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Einiges zu erledigen

Nach Vilamoura trieb uns die Nähe zu Faro, der größten Stadt an der Algarve, die leider keinen eigenen Hafen hat. So machten wir uns heute mit dem Bus auf den Weg. Fast eine dreiviertel Stunde gondelten wir durch diverse Hotelburgen und Dörfer, bis wir endlich Faro erreichten.

Unser Ziel war das deutsche Honorar-Konsulat. Es war mal wieder Zeit, etwas lästigen Papierkrieg zu erledigen. Als wir die Anschrift im Internet fanden, waren wir mehr als erfreut. Irgendwie hatten wir schon befürchtet, mal wieder wie im letzten Jahr, bis nach Lissabon reisen zu müssen.

Laut Internet-Recherche lag unser Ziel ganz in der Nähe des Bahnhofes. Ein nicht wirklich einladendes Viertel, an dessen Straßen mehr oder weniger verfallene Häuser standen. Keine fünf Minuten später standen wir vor der angegebenen Adresse. Wenn das richtig sein sollte, waren wir mindesten zehn Jahre zu spät. Das Haus war zum Abriss freigegeben 🙁

Sehr merkwürdig. Im benachbarten PC-Laden erklärte man uns, dass es noch weiter außerhalb eine Straße mit dem selben Namen geben sollte. Um unseren Termin einzuhalten, war jetzt ein Taxi angebracht 🙁  Der Taxifahrer wollte uns zuerst einfach wieder dorthin schicken, wo wir gerade hergekommen waren. Aber so leicht ließen wir uns nicht abwimmeln.

So holten wir telefonisch eine Wegbeschreibung in portugiesischer Sprache für den Taxifahrer direkt beim Konsulat ein. Man hilft ja, wo man kann :-). Und dann waren wir auch endlich auf dem Weg 🙂

Keine halbe Stunde später hatten wir alles erledigt und genehmigten uns erst einmal ein zweites Frühstück, bevor wir ins Zentrum zurück wanderten. Im Gegensatz zum Bahnhofsviertel führte unser Weg doch durch viel ansprechendere Gegenden und das alte Stadtzentrum direkt am kleinen Motorboothafen (nichts für Segelboote, Zufahrt fällt trocken) war wirklich hübsch.

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Aber in der mittäglichen Wärme wollten wir nicht weiter durch die Stadt bummeln. Außerdem mussten wir noch zum Bahnhof, um dort die Tickets für unsere Reise nach Lissabon zum Flughafen zu kaufen. Morgen machen wir nämlich einen kleinen Ausflug und kommen erst am Freitag wieder.

Wohin wird aber noch nicht verraten 🙂 Vielleicht veröffentliche ich Euch ja morgen mal ein Bild, dann könnt Ihr gern raten 🙂  Und der Grund unseres Ausfluges???? Da müsst Ihr Euch leider auch noch ein bisschen gedulden 🙂 Man soll ja nicht über ungelegte Eier reden 🙂

 

Zu Gast bei den Reichen und Schönen !

Eigentlich ist Vilamoura nicht unser Lieblingsort an der Algarve, denn Lagos hat für uns einfach viel mehr Charme. Aber da wir in Faro und von Faro aus noch Verschiedenes zu erledigen haben, hat es uns hierher verschlagen. Denn Faro ist direkt um die Ecke und bequem mit dem Bus zu erreichen 🙂

Für viele Portugiesen scheint Vilamoura aber der Ferienort der 1. Wahl zu sein. Hier trifft sich wohl alles was Rang und Namen oder Geld hat und es wird geklotzt und nicht gekleckert 🙂 Bei unserem nachmittäglichen Bummel über die Hafenpromenade waren wir auf jeden Fall beeindruckt 🙂

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Im riesigen Hafenbecken tummelten sich „millionenschwere“ Schönheiten (wenn man Motorboote mag :-))

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Und zwar eine größer als die Nächste 🙂

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Aber einer muss ja „die Größte“ haben 🙂

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Auch an Land auf der Promenade präsentierte man sich: Immer nur vom Besten 🙂

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Das dieser kleine Lambo ein Leverkusener Kennzeichen hat, hat aber wirklich nichts mit uns zu tun 🙂 Zufälle gibt, die gibt es gar nicht 🙂

