Nach dem späten Tauchausflug gestern wollten wir am Mittwoch zusammen wandern gehen. Die Route, die ich ausgewählt hatte, begann in der Nähe von Los Llanos, auf der anderen Inselseite und sollte uns zu den Cascade de los Colores führen.
Die Route startete auf einem gut besuchten Parkplatz am Rande des Nationalparks und führte an einem Flussbett entlang mitten in die Caldera de Taburiente. Die Luft war heute besonders klar und die Temperaturen angenehm warm. Darüber freute ich mich besonders, da ich extra am Morgen noch ein zweites Objektiv für meine Kamera eingepackt hatte. Das würde bestimmt tolle Bilder geben. Aber diesmal hatte ich mich richtig ausgetrickst. Ohne Speicherkarte kann man selbst mit der besten Kamera nichts anfangen, da hilft auch nicht der Ersatz-Akku, den ich ebenfalls dabei hatte 🙁
Meine Laune war so ziemlich im Keller. Als Dietmar dann auch noch mit riesigen Schritten von dannen marschierte, war der Tag für mich erst einmal gelaufen 🙁 So entschlossen wir uns, diesmal nicht zusammen zu wandern, sondern jeder für sich allein. Gegen halb fünf wollten wir uns dann wieder am Auto treffen.
Der Weg entlang des Flussbettes war angenehm zu laufen und die Landschaft malerisch. An beiden Seiten des Ufers ging es steil bergauf. Und mit jedem gelaufenen Meter ging es auch mit meiner Laune wieder bergauf 🙂 Kurz bevor man die Wasserfälle erreicht, musste man den Bachlauf überqueren. Wie ich feststellte, keine so leichte Übung, da der Wasserstand doch recht hoch war. Aber ich war nicht die Einzige, die vor diesem Problem stand. Nachdem ich einmal das gesamte Ufer entlang gelaufen war, ohne eine geeignete Stelle gefunden zu haben, schlüpfte ich aus meinen Wanderschuhen und durchquerte den Bach barfuß. So einfach geht das 🙂 Man ist ja nicht aus Zucker.
Den letzten Kilometer zu den Cascade de los Colores veränderte sich die Farbe des Flusslaufs. Das gesamte Tal wurde schmaler und mündete in zwei kleinen Kesseln. Im linken Kessel fand wohl gerade die Mittagspause eines Schulausfluges statt, mein Weg führte mich aber in den rechten Kessel.
Die Wasserfälle waren wirklich schön anzuschauen. In der Not frisst der Teufel ja bekanntlich Fliegen und ich machte wenigsten ein paar Fotos mit meinem Handy. Mit ganz leeren Händen wollte ich auch nicht nach Hause kommen, aber es tat mir echt in der Seele weh, dass ich meine Kamera nur als Gewicht im Rucksack hatte.
Nach einem Blick auf die Uhr musste ich mich für den Rückweg etwas sputen. Nichts leichter als das 🙂 Besonders da die Schulklasse genau im selben Moment aufbrach, als ich vorbei kam. Da war es erstmal vorbei mit der idyllischen Ruhe 🙁 Aber bei der Überquerung des Baches konnte ich die Gruppe locker abhängen, denn ich kannte ja den Trick. Ohne Schuhe kam man an ganz vielen Stellen bequem hinüber.
Nach zwölf Kilometer Wanderstrecke kam ich mit 35 minütiger Verspätung am Auto an. Der Chef war sichtlich nicht begeistert, aber ich konnte ihn doch noch überzeugen, mit mir zur SUMMER zurück zu fahren 🙂
Hallo Katja, sind doch aber trotzdem schöne Fotos geworden… auch mit „nur“ der Handykamera! Lg Simone