Die letzten Tage haben wir weiter fleißig genutzt, um unsere Summer Stück für Stück vorzubereiten. Meine Capitana hat nach weiteren Kleiderhaken im Bad verlangt, damit wir unsere Handtücher und unser Regenzeug zum Trocknen aufhängen können. Der Schmerz war groß, als ich die Bohrmaschine klargemacht habe, um in die bis dato von Löchern verschonten und makellosen Wände, Bohrungen für die Schrauben zu setzen. Nach dem 4.ten Kleiderhaken und der 8.ten Bohrung hat es dann auch gar nicht mehr weh getan 🙂 Das Ergebnis war am Ende aber perfekt und die fiesen Perforationen somit für mich entschuldbar. Sogar die Vorschiffkabine, welche vor wenigen Tagen bis unter die Decke fast hoffnungslos mit allerhand Ausrüstungsgegenständen belegt war, wurde gründlich aufgeräumt. Im Lastenheft der Capitana stand nämlich, dass meine Schwiegermutter Beate vom 3. bis 4. Mai bei uns an Bord zu Gast sein wird und dafür das Vorschiff bewohnbar herzurichten sei. Geschafft!!!
Dienstag früh, 9:00 Uhr stand eine Probefahrt für den Check von Maschine und elektrischen Anlagen auf dem Plan. Bei ruhiger See und angenehmen Temperaturen ging es hinaus in die Lübecker Bucht. Nachdem die Maschine auf Betriebstemperatur war, hieß es dann „Hebel auf den Tisch“ und mit Vollgas für 5 Minuten volle Fahrt voraus. Wenn die Schraube schon abfällt oder der Motor stirbt, dann soll es bitte jetzt passieren und nicht bei einer kritischen Ansteuerung. Antrieb, Radar, Fischfinder und Autopilot haben die Tests brav und ohne Auffälligkeiten bestanden. Zum Abschluss unserer Vorbereitungen war das eine schöne Bestätigung aller Mühen und der sauberen Arbeit vom YACHTSERVICE Gutowski. Danke!!!
Somit stand auch unser Abfahrtstermin fest. Am 4. Mai gegen Mittag wollen wir Grömitz Richtung Flensburg verlassen. Unsere Eltern wollen uns noch einmal persönlich „Tschüß“ sagen und uns in unser Abenteuer entlassen. Ein schönes Gefühl! Wären wir in Bayern abgefahren, wäre der Steg bestimmt auch rappelvoll gewesen. Aber erstens hat Bayern keine offene See 🙂 und zweitens haben wir uns ja bei unseren Freunden gebührend verabschiedet. Katja ist heute am Mittwoch noch einmal nach Leverkusen gefahren und wird am 1. Mai den Geburtstag Ihrer Mutter Beate feiern. Auch nicht einfach für eine Mutti, wenn die geliebte Tochter erst dem Mann nach Bayern folgt und anschließend mit ihm, um die Welt segeln will. Wir werden aber alles tun, dass wir wieder heil zurück kommen und Dank unserer Ausrüstung, können die Beiden wie gewohnt weiterhin täglich miteinander kommunizieren. Beate hat sich vorgenommen mit uns zusammen den Panamakanal, die Verbindung von Atlantik und Pazifik, zu durchfahren. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen 🙂
Andrang am Schiffskran vor dem 1. Mai. Die letzten Boote gehen zu Wasser