In die Karibik – Tag 1 und 2

Jetzt sind wir schon seit mehr als zwei Tagen unterwegs und langsam kommt Routine in unseren Bordalltag. Die Seekrankheit hat mich diesmal komplett verschont, dafuer hatte ich mir eine dicke Erkaeltung mit auf die Reise genommen. Aber egal, wie man das Kind nun nennt, viel war die ersten beiden Tage mal wieder nicht mit mir anzufangen. Gut, dass Dietmar diesmal Unterstuetzung durch Onkel Tom hatte. So bleib nicht alles alleine an ihm haengen und ich durfte ganz entspannt tagsueber das Bett hueten.
Das Wetter war von Beginn der Reise an etwas anstrengend. Viel Wind hatte rund um die Inseln eine kurze und steile Welle aufgebaut. Unsere CESARINA wuerde trotz ihrer Groesse noch ordentlich von rechts nach links geschaukelt. Immer wieder gelang es irgendwelchen nicht optimal verstauten Gegenstaenden, sich selbststaendig zu machen und in Salon oder Pantry Unfug zu machen. Besonders beratungsresistent war ein Kuerbis, der partout nicht im Gemuesenetz bleiben wollte. Nach seinem dritten Fluchtversuch habe ich ihn im Kuehlschrank eingesperrt. Das hat er jetzt davon 🙂 Sonst wird das nachher nichts mit der Suppe 🙂
Seit dem Start haben wir schon 365 Seemeilen zurueckgelegt, aber es sind noch ganze 2337 Seemeilen uebrig. Trotzdem machen wir uns keinen Stress und haben die Reise einfach ruhig angehen lassen. Unser gesamtes Equipment macht bis jetzt brav seinen Dienst. Der Autopilot hat auf Gran Canaria auch nochmal ein kleines Update bekommen und ist wieder voellig hergestellt. Das ist schon ein tolles Gefuehl 🙂 Wasser haben wir auch schon nachgefuellt, nur die Windfahne wartet noch auf ihren Einsatz. Das wollen wir aber erst bei ruhigeren Wetterbedingungen in Angriff nehmen.
Ansonsten haben wir kaum Neues zu berichten. Die erste Stunde meiner Wacht ist schon rum und wir laufen mit bis zu zehn Knoten in Richtung Westen. Draussen ist es fast taghell. Der Mond zaubert eine gespenstische Atmosphaere. Von den 260 Schiffen sind nur noch zwei auf unserem Plotter zu sehen. So schnell hat sich das riesige Feld verteilt. Gelegentlich sieht man ein Segel oder ein Positionslicht am Horizont, sonst sind wir auf uns allein gestellt. Aber nach der taeglichen Funkrunde wissen wir genau: Wir sind gar nicht so allein :-), Auch wenn wir sie nicht sehen koennen 🙂

Ein Gedanke zu „In die Karibik – Tag 1 und 2

  1. Geniesst die Zeit da draussen und wenn es nicht nach Westen geht, einfach mach Süden gehen, bis die Schäfchenwolken kommen. Und, nicht vergessen, auf diesen Passagen gibt es nichts besseres als ein leckeres Sushi oder Sashimi, also raus mit den Leinen.
    Liebe Grüsse aus Russle Neuseeland
    Constantin

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