Archiv für den Monat: Mai 2016

1000 Varianten von Türkis

In Waderrick Wells Cay fanden wir einen tollen Platz an der äußersten Mooring und besuchten den Exumas Land and Sea Park.

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Wir wanderten durch die Mangroven und erkundeten die Insel.

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Vorbei an verschiedenen Lagunen kamen wir an die andere Seite der Insel und wanderten weiter bis zum BooBoo Beach. Vom BooBoo Hill hat man eine schöne Aussicht über die gesamte Ankerbucht. Viele Jachten haben hier auf einem Stück Treibholz ihren Bootsnamen hinterlassen. Ganz oben auf fanden wir die Nachricht von Franks Katamaran Cayluna 🙂

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Dann ging es weiter nach Stanley Cay , der Insel der schwimmenden Schweine. Diese hatte bei uns Mädels ganz oben auf der Wunschliste gestanden 🙂

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So oft hatten wir gehört, dass die Boester ganz besonders niedlich sein sollen 🙂 Naja, niedlich waren sie definitiv nicht, fast schon etwas furchteinflößend. Da nahm Melissa lieber Reißaus 🙂 So eine ausgewachsene Sau ist ja schon beeindruckend und wenn sie dann auch noch Hunger hat…..

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Der Rest der Insel war aber auch nicht zu verachten. Sogar zwei Supermärkte gab es dort. So kauften  wir noch eine paar frische Sachen für den Rückweg nach Nassau ein und tranken in der Marina zur Belohnung einen leckeren Cocktail. Der hatte es echt in sich und so endete der Abend schon recht früh, aber eindeutig feucht-fröhlich.

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Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Insel Shroud Cay, die für ihre Mangrovenwälder und Flussläufe bekannt ist. Mit dem Dinghi waren wir dort recht lange unterwegs durch die flachen und  geschwungenen Kanäle bis zur anderen Inselseite.

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Knapp zwei Wochen durften wir diese wunderbare Natur, das unglaublich klare Wasser und die erholsame Stille genießen. Weit entfernt von der Zivilisation haben wir die Nächte unter einem Sternenhimmel verbracht, den man in Europa so kaum zu sehen bekommt. Doch dann ging es wieder zurück nach Nassau und das „normale“ Alltagsleben hatte uns wieder. Nach einer ausgiebigen Shopping-Tour musste Melissa ihre Koffer packen und wir bereiteten uns auf unseren Törn nach Maine an der nördlichen US Ostküste vor.

Die Exumas – Natur pur

Am nächsten Tag segelten wir bei optimalen Bedingungen über die Bahamas Banks und erreichten am späten Nachmittag unser erstes Ziel in den Exumas: Allan Cay – die Insel der vom Aussterben bedrohten Rock Iguana, einer Leguanart.

Aber bevor wir den ersten Leguan zu Gesicht bekamen, hatten wir anderen Besuch:

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Da wir an Bord noch zwei Pakete abgelaufener Tuk-Kekse gefunden hatten, die schon sehr trocken schmeckten, hatte Dietmar die Möglichkeit, sich bei den fliegenden Gesellen ganz besonders beliebt zu machen. Fast 30 Stück umkreisten unsere CESARINA. Es war wirklich schwierig, sie wieder los zu werden 🙂

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So verbrachten wir eine Nacht vor der traumhaften Kulisse, bevor es am nächsten Morgen an Land ging. Mit einigen überreifen Bananen bewaffnet, ließ das erste neugierige Tier nicht lange auf sich warten.

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Aber auch die Rock Iguana ließen nicht lange auf sich warten. Sie lagen am Strand in der Sonne auf der faulen Haut :-). Fehlten nur noch die Liegestühle und die Sonnenschirme 🙂

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Überall wimmelte es von Tieren und wir konnten lustige Szenen beobachten:

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Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Highborne Cay. Wegen unseres Tiefgangs mussten wir einen riesigen Bogen fahren. So wurden aus drei Meilen ganze elf 🙂 Im sicheren Abstand gingen wir vor der Marina vor Anker und tuckerten mit dem Dinghi an Land.

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Dort wurden wir Zeugen einer ganz besonderen Fisch-Fütterung. Mindestens zwanzig Ammenhaie warteten schon vor dem Platz, an dem die Angler normalerweise ihre Fische putzen und ausnahmen.

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Unsere CESARINA lag sehr idyllisch vor der untergehenden Sonne, als wir von unserer Inselerkundungstour zurück kamen. So ging ein weiterer wunderbarer und entspannter Tag zu Ende.