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So war auch die Promenade zum nachmittäglichen und abendlichen Schau-Laufen immer gut gefüllt. Zu Teil mit wirklich beeindruckenden Schönheiten, die ich aber ohne Erlaubnis nicht ablichten wollte 🙂

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Trotz des Ferien-Rummels und der ausgelassenen Party-Stimmung lässt es sich hier wirklich gut aushalten. Und abends kehrt am Hafen dann doch wieder Ruhe ein. Auch wenn einige Kneippen mit Karaoke locken und in den verschiedenen Diskos bestimmt bis zum Morgengrauen gefeiert wird, hat man uns bis jetzt nie den Schlaf geraubt.

 

Ein ordentlicher Nordwind

In den Sommermonaten herrscht im Allgemeinen Nordwind an der portugiesischen Atlantikküste. Nur im letzten Jahr war alles anders. Deshalb hatten wir die portugiesische Küste in drei großen Schritten unter Motor fahrend überwunden. Denn letztes Jahr waren Tage ohne den vorherrschenden Südwind die einzige Chance, weiter in Richtung Süden zu reisen.

Dieses Jahr war aber alles wieder wie gewohnt an seinem Platz und der Nordwind würde uns laut Wettervorhersage eine schöne und schnelle Fahrt an die Algarve bescheren.

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Pünktlich um neun Uhr ließen wir Porto und die Douro Marina hinter uns. Wie so oft war der Wind noch nicht ganz auf „Betriebstemperatur“ und wir mussten etwas mit dem Motor nachhelfen. Aber schon kurz darauf liefen wir unter Schmetterlingsbesegelung (zwei Vorsegel sehen zusammen aus wie die Flügel eines Schmetterlings) zwischen sechs und sieben Knoten. Auch die Welle meinte es gut mit uns und schob uns recht friedlich von hinten unserem Ziel entgegen.

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Insgesamt also ein toller und entspannter Segeltag. Ich bereute es auch nicht, dass ich es gewagt hatte, heute mal ohne „Seekrankheitspflaster“ in See zu stechen. Zwar war ich den ganzen Tag recht müde, aber das bin ich mit Pflaster auch. Sonst ging es mir prima 🙂 und das vorbereitete Essen schmeckte. Dietmar sah gar nicht so begeistert aus. Vielleicht hatte er auf die doppelte Portion gehofft 🙂

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Am zweiten Tag legte der Wind nochmal eine Schippe oben drauf 🙂 Bei Drückern bis zu 30 Knoten liefen wir mit gereffter Genua und 30% des Großsegels immer noch zwischen sechs und acht Knoten über Grund. Leider hatte sich auch etwas mehr Welle aufgebaut, die die SUMMER zwischendurch ordentlich beutelte und unser Inventar in den Schränken neu sortierte. So war die zweite Nacht doch deutlich lauter als die erste, aber da wir schon am nächsten Mittags in Vilamoura ankommen würden, tat es unserer Motivation keinen Abbruch 🙂

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Kurz vor dem Ziel tauschten wir dann Wind gegen Nebel. So musste die Maschine doch nochmal ran und auch das Radar musste eine Tagschicht einlegen 🙂

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Genau so schnell, wie der Zauber auftauchte, verschwand er auch wieder und wir erreichten Vilamoura im strahlenden Sonnenschein.

Die Prozedur des Eincheckens raubte dem Kapitän den letzten Nerv, da vor ihm eine große Gruppe aus verschiedenen Ländern an der Reihe war und sich das Ganze über eine Stunde in die Länge zog. Das ist aber auch echt frustrierend, wenn man so lange unterwegs war und sich auf ein leckeres Mittagessen freut und dann dauert es und dauert und dauert…. 🙁

Aber irgendwann lagen wir dann auf unserem Liegeplatz fest und dem Mittagessen stand nichts mehr im Wege 🙂 Es wurde ja Zeit, mittlerweile war es fast drei Uhr am Nachmittag.

