Über Tag drehte der Wind immer weiter Richtung Westen und später sogar Richtung Südwest. So mussten wir mit unserer CESARINA immer höher an den Wind gehen, aber bis auf 35° war das wirklich gut möglich. Bisher sind wir ja nur Halbwind- oder Vorwind-Kurse gesegelt. Von den guten Segeleigenschaften unseres neuen „Zuhause“ waren wir doch sehr angetan.
Der Wind wehte den ganzen Tag mit angenehmen 15-20 Knoten, aber trotzdem war es kein ruhiger und entspannter Segeltag. Am frühen Nachmittag zog der erste Squall mit mehr als 35 Knoten Wind über uns hinweg. Es sollte einfach keine nette Überfahrt werden. Nachdem unsere Kutterfock am frühen Nachmittag wegen Materialermüdung einen langen Riss bekommen hatte, liefen wir nur noch unter Genua. Immerhin kamen wir gut vorwärts. Auch der zweiten und dritten Squall ließ uns ziemlich kalt. Leider segnete unser Pinnenpilot vor Anbruch der dritten Nacht das Zeitliche 🙂 Die Squalls sind wohl doch zu viel für den Guten gewesen. Jetzt standen wir ohne Autopilot da und hatten noch gut zweieinhalb Tage und über 300 Seemeilen vor uns. Ein Alptraum !!!
Aber Not macht erfinderisch. Irgendwie mussten wir unser „Hydra“ (neuer Kosename für den Autopiloten)wieder zum Laufen bekommen. Nach dem ersten Reset konnte Dietmar sie wieder davon überzeugen, einen Kurs am Wind zu steuern. Zu einem Kartenkurs konnten wir sie aber nicht überreden. Für die kommende Nacht waren wir also auf der sicheren Seite. Wie es weiter gehen sollte, wenn ab morgen Mittag kein Wind mehr wehen würde und wir unter Maschine unterwegs sein würden, ließen wir auf uns zukommen.