ein wunderbarer Genuss nach dem üblichen starken portugiesischen Kaffee 🙂

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Auf dem Rückweg durch das Hochland war leider nichts mehr von der schönen Aussicht auf die Insel Pico zu sehen. Ehrlich gesagt war fast überhaupt nichts mehr zu sehen 🙂 und es regnete kräftig und ausdauernd.

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So beendeten wir unseren Ausflug und folgten der Einladung von Hans auf seine SNOWBALL. Bei Tee und Grog wurde es ein gemütlicher Abend. Neben original deutschen Mandelhörnchen und Lübecker Marzipan probierten wir noch unterschiedliche Portweine und Rum-Sorten. Das Seglerleben ist schon wirklich beinhart und anstrengend… 🙂

 

 

 

Wieder ein Katastrophenauto…..aber sowas kann uns ja nicht aufhalten

Pünktlich um neun Uhr standen wir vor dem Büro der Autovermietung, um unser gestern noch reserviertes Mietauto abzuholen. Die Tür war offen, aber keiner war da….. Unten am Hafen kam gerade die Fähre von Pico an, vielleicht erklärte das die Abwesenheit. Da hatten wir richtig vermutet, denn kurz darauf tauchte die Mitarbeiterin mit weiteren Kunden im Schlepptau im Laden auf. Dann konnte es ja los gehen.

Erfreut nahmen wir einen VW-Schlüssel entgegen und wurden zu einem schwarzen Polo geführt. Der sah ja mal (im Verhältnis 🙂 zu den letzten Mietwagen) fast wie ein Auto aus. Nur Dietmar ließ sich von dem schönen Schein nicht täuschen. Irgendwie sah der Wagen frisch lackiert aus und es handelte sich eindeutig um eine „azorische“ Qualitätslackierung. Dietmar vermutete äußerst missmutig einen rundum Volleinschlag mit Überschlag :-). Auch die Dichtung der Windschutzscheibe bestand aus unterschiedlich großen und kleineren  Bögen. Das war auch sicher nicht mehr das Original.

Auf Nachfrage erklärte uns die freundliche Mitarbeiterin dann, dass der Wagen „wohl“ einen Unfall gehabt hätte. Aber alles wäre wieder gut. Naja, wir würden sehen 🙂

So düsten wir zuerst in Richtung Nordwest-Zipfel der Insel. Hier sollte es einen verlassenen Leuchtturm geben.

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Auf dem Weg über eine Schotterpiste wurde uns wärmer und wärmer. Irgendwie erstaunlich, draußen war es gar nicht so warm und die Heizung war gar nicht eingeschaltet. So drehte ich mal kräftig das Gebläse auf. Statt kalter Luft wirbelten uns Glassplitter und jede Menge Dreck um die Ohren. Das war wohl doch ein größerer Unfall gewesen 🙂 Damit war auch erklärt, warum der gesamte Dachhimmel so großflächig in Falten gelegt war. Also war das Dach auch schon einmal kräftig eingedrückt. Im Endeffekt griffen wir dann auf die einfache Kühlmöglichkeit durch geöffnete Fenster zurück und bemühten uns, möglichst nett zu dem armen Polo zu sein. In seinem kurzen Straßenleben (keine 6000 Kilometer) war ihm, wie schon von Dietmar vermutet, wohl übel mitgespielt worden 🙁

Der Leuchtturm war bis zum Erdbeben 1980 in Betrieb. Auf Grund der schweren Beschädigungen wurde er danach aufgegeben. Seitdem verfällt die gesamte Anlage und es ist offiziell auch nicht erlaubt sie zu betreten, obwohl sie eigentlich in jedem Reiseführer erwähnt wird 🙂 Die Steilküste fällt gute 300 Meter ab und uns bot sich eine beeindruckende Aussicht.

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Nicht weit entfernt liegt ein wunderschöner Waldpark und Picknickplatz. Heute so unter der Woche war er aber menschenleer.

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Hier trafen wir auf die ersten gefährlichen Wildtiere, denen sich Dietmar ganz vorsichtig näherte 🙂 Und natürlich wurde alles ausführlich für die Nachwelt dokumentiert.

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Oben war die Insel eher von Kühen bevölkert, die hier auf den saftigen Weiden stehen. Zum Wasser ging es an allen Seiten steil hinunter 🙂

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Diese steilen Klippen wurden immer wieder durch kleine Landzungen (sogenannte Paias) unterbrochen. Dort unten befinden sich auch die meisten Dörfer der Insel direkt am Wasser.

