Archiv für den Monat: Juni 2015

Trübe Stimmung trotz Sonnenschein

Heute war der Tag 🙁 Katya und Per mussten zurück nach Schweden. Wir hatten ja noch unser Mietauto, so dass wir die Beiden heute morgen zum Flughafen fahren konnten. Zwischenzeitlich hatten wir ernsthaft darüber nachgedacht eine Panne vorzutäuschen :-), damit sie ihren Flieger verpassen. Aber das wäre zumindest auf Dauer ja auch keine Lösung gewesen.

Somit verabschiedeten wir unsere lieben Freunde pünktlich am Flughafen kurze Zeit später und waren wieder mal zu Zweit aber Gott sei Dank nicht allein :-).

Von den vergangenen Tagen hatte uns Katya noch ein „paar“ ihrer Bilder (ca. 400) da gelassen :-), von denen wir Euch ein paar Highlights nicht vorenthalten möchten. Außerdem wird damit auch endlich einmal belegt, dass ich bei dieser Reise tatsächlich auch mit dabei bin und nicht nur eine körperlose Stimme aus dem „Off“ bin, die den Blog schreibt 🙂

Dieses Bild bot sich der SCARLET-Crew aus ihrem Cockpit heraus wohl recht oft, seit dem ihre Yacht an Land steht.

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Auf der SUMMER wurde fleissig gekocht. Zusammen war es sowieso am schönsten 🙂 Aber viel Platz hat man nicht wirklich, aber man gewöhnt sich dran 🙂

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Ein kleiner Nachtrag:
Wir haben seit Samstag passend zur Landwirtschaftsausstellung ein neues Crew-Mitglied mit dem Namen „Mr. Piggy“. Die genaue Geschichte hinter dem Schweinchen bleibt aber nur uns Vieren vorbehalten 🙂 Dietmar war so begeistert, dass er das in einer Tüte versteckte Schwein den ganzen Nachmittag bei sich hatte und Leute mit dem Grunzen erschreckte und die Frauen zum Lachen brachte, wenn er Piggy in der Tasche zu rief „Shut up my friend“ 🙂 im Supermarkt, im Café eigentlich überall 🙂 Erwachsen werden wird bei ihm ganz sicher völlig überbewertet!

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Hoch über der Stadt am Aussichtspunkt 🙂

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Und wieder zurück zum Hafen 🙂

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Und zum Schluss noch ein ganz seltenes Exemplar: ein Bild von uns beiden zusammen 🙂 Kaum zu glauben, aber schon bald sind wir 10 Jahre verheiratet.

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Als ich endlich alle Fotos gesichtet hatte, war es schon spät am Abend. Zu den 400 Bildern von Katya kamen ja auch noch mein 1200 Fotos hinzu :-). So machten wir unsere SUMMER noch segelfertig, denn morgen wollten wir nach Angra do Heroism hinüberfahren. Dort sollte ab Freitag das Fest des Jahres statt finden und uns dann auf andere Gedanken bringen 🙂

 

 

Eine lustige Inselrunde :-)

Gestern hatten wir schon viel gesehen, aber auch heute waren wir noch einmal mit dem Auto auf Terceira unterwegs. Diesmal zusammen mit Katya & Per von der SCARLET :-). Das würde sicher lustig werden.

Unser Ausflug begann mit Startschwierigkeiten. Auf einer kleinen Landstraße steckten wir plötzlich in einer Kuhherde fest und die lange Schlange wollte einfach kein Ende nehmen. Geduldig warteten wir am Straßenrand und wurden von den passierenden Rindviechern ungläubig angestarrt. Als ich es wagte das Auto zu verlassen, machten die Kühe einen ganz weiten Bogen um uns. So komische Touristen wie wir schienen bei ihnen nicht oft vorbei zu kommen.