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Ziemlich verboten

Heute ging es endlich los: wir segeln in die Exumas. Für den ersten Tag hatten wir aber nur einen ganz kurzen Schlag an die Westseite von New Proidence geplant. Das war für uns ein optimaler Startpunkt, um am nächsten Tag über die Bänke zu unserem ersten Ziel auf den Exumas, der Insel Allan Key zu gelangen.

So frühstückten wir vor Melissas erstem Seetag noch ganz in Ruhe uns gingen am späten Vormittag Anker auf. Ohne Probleme suchten wir uns drei Stunden später in der Westbay einen netten Ankerplatz. An Land konnte man merkwürdige Gebäude ausmachen. Unsere Neugier war geweckt, aber erst nach einem frühen Abendessen brachen wir zur Entdeckungstour mit dem Dinghi auf.

Je näher wir kamen, desto mysteriöser wurde das Bild, was sich uns bot. Maya-Tempel, bunte Figuren und merkwürdige Geräusche. Aber ein menschliches Lebenszeichen konnten wir nicht entdecken. Der Strand war geharkt und völlig unberührt. Nirgendwo war ein Hinweisschild zu sehen, dass das Betreten verboten war.

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Dietmar war weiterhin skeptisch, aber wir Mädels waren uns einig: das Gelände musste erkundet werden.

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Teile der Anlage waren in einem ganz hervorragendem Zustand, aber ein großer Teil schien abgebrannt zu sein. Darum machten wir sicherheitshalber einen großen Bogen. Irgendwann kamen wir auch den komischen Geräuschen auf die Spur. Mehrere Pfaue lebten auf der Anlage und machten ganz schön Radau 🙂 Wenn man sie nicht kommen sah, konnten sie einen schon fast zu Tode erschrecken.

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Während wir Mädels auf unserer Erkundungstour schnell die Zeit vergaßen, war Dietmar die ganze Unternehmung nicht geheuer. So wartete er am Dinghi sehnsüchtig auf unsere Rückkehr, um der Insel endlich den Rücken kehren zu können.

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Im Nachhinein betrachtet lag Dietmar mit seiner Einschätzung gar nicht so verkehrt. Wir waren in Nygard Cay gewesen, einer Luxusanlage, die dem kanadischen Mode-Milliardär Peter Nygard gehört. Schön, dass niemand Zuhause war. Die hätten uns bestimmt nicht zum Abendessen eingeladen 🙂 Aber spannend war es doch 🙂

Das Atlantis in Nassau – Luxus pur

Fast einen ganzen Tag hatten wir für die Erkundung des Luxus-Resorts Atlanis reserviert, dass in Nassau schon die ganze Zeit in unserem Blickfeld lag. So machten wir uns nach dem Frühstück wieder zu viert auf den Weg und fuhren mit dem Dinghi in die Atlanis-Marina, die direkt am Hauptgebäude des Hotel liegt.

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Schon von außen waren wir von dem Hotel sehr beeindruckt. Rund um die Marina war eine Art Dorf mit Restaurants und Geschäften angelegt. Wir wanderten zielstrebig zum Hotel, dass zum Teil auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Als Erstes stießen wir auf das Casino. Morgens um elf Uhr war natürlich noch nicht viel los, aber die Räumlichkeiten waren riesig. Hier wechselt bestimmt jeden Abend viel Geld den Besitzer.

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Zwischen verschiedenen Luxus-Boutiquen waren immer wieder Platze zum Verweilen eingerichtet. Dieser ägyptische Thron war natürlich eine angemessene Sitzgelegenheit für Melissa und mich und so riesig, dass wir auch zusammen drauf passten 🙂

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Unauffällig schummelten wir uns an einem Wachmann vorbei, der grade in ein Gespräch vertieft war und kamen in den Teil des Hotels, der eher den Gästen vorbehalten war.

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Ziel unseres Ausfluges war das bekannte Aquarium im Atlantis, das sich hier direkt ans Untergeschoss anschließt. Der Eintrittspreis ist mit 45 $ pro Person aber mehr als akzeptabel. So machten wir uns auf die Suche nach dem Hintereingang und waren erfolgreich 🙂

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Hier konnte man schon Zeit verbringen. Drinnen wir draußen waren tolle Fische in liebevoll gestalteten Becken zu beobachten.  Im Meer gefallen sie mir natürlich besser :-), Aber da nicht jeder Tauchen kann und will, ist das schon eine Alternative.