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Trotzdem trafen wir auf deutlich mehr Kühe als Menschen. Ist ja auch mal nicht verkehrt 🙂

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Anscheinend werden die Tiere auch per Post zugestellt, passen aber nicht besonders gut in den Briefkasten 🙂

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Zweimal passierten wir ein Dorf, in dem wohl der Dorfheilige gefeiert wurde.  Um das feierlich und ansprechend zu gestalten findet eine Prozession zur Kirche statt, die wir bis jetzt aber immer verpasst haben. Der Prozessionsweg wird mit Torbögen und Blütenbildern auf der Straße dekoriert.

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Irgendwann hatte Dietmar genug von den Paias und wir entschieden uns, Mittagpause zu machen. Es war ja auch schon nach drei Uhr. Wieder waren wir also auf der Suche nach einem vertrauenserweckenden Restaurant und  wie immer war es nicht einfach. Aber in Calehetas wurden wir fündig. Wenn der Parkplatz des Restaurants mit einheimischen Autos gut gefüllt ist, ist es immer ein gutes Zeichen. So speisten wir mal wieder gut und günstig: Thunfisch und Rindfleisch im Tontopf gegart 🙂 Auch die Auswahl an Nachspeisen war wirklich nicht zu verachten. Da konnten wir beiden Naschkatzen auch wie sonst immer nicht „Nein“ sagen.

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Nach dem Essen bot sich eine Verdauungsspaziergang durch die kleine Stadt an. Am frühen Abend parkten wir unser Katastrophenauto wieder am Hafen. Müde und zufrieden machten wir es uns auf der SUMMER gemütlich. Morgen war ja auch noch ein Tag für eine Beschwerde wegen dem Glashagel und der Permanentheizung 🙂

 

Willkommen auf der Käse-Insel

Da wir gestern schon ausklariert haben, hatte man gesagt, dass wir spätestens morgens um acht Uhr den Hafen von Horta verlassen müssten. Also klingelte der Wecker schon um sieben 🙁 Der Morgen war regnerisch und wir noch nicht richtig motiviert, aber der Weg nach Velas auf der Insel Sao Jorge war ja nicht weit.

Als wir den Motor starten wollten, bekamen wir nur ein müdes Schnarren zu hören. Nach einer Woche vor Anker waren die Starterbatterien wohl ziemlich leer. Das sollte eigentlich nicht passieren 🙁 Erfreulicherweise ließ sich aber wenigsten der Generator starten und nach fünf Minuten hatten wir die Batterien so weit geladen, dass auch die Maschine wieder ansprang. Am Thema Energiemanagement müssen wir bis zur Karibik noch etwas arbeiten 🙂 Solche Pannen sollten einem nur einmal passieren 🙂

Schon direkt nach der Hafeneinfahrt konnten wir Segel setzen und machten mit halben Wind wunderbar Fahrt. Da vergaßen wir auch das trübe Wetter ganz schnell. Aber zwischen den Inseln Pico und Sao Jorge war das Segelvergnügen schon wieder vorbei, da der Wind durch die Inseln genau so abgelenkt wurde, dass er uns von vorne auf die Nase pustete.

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Schon von See aus gefiel uns die neue Insel. Fast 40 Kilometer lang, aber nie breiter als sieben Kilometer besteht sie aus 300 (!!!) einzelnen, kleinen Vulkankegeln. Schon von Weitem konnten wir die saftigen und grünen Wiesen sehen, die von 25.000 bis 30.000 Milchkühen bevölkert werden. Da kommen auf jeden Inselbewohner (9000)  statistisch fast drei Kühe 🙂 Hier auf der Insel wird der bekannte „Sao Jorge“ Käse hergestellt, den wir schon in Portugal und auf Faial schätzen gelernt haben.

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Der Hafen war klein und gemütlich. Malerisch vor der steilen, grünen Felswand lag er gut geschützt am Rande der Inselhauptstadt Velas. Wir hatten gestern schon angerufen, um uns einen Liegeplatz in der Marina zu sichern. So lagen wir bequem längsseits direkt hinter der Außenmole. Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt. Duschen und sanitäre Anlagen sind wie neu und auch die beiden Waschmaschinen können sich sehen lassen. Da konnten wir nicht widerstehen, unsere Wäsche mal wieder ohne Rücksicht auf den Wasserverbrauch (:-)) an Land zu waschen. Diese Aufgabe würden wir dann morgen angehen.