Wie meistens nach einem längeren Törn war heute nicht mehr viel mit uns anzufangen. Nach einer ausgiebigen Land-Dusche gönnten wir uns noch ein luxuriöses Eis (Echt teuer, aber auch echt lecker :-)) und vertraten uns auf der Hafenpromenade noch ein bisschen die Beine. Das war aber dann auch genug des Guten und wir freuten uns beide auf eine ruhige Nacht ohne Lärm und Geschaukel 🙂

 

Noch nicht ganz da und schon wieder weg

Mein erster Tag zurück auf der SUMMER verlief nicht so entspannt wie erhofft. Morgens nach dem Frühstück zeigte der Wetterbericht ein optimales Wetterfenster, um nach Süden an die Algarve zu segeln 🙂 Das hieß, dass wir schon Morgen früh starten würden. 330 Seemeilen und zwei bis drei Tage auf See 🙂

So mussten erstmal die mitgebrachten Sachen einsortiert und verstaut werden. Das dauert leider immer eine ganze Weile, aber gegen Mittag war das dann erledigt.

Nach einem prüfenden Blick in den Kühlschrank stand auch Einkaufen auf dem Programm. Unsere Vorräte konnte man nicht einmal mehr als „überschaubar“ bezeichnen. Und es sollte ja kein Diät-Segel-Törn werden 🙂 Bevor wir uns zum Supermarkt aufmachten, setzte ich noch schnell einen Brotteig an. Der konnte dann in der Zwischenzeit ordentlich aufgehen :-).

Am Marinabüro machten wir erst einmal halt, um unsere Rechnung zu bezahlen. Porto gehörte zu den teureren Häfen auf unserer Route und wir erwarteten einen ordentlichen „Deckel“: 25 Tage a 47 € pro Tag…..kein Pappenstil. Aber die freundliche Mitarbeiterin hatte eine tolle Idee, denn 25 Tage wären ja fast ein Monat. Da sollten wir doch besser den Monatspreis bezahlen. Der belief sich auf 465 €. Wir glaubten unseren Ohren nicht zu trauen. Das waren ja nur 40% und bescherte uns einen Tagessatz, der mit Ostseepreisen vergleichbar war. Schnell bezahlten wir die Rechnung.  Nicht dass sich die nette Dame verrechnet haben sollte 🙂 Bestens gelaunt machten wir uns auf den Weg zum Supermarkt 🙂

Schwer beladen mit allem, was das Herz so begehrte und der Supermarkt hergab, waren wir am späten Nachmittag zurück am Boot. Ich schwang mich gleich an den Herd,  um was Leckeres für unseren Törn vorzukochen. Das Brot war in der Zwischenzeit auf eine stolze Größe aufgegangen 🙂 und wurde direkt im Omnia (unserem neuen Camping-Backofen, den man oben auf den Gasherd stellen kann, um Gas zu sparen) ordentlich gebacken .

In der Forneria oberhalb der Marina gönnten wir uns ein leckeres Abschiedsessen. Von Porto hatte ich diesmal gar nichts gesehen 🙁 Das war eigentlich anders geplant gewesen. Da hatte mir der Zahn einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Aber Porto ist immer eine Reise wert und irgendwann führt uns unser Weg sicher auch mal wieder hier vorbei 🙂

 

Die letzten Tage….

Ich glaube, es ist einfach egal, wie lange der Heimaturlaub dauert. Am Ende ist die Zeit immer knapp und man hat immer ein paar Dinge, die unerledigt bleiben 🙁 Mir ging es auch diesmal wieder so, obwohl ich ja unverhofft zwei Wochen mehr Zeit in Deutschland zur Verfügung hatte.

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Die letzte Woche stand nochmal ganz im Zeichen der Pferde. Schon 2013 hatte ich mit meiner Mutter die Karten für die Europameisterschaft in Aachen gekauft, als unsere Segelreise noch gar nicht sicher feststand. So waren vier Tage von morgens bis abends dem Reitsport vorbehalten und wir waren live dabei bei allen Höhen und Tiefen, die ja auch in der Presse ausgiebig diskutiert wurden. Und da das hier ein Segel-Blog ist, nur noch einen abschließenden Kommentar von meiner Seite 🙂 : Auf den ersten drei Plätzen bei den Dressurreitern landeten gutes Reiten und drei korrekt gearbeitete Pferde, auch wenn man sich über die Reihenfolge streiten könnte. Aber das wollen wir ja nicht 🙂

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Zwei weitere Tage  waren für Arztbesuche verplant. Neben den üblichen Vorsorgeuntersuchungen, die mir einen ganz hervorragenden Gesundheitszustand bescheinigten (Bei dem Lebenswandel wohl auch kein Wunder :-)), wollte ich auch noch unsere Bordapotheke für die Atlantiküberquerung und die Karibik aufstocken.