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Hinter den Hotelgebäuden lag der Privatstrand des Hotels an einer Lagune. Auch sehr hübsch, aber das haben wir schon viel besser gehabt 🙂 So machten wir uns am frühen Nachmittag wieder zurück auf den Weg zu unseren Schiffen.

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Frank erwartete Besuch.  Wulf aus Kiel kam zur Unterstützung, um die SY CAYLUNA wieder nach Florida zu bringen. Heute Mittag war er gelandet  und zuerst ging es zum Einkaufen. Den Abend verbrachten wir dann bei leckerer Pizza zu fünft zusammen auf der SY CAYLUNA. Morgen würden wir dann getrennter Wege gehen 🙁

Endlich in Nassau

Am Mittag des nächsten Tages erreichten wir nach eine angenehmen Nacht unter Segeln wie geplant die Hauptstadt der Insel New Providence – Nassau. Unser Weg führte uns am Kreuzfahrerterminal vorbei, an dem bis zu fünf der riesigen Kreuzfahrtschiffe und Platz finden. Vor der Bay Street Marina fanden wir einen relativ ruhigen Platz mit direkter Aussicht auf den beeindruckenden Komplex des Atlantis-Hotels auf Paradies Island.

Wenig später am Nachmittag machte Frank die SY CAYLUNA direkt neben uns fest.

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Schnell machten wir uns auf den Weg. Nach gut eineinhalb Jahren getrennter Wege gab es natürlich jede Menge zu erzählen. Gemeinsam  ging es dann auch am späten Nachmittag zum ersten Mal an Land. Frank hatte schon fast ein Jahr Bahamas Erfahrung und konnten uns schnell zu einer günstigen Internetkarte verhelfen. Nach einem kurzen Bummel durch die Stadt stärkten wir uns im „Lukka Kairi“, einem wirklich guten Restaurant in Nassau. Falls Ihr hier also mal vorbei kommt, können wir das wirklich empfehlen 🙂

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Gemeinsam planten wir eine Kurzausflug für die nächsten Tage, denn das Badevergnügen direkt vor Nassaus kommerziellen Hafen war nicht besonders einladend. So wollten wir die nächsten Tage in der nächsten Bucht hinter Discovery Island verbringen. So gingen wir Anker auf und machten uns auf den Weg. Heute lag das weltgrößte aller Kreuzfahrtschiffe der Welt am Pier, die Oasis of the Seas.

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362 Meter lang und 61 Meter breit bietet dieser riesige Koloss Platz für 5400 Passagiere. Und die waren heute alle in Nassau unterwegs 🙂 Gut, dass wir uns entschieden hatten, das Wochenende an einem ruhigeren Plätzchen zu verbringen.

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Die Cesarina wirkte daneben eher wie eine Spielzeug.

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In sicherer Entfernung zu diesem beeindruckenden Hotel gingen wir vor Anker. Das Wasser war glasklar und man konnte jedes Glied der Ankerkette auf dem sandigen Grund sehen.

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Hier konnte man es aushalten und wir verbrachten den Tag mit schwimmen, quatschen und faulenzen. Frank bekochte uns ganz hervorragend und besonders ich genoss es auch einmal bekocht zu werden 🙂 Mehr zufällig kontrollierte ich nochmal die Flugzeiten, die mir unsere Besucherin Melissa für Ihre Ankunft hatte zukommen lassen. Dabei musste ich feststellen, dass ich die Terminplanung etwas durcheinander gebracht hatte, denn die Gute würde schon am nächsten Abend in Nassau landen und nicht wie ich gedachte hatte erst übermorgen. Gut, dass ich nochmal nachgeschaut hatte. Das wäre ja eine tolle Überraschung gewesen.

So ging es am nächsten Tag mittags schon zurück nach Nassau. Gemeinsam machten wir die CESARINA besuchsfertig, denn normalerweise wird die Kabine im Vorschiff von unseren Segeln und anderen Dingen bewohnt, die wir woanders sonst nicht unterbringen können. Da musste erstmal Platz geschaffen werden. Aber als wir fertig waren, konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Gegen sieben fuhren wir mit Frank an Land und machten es uns im Hafenrestaurant gemütlich. Die Wartezeit bis zu Melissas Ankunft vertrieben wir uns mit einem leckeren Abendessen. Gegen neun Uhr hatte es Melissa dann auch bis zur Marina geschafft 🙂 Von der Reise und den umgewohnten Temperaturen war sie doch ziemlich mitgenommen, aber zu einem kühlen Bier konnten wir sie noch überzeugen, bevor wie mit dem Dinghi zur CESARINA fuhren. Nach einer kurzen Einweisung in die lebensnotwenigen Dinge an Bord eines Segelschiffs konnte sie dann endlich in ihre Koje fallen.

