Ein Hauptstadtbesuch mit bitterem Nachgeschmack

Von Annapolis ist es nur noch ein Katzensprung nach Washington und gegen zwei Uhr erreichten wir unser Hotel, das in der Nähe des Capitols lag. Hier checkten wir schnell ein und mussten dann zunächst einmal unser Auto für die nächsten zwei Tage loswerden. In der US- Hauptstadt kein einfaches und erst recht kein billiges Unterfangen. Im Internet war uns die Parkgarage an der Union Station empfohlen worden und wenig später standen wir „autolos“ in der riesigen Bahnhofsvorhalle. Was für eine Pracht :-)!

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Von hier aus war es nur ein kurzer Spaziergang zum Capitol und wir bummelten bis zum Sonnenuntergang noch entlang der Mall, einem Park der die Mittelachse der amerikanischen Hauptstadt, bis zum Washington Monument bildet.

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Die Pracht und Größe der einzelnen Gebäude verschlug uns fast den Atem. Da es aber gegen Abend langsam empfindlich frisch wurde, verkrümelten wir uns in unser Hotelzimmer am Capitol Hill. Morgen war ja auch noch ein Tag 🙂

Die wichtigsten Dinge erledigt man bekanntlich am besten zuerst. Da wir auf jeden Fall das Capitol besuchen wollten, das nur 10 Minuten vom Hotel entfernt lag, reihten wir uns dort zuerst in die Warteschlange ein. Erfreulicherweise sah es aber schlimmer aus als es wirklich war und kurze Zeit später befanden wir uns schon im Gebäude bei der nächsten Führungsgruppe. Fast eine Stunde lang bekamen wir einen Einblick in die Geschichte des Capitols und konnten uns verschiedene Räume anschauen. Zum Ende der Führung erhielten wir den Tipp, von hier aus direkt in die Bibliothek des Kongresses hinüber zu gehen. Und die war fast noch schöner als das Capitol.

Draußen lockte der Sonnenschein. Um unsere Füße etwas zu schonen, fuhren wir mit der U-Bahn zum Weißen Haus. Von Wahlrummel war hier nichts zu bemerken. Nur eine riesige Baustelle versperrte die direkte Aussicht auf das Gebäude. Auf der anderen Seite war dann aber die Sicht frei 🙂 Vorbei am Washington Monument ging es dann zum Lincoln Monument. Die haben wirklich viele Monumente hier 🙂 Diese waren an einem Tag nicht alle zu erreichen, besonders wenn man noch ins Museum wollte. Das „United States Holocaust Memorial Museum“ hatten wir uns für heute vorgenommen. Keine leichte Koste, aber sehr bewegend und informativ.

Für diesen Museumbesuch hatte sich Unterstützung angekündigt. Kai von der SY LIKEDEELER war auch in Washington und wir freuten uns über ein Wiedersehen nach unserem letzten Treffen auf Guadeloupe in der Karibik. Das Museumscafe hatte zwar den Charme einer Bahnhofshalle, aber eigentlich war es völlig egal. Nach gut einer Stunde entschieden wir uns endlich die Ausstellung auch zu besuchen. Quatschen konnten wir ja hinterher immer noch.

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Nach Museumsschluss mussten wir nur noch einen netten Platz finden, um den Abend ausklingen zu lassen. Aber das war eindeutig nicht das richtige Viertel für Restaurants und Kneipen. So fragten wir uns durch bis wir letztendlich einen gemütlichen englischen Pub fanden, in dem wir den Abend ausklingen lassen wollten. Und es war ja auch ein ganz besonderer Abend in und für Amerika. Es war Wahltag und wir hofften auf einen Wahlsieg der Demokraten, wie es die Medien ja eigentlich als „sicher“ angekündigt hatten. So saßen wir beim Abendessen und verfolgten die Wahl im Fernsehen und je später der Abend wurde, desto länger wurden die Gesichter. Nicht nur unsere, sondern auch die der anderen Besucher im Pub. Nachdem Trump die ersten „Swinging States“ gewonnen hatte und sich eine lange und unsichere Wahlnacht abzeichnete, entschieden wir uns, den Abend dort zu beenden. In gedrückter Stimmung fuhren wir zurück ins Hotel. Gegen zwölf Uhr war klar, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen anderen Wahlausgang geben würde, als wir uns das gewünscht hatten. In dieser Nacht schliefen wir beide schlecht und als am Morgen das Wahlergebnis feststand, war unsere Laune wirklich im Keller. 1000 Fragen und keine Antworten.

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Das Wetter hatte sich unserer Stimmung angepasst. Regen und Schauer an Stelle von strahlendem Sonnenschein. Trotzdem besuchten wir wie geplant noch zwei Museen: Das „National Museum of American Indians“ und „Smithsonian National Air und Space“ Museum. Besonders das Zweite war wirklich beeindruckend und entführte uns in eine andere Welt. Aber irgendwie war unsere Unternehmungslust für heute verschwunden und wir holten unser Auto ab und kehrten Washington den Rücken. Ewas Abstand und viel Natur würde einer besseren Laune wohl zuträglich sein 🙂

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