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Oben am ersten Aussichtspunkt angekommen mussten wir feststellen, dass von unserem Auto jetzt eine ganz besondere Duftwolke ausging. Den klaut jetzt bestimmt niemand mehr und wenn wir ihn parken, bräuchte man nur seiner Nase zu folgen, um ihn wieder zu finden 🙂

Unsere „kuhbedingte“ Wartezeit hatten die azorischen Wolken genutzt, den vorher wolkenfreien Aussichtspunkt schon mal auf einer Seite in Watte zu verpacken 🙁 Wer will auch schon in beide möglichen Richtungen schauen, wenn die eine schon so schön ist 🙂

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Die Aussicht zum Meer war also wieder versperrt. Azorische Wolken scheinen Fotografen einfach nicht zu mögen 🙁 und bemühen sich, immer vor ihnen den Berggipfel zu erreichen 🙂

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Weiter ging es entlang der Küste. Biscoito war uns nächstes Ziel. Hier konnte man wohl schön in den Weinbergen wandern und ein Weinmuseumes gab dort auch . Auch auf den Azoren haben Museen am Montag geschlossen :-(. Dann also doch wandern gehen? Mitten im Ort fanden wir dann schließlich die Karte der möglichen Wanderwege. Nur eine Kleinigkeit fehlte: Unser Standort 🙂 Da wir uns nicht einigen konnten, welche nun die richtige Richtung wäre, vertagten wir das Wandern auf einen späteren Zeitpunkt und auf sichere Gelände. Nicht das wir auf so einer kleinen Insel auch noch verloren gehen würden 🙂

Nicht weit entfernt lag ein Aussichtspunkt an der Küste. Zeit für eine kleine Fotosezession. Hier ein paar Highlights 🙂

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Keine Sorge, der Skipper wird nicht springen 🙂 Er genießt nur die Aussicht

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Das Denkmal ist eine tolle Bühne. Zwei Szenen mit wechselnden Akteuren.

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Und dann noch einmal mit einer schönen Aussicht 🙂 Eigentlich kann man ja nie genug Fotos haben, aber irgendwann wurde es den Herren dann doch zu viel.

Weiter ging es zur Westseite der Insel. Und schon wieder trafen wir auf ein traumhaftes Fotomotiv 🙂 Ein ganzer Wald von Zylinderputzer-Bäumen. So war der nächste Foto-Stopp fällig. Unsere beiden Herren der Schöpfung hatten es heute wirklich schwer.

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Mittlerweile war es schon deutlich nach Mittag und Fotografieren macht einfach hungrig. So machten wir uns auf zur nächsten größeren Stadt und suchten uns ein Restaurant. Nach einigen kleinen Snack-Bars wurden wir fündig. Versteckt etwas neben der Hauptstrasse lag ein kleines Restaurant. Von außen sah es echt nett aus, aber irgendwie auch verschlossen. Im Fenster fanden wir einen Hinweis auf den „Tripadvisor“. Da waren wir doch sehr überrascht. Als wir die Tür öffneten, zeigte sich ein hübscher Gastraum. Leider war der völlig überfüllt. Die Bedienung kam sofort herbei gelaufen und fragte, ob wir reserviert hätten ??? Reserviert????? An einem Montagmittag irgendwo im Nirgendwo???? Hatten wir natürlich nicht 🙁 „Dann wäre leider nichts zu machen!“ Schade! 🙁

Hungrig fuhren wir weiter und landeten letztendlich in Angra de Heroism, der Inselhauptstadt. Hier bekamen wir auch um drei Uhr noch ein Mittagessen 🙂 Gestärkt gingen wir hinunter zur Marina denn in ein paar Tagen wollten wir mit der SUMMER hier auftauchen. Leider war aber keine Liegeplatzreservierung möglich.

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Auch heute Abend wollten wir noch einmal zum „Stierkampf“, der ja wir jetzt wissen kein Kampf auf Leben und Tod ist. Diesmal sollte er direkt in Praia stattfinden. Nur den genauen Ort konnten wir auf keiner Karte finden. Zurück in der Stadt hofften wir, dort irgendwelche Hinweise zu finden. Gestern ist es ja auch ganz einfach gewesen. So hatten wir eine gesperrte Hauptstraße im Sinn und viele Menschen, die eilig diesem Ziel entgegenstrebten. Aber wir fanden nirgendwo einen Hinweis. Auch Passanten auf der Straße schickten uns mal in die eine, mal in die andere Richtung 🙁