Den nächsten Tag gingen wir dann ausgiebig Shoppen. Morgens ging es  zuerst in den Supermarkt, um uns für die nächsten zwei Wochen mit Lebensmitteln einzudecken. Am Nachmittag zogen wir Mädels dann alleine los, um Nassau unsicher zu machen. Die Innenstadt war ja auf Kreuzfahrer spezialisiert und ließ nur wenige Einkaufswünsche offen 🙂

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Am Abend trafen wir dann Frank und Dietmar am Arawak Cay. Hier kann man gut und günstig essen und wir gönnten uns die beliebten Cronch Fritters, die leckeren Muschel-Kroketten, die ein Nationalgericht auf den Bahamas sind. Bequem ging es zu viert mit dem Dinghi zurück. Das war bei der Hitze einfach viel bequemer als Laufen.

Kurzer Zwischenstopp in Freeport

Die Nacht war ruhig und der Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein. Mehrere Delfine umspielten unser Boot. Schon  vor acht Uhr gingen wir Anker auf und machten auf auf den Weg nach Freeport auf den Grand Bahamas. Der Wind war heute leider nicht mit von der Partie und so dröhnte fast den ganzen Tag der Motor. Somit waren wir froh, als wir kurz vor sechs Uhr die Erlaubnis von Freeport Harbour Controll erhielten,  in den Hafen einlaufen zu dürfen. Das war nach langer Zeit der erste Industriehafen, den wir ansteuerten und neben den riesigen Frachtern und Kreuzfahrtschiffen kammen wir uns schon ziemlich winzig vor. In einem Nebenarm der riesigen Hafenlage fanden wir die dann auch die Brandford-Werft. Zu dem riesigen Werftgelände an Land gehörte leider nur eine recht überschaubare Anzahl von Stegen in einem recht zweifelhaften Zustand 🙂 Aber letztendlich schickte uns ein Mitarbeiter der Werft doch noch an ein ordentliches Plätzchen. Der freundliche Mann kümmerte sich auch gleich darum, dass sich Zoll und Immigration zu uns auf den Weg machten und übergab uns einen Stapel Papier, der für die Einreise bitte ausgefüllt werden sollte 🙁 Ich liebe Bürokratie. Obwohl ich direkt mit dem Ausfüllen begann, war der Zollbeamte schneller bei uns an Bord als ich den Papierkrieg beendet hatte. Aber er wartete geduldig, stempelte uns Pässe und irgendwann hielten wir unser Cruising Permit für die nächsten zwölf Monate für unschlagbare 150 $ in den Händen. Warum wir nur die Hälfe des normalen Preises bezahlen mussten, ist uns bis heute nicht klar 🙂 Aber wir haben uns natürlich nicht weiter beschwert.

Offiziell eingereist machten wir uns zum Abendeessen auf den Weg ins nächstgelegene Restaurant an Land. Nach Kuba war es ein wirklicher Kulturschock und sehr amerikanisch. Die Portionen waren riesig und die Qualität eher mäßig, aber selber kochen wäre einfach keine Alternative gewesen. Der Inhalt unseres Kühlschrankes war nach der langen Zeit in Kuba doch sehr übersichtlich :-).

Am nächsten Morgen kümmerten wir uns zuerst um die neue Starterbatterie für den Generator. Der Werftchef persönlich ließ es sich nicht nehmen, mit uns eben kurz zu einem nahegelegenen Laden zu fahren, in dem Dietmar auch ganz schnell fündig wurde. Ich durfte die kurze Zeit nutzen, um im benachbarten Supermarkt hektisch unsere Vorräte mit frischen Lebensmittel wieder aufzufüllen. Nach der kubanischen Übersichtlichkeit an Angeboten war es schwer mit der ganzen Vielfalt umzugehen. Gut, dass ich nur 10 Minuten Zeit hatte, sonst wäre der Einkauf sicher ziemlich ausgeartet.

Zurück auf der CEARINA begann Dietmar gleich die Batterie einzubauen. Leider war sie ganze drei Millimeter länger als der Kasten, in den sie hinein passen musste 🙁 So wurde es doch eine längere Aktion. Ich nutzte die Zeit, um die Wettervorhersage zu prüfen. So stand kurze Zeit später fest, dass ein längerer Zwischenstopp auf Grand Bahamas gestrichen war, denn nur heute und morgen würden wir noch Nordwind haben, um weiter nach Nassau auf New Providence zu segeln. Anfang nächster Woche erwarteten wir Besuch in Nassau, da wäre es schon nett, wenn wir ein paar Tage vorher da wären 🙂 Außerdem war ein alter Bekannter vor ein paar Tagen auf seinen in Nassau liegenden Katermaran zurückgekehrt. Frank und seine Cayluna hatten wir seit Ende November 2014 nicht mehr gesehen. Das Treffen wollten wir uns nicht entgehen lassen. So waren wir kurz nach Mittag wieder unterwegs.