Während Dietmar uns einklarierte, kochte ich schon mal etwas Leckeres zum Mittagessen. Der Hafenmeister war genau so nett und hilfsbereit, wie schon gestern am Telefon. Auch die Polizei, die später noch auf der SUMMER vorbei schaute, verabschiedete sich mit den Worten: Wenn wir Fragen oder Wünsche hätten, könnten wir immer gerne bei ihnen vorbei schauen. So viel Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft 🙂 Da kommt man gern an!

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Nach dem Essen starteten wir die Erkundungstour in die Stadt. Klein, gepflegt und gut überschaubar liegt Velas am Fuß der grünen Vulkankrater. Supermarkt, Autovermieter und natürlich viele andere Geschäfte waren problemlos zu finden und  wirklich gut sortiert (für eine so kleine Insel)

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Samstagabend sollte in der Stadt ein Fest stattfinden. Schon der Hafenmeister hatte uns davon erzählt. Den Ort des Geschehens hatten wir auf jeden Fall schon einmal gefunden. Da wollten wir morgen Abend auf jeden Fall mal vorbei schauen.

Nach einem erfrischenden Panaché (portugiesisch für Radler :-)) in einer urigen Bar mit einheimischen, leidenschaftlichen Kartenspielern machten wir es uns mit einem Video auf der SUMMER gemütlich.

Der Samstag war dann wie geplant der große Waschtag :-). Gegen Mittag sah unsere SUMMER wieder mal aus wie ein Luxus-Waschständer. Ganze drei Maschinen Wäsche hingen überall auf dem Schiff verteilt. Jetzt musste  der Wind und die Sonne sie nur noch trocknen. Die Wettervorhersage war eigentlich auch recht günstig.

Gegen acht Uhr hatten wir uns beide ordentlich in Schale geworfen und waren bereit, das Dorfleben aufzumischen. Wir hatten den Hafen noch nicht verlassen, als der erste ergiebige Schauer uns zurück auf die SUMMER trieb. Daher wollten wir lieber noch etwas warten, denn so lange konnte der Schauer ja nicht dauern 🙂

Etwas verärgert beobachtete ich wie meine schon fast trockene Wäsche langsam wieder nasser und nasser wurde. Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen. Ich fand sie vorher eigentlich sauber genug.

Nach über einer Stunde hatte es sich eingeregnet 🙁 Das würde wohl nichts mehr mit der Fiesta :-(. Immer wenn wir nur daran dachten das Boot zu verlassen, frischte der Wind sofort auf und der nachlassende Regen gab wieder sein Bestes. Dann sollte es wohl nicht so sein. Das nächste Fest kommt bestimmt. Ganz sicher!

Keine Planung ohne Wettervorhersage

Wenn man vor Anker liegt, sollte man immer die Wettervorhersage im Auge haben. Wir hatten das die letzten Tage etwas schleifen lassen. So standen wir am Donnerstagmorgen gegen fünf Uhr fast senkrecht im Bett als der Wind mit fast 25 Knoten über den Hafen wehte und die Wellen unangenehm laut an die Bordwand unserer SUMMER klatschten.

Nachdem wir uns versichert hatten, dass der Anker uns sicher an unserer Position hielt, legten wir nach dem anstrengenden Ausritt gestern noch eine zweite Schlafrunde mit Ohrenstopfen ein.

Nach dem Frühstück war dann Hafenkino angesagt 🙂 Gleich als erstes kam ein großer Containerfrachter mit Lotse in den Hafen.

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Dem armen kleinen Ankerlieger wurde Angst und Bange und er ergriff die Flucht. Vielleicht auch besser, man sollte sich ja als „Krümel“ auch nicht mit dem „Kuchen“ anlegen 🙂

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Den ganzen Tag über kamen mehr als 25 Boote und Katamarane hier in Horta an und zwischenzeitlich ging es zu wie in einem Taubenschlag.