Aber irgendwann trafen wir einen wirklich Kundigen, die uns mit seiner wunderbar eindeutigen Zeichnung auf einem Bierdeckel mitten hinein in die Pampa schickte. Und dort waren wir dann richtig 🙂 In einem kleinen Dorf stand am Straßenrand ein Imbisswagen und ein Pick-Up, von dessen Ladefläche aus Bier verkauft wurde. Drumherum standen keine fünfzig Leute, die auf das Spektakel warteten. Unterhalb der Straße, nur durch eine niedrige Steinmauer getrennt, lag eine große Wiese – der Ort des Geschehens :-). Das war ja mal ziemlich ursprünglich 🙂

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Die Stiere warteten in Ihren großen Transportboxen schon auf ihren Auftritt. Wieder waren starke Männer dafür verantwortlich, dass der Stier nicht auf und davon lief. In diesem Fall waren sie mit grünen Polohemden bekleidet und zu dritt.

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Gleich zu Anfang bekam man leichte Bedenken, ob die Herren den Stier wirklich im Griff hatten 🙂 Vielleicht war es eher umgekehrt.

Hoffentlich war das Mäuerchen auch hoch genug. Irgendwie bereute ich meine heutige Kleiderauswahl etwas. Nicht, dass das wehende, rote Kleid versehentlich ins Zentrum der Aufmerksamkeit des Stieres geriet. Mit Per (im roten T-Shirt) diskutierte ich schon mal kurz eventuelle Fluchtmöglichkeiten. Der Pick-Up war ja nicht so weit entfernt 🙂

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Auch die angetretenen Matadoren waren spielten in einer anderen Altersklasse als die von gestern, aber sie schlugen sich tapfer. Außerdem verstanden sie ihr Handwerk. Als der kleine Kerl stolperte und zu Boden ging, rollte er sich gleich zur Kugel zusammen und rührte sich nicht mehr. So wurde er sofort langweilig für den Stier, der sich nach anderen Opfern umsah. Denen blieb oft nur die Flucht in höhere Sphären 🙂

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Nach zwei Runden mit zwei verschiedenen Stieren hatten wir genug. Den letzten Abend mit Katya und Per wollten wir noch auf der SCARLET verbringen mit selbst gekochten Garnelen mit Spezialsauce. Da die beiden schon am Vormittag ihren Rückflug hatten, war der Abend zwar nicht besonders lang, aber wie immer lecker 🙂 und lustig.

 

 

Tanz im Vulkan

Heute morgen schauten wir doch etwas verwundert aus der Wäsche. Als uns Per und Katya gestern aber deutlich nach zwölf Uhr verlassen hatten, war der Platz neben uns am Steg noch frei. Dort lag heute Morgen ein Boot mit deutscher Flagge und der Name war uns auch bekannt: SY LUBINI :-). Die hatten wir doch in Lagos schon einmal getroffen. Trotzdem klopften wir nicht an die Bordwand. Wer gestern so spät oder eher früh angekommen ist, sollte auch ausschlafen dürfen.

Etwas später kam dann Bewegung ins Nachbarschiff und wir gingen hinüber, um „Hallo“ zu sagen 🙂 Schon im Laufe des nächsten Tages wollten Klaus und Bernd mit der SY LUBINI wieder in See stechen. Spontan luden wir sie ein, den Tag mit uns zu verbringen und die Insel zu umrunden, denn ab heute hatten wir wieder ein Mietauto vor dem Boot. Da konnten die Beiden schlecht „Nein“ sagen und gegen Mittag falteten wir uns dann zusammen in den Ford Fiesta. Mit vier Personen war es schon recht kuschelig darin 🙂

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Unterwegs gab es natürlich viel zu berichten von den Rückkehren aus der Karibik und wir sammelt fleißig Tipps für unsere Zeit dort am Ende des Jahres 🙂

Unser erstes Ziel war Biscoitos an der Nordküste der Insel. Hier kann man in einen wunderschönen Naturschwimmbad ganz entspannt und geschützt vor der Brandung baden. Und da es Sonntag war, machte das auch halb Terceira 🙂 Da haben sie Recht, bei so schönem Wetter soll man es sich auch so richtig gut gehen lassen. Uns war das Wasser noch etwas zu kalt und wir fanden, dass ein Eis in der Sonne eine mindestens genau so gute Abkühlung sei 🙂

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Von der Küste aus hatte man eine gute Aussicht auf den höchsten Berg der Insel, den „Santa Barbara“. Dieser zeigte sich ausnahmsweise einmal ohne Wolken. Damit stand das nächste Ziel unseres Ausflugs fest 🙂

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So ging es vorbei an großen Stieren und idyllischen Seen, aber das Ziel kam und kam nicht näher. Die Beschilderung auf der Insel ließ uns fast verzweifeln und wir drehten doch mehrere Ehrenrunden, bis wir den Gipfel endlich erreichten.