Bewaffnet mit der Liste, die wir im letzten Jahr auf dem SeaDoc-Seminar erhalten hatten, erschien ich also zum Termin 🙂 und nach einer knappen Stunde verließ ich die Praxis mit sechs Rezepten und einem Sack voll guter Ratschläge und Tipps.

Weiter ging mein Weg zum Apotheker meines Vertrauens. Hier würde ich eine ganze Menge Geld lassen müssen 🙁 Aber da wir die Medikamente eigentlich nur an Bord haben, damit wir sie nicht brauchen, erschien mir das investierte Kapital doch durchaus angemessen 🙂

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Nach zwei weiteren Apothekenbesuchen war mein Geldbeutel zwar deutlich schmaler, aber ich fühlte mich gut vorbereitet für alle Eventualitäten 🙂  (inkl. Krätze, Läuse und Würmer :-() Auch die regelmäßig benötigten, verschreibungspflichtigen Medikamente hatte ich für ein Jahr im Gepäck. Zwar war es mir auf den Kanaren schon einmal gelungen, ein Rezept von einem Arzt zu bekommen, aber dies hatte sich doch recht schwierig gestaltet. Er sprach kein Englisch und der spanische Name des Medikaments wich vom deutschen ab. Ohne Internet wäre ich wohl verloren gewesen. Auf solche Abenteuer hatte ich in der Karibik keine Lust 🙂

Da in meinem Reisegepäck noch Platz war, führte mich mein Weg noch in den Supermarkt. Lustiger Weise ändern sich unsere Wünsche von Deutschlandbesuch zu Deutschlandbesuch. So wanderten diesmal zwei Kilo Lakritze in dem Einkaufswagen und diverse Sorten Früchtetee. Der ist in Spanien und Portugal irgendwie gar nicht nach unserem Geschmack. Außerdem noch die leckere deutsche Mayo von Tommy in den praktischen Tuben und Salat-Dressing aus der Tüte (Das wäre sonst nie in meine Tüte gewandert, aber auf dem Boot ist es echt praktisch :-))

Am letzten Tag vor der Abreise musste das ganze Zeug dann noch irgendwie verstaut werden. Von Dietmar kamen noch ein paar letzte Teile für die SUMMER dazu. Ich hatte in Deutschland die zurückgerufenen Bleitaschen unserer Tauchausrüstung ersetzt und noch für jeden eine zusätzliche erstanden. Nur falls mal wieder jemand eine versenken sollte :-)Und irgendwie waren dann ganz schnell zwei Reisetaschen randvoll 🙂

Gut, dass ich diesmal mit dem Mietwagen bis nach Hahn zum Flughafen fahren konnte. Insgesamt hatte ich fast 40 Kilo Gepäck dabei 🙁 Die musste ich dann aber leider von der Mietwagenabgabe bis in Terminal schleppen. Ich dachte, ich sterbe 🙂  Der Gepäckwagenautomat hatte leider kein Wechselgeld. Die 500 Meter fühlten sich an wie ein Aufstieg auf den Mount Everest 🙂

In Porto wurde ich erfreulicherweise dann vom Dietmar abgeholt 🙂 Nach einer kuren Taxifahrt waren wir schon in der Marina und wenig später wieder auf unserer SUMMER. Schön, wieder da zu sein :-).

 

 

 

 

Zeitreise

Was macht der Segler im Heimaturlaub?  Eine gute Frage. Natürlich werden Ärzte besucht, Einkaufslisten abgearbeitet und man genießt die Zeit mit Familie und Freunden.

Ich habe aber immer noch einen zusätzlichen Punkt auf meiner to-do-Liste, denn in meinem Leben gib es neben Dietmar noch zwei weitere „Männer“, denen ich jedes Mal einen Besuch abstatten möchte. Wer mich schon etwas länger kennt weiß natürlich gleich, dass es sich bei den beiden Herren nicht um Zwei- sondern um Vierbeiner handelt 🙂

Bevor Segeln und unsere Reise zum Mittelpunkt unseres Lebens wurde, drehte sich bei mir privat doch recht viel um die Reiterei, genauer gesagt die Dressur-Reiterei :-). Und das schon seit fast 30 Jahren. So war es für mich schon ein großer Schritt, dass alles erstmal hinter mir zu lassen. So genieße ich meinen Heimaturlaub jedes Mal und empfinde sie wie eine Reise in die Vergangenheit – zurück in mein Leben vor dem Segeln.