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Da musste Platz geschaffen werden 🙂 Und den meisten Platz an der Kaimauer nahm eindeutig der schweizer Dreimaster ein. Also raus damit! Bei dem Seitenwind, der heute herrschte, gar kein einfaches Unterfangen. Aber im zweiten Versuch mit Hilfe von zwei „Schleppern“ entstand eine große Lücke für den dringend benötigten Platz 🙂

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Aber nicht lange 🙂

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So ging es den ganzen Tag recht turbulent zu, sogar vor Anker war man nie wirklich allein und wurde mal in größeren, mal in kleineren Bögen umkreist.

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Immerhin kam niemand längsseits oder fuhr uns eine „Beule“ ins Boot. An den Stegen gab es zwischenzeitlich schon mal leichte Blessuren und Kratzer 🙁

Gegen Nachmittag machte Dietmar das Dinghi klar und fuhr an Land. Neben einigen Kleinigkeiten im Yachtshop wollte er sich um einen Mietwagen für unseren Ausflug auf die Insel Pico kümmern. Morgen früh wollten wir mit der Fähre hinüber fahren.

Sicherheitshalber checkte ich erstmal das Wetter. Hoppla, was war denn das? Für Samstag wurde für die Insel Faial ungemütlich viel Wind angesagt. Vor Anker wollten wir das nach der letzten Nacht nicht so gern erleben, aber hier im Hafen war jetzt wohl auch der letzte Platz belegt. Mein Anruf erreichte Dietmar noch rechtzeitig, bevor er den Mietwagen gebucht hatte. Manchmal ist es einfach super, dass ein Besuch im Yachtshop eigentlich immer etwas länger dauert 🙂 So änderten wir spontan unsere Pläne: Morgen geht es weiter nach Velas auf der Insel Sao Jorge. Um nicht vor einem besetzen Hafen zu liegen haben wir dann sicherheitshalber noch telefonisch einen Platz für uns reserviert 🙂

Da wir uns früher als geplant von Faial und Horta verabschiedet haben, reichte es nicht einmal mehr, um uns ordentlich an der Hafenmauer mit einem gemalten Bild zu verewigen 🙁

Aber für einen kleinen Ausflug zum Berg Guia direkt am Hafen reichte meine Zeit noch, während sich Dietmar um die Formalitäten des Ausklarieren kümmerte.

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Ein Blick zurück über die ganze Insel Faial 🙂

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Oder in die Cadeirinhas :-), den vorgelagerten Vulkankrater

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Oder doch lieber zur Nachbarinsel mit dem grünen Vulkan Pico.

Eigentlich egal, alles war schön. Wieder zurück im Hafen traf ich Dietmar wieder und wir tranken noch ein Abschiedsbier in Peters Sport Bar und genossen die Aussicht auf den Hafen. Hier traf sich wirklich die gesamte Seglerwelt. Schön, das wir auch hier sein durften 🙂

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Das Glück der Erde…..

Was soll ich bloß anziehen???? Diese typisch weibliche Frage quälte nicht nur mich, nachdem wir einen Tagesritt für den nächsten Tag ausgemacht hatten. Auf Reiten waren wir an Bord irgendwie nicht eingestellt 🙂

Aber am nächsten Morgen hatten wir doch beide etwas gefunden, das sich „reitgeeignet“ anfühlte. Ob unsere Einschätzung richtig war, würde sich dann im Laufe des Tages zeigen 🙂

Mit dem Auto fuhren wir heute Morgen dann ohne weitere Umwege direkt zum Gestüt von Patio. Gegen halb zehn würden wir unseren Guide Diogo und den anderen Mitreiter Alex kennenlernen. Von Beiden war uns nur Bestes berichtet worden. Nach einem kurzen Briefing über die Route ging es dann endlich hinaus zu unseren Pferden.

Mit bzw. auf dieser jungen Dame sollte ich heute den Tag verbringen: Bei „Diana“ war der Name Programm, eine kleine Prinzessin wie sie im Buche stand. Eine der besten „Cruzado Portuguese“ Stuten der Azoren, hübsch, zuverlässig und willig.

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Auch Dietmar würde den Tag mit einer jungen Dame verbringen, nur dass hier hoffentlich der Name nicht Programm wäre. „Devil“ wurde im Internet als die coole Lady beschrieben, eine schwarze Schönheit ohne Stallallüren. Das hörte sich ja sehr vielversprechend an.