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So waren uns die Wolken dicht auf den Fersen und keine zehn Minuten später war es mit der Aussicht dann auch vorbei 🙁 Aber für ein paar Fotos hat es noch gereicht.

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Auf unserem weiteren Weg lagen noch zwei vulkanische Highlights, die man nur auf Terceira bestaunen kann. Zuerst kamen wir zu den „Furnas do Enxofre“. Hier steigen heiße Schwefeldämpfe aus vielen kleinen Felsspalten aus dem Boden. Das Geruchserlebnis kann ich hier leider nicht wiedergeben 🙂

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Einen Katzensprung entfernt ging es hinein in den Vulkan. Gute einhundert Meter tief ist der Krater des erloschenen Vulkans zu begehen und endet in einem kristallklaren See.

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Außerdem gibt es noch eine große Nebenhöhle, die wegen der besonderen Akustik auch für Konzerte genutzt wird. Das wäre ja nichts für mich 🙁 Hier unter war es doch empfindlich kalt und außerdem regnete beständig Kondenswasser vom Himmel 🙁

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Der Besuch des Vulkanes war wirklich ein einmaliges Erlebnis, aber wir hatten noch einen weiteren spannenden Programmpunkt auf unserer Liste: Stierkampf am Strick.

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So fuhren wir hinüber nach Vila Nova, wo das Spektakel statt finden sollte. Erfreulicherweise war es einfach zu finden, man brauchte nur den anderen Autos folgen, die plötzlich überall um uns herum auftauchten. So parkten wir dann irgendwo am Straßenrand und marschierten zu Fuß weiter ins Stadtzentrum.

An der Hauptstraße waren alle Tore, Türen und Fenster mit Brettern verbarrikadiert. Sicher auf Mauern und hinter den Zäunen harrten die Damen der Dinge, die da kommen würden, während die Männer noch auf der Straße flanierten.

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Ein netter, älterer Mann zeigte uns einen sicheren Platz hinter der hohen Mauer vor einem öffentlichen Gebäude. Dort machten wir es uns bequem. Mal sehen, was passieren würde.

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Durch einen lauten Knall wurde bekannt gemacht, dass der Stier unterwegs war. Und schnell kam Bewegung in die Meute :-). Von hinten kam der Stier gerannt, gesichert durch ein starkes Seil, an dessen anderen Ende fünf starke Männer in weißen Hemden hingen.

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Auf dem oberen Bild ist er nicht leicht zu finden :-). Unten hat er sich spektakulär in Szene gesetzt.

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Der Ablauf des ganzen Spektakels ist also wie folgt: Der Stier wird am Strick die Hauptstraße entlang begleitet und jagt auf seinem Weg die mutigen, mehr oder weniger jungen Männer, die sich ihm bewaffnet mit Jacken, Decken oder Regenschirmen in den Weg stellen. Gerät er auf Abwege oder verlässt den rechten Weg kommen die Männer am anderen Ende des Seiles zum Einsatz. Verletzt werden soll weder Stier noch Toreros 🙂 Nach zwanzig Minuten ist für den Stier die Vorführung vorbei und der nächste Stier darf dafür sorgen, dass sich ein paar Männer zum Affen machen können. Hauptsache ist wohl, man trifft sich, man wird gesehen und es gibt genug kalte Getränke und leckere Dinge zum Essen 🙂 Man braucht halt nur einen passenden Grund. Allerdings passieren auch regelmäßig böse Unfälle wenn der Stier den Kampf gewinnt. Das gibt dem ganzen Treiben wohl den Reiz  und sorgt für Spannung.