Die Nacht in der wirklich wenig luxuriösen Marina war die teuerste unserer bisherigen Reise. Erstaunt musste ich beim Bezahlen feststellen, dass Freeport für das Befahren des kommerziellen Hafens 128 $ in Rechnung stellt. Gut, dass wir beim Cruising Permit so viel gespart hatten 🙂

Kubanisches Werft-Drama – 3. Akt – Happy End :-)

Unser letzter Tag in Kuba entschädigte uns ein bisschen für alle Probleme, die wir vorher gehabt hatten. Zwar waren wir nicht wie versprochen die erste Jacht, die an diesem Morgen in den Travellift kam, aber immerhin die zweite 🙂 Den Weg durch den Hafen zum Travellift meisterten wir ohne weitere Zwischenfälle und keine halbe Stunde später hing unsere CESARINA mal wieder im Kran. Dietmar gab den jungen Mechaniker noch eine Lehrstunde zum Thema „MaxProp-Propeller“ einstellen und als dann eine knape Stunde später wieder im Wasser war, ließ sich unsere CESARINA wieder wie gewohnt manövrieren. Das war ein wunderbares Gefühl :-). Ein letztes Mal mussten wir zurück auf die andere Hafenseite und machten am Zoll-Steg fest. Innerhalb von 30 Minuten waren wir ausklariert. Wahrscheinlich war man froh, uns endlich los zu sein :-). So brauchten wir auch gar nicht über die Liegeplatzgebühren der einen Woche langen Zwangspause zu diskutieren – dafür wollte uns niemand etwas berechnen 🙂

Also waren wir um halb zwei endlich auf den Weg. Unser nächstes Ziel waren die Bimini Islands, die zu den Bahamas gehören. Dort wollten wir einklarieren und dann weitere Inseln der Bahamas besuchen. Auch brauchten wir noch zeitnah eine Starterbatterie für unseren Generator, die wir auf Kuba auch nicht hatten auftreiben können. Die sollte in einer der zahlreichen Marinas dort zu bekommen sein 🙂

Die für diesen Schlag eher moderat angekündigten Bedingungen wurden schon in Laufe des Nachmittags eher sportlich. Der starke Golfstrom baute mit dem frischen Nordwind eine unangenehme und steile Welle auf. Immerhin kamen wir sehr schnell voran und liefen die ganze Nacht zwischen acht und zehn Knoten immer hart am Wind. So schafften wir die 180 Seemeilen locker in 26 Stunden.

Obwohl uns die Preise der Marina auf den Bahamas durch ihre erschreckende Höhe eher abschreckten, wollten wir uns für die erste Nacht doch diesen besonderen Luxus gönnen. Vor North Bimini angekommen mussten wir nur noch im Fahrwasser zwischen den Inseln motoren und in einer Marina festmachen. So war auf jeden Fall unser Plan. Leider sollte das aber so nicht funktionieren. Obwohl die Tiefe des Fahrwasser mit mindestens 15 Fuß angegeben war, saßen wir mit unseren 2,6 Metern Tiefgang (knappe 9 Fuß) auf Höhe der  zweiten Fahrwassertonne satt auf Grund. Immerhin war es nur Sand und nach einigem Hin-und Her kamen wir wieder frei, ohne dass uns die Strömung gegen die Tonne gedrückt hatte. Also schnell wieder raus hier:-( und  keine Marina in dieser Nacht. Mit großem Sicherheitsabstand ankerten wir auf der Nordseite der Insel vor dem Strand. Nach der anstrengenden Nacht war unsere Motivation, jetzt noch das Dinghi klar zu machen und einzuklarieren und die Batterie zu besorgen, gleich null. So nahmen wir ein erstes Bad im glasklaren Wasser und entschieden, gleich am nächsten Morgen nach Grand Bahamas weiter zu segeln. Dort gab es laut Revierführer eine Marina mit 30 Fuß Wassertiefe. Das sollte ja dann wohl auch für uns reichen. Dann würden wir halt einen Tag später einklarieren 🙂 Und da die Marina ein Teil einer großen Werft war,  würden wir dort wohl auch eine Batterie für den Generator bekommen.