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Der Startpunkt unseres Tagesrittes war aber nicht nicht der Hof, sondern eine Koppel im Westen der Insel. Zwei Pferde hatten dort schon die letzte Nacht verbracht. So luden wir die beiden Damen auf den Anhänger hinter dem Landrover und fuhren los. An einer Kreuzung irgendwo im Nirgendwo parkte Diogo den Anhänger. Auf der anderen Straßenseite konnten wir im Dickicht zwei Pferdköpfe ausmachen.  Die beiden warteten schon ungeduldig auf ihr Frühstück 🙂

Nach einer ordentlichen Portion Pellets wurden alle Pferde geputzt und gesattelt. Nach den letzten Erklärungen hieß es dann: Aufsteigen und los. Gut, dass die „Cruzado Portuguese“ nicht so groß geraten sind. So gelangten wir beide ohne größere Peinlichkeiten in den Sattel.

Reiten ist ja doch irgendwie wie „Rad fahren“, man verlernt es nicht 🙂 So folgten wir erst einmal der Hauptstraße, was mit den wirklich verkehrssicheren Pferden kein Problem war (weder bei Autos, LKW oder auch Müllwagen :-)) Das gab uns schon einmal ein gutes Gefühl. Leider weiß man ja nie, wie gut Pferde ausgebildet sind, bis man wirklich drauf sitzt.

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Weiter ging es auf Sand- und Schotterwegen bis hinunter ans Meer. Diogo zeigt uns viele schöne Ecken der Insel, die wir ohne ihn wahrscheinlich nie gefunden hätten 🙂 Auch die Trab- und Galoppstrecken waren gut gewählt. Die Pferde gingen willig und fleißig vorwärts, konnten aber auch problemlos wieder angehalten werden, was leider nicht immer selbstverständlich ist, wie wir aus eigener Erfahrung bestens wissen.

Leider bekam ich als letzte Reiterin am Ende der Gruppe immer den ganzen Dreck ins Gesicht. Aber einer muss ja wohl hinten reiten 🙂 Ich unterstelle den Herren mal keinen Vorsatz, was die Einteilung der Reihenfolge angeht 🙂

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Nach drei Stunden wusste ich langsam nicht mehr, auf welchen Teilen meines Popos ich noch sitzen sollte 🙂 Gut, dass es Zeit für die Mittagspause war. Aus unseren Satteltaschen konnten wir heute ein ordentliches Picknick hervorzaubern :-). Unser Picknickplatz lag in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms, den wir gestern auch schon besucht hatten. So verzichteten wir auf eine Wiederholung des Museumsbesuches und saßen faul in der Sonne, während Alex sich dort fortbildete. Dieser Ort ist übrigens der westlichste Punkt Europas. Politisch nicht ganz korrekt aber Faial befindet sich gerade noch auf der europäischen Kontinentalplatte, derweil sich Flores und Corvo im Westen schon auf der amerikanischen Platte befindet. Im Süden der Azoren liegt die afrikanische Platte. Alle Platten driften um 2,5cm pro Jahr auseinander und da die Azoren genau im Zentrum liegen sollte man auch dringend eine Erdbebenversicherung für sein Haus abschließen. Klingt vielleicht komisch, ist aber so!

Nach einer Stunde Erholung für Reiter und Pferde ging es weiter ans Ende der Welt, genauer gesagt in das Dörfchen Norte Pequeno mit der Bar „Fim do Mundo“.

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Hier kehrten wir nochmal ein und wurden mit lokalen Produkten ganz hervorragend bewirtet. Besonders schmackhaft war der Käse von der Insel Sao Jorge, die erfreulicherweise auch unser nächstes Ziel ist :-. Die Herren gönnten sich auch das eine oder andere Bierchen (aber nur in ganz kleinen Flaschen ;-))

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Auch unsere Pferde genossen die Ruhepause. Bis zum Bauch im Grünzeug versunken konnten sie endlich auch ihren Hunger stillen. Vorhin am Vulkan war für sie nicht wirklich was zu holen gewesen 🙂

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Nach einer knappen Stunde erreichten wir wieder die Straßenkreuzung mit der Koppel. Diesmal durften die anderen beiden Pferd mit nach Hause fahren, Diana und Devil blieben ganz allein im Wald zurück. Die Beiden genossen ihre Freiheit sichtlich und nach dem ausgiebigen Wälzen waren auch noch ein paar lustige Bocksprünge drin.