Essen wollten wir nach dieser „Anstrengung“ aber dann auch  🙂 und fuhren zurück nach Praia de Victoria. Diesmal wählten wir ein Restaurant in der zweiten Reihe, das uns mit noch niedrigeren Priesen und höherer Qualität überzeugen konnte. Ein schöner Ausklang eines schönes Tages. Schade, dass es wohl etwas länger dauern wird, bis wir die SY LUBINI und ihre Crew wiedersehen.

 

 

Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer hat die schönste Kuh im ganzen Land??

Am Freitag wurde die Landwirtschaftsmesse eröffnet. Jetzt drehte sich das Inselleben nur noch um Obst, Gemüse, Kühe, Schafe, Traktoren und ähnliche Dinge.

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Während in einem Festzelt das schönste Gemüse prämiert  und viele Produkte der Insel vorgestellt wurden, drehte sich in zwei anderen Zelten alles um die vierbeinigen Schönheiten. Reiter sind ja schon manchmal sehr speziell, was ihre Lieblinge betrifft. Aber was wir hier sahen, ließ uns doch mit offenem Mund staunen 🙂

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Gefönt, gestylt, geschoren und sogar lackiert, hier wurden wirklich alle Register gezogen. Lustig war mit anzusehen, dass auch die fein gekleideten Damen mit ihren High Heels durch das Kuhzelt stöckelten. Immer schön zwischen den Fladen hindurch 🙂 Der Besuch der Landwirtschaftsausstellung gehört wohl mit zu den wichtigen kulturellen Ereignissen auf der Insel 🙂 Aber nicht nur Kuhliebhaber kamen auf Ihre Kosten, auch für das Reiterherz gab es hier etwas zu sehen.

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Und auch für PS-Fans war etwas dabei. Dietmar träumte ab sofort mal wieder von einem Lamborghini. Schließlich hat Ferruccio Lamborghini Traktoren gebaut bevor er mit Enzo Ferrari in Streit geriet und daraufhin beschloss, seine eigenen legendären Autos (Stiere) unter seinem klangvollen Namen zu produzieren. Seit heute träumt Dietmar davon auch noch einen Traktor in die Garage zu stellen. Stiere unter sich 🙂

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So verbrachten wir zwei Tage entweder auf der Ausstellung oder in der Stadt und der näheren Umgebung. Meistens waren wir mit Katya und Per unterwegs und es gab immer viel zu lachen 🙂

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Vom Aussichtspunkt direkt oberhalb des Hafens hatte man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die nähere Umgebung. So hatte sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt.

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Auch die SCARLET an Land hatte man voll im Blick 🙂

Am Samstagabend trafen wir die Crew der SY TAMARIN zum Dinner, bevor Louis und Annik wieder nach Frankreich in die Bretagne zurück segeln würden. Schon auf Teneriffa hatten wir eine lustige Zeit miteinander verbracht. Morgen früh werden die Beiden mit Unterstützung eines weiteren erfahrenen Segler die weite Reise nach Frankreich antreten. Mindestens zehn Tage wird es wohl dauern, bis für die TAMARIN wieder Land in Sicht kommt. Für die Beiden wird es der längste Schlag ihres bisherigen Seglerlebens. So waren sie zwischenzeitlich auch immer wieder in Gedanken versunken :-), was wir gut verstehen konnten. Der Abend im Restaurant an der Hafenpromenade war trotzdem ein vergnüglicher Abschied, bis wir uns vielleicht irgendwann in der schönen Bretagne oder sonstwo wieder sehen 🙂

 

Die SCARLET zieht um

Per und Katya müssen nächste Woche Dienstag leider wieder zurück nach Schweden fliegen und wollten zuvor noch ihre SCARLET in Praia da Victoria an Land stellen lassen.

Heute war also Krantermin :-). Ein Tag der Skipperherzen höher schlagen lässt, leider aber nicht im positiven Sinne.

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Da waren wir dann am nächsten Morgen mit von der Partie und standen den Beiden mit gutem Rat zur Seite. Die Marina hatte aber ein so gutes und eingespieltes Team, das keine helfenden Hände benötigt wurden. So hielt ich die ganze Aktion eben nur in Bilder fest 🙂 Das mache ich ja sowieso am liebsten.