Zwischenspiel – Das Geheimnis der verschwundenen Schuhe

Als wir am Dienstagabend an unserem Liegeplatz in der Marina angekommen waren, bekamen unsere Flip-Flops wieder ihren angestammten Platz auf dem Ponton zugewiesen. Jetzt gab es keinen Grund mehr, sie mit an Deck zu nehmen 🙂 Am nächsten Morgen mussten wir dann aber feststellen, dass meine Schuhe nicht mehr an Ihrem Platz standen. Dietmars waren aber noch da. Ich schob das Verschwinden auf das Gewitter mit dem heftigen Wind bis zu 38 Knoten, das gestern Abend noch über den Hafen gezogen war. Anscheinend hatte es meine Schuhe einfach weggepustet. Warum Dietmars aber noch da waren, blieb weiterhin ein Rätsel.

Am nächsten Morgen, nach einer völlig windstillen Nacht, standen nur noch zwei rechte Schuhe am Ponton. Jetzt fühlten wir uns irgendwie doch ein bisschen veräppelt. Wer würde denn zwei linke Schuhe klauen???? Das machte doch wirklich keinen Sinn. Geduldig suchte ich einen Teil des Hafenbeckens nach den verschwundenen Schuhen ab. Auch hier war nichts zu sehen. Die verbliebenden linken Schuhe wanderten also in den Mülleimer und wir machten uns daran, in der Marina neue zu kaufen. Diese blieben aber nicht mehr am Steg, sondern sicherheitshalber an Bord.

Gestern Abend haben wir den dreisten Dieb dann erwischt 🙂 Einer der vier Hunde, die zur Zollstation gehören, scharwenzelte an unserem Ponton herum. Leider war diesmal nichts Fressbares für Ihn zu holen. Wir beobachteten ihn dabei, wie er unsere Festmacher erst ausgiebig beschnüffelte und sie danach in der Schnauze über den Ponton zerrte. Nachdem er uns bemerkt hatte, zog er unverrichteter Dinge wieder von dannen. Und den Vieren hatten wir immer unsere Essensreste vorbei gebracht. Schwer vorstellbar, dass sie Schuhe für Hundekuchen gehalten haben. Lecker! Was für eine undankbare Bande 🙂

Kubanisches Werft-Drama – 2. Akt

Ziemlich frustriert vom gestrigen Tag warteten wir schon früh am nächsten Morgen auf Nachrichten von der Werft, wann wir zum Travellift kommen sollten. Aber es dauerte bis zum Nachmittag, bis endlich ein Zeitfenster für uns frei wurde.

Motiviert machten wir uns bereit für das Ablegemanöver. Der Hafenmeister half uns mit den Leinen, damit wir unser im Moment doch etwas schwierig zu manövrierendes Schiff sicher hinüber zum Travellift verholen konnten. Aber kaum hatten wir die letzte Spring gelöst, ging alles überhaupt nicht mehr nach Plan. Statt vorwärts vom Steg wegzufahren, fuhr unsere CESARINA rückwärts und wurde vom Radeffekt der Schraube immer näher an den Steg gezogen. Schnell sprang ich vom Boot, um mit dem Hafenmeister mit vereinten Kräften die Kollision mit dem nächsten Stromkasten zu verhindern. Dietmar versuchte an Bord, das Boot in die richtige Richtung zu bringen, aber seine Bemühungen blieben vergeblich. Auch im Leerlauf ging es immer weiter rückwärts. Alle Versuche den Vorwärtsgang einzulegen, waren vergeblich. Durch den Seitenwind war der Bug schon so weit vom Ponton entfernt, dass ich weder die Mittelleine, noch die Bugleine erreichen konnte. Nur eine Heckleine war in greifbarer Nähe. Mit der konnten wir aber das rückwärtsfahrende Boot nicht stoppen. Vom Ponton aus versuchten wir, den Schaden möglichst gering zu halten und das Boot vom Steg abzuhalten. Aber selbst ein langsam drehende Schraube und 23 Tonnen Gewicht entwickeln eine ziemliche Kraft. Das hässliche Geräusch des am Ponton entlangschrammenden seitlichen Hecks werde ich lange nicht vergessen. Auch konnten wir den Zusammenstoß mit dem nächsten Stromkasten nicht mehr verhindern. Gut, dass es kubanische Qualitätsarbeit war und der Kasten sich mühelos von unserer CESARINA umlegen ließ 🙁 Etwas Glück im Unglück sollte man ja auch haben. Dietmar machte in der Zeit unseren Anker klar und ließ in herunter. Ich sprang hinten wieder an Bord und stoppte endlich die Maschine mit dem Stoppschalter. Endlich war Ruhe im Schiff. Wir lagen quer im Hafenbecken und weit genug für weitere Beschädigungen am Schiff vom Ponton entfernt. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Das durfte wirklich nicht wahr sein. Nach einigen Minuten Ruhe legte sich die Panik und wir begannen die Situation zu analysieren.

