Da immer noch fast kein Wind herrscht, nehmen wir die optimalen Bedingungen heute zum Anlasss, unseren Genacker auszuprobieren. Natuerlich sind wir auf der SUMMER auch frueher schon mit Genacker und spaeter mit Parasailor gesegelt, aber auf der CESARINA ist es fuer uns eine neue Erfahrung.
So waren wir erstmal sehr erstaunt, in der Genackertasche keine passenden Schoten vorzufinden. Aber irgendwo in den Tiefen des Schiffes tauchte nach einigem Hin-und-Her doch noch eine geeignete Leine auf. Dann mussten wir feststellen, dass wir die vorgesehene Fuehrung der Genua-Schot durch unseren Aussenborder verbaut hatten. Den wollten wir aber nur deshalb jetzt nicht ueber Bord befoerdern. So lenkten wir die Schot mit einer zusaetzlichen Rolle in die richtige Bahn und dann konnte es losgehen. Bei knapp 8 Knoten Wind setzten wir nur den Genacker. Auf das Grosssegel verzichteten wir bei dem schwachen Wind. Bisher hatten wir das beeindruckende, blaue Leichtwindsegel mit den weissen Sternen nur auf Bildern gesehen. In Wirklichkeit sieht es aber noch viel besser aus. Und es sah nicht nur gut aus 🙂 Es brachte auch einmal wieder etwas Bewegung in die Sache. Bei zehn Knoten Wind machten wir gute sechs Knoten Fahrt. Das war eine Wohltat nach der Schaukelei in der letzten Nacht. So genossen wir das sonnige und angenehme Sommersegeln.
Gekroent wurde der Tag durch einen wunderbaren „3-Personen“-Mahi-Mahi, der Dietmar an die Angel ging. Der steht dann fuer morgen auf dem Speiseplan, denn unser Abendessen hatten wir bereits schon hinter uns 🙂
Wir hatten uns entschieden, dass mit dem Genacker nur tagsueber gesegelt werden soll. Mit seinen 230 Quadratmetern koennte die Handhabung sehr schnell zum Problem werden, wenn zum Beispiel unerwartet viel Wind aufkommt. Das Risiko wollten wir insbesondere nachts nicht eingehen. Wir ueberlegten uns, welchen Kurs wir die kommende Nacht mit welchen Segeln fahren wollten, aber irgendwie war es ein bisschen wie die Auswahl zwischen Pest und Colera :-(. Entweder bewegen wir uns zu weit vom Zielkurs weg oder es wurde eben holprig. Somit war auch diese die Nacht wieder von Geschaukel gepraegt und unsere schlagenden Segel erlitten echte Qualen. In den fruehen Morgenstunden zog einmal wieder ein Regengebiet ueber uns hinweg. Leider brachte es nicht wie erwartet etwas Wind mit, sondern liess den Wind voellig einschlafen. Unser Autopilot war mit zwei bis vier Knoten Wind aus umlaufenden Richtungen total ueberfordert und verabschiedete sich, indem er „Stoerung“ ging. 🙂 Das brachten wir aber schnell wieder in Ordnung und starteten die Maschine. Danach kam dann erst einmal wieder etwas Ruhe ins Schiff.
Ueber Tag uebten wir uns im Setzen und Bergen des Genackers, da immer wieder dicke Regenwolken ueber uns hinweg zogen, die in der Regel auch viel Wind im Gepaeck haben 🙂 Bis zum Abend hatten wir dann unsere Technik weitgehenst optimiert. Am Abend kam dann der MahiMahi auf den Tisch, der ganz hervorragend schmeckte.