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Der Travellift befand sich in einem guten Zustand und verrichtete ohne Probleme seine Arbeit.

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Keine Stunde später war die SCARLET an ihrem Landparkplatz angekommen. Hier würde sie die nächsten drei Monate sicher auf Per und Katya warten, bis sie im September wieder ins Altantikwasser zurück darf.

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Wir verließen die Beiden, um einen ersten Gang in die Stadt zu unternehmen und für das gemeinsame Abendessen einzukaufen. Praia da Victoria bereitete sich auf die azorische Landwirtschaftsmesse vor. Rund um die Marina wurden auf allen freien Plätzen Zelte aufgestellt und Imbissbuden säumten unseren Weg.

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Die Innenstadt war wie fast überall auf den Azoren aufgeräumt und hübsch. Wir folgten einer kleinen Fussgängerzone und kamen direkt zur offenen Markthalle. Voll bepackt mit Obst und Gemüse kehrte Dietmar schon mal auf die SUMMER zurück, während ich mich auf die Suche nach dem Supermarkt machte. Diesen kreiste ich in den nächsten zwanzig Minuten langsam ein :-(. Diesmal hatte mein Orientierungssinn es nicht so gut mit mir gemeint.

Immerhin fünf Minuten vor unseren Gäste war ich mit meinen Einkäufen zurück auf der SUMMER. Aber das war ja alles gar kein Problem. Gemeinsam bereiteten Katya und ich das Abendessen vor. Zu Zweit auf unserem Boot in der Pantry zu arbeiten, ist wirklich eine echte Herausforderung. Schon allein habe ich oft nicht genug Platz und brauche mehr Zeit, Dinge von rechts nach links zu räumen als für die eigentliche Essenszubereitung 🙂

Heute war es aber einfach. Zum selbst gefangenen Thunfisch gab es leckeren Salat und zum Nachtisch Obstalat. Das war recht einfach zu koordinieren 🙂 Weil wir uns nicht sicher gewesen waren, ob der Thunfisch auch für vier Personen reichen würde, hatte ich im Supermarkt noch Fisch dazu gekauft. Einen mittelgroßen Barracuda hatte ich ausgesucht. Weshalb ausgerechnet einen Barracuda ? Der Grund dafür war wirklich einfach. Das war der einzige Fisch, den ich (außer Lachs) an der großen Fischtheke auch kannte :-). Thunfisch war leider nicht mehr im Angebot.

Wie fast immer stellte sicher heraus, dass der Thunfisch locker für vier Personen gereicht hätte. Meistens hat man ja eher zu viel zu Essen als zu wenig 🙂 So blieb der Barracuda im Kühlschrank für den Samstagabend 🙂 und war ein guter Grund für ein weiteres lustiges Abendessen miteinander. Die kurze Zeit bis zur Abreise am Dienstag wollten wir so gut es geht auskosten 🙂

 

 

Wiedersehen mit der SY SCARLET

Die ganze Nacht über trommelte Regen auf unsere Luken und die SUMMER schaukelte gemütlich hin und her. Vielleicht lag das aber auch an der ausführlichen Rum- und Weinprobe von gestern Abend. Wer weiß das schon so ganz genau 🙂

Für den nächsten Morgen hatten wir Hans noch zum Abschiedsfrühstück eingeladen. Traditionell sollte es bei uns Weißwurst mit süßem Senf geben :-). Wir haben noch einen großen Vorrat an Weißwurst in der Dose an Bord, um uns uns diese bayrische Spezialität mindesten alle zwei Wochen gönnen zu können 🙂 Auch der originale Händlmaier Senf ist an Bord. Nach den norddeutsche Leckereien von gestern, wollten wir das gern mit ihm teilen.

Nach dem Frühstück hieß es aber wieder einmal Abschied nehmen. Diesen Teil des Fahrtensegler-Lebens könnte man unserer Meinung nach getrost streichen. Aber mich hat ja mal wieder niemand gefragt 🙁

Den letzten Tag in Velas nutzten wir nochmal zum Wäsche waschen. Bei den häufigen Schauern war das Trocknen aber ein eher hoffnungsloses und sportliches Unterfangen. Immer wieder dasselbe Spiel: Raus an Deck, Wäsche aufhängen, 10 Minuten warten, Wäsche wieder abhängen 🙂 Auch eine Art sportlicher Betätigung.