Es zeigte sich, dass beim ersten Einlegen des Rückwärtsgangs unser Schaltzug gerissen war. So konnte man schalten, wohin man auch wollte. Der Rückwärtsgang war drin und das blieb er auch. Nur durch das Ausschalten des Motors war unsere CESARINA zu stoppen gewesen.

Der ebenfalls sichtlich geschockte Hafenmeister organisierte ein Boot, das uns wieder zurück an den Steg manövrierte. Dort konnten wir dann die entstandenen Schäden begutachten. An beiden Seiten des Hecks zeigten sich schon aus der Ferne zum Teil sehr tiefe Schrammen und ein eingedrückter Auspuffstutzen. Unsere neue Windsteueranlage wurde bei der Aktion ebenfalls verbogen. Hätte die Windsteueranlage nicht Heck und Ruder vor dem Ponton geschützt wäre die Nummer noch wesentlich schlimmer ausgegangen. Das sah wirklich übel aus und hinterließ ein Gefühl aus Ohnmacht, Wut und Traurigkeit :-(. Aber wie gesagt, es hätte auch noch viel schlimmer kommen können. Gut, dass unser Schiff so stabil und stark gebaut ist.

Der Stromkasten konnte recht einfach wieder zurück auf sein Fundament gesetzt werden. Da war wenigstens der Hafenmeister schon mal wieder froh. Das genaue Ausmaß der Schäden werden wir wohl erst im Tavellift sehen können. Das heißt, wenn wir es einmal bis an die andere Seite des Hafens geschafft haben werden. Ein langer Weg bis dahin, denn hier in Kuba einen passenden Schaltzug aufzutreiben, stellte sich am nächsten Tag als fast unmöglich heraus. So musste Dietmar sich etwas einfallen lassen. Er brauchte geschlagene zwei Tage für die Reparatur, bis wir die erste Testfahrt erfolgreich absolvieren konnten. Abends gab es dann zum Ausgleich einige Pina Colada mit extra „Vitamin R“ („R“=Ron). Eine Woche zum Abhaken und vergessen in fast wirklich jeglicher Hinsicht. Nur eines ist sicher. Eher jagen Hühner zukünftig Füchse, bevor es uns jemals wieder unter normalen Umständen in eine kubanische Werft verschlägt. Nach dem Crash hat sich nicht einmal der Chef bei uns blicken lassen um nach dem Rechten zu sehen. Da sind doch keine weiteren Kommentare nötig.

Kubanisches Werft-Drama – 1. Akt

In der Karibik ticken die Uhren anders und auf Kuba erst recht 🙂

Schon nach Dietmars Rückkehr in die Marina war klar, dass unser ursprünglicher Zeitplan wohl nicht eingehalten werden würde. Und als ich eine Woche später in der Marina ankam, waren nur 60% der alten Farbe komplett vom Rumpf entfernt worden. Am dem Montag, an wir eigentlich zurück ins Wasser wollten, griffen wir auch zum Spachtel und unterstützen die Jungs von der Werft beim-abkratzen der alten Farbschichten. Erstaunlich, was man an einem Tag alles schaffen kann, wenn man tatsächlich arbeitet und nicht nur mit dem Werkzeug in der Sonne steht :-(. Auf der schon fertigen Seite gingen die Schleifarbeiten zum Glätten der Oberflächen aber gut voran. Am Dienstagmittag war dann wunderbarerweise die gesamte Farbe entfernt und eine Seite war auch schon komplett geschliffen. So kamen wir jeden Tag unserem Ziel Schritt für Schritt näher und irgendwann stand fest, dass unsere CESARINA am Dienstag, den 3. Mai wieder zurück in ihr Element sollte. Wir waren zunächst begeistert.

Wenn jetzt alles klappte, hätten wir nur eine Woche Verspätung gegenüber unseren ursprünglichen Plänen. Denn mittlerweile hatten wir vom teuren und langweiligen Marina-Leben hier oben auf dem entlegenen Nordzipfel Kubas die Nase voll. Und tatsächlich hingen wir schon um ein Uhr im Travellift. Die Flächen, die vorher von den Stützen verdeckt waren, wurden noch gestrichen und dann ging es endlich zurück ins Wasser.