So führte mich mein Weg auch schon am zweiten Tag zu „Flagranti“, meinem 24-jährigen Dressurpferd. Schon seit 22 Jahren gehört der Gute mit zur Familie und führt mittlerweile in Leverkusen ein sehr entspanntes Rentnerleben. Hier konnte ich mich mit eigenen Augen einmal wieder davon überzeugen, dass es im wirklich prima geht. Nur ein paar graue Haare mehr über den Augen sind dazu gekommen 🙂

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Am letzten Wochenende fand direkt bei uns ums Eck die „Bergisch Classics“ statt. Ein großes und gut besuchtes Dressur- und Springturnier mit Prüfungen bis zur schweren Klasse (S***).  Immer, wenn ich zu dieser Zeit in der Gegend war hatte ich die Gelegenheit genutzt, mich dort als Helfer nützlich zu machen. Aus eigener Erfahrung aus meiner Zeit in Bayern weiß ich genau, wie viel Mühe und Arbeit eine solche Veranstaltung macht und dass jede helfende Hand dringend benötigt wird. Schon als ich am Donnerstag meinen Helferausweis in der Hand hielt, reiste ich zurück in die Vergangenheit 🙂 Denn er war auf Katja Glaubitz ausgestellt und das ist nun wirklich schon seit zehn Jahren vorbei 🙂 Da ich aber auch ganz viele alte Bekannte aus längst vergangenen Leverkusener Reiter-Zeiten traf, war es irgendwie doch wieder passend 🙂

Auf diesem Turnier war ich aber nicht nur als Helfer aktiv, auch durfte ich endlich einmal wieder meinen „Fuchsi“ (der offiziell eigentlich Woltaire heißt) in Aktion bewundern. Genau an diesem Wochenende sollte er das erste Mal in der Klasse S starten. Ursprünglich hätte ich davon wohl erst im Nachhinein erfahren sollen, als Überraschung sozusagen, aber diesen Plan hatte ich durch mein frühes, Zahnschmerz bedingtes Auftauchen zu Nichte gemacht.  Ich war sehr glücklich, an diesem Wochenende mit dabei sein zu dürfen und konnte mich sehr über die drei gelungenen Ritte Rolf auf „unserem“ Woltaire freuen. Die Ausbeute der Turniertage konnte sich auch sehen lassen: 4. Platz in der M*-Dressur, 2.Platz in der M** und in der S-Dressur 1. Reserve, mit nur 4 Punkten Abstand zum Letzt-Platzierten.

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So war dieses Wochenende das absolute Kontrastprogramm zu unserem Seglerleben und ich war mit einen lachenden und einem weinenden Auge dabei. Meinen Traum, irgendwann mal selber eine S-Dressur zu reiten habe ich nur verschoben, aber nicht vergessen. Jetzt wird aber erst einmal die Welt entdeckt 🙂

 

 

 

Auf den letzten Drücker :-)

Wenn man in Deutschland weilt, hat man endlich einmal wieder Zeit und einen schnellen Internetzugang. Eine gute Gelegenheit, wieder einmal die Blogs befreundeter Segler zu besuchen. Und über die Seite der SY ATANGA bin ich dann auf folgende Aktion aufmerksam geworden:

Auf seinem Blog „erkunde-die-Welt“ ruft Michael zu einer sehr schönen Fotoparade auf. „Die schönsten Fotos des 1. Halbjahres 2015“ lautet das Motto und folgende Kategorien sind gewünscht:
-schönste Landschaftsaufnahme
-schönstes Tierfoto
-schönste Städteaufnahme
-schönstes Winterbild
-schönstes Frühlingsbild
-persönliches Lieblingsbild

Einzige Bedingung ist, dass alle Fotos wirklich im 1. Halbjahr 2015 entstanden sind.