Am Abend war dann endlich alles mehr oder weniger trocken und die  SUMMER war reisefertig. Sogar der Regen hatte ein Einsehen und bescherte uns noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Aussicht auf den Pico.

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Leider war am nächsten Morgen die Wolkendecke bis auf ein einige kleine Löcher wieder geschlossen. Gegen neun Uhr waren wir dann wieder auf dem Meer unterwegs. Josef, der Hafenmeister, hat beim Verlassen des Hafens sogar noch ein Foto von uns gemacht. Da ich vorher selbst brav bezahlt hatte, war ich mir sicher, dass wir uns aber nicht auf einem Fahndungsplakat wiederfinden würden 🙂

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Entgegen der Wettervorhersage konnten wir entlang der Küste von Sao Jorge noch wunderbar segeln. Leider war das Vergnügen aber vorbei, nachdem wir die Landabdeckung verlassen hatten. Und um fleissig nach Praia da Victoria aufzukreuzen , waren wir einfach zu spät aufgebrochen. Schon jetzt war klar, dass wir die Marina erst ganz knapp vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würden.

Auf dem Weg passierten wir große Schwärme von Gelbschnabel-Sturmtauchern. Die Vogel sind ja tagsüber auf dem Meer unterwegs.

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Nachts kommen sie aber an Land zu ihren Höhlen und Nestern in den Steilfelsen und begeistern uns immer wieder durch ihren bizarren Gesang. Den wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten 🙂


Das Wetter wurde zwischenzeitlich recht ungemütlich, aber die großen Regenwolken passierten wir meistens mit großem Sicherheitsabstand.

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Den ganzen Törn über schleppten wir schon den künstlichen Oktopus an unserer Angel in unserem Kielwasser hinter her. Aber heute war wohl etwas anders als sonst, denn am späten Nachmittag war endlich das Geräusch einer schnarrenden Bremse zu hören das ertönt, wenn ein Fisch ganz viel Leine von der Rolle zieht. Sofort war Dietmar zur Stelle und wir nahmen die Fahrt aus dem Boot.  Danach wurde mal richtig gekurbelt. Einige Zeit später war er dann sicher an Bord: unser erster Thunfisch 🙂 in optimaler 2-Personen-Größe. Kurz und schmerzlos wurde er fachmännisch „um die Ecke gebracht“ und wanderte fertig ausgenommen in den Kühlschrank 🙂

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Kurze Zeit später tauchte Terceira unter einer dicken Wolkenschicht auf. Der von uns angesteuerte Hafen Paia da Victoria lag aber leider auf der Nordostseite. So dauerte es noch gute drei Stunden, bis wir endlich in den Vorhafen einliefen. Entlang der gesamten Ostküste hatte uns eine hohe Atlantikdünung noch einmal kräftig durchgeschüttelt. So waren wir besonders froh, dass Per & Katya von der SY SCARLET schon unübersehbar mit einem selbst gemalten Schild am Rezeptionssteg auf uns warteten. Schon vor zwei Stunden waren wir per SMS informiert worden, dass bereits eine Flasche Wein im Kühlschrank auf uns wartete. Was für ein wunderbarer Empfang 🙂 Wenig später machten wir dort fest. Im Hafen selber war leider kein Platz mehr, so mussten wir eben dort draußen bleiben.

Vor dem versprochenen Wein musste aber noch etwas zum Essen her :-), sonst würde der Abend früh und böse enden :-). Nach so einem langen Segeltag mit viel frischer Luft ist man ja eigentlich immer hungrig. So schlug ich vor, dass wir uns eben auf der SUMMER noch eine Kleinigkeit zu Essen machen würden, bevor wir auf die SCARLET verholen würden. Aber das kam irgendwie gar nicht in Frage. Wir sollten sofort kommen, die Beiden würden etwas für uns Zaubern 🙂 Da ließen wir uns nicht lange bitten und wenig später wurden wir fürstlich bewirtet. Melone & Schinken und Garnelen zur Vorspeise, gefolgt von Schweinefilet vom Grill und Ofenkartoffeln. Danach war nicht mal mehr Platz für einen Nachtisch 🙂

Auf die Frage: „Wo sind denn Eure Teller?“, bekamen wir die Antwort: “ Wir haben eigentlich gar keinen Hunger, das ist alles nur für Euch!“ Wir waren sprachlos und überwältig. So empfangen zu werden ist, wie nach Hause zu kommen 🙂

Gemeinsam leerten wir noch die Flasche Rotwein und fielen dann müde ins Bett.

