Unserer heutiger Tauchtag stand ganz im Zeichen der Bleitaschen. Diese Bleitaschen braucht der Taucher, um bei dem Auftrieb von dem ganzen Equipment, das er so unter Wasser braucht, überhaupt noch abtauchen zu können 🙂 Sie werden im Tarierjacket in dafür vorgesehenen Halterungen gesteckt, wo sie zum einen sicher arretiert bleiben und zum anderen im Notfall leicht zu entfernen sein sollten. So weit die Theorie 🙂
Der erste Tauchgang begann eigentlich ganz normal 🙂 Entgegen der Wettervorhersage war es auf See doch noch ziemlich windig und somit etwas schaukelig auf dem Tauchboot. Aber in der Tiefe angekommen, war die Welt wieder in Ordnung 🙂
Ein Meerpfau, sieht man zwar sehr häufig, aber er ist immer wieder schön anzusehen. Aber es sind ganz besonders hektische Fische und es hat bis zum heutigen Tage gedauert, ein scharfes Fotos von einem der Gesellen zu bekommen 🙂
Heute war auch ein großer Schwarm Barrakudas unterwegs. Hier ist es ja auch wirklich eine Paradies für diese Raubfische. Der ganze kleine Schwarmfisch lud eindeutig zum Jagen ein. Auch zwei große Bernsteinmakrelen waren unterwegs.
Am Ende jedes Tauchgangs muss die gesamte Ausrüstung wieder zurück ins Tauchboot. Das ist aus dem Wasser heraus nicht immer so einfach. So gibt man zuerst seine Gewichtstaschen an Bord und dann das Jacket mit der Flasche. Heute war es durch die anstehende Welle recht anstrengend, das ganze Zeug ordentlich über die Bordwand zu stemmen. So machte sich eine von Dietmars Gewichtstaschen selbstständig und verschwand wieder in der Tiefe. Ohne Gewichte konnte er leider nicht direkt die Verfolgung aufnehmen und so konnte er nur recht hilflos dem abtauchenden Utensil von der Oberfläche aus hinterher sehen . Gut, dass wir noch an der Boje festhingen 🙂 So konnte Steffen noch einmal runtertauchen und erschien kurze Zeit später wieder mit der Tasche in der Hand an der Oberfläche. Da hatten wir nochmal Glück gehabt 🙂
Der zweite Tauchgang ging aber dann genauso los, wie der erste geendet hat. Diesmal begab sich meine Bleitasche auf Abwege und verschwand ohne mich in der Tiefe. Keine guter Tag irgendwie 🙁 Aber das Timing war ok. Während ich mich am Seil langsam in die Tiefe zog, holte Steffen meine Tasche zurück 🙂 So konnte ich unten ganz unauffällig mein Blei verstauen und weiter tauchen. Dietmar war es nicht einmal aufgefallen 🙂
Beim diesem Tauchgang bekamen wir nochmal die Gelegenheit, riesige Mengen von Einhorngarnelen in einem Tunnel zu beobachten. Leider sind die Gesellen sehr lichtscheu und sofort, wenn irgendwo eine Lampe anging, kamen hektische Bewegung der flüchtenden Schalentiere auf 🙂 Für jede Kamera ein wahrer Alptraum, aber immerhin können wir Euch so wenigsten einen Eindruck vermitteln. Es war einfach der Wahnsinn.
Auch eine Muräne präsentierte sich frei schwimmend außerhalb ihres Versteckes.
Da hat wohl der eifrige Fotograf den Muränen-Sicherheitsabstand nicht eingehalten. Das ging ja mal gar nicht 🙁
Die andere Riesen-Muräne blieb sicherheitshalber lieber gleich in ihrer Felsspalte. Vorsicht ist ja bekanntlich besser als Nachsicht 🙂
Der große Zackenbarsch war auf keinen Fall kamerascheu und zeigte uns seine Schokoladenseite 🙂
Nach diesem tollen Tauchgang schlug an der Wasseroberflächer wieder die „gemeine“ Schwerkraft zu 🙁 Diesmal traf es wieder Dietmars Tasche. Da aber der Anker schon gelöst war, mussten wir das gute Stück ganz allein in der Tiefe zurück lassen 🙁 Das vermieste Dietmar schon etwas die Laune, ganz besonders weil er dann beim nächsten Tauchgang mit Bleigurt um die Hüfte tauchen muss. Und das mag er wirklich gar nicht.
Trotzdem hatten wir einmal wieder tolle Tauchgänge erleben dürfen und freuen uns auch schon auf den Nächsten 🙂 Am Donnerstag war wegen des Durchzugs eines Tiefdruckgebiet mit viel Wind und Regen eine Tauchpause angesagt. Das Wetter motivierte eindeutig zum Nichts tun. So verbrachten wir einen faulen Tag mit einem guten Buch. Auch mal wieder sehr nett, haben wir schon länger nicht gemacht 🙂
Am Freitagmorgen waren noch drei weitere Taucher mit von der Partie und es war diesmal ungewohnt voll auf dem Boot. Wir waren da vielleicht schon etwas zu sehr verwöhnt 🙂 Nebensaisontaucher eben 🙂 Das Wetter war schon wieder erstaunlich freundlich, aber am Tauchplatz war noch recht viel Welle von gestern übrig 🙂 Somit war es vor dem ersten Tauchgang so turbulent an Bord, dass Dietmar sich entschied, die Kamera diesmal nicht mit zu nehmen. Eigentlich wollte er heute mit der neuen Makro-Linse auf “ Mini-Schneckchen-Jagd“ gehen. Aber dazu braucht man über und unter Wasser ruhigere Bedingungen und eine ruhige Hand 🙂
Somit ist die Bildauswahl heute sehr gegrenzt 🙂 Aber ein paar Highlights hatte ich doch festhalten können.
Wie zum Beispiel den ersten Stachelrochen, der uns auf den Azoren begegnet ist. Der war sicher über einen Meter groß 🙂
Später in der Garnelenhöhle sahen wir einen hier eher seltenen Oktopus, der sich Ton in Ton mit seinem Hintergrund nicht besonders auffällig in Szene gesetzt hatte 🙂
Auch ein paar der (geschätzten) 1.000.000 Garnelen stellen sich für ein Foto zu Verfügung. Einen etwas besseren Eindruck vermittelt vielleicht das kleine Video, dass ich am Höhleneingang aufgenommen haben. Dort waren zwar nicht so viele Garnelen, aber dafür etwas Tageslicht. Da blieben die hektischen Dinger auch einmal recht manierlich an einem Fleck 🙂
Nach den beiden Tauchgängen stand noch ein kleiner Ausflug zu Dietmars Bleitasche auf dem Programm. Nach einigem Hin-und-Her tauchte Steffen mit der sehnlich vermissten Tasche wieder auf. Ab morgen bekommen sie eine zusätzliche Sicherung. Denn jedes Mal eine Runde Eis auszugeben, wird irgendwann doch zu teuer und ist nicht besonders gut für die Figur 🙂
Im Hafen angekommen, saßen wir dann noch länger bei Eis und Sandwiches zusammen und quatschten. Morgen geht es noch einmal nach Ambrosia. Drückt uns die Daumen, dass die Mobulas auch wieder Zeit für uns haben 🙂 Das wäre einfach traumhaft!!!! 🙂