Das war ja genau mein Ding 🙂 Einziger Nachteil war, dass die Aktion am 31.7. endete. Naja, immerhin noch acht Stunden Zeit. Dann mal los, Bilder waren ja eindeutig genügend vorhanden. Aber die Auswahl war schon schwierig.

Landschaftsaufnahme

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Der „Lagoa do Fogo“ auf der Azoreninsel Sao Miguel verbirgt sich meistens hinter Wolken. Aber an sonnigen Tagen zeigt er seine ganze Schönheit :-).

Tierfoto

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Delfinen zu begegnen ist immer ein tolles Erlebnis. Aber ein Muttertier mit Jungen zu sehen, ist nochmal eine ganze Ecke besser 🙂 Und wenn dann noch die Kamera bereit ist 🙂

Städteaufnahme

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Eine Stadt im Ausnahmezustand und zwar im positiven Sinne: Angra feiert Sao Joaninas und putzt sich fein heraus.

Winterbild

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Mit Winterbildern kann ich in diesem Jahr nicht wirklich dienen. Vielleicht zählt ja eines mit Regen. Schnee haben wir in diesem Halbjahr nur in weiter Ferne gesehen 🙂

Frühlingsbild

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Der Hibiskus, diesmal im Detail betrachtet. Der Frühling ist da 🙂

Lieblingsfoto

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Ein windstiller Tag auf See. Und wer segelt an uns vorbei? Eine portugiesische Galeere. Als Taucher sicher nicht meine Lieblingstier, aber mit dem nötigen Abstand eine wirklich faszinierende Erscheinung.

Das war jetzt mal wirklich fünf vor zwölf 🙂

 

 

 

 

 

 

 

Lang, lang ist es her

Heute war ein besonderer Tag, den man eigentlich auch besonders feiern sollte. Ganze zehn Jahre liegt unsere Hochzeit jetzt zurück 🙂 Es ist schon erschreckend, wie die Zeit vergeht. Aber mein Zahn hatte uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht.

So mussten wir uns heute mit dem Telefon begnügen. Das war mal eine neue Erfahrung. Zwar hatten wir im letzten Jahr unseren Hochzeitstag gemeinsam vergessen, aber voneinander getrennt haben wir ihn bis jetzt noch nicht verbracht.

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Wenn ich mir jetzt die Bilder so anschaue, kommt es mir fast wie gestern vor. Doch natürlich ist in den letzten zehn Jahren wahnsinnig viel passiert. Schönes und weniger Schönes, das ganz normale Leben halt. Schon seit gut 15 Monaten sind wir mit unserer SUMMER auf Reisen. Ein ganz besonderes Abenteuer, das wir erleben dürfen. Schön zu sehen, dass wir uns eigentlich auch recht gut gehalten haben in den letzten zehn Jahren :-).

Wenn ich zurück in Porto bin, werden wir auf jeden Fall noch ordentlich anstoßen: „Auf die nächsten zehn Jahre!“

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Au Backe

Heute morgen hieß es früh aufstehen, denn um halb sieben war mein Taxi zum Flughafen bestellt. Jetzt fragt Ihr Euch sicher: Wieso Flughafen?????

Die von Dietmar aus Deutschland eingeschleppte „Seuche“ war irgendwie auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen. Wie auch? Wir sind ja die letzten sieben Tage auf engstem Raum zusammen gewesen und schon in der letzten Nacht unserer Überfahrt hatte ich mit undefinierten Kopf-, Ohren- und Zahnschmerzen zu kämpfen.

Das Wochenende nach unserer Ankunft haben wir deshalb auch sehr ruhig angehen lassen. Dietmar hustete immer noch heftig vor sich hin. Bei mir hatten sich die undefinierten Schmerzen im Kopf mittlerweile leider in sichere Zahnschmerzen verwandelt 🙁 Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es etwas Aufwändigeres werden könnte und ich beschloss, nach Deutschland zurückzufliegen.  Zahnarzt ist nie ein Vergnügen, aber dann wollte ich das auch gleich vernünftig erledigt wissen. Sicher ist sicher. Und der Zeitpunkt war eigentlich mehr als günstig 🙂 In zwei Wochen wäre ich sowieso das letzte Mal nach Deutschland zurückgeflogen.