Wir waren nicht mehr so dynamisch. Zwar halfen wir auf dem Hof eben noch die Ausrüstung weg zu räumen, waren dann aber froh, in die Marina zurück zu fahren. Eine heiße Dusche und dann die müden Glieder ausstrecken, mehr wünschten wir uns heute nicht mehr 🙂

Willkommen in einer anderen Welt

Nachdem wir den Montag mit allerlei organisatorischen Dingen verbracht hatten, wie zum Beispiel der Beschaffung eines Mietautos, konnte es am Dienstagmorgen endlich los gehen.

Gegen den Uhrzeigesinn folgten wir der Straße an der Südküste entlang bis zum Westzipfel der Insel. Hier ist in den Jahren 1957/58 durch einen Vulkanausbruch neues Land zur Inselfläche hinzu gekommen. Der alte Leuchtturm steht seit dem etwas verloren weit weg von der Küste.

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Über ein Jahr lang wurde Faial von Erdbeben und Vulkanausbrüchen erschüttert . Viele Häuser wurden in dieser Zeit aufgegeben, manche durch die dicken Aschewolken verschüttet, manche zerstört, andere blieben unbeschädigt. Die Obst- und Weingärten, die in diesem Teil der Insel lagen, hat die Natur im Laufe der Jahre danach zurück erobert. Aber oft kann man zwischen hohen Lorbeerbäumen noch Weinreben oder Bananenpflanzen sehen.

Direkt neben dem Leuchtturm lag ein alter Walfanghafen, der mittlerweile als Naturschwimmbad genutzt wird. In den hätten wir mit der SUMMER aber nicht einlaufen mögen. Ein Felsen-„Zähnchen“ neben dem nächsten hätte uns sicherlich einige Sorgen bereitet.

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Die gesamte Geschichte der Entstehung der Azoren und auch des Vulkanausbruchs von 1957 wird in einem sehr modernen und informativen Museum genau erklärt. Um die beeindruckende Landschaft nicht durch ein Gebäude zu verschandeln, findet man das Museum unterhalb des Leuchtturm in den Untergrund hinein gebaut. Von oben kann man nur noch ein bisschen davon sehen 🙂

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Die Architektur und der Aufbau des Museums ist beeindruckend. So machte es uns wirklich Spaß, Neues über die Inseln zu erfahren.

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Danach war aber eine Stärkung angebracht. Überall auf der Insel findet man Picknick-Plätze. Leider hatten wir aber nichts zum Picknicken dabei. Restaurants und Bar waren nicht gerade zahlreich vertreten, aber irgendwann gegen zwei Uhr hatten wir doch ein Plätzchen gefunden.

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Der Grill entsprach zwar eher dem karibischen Standard, aber das Essen duftete wirklich gut. Schon während der recht langen Wartezeit, lief uns immer wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn wieder andere glückliche Gäste ihr Mittagessen erhielten 🙂 Aber irgendwann hatte die Folter eine Ende und wir waren an der Reihe 🙂

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Satt und glücklich machten wir an der Nordküste noch eine Verdauungsspaziergang. Das Wetter hatte mittlerweile aufgeklart und meistens schien die Sonne.

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Bevor wir zurück zum Hafen fuhren, wollten wir für morgen noch ein besonderen Ausflug organisieren. Im Internet hatte ich hier auf der Insel Faial eine Möglichkeit zum Ausreiten entdeckt. Der Internetauftritt ließ Gutes erahnen aber wir wollten uns auch vor Ort ein Bild von den Pferden machen. Pferdebesitzer sind ja bekanntlich die anstrengendsten und anspruchsvollsten Kunden 🙂 In der Nähe des Restaurants trafen wir auf eine Gruppe von Reitern. Mit der erhaltenen Wegbeschreibung irrten wir erstmal eine Weile im Kreis umher, bis uns Google Maps endlich den richtigen Weg wies.

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In dieser roten Windmühle befindet sich das Büro von Patio – Trail & Lodge (http://en.patio.pt/index.html). Viktor und Anja, die beide ursprünglich aus Deutschland kommen,  haben sich hier auf der Insel in den letzten zwanzig Jahren etwas ganz Besonderes aufgebaut. So entschieden wir uns, morgen einen Ganztagesausritt in den Westen der Insel zu unternehmen 🙂

Den für morgen geplanten Besuch der Caldera erledigten wir dann heute noch auf dem Rückweg. Etwas wolkig zwar, aber eine tolle Aussicht. Hier oben waren wir noch einmal ganz allein, bevor es in den lebendigen Hafen zurück ging.