Endlich schwamm sie wieder und wir freuten uns auf ein angenehmeres Leben an Bord. Eine Nacht würden wir noch in der Marina verbringen, bevor wir morgen früh zu den Bahamas weitersegeln würden – endlich :-). Dietmar startete die Maschine und legte den Rückwärtsgang ein, um langsam aus der Box hinaus zu manövrieren. Leider geschah etwas völlig Unerwartetes: Unsere CESARINA fuhr vorwärts???? Nanu, was war das???? Wir wagten einen zweiten Versuch, der leider dasselbe Ergebnis brachte. Und wenn der Vorwärtsgang eingelegt war, fuhr sie ……rückwärts. Auch entwickelte sie kaum Schub. Da war etwas gewaltig schief gelaufen.

Wir hatten auf der Werft auch das Wellenlager tauschen lassen, das leider mehr Spiel hatte als es haben sollte. Bei dieser Aktion hatten die Mechaniker auch unseren „Max-Prop“, den Drehflügelpropeller, abbauen müssen. Obwohl sich Dietmar mehrfach versichert hatte, ob man mit so einem Propeller umzugehen wisse, war wohl beim Wiedereinbau oder eher beim wieder Zusammenbauen etwas schief gelaufen. Die Welle selber drehte in die richtige Richtung, also konnte unser Problem nur am Propeller liegen. Jetzt ging erst einmal die große Diskussion los. Ein Mechaniker wurde zur Hilfe gerufen. Seine Empfehlung, einfach die Schaltzüge umzudrehen, rief bei Dietmar aber gar keine Begeisterung hervor. Nach einigem Hin-und-Her ging es wieder in den Lift hinein und die CESARINA erneut aus dem Wasser heraus. Das tat unserem frischen Anti-Fouling-Anstrich natürlich gar nicht gut. Also machten sich jetzt die „Experten“ wieder am Propeller zu schaffen und erstaunlicherweise war wohl wirklich etwas schief gelaufen. Also wurde alles wieder auseinander gebaut und anschließend anders herum wieder zusammengesetzt. Dietmar fragte mehrfach nach, ob denn jetzt wohl alle Einstellungen richtig wären. Bei einem Faltpropeller kann man unterschiedliche Winkel der Flügel einstellen (Steigung), die dann elementar entscheidend für den Schub sind, den der Propeller erzeugt. Das wäre jetzt alles wunderbar, war die Antwort.

Zurück im Wasser konnten wir die ersten Erfolge vermelden. Wir fuhren im Vorwärtsgang wieder vorwärts und im Rückwärtsgang wieder rückwärts. Ansonsten waren wir von „wunderbar“ aber noch weit entfernt. Die Steigung war leider doch falsch eingestellt und das bedeutete einen weiteren, kurzen Werftaufenthalt für die CESARINA . Aber nicht heute, denn es war schon nach sechs Uhr und keiner hatte dazu mehr Lust. Am wenigsten Dietmar, dessen Laune und Unverständnis bezüglich so viel Unvermögens auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt war. Er hätte es doch besser selber gemacht!

Wir manövrierten uns also hinüber an den Steg. Leider war schon dieses einfache Manöver ohne Wind mit dem komplett falsch eingestellten Propeller, der ein Hochdrehen des Motors unmöglich machte, eine wirkliche Herausforderung und es dauerte eine Weile, bis die CESARINA endlich ordentlich festgemacht war. Für heute hatten wir die Nase gestrichen voll. Unsere geplante Weiterfahrt auf die Bahamas war damit hinfällig, da wir unser Wetterfenster jetzt verpassen würden. Dietmar baute noch den Schalthebel für Gas und Getriebe wieder ein, den der Mechaniker der Werft ausgebaut hatte. So herrschte dann wenigstens wieder Ordnung an Bord und wir konnten uns auf den morgigen Tag vorbereiten. Dietmar studierte intensiv die Installationsanleitung des Max-Prop, um die Arbeiten morgen selber übernehmen zu können. Den Werftmitarbeitern wollten wir lieber nicht mehr vertrauen. Ich warf noch einen Blick auf die Wettervorhersage. Der Wind würde ab Donnerstag auf Nord drehen und kam somit war leider genau von vorn. Daher würden wir Kuba wohl noch ein bisschen erhalten bleiben. Hafentage wider Willen konnte man das auch nennen. Doch das echte Desaster sollte erst noch folgen und alles bisher Gewesene in den Schatten stellen.