Mein Flug ging von Porto nach Frankfurt-Hahn. Von dort aus sollte es mit dem Mietwagen weiter nach Leverkusen gehen. Meine gestern im Internet getätigte Mietwagen-Buchung war leider noch nicht bestätig worden. Als ich in Frankfurt aus dem Flieger stieg und in Richtung der Mietwagenschalter ging, wusste ich warum. Überall lange Schlangen und nach einer Stunde wusste ich sicher: Heute würde ich hier kein Auto mehr bekommen :-(.

Die Anbindung des Flughafens Frankfurt-Hahn an die öffentlichen Verkehrsmittel ist beeindruckend. Der nächste erreichbare, größere Bahnhof liegt in Mainz. Und nach Mainz kommt man mit dem Bus (Fahrzeit eine Stunde und zehn Minuten). So begab ich mich auf eine kleine Weltreise und erreichte gegen gegen halb sechs Leverkusen.

Ende gut – Alles gut. Und morgen früh geht es dann zum Zahnarzt meines Vertrauens 🙂

 

Angekommen – Sieben Tage und 864 Seemeilen

In der vorletzten Nacht auf See auf dem Weg nach Porto kam es leider genau so wie es angesagt war: nämlich stürmisch! Vorbei war es mit der Ruhe. Trotz gereffter Segel liefen wir zwischen sieben und acht Knoten, eigentlich sehr schön, aber wenn wir mit diesem Tempo weitersegelten, würden wir morgens um zwei Uhr in Porto ankommen. Nicht genug, dass es stockdunkel sein würde. Zu dieser Zeit würde auch Niedrigwasser herrschen. Zwei Umstände, die wir auf jeden Fall aus Sicherheitsgründen vermeiden wollten.

Unser letzter Seetag brachte uns etwas Erholung, aber nur damit es bei Einbrechen der Dunkelheit wieder richtig rund gehen konnte. Mit Böen bis zu 30 Knoten und ungemütlicher bis teilweise auch unheimlicher hoher See, stürmten wir unserem Ziel entgegen. Um erst nach Sonnenaufgang in Porto anzukommen, hatte Dietmar den Kurs so festgelegt, dass wir noch bis Mitternacht weiter Richtung Nord-Ost segelten und später nach Süden in Richtung Porto wenden würden, um die Wegstrecke zu verlängern.

Die See war ruppig. Am frühen Morgen erwischte uns eine große Welle so ungünstig von der Seite, dass sie das gesamte Cockpit mit kaltem Atlantikwasser flutete. Obwohl sie vorher noch von dem am Seezaun befestigten Bananaboot abgebremst und abgelenkt worden war 🙂 Durch die Wucht der Welle wurde die sehr massive Stütze zusammen mit dem Bananaboot um gut einen halben Meter nach innen gedrückt. Das Wasser lief teilweise aus dem Cockpit über die Treppe ins Boot. Zusätzlich wurde das Wasser sogar durch die Wucht der Welle über die Entlüftungen über die Decke in die Duschkabine gedrückt. Die Schutzschalter habe dann auch noch ausgelöst und das 220V Stromnetz ausgeschaltet. Das war schon ein heftiger Schlag und wir waren mal wieder sehr froh, dass wir ein so stabiles Schiff besitzen 🙂   Gut, dass gerade in diesem Moment niemand draußen an Deck war…. Zumindest wäre das eine sehr erfrischende Dusche gewesen.

Ich war in dieser Nacht irgendwie recht angeschlagen. Undefinierte Kopf-, Zahn- und Ohrenschmerzen machten mich schlapp und unleidlich. So gab Dietmar mir heute Nacht wachfrei und ich durfte mich in der Koje bis zum Sonnenaufgang ordentlich durchschütteln lassen.

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Morgens geben sechs war den endlich wie geplant Land in Sicht. Portugal präsentierte sich von seiner frischen Seite. 16° standen auf unserem Thermometer, aber dafür ging die Sonne an einem wolkenlosen Himmel auf. Als wir in den Douro-River einliefen, waren auch schon viele Fischerboote unterwegs. Der Wind ließ nach und entspannt konnten wir die SUMMER im Hafen anlegen. Jetzt erst einmal ein ordentliches Frühstück, dann eine heiße Dusche und anschließend noch eine Runde verdienter „Matratzen-Horch-Dienst“ 🙂