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Im Hafen trainierten die Mannschaften des lokalen Segelvereins mit den traditionellen Walfangbooten für die beliebten Wettfahrten zwischen den Inseln. Ohne Kiel mit der großen Segelfläche braucht man mindestens sechs Leute, um genug Gegengewicht zu haben, damit die große Segelfläche das Boot nicht gleich auf die Seite legt. Wie klein die Welt eigentlich ist wurde uns bewusst, als wir hier wieder auf Viktor von Patio stießen 🙂 Der segelt nämlich regelmäßig mit seinen Freunden in Horta 🙂

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Alte und neue Bekannte

In Horta waren wir genau am richtigen Ort :-), um alte Bekannte wieder zu treffen oder auch um Neue kennenzulernen. Die meisten Segler, die aus der Karibik vor dem Beginn der Hurrikan-Saison nach Europa zurück kommen, legen einen Stopp auf den Azoren ein. Wir waren schon gespannt, welcher unserer Segelfreunde wir hier in den nächsten Tagen wohl treffen würden.

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Kommt man als Segler nach Horta auf der Insel Faial, ist ein Besuch des berühmten „Peters Cafe Sport“ obligatorisch. Nach unserem ersten Rundgang am Samstagvormittag und dem Besuch des Bauernmarktes war die Seglerkneipe auch für uns ein „must have seen“ Ziel auf unserer Route.

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Da kein Tisch mehr frei war, fanden wir noch zwei Plätze am Tisch eines älteren Ehepaares. Schnell kam man ins Gespräch. Die beiden Engländer David und Ann von der SY RESTING GOOSE waren weit herumgekommen auf den Weltmeeren und hatten viel Interessantes zu erzählen. So blieb es nicht nur bei einem gemeinsamen Mittagessen und wir folgten der Einladung auf einen Kaffee an Bord der RESTING GOOSE natürlich gern. Im Endeffekt wurde dann wie es sich für eine ordentliche englische Einladung gehört doch Tee getrunken, der ganz hervorragend zu den madeirischen Honigkuchen passte, die wir von der SUMMER mitgebracht hatten.

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Ab halb fünf wurde die Bord-Bar geöffnet, da uns der Gesprächsstoff immer noch nicht ausgegangen war :-). Erst nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, machten wir uns auf den Heimweg. Zum ersten Mal konnten wir an diesem Abend die Aussicht auf den Vulkan Pico genießen, der hinter der dicken Wolkenschicht hervor gekommen war. Ein wirklich stimmungsvoller Anblick.

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Ann und David verließen leider am nächsten Morgen Horta, aber nicht ohne noch eine kleine Abschiedsrunde um die SUMMER zu drehen. Auf Terceira sind wir aber in Kürze wieder verabredet. Vielleicht sogar zu einer gemeinsamen Regatta auf der RESTING GOOSE. Das wäre natürlich eine besondere Herausforderung 🙂

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Nach und nach kommen die Boote der Nordatlantik-Runde auf den Azoren an. Sie sind nach einer oder mehreren Saisons in der Karibik auf dem Rückweg in die europäischen Gewässer, in die Nord- oder Ostsee oder ins Mittelmeer. So trafen wir am Sonntag auf die SY MAN SUUTJE, die mit Paul und Freunden mit straffem Zeitplan zurück  in die Ostsee unterwegs war.

Beim Mittagessen in der Altstadt hatten wir mit gierigen „Mitessern“ zu kämpfen. Die Spatzen hier auf der Insel stehen wohl auf Fast Food 🙂

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KHX_2520.jpgNach einem weiteren Bummel durch die Altstadt, ging es noch kurz nach Porto Pim, das nur einen Katzensprung entfernt auf der Südseite der Bucht liegt.

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Die Crew von der MAN SUUTJE fand trotz der Eile noch Zeit  für einen netten gemeinsamen  Abend in Peters Bar. Dabei lernten wir auch Frank von der SY TRALAFITI kennen, der gleich mehrere Jahre in der Karibik verbracht hatte. Seine Internetseite werden wir noch ausgiebig studieren 🙂 Schon an dem einen Abend bekamen wir viele hilfreiche Tipps und genossen viele lustige Geschichten aus den Seglerwelt.

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