Heute ging unser ARC-Programm offiziell los. Wir segeln nämlich nicht ganz mutterseelenalleine über den Atlantik, wir nehmen an der ARC – „Atlantik Rally for Cruisers“ teil. Da starten am 22. November ungefähr 250 Schiffe gemeinsam um 13 Uhr in Richtung Saint Lucia in der Karibik. Im Vorfeld gibt es Seminare und Veranstaltungen, aber auch viele Partys, auf denen man Gleichgesinnte kennen lernen kann. Auf dem Atlantik ist man dann natürlich trotzdem wieder auf sich selbst gestellt, denn die Schiffe segeln nicht in einem Pulk oder auf Sichtweite :-). Spätestens nach einem oder zwei Tagen verschwindet das letzte Segel am Horizont. Aber in Saint Lucia trifft man alle noch einmal wieder und es gibt sogar Preise für die schnellsten, größten, schönsten oder exotischsten Schiffe in unterschiedlichen Kategorien. Ihr kennt ja unseren Kapitän, aber ich kann Euch versichern, dass unsere „Renn-Ambitionen“ auf dem großen und noch nicht besonders vertrautem Schiff auf dieser Tour zu vernachlässigen sind. Am wichtigsten ist uns, dass wir heil und wohlbehalten drüben ankommen 🙂
Jetzt freuen wir uns erst einmal auf die spannende Zeit in Las Palmas und viele neue Bekannte 🙂 . Nachdem man uns gestern Abend schon zur Happy-Hour der ARC+ (Die segeln noch einen Schlenker über die Kap Verden) eingeschleust hatte und wir dort eine Menge netter Leute kennen gelernt haben, war für heute Abend unsere erste, offizielle Party in der Tao-Bar in der Nähe der Marina geplant:
Welcome ARC – Farewell ARC+
Aber das Leben besteht ja leider nicht nur aus Partys 🙂 und wir hatten über Tag noch einige andere Dinge zu erledigen. Gegen Mittag haben wir uns im ARC-Büro offiziell eingecheckt. Neben vielen Informationen über Gran Canaria und die Hauptstadt Las Palmas bekamen wir unser ARC-Ausweise, die Startnummer für unsere CESARINA (60) für die Rally und weitere wichtige Unterlagen, die unsere Atlantiküberquerung betreffen.
Am Nachmittag bekamen wir Besuch an Bord von der ARC Organisation. Der Sicherheitscheck stand an. Die Inspektorin war an Bord war Anne. Sie macht den Job schon viele Jahre und ist ganz nebenbei auch die Frau des verantwortlichen „Wetterfrosches“ der ARC. Schon im Vorfeld hatten wir einen ganzen Ordner voll Informationen und Anforderungen erhalten, die an die Boote der ARC gestellt werden. Jetzt war es Zeit vor Ort zu überprüfen, ob wir unsere Hausaufgaben ordentlich erledigt hatten.
Über eine Stunde mussten wir Rede und Antwort stehen und das Equipment an Bord zeigen und begutachten lassen. Für uns Beide war es eine sinnvolle und lehrreiche Veranstaltung. Sicher waren auch ein paar Dinge auf der Liste, über deren Sinn man sicher streiten konnte, aber auf der anderen Seite fanden wir auch noch ein paar kleine Schwachstellen in unserem Sicherheitskonzept, die wir bisher übersehen hatten 🙂
Zufrieden, den ersten Punkt auf unserer To-To-Liste heute schon erfolgreich hinter uns gebracht zu haben, konnten wir am Abend zur Party aufbrechen 🙂 Mit Jörg Drexhagen von Yachtfunk.com zogen wir los. Die Veranstaltung wurde von der ARC in Zusammenarbeit mit der Stadt Las Palmas organisiert und man hatte sich richtig ins Zeug gelegt. Schon die Begrüßung war spektakulär :-). Im Rahmen des Karnevals wird hier auf Gran Canaria nicht nur eine Karnevalskönigin gekürt, sondern auch eine Drag Queen. Und diese Schönheit stand zusammen mit zwei aufwendig dekorierten, jungen Damen direkt am Eingang. Meine beiden männlichen Begleiter standen dem Ganzen zwar etwas skeptisch gegenüber und waren auch nicht zu einem gemeinsamen Footshooting bereit. Mir gefiel der Anblick aber eigentlich ganz gut. Beeindruckend waren die fast 50 cm hohen Absätze, auf denen der junge Herr sehr elegant durch die Gegend spazierte 🙂
Drinnen wurden wir großzügig mit Getränken und Tapas bewirtet. Nach einer kleinen Ansprache ging es lustig und ungezwungen weiter. Las Palmas ist wohl die Karnevalshauptstadt auf den Kanaren und so bekamen wir ein paar Einblicke, wie hier Anfang des Jahres gefeiert worden war.
Im Laufe des Abends hatte sich unsere Runde deutlich vergrößert: Martin von der SY FIRST STEP und Frank und Julius von der SY JUCUNDA waren jetzt auch mit von der Partie. Da fehlten eigentlich nur Dirk und Bettina von der SY AIN´T FANCY?! Aber die waren wohl doch zu sehr im Stress. Ihr Boot stand im Moment noch an Land und am Sonntag sollte es los gehen in Richtung der Cap Verden. Da wäre mir wahrscheinlich auch nicht nach Feiern zumute gewesen 🙂
Weit nach Mitternacht ging dieser feucht-fröhliche Abend zu Ende. Zurück auf der CESARINA war ich beeindruckt, wie viel Seegang plötzlich im Hafen herrscht. Irgendwie drehte sich meine Koje?! Naja, schnell die Augen zu und schlafen. Tapas sind einfach keine gute Grundlage für eine lustige Party 🙂
Immer wieder schön eurer Berichte zu lesen, das ist wie ein kleines abendteuer Buch :-). Wünsche euch weiterhin eine gute Reise und viel Spaß :-).
P.s. Ich hoffe es kommen keine Kakerlaken oder Mäuse aufs Boot.
Moin, ihr beiden, dann kann ja nix mehr schief gehen bei dieser Vorbereitung……
noch ein Tipp betr. „Kakkerlacken“: immer nach Einkäufen die Kartons auf die Pier stellen und die Lebensmittel (Dosen, Tüten,etc.)einzeln abwischen und dann an Bord.
Weil nämlich dort die Eier dran hängen und später an Bord ausgebrütet werden.
Fallen würde ich auf jeden Fall schon mal besorgen, die wirken letztendlich auch…..
fair winds und kommt gut rüber, schaue auf AIS euch hinterher.
Liebe Grüsse von Dierk.