 

 

Alles Käse :-)

Gestern abend im Dunkeln war noch ein Segelboot in die Marina von Velas eingelaufen und heute morgen trafen wir auch den Skipper Hans von der SY Snowball aus Lübeck. Man war sich auf Anhieb sympathisch und wir kamen schnell ins Gespräch. Spontan beschlossen wir, heute zusammen mit unserem Auto auf Erkundungstour zu gehen 🙂

Wir hatten uns gestern noch entschieden, unser „Unfallopfer“ gegen einen weniger beschädigten Mietwagen umzutauschen. Dies war auch problemlos möglich und gegen zehn Uhr machten wir uns zu dritt in einem asthmatisch pfeifenden Opel Corsa Diesel auf den Weg zur Südostspitze der Insel.

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Das Wetter war uns hold und die Fahrt verging wie im Flug. Hans ist mit seiner SNOWBALL schon auf ungewöhnlichen und zum Schiffnamen passenden Routen unterwegs gewesen wie zum Beispiel Grönland oder Island. Vielleicht ist das ja auch für uns irgendwann einmal interessant, aber erst einmal geht’s für uns am Jahresende in die warme Karibik.

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Ganz im Osten der Insel liegt das Städtchen Topo, in dem der gleichnamige Käse hergestellt wird. Eine Führung durch die Fabrik stand schon lange auf unserer Wunschliste und hier konnte man das völlig problemlos machen. Zuerst mussten wir uns aber ordentlich in Schutzkleidung verpacken 🙂

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Dann ging es schon in die Produktion, wo in riesigen Behältern die „Dicklegung“ der Milch stattfindet.

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Anschließend wird die abgeschiedene Käsemasse in Formen gefüllt und ausgepresst.

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Anschließend werden die Käselaiber (zwischen 10 und 12 Kilo schwer) zum Reifen gelagert. Dabei werden sie jeden Tag gewendet. Ganz schön schwer 🙂 so ein Käse. Wenn man die alle jeden Tag umdrehen muss, braucht man nicht mehr ins Fitnessstudio zu gehen 🙂

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Nach einem kurzen Abstecher ans Meer machten wir unsere Mittagpause in einer eher unscheinbaren Bar. Wir nahmen alle das „prato do dia“ (Gericht des Tages), das ganz hervorragend schmeckte und uns zusammen mit Suppe vorweg und Getränken eine saftige Rechnung von 23 € für drei Personen bescherte. Einfach unschlagbar 🙂

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Danach besuchten wir noch die Nordseite der Insel, genauer gesagt die eine Paia, die mir Dietmar gestern unterschlagen hatte 🙂 Mit ihrer großen Lagune war sie auch besonders schön.

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Unten angekommen gingen wir dann zu Fuß weiter. Ein schmaler Pfad führte direkt durch die Lagune ans Wasser. Alles war voller Wasservögel, die sich hier die Garnelen schmecken ließen, die in der recht flachen Lagune in großen Mengen vorkamen.

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Zurück im Dorf tranken wir noch einen Kaffee im einzigen mittlerweile recht überfüllten Kaffee. Hier fern ab in diesem winzigen Dorf gab es für mich einen köstlichen Latte Macchiato wie in Deutschland. Ein wunderbarer Genuss nach dem üblichen starken portugiesischen Kaffee 🙂

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Auf dem Rückweg durch das Hochland war leider nichts mehr von der schönen Aussicht auf die Insel Pico zu sehen. Ehrlich gesagt war fast überhaupt nichts mehr zu sehen 🙂 und es regnete kräftig und ausdauernd.

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So beendeten wir unseren Ausflug und folgten der Einladung von Hans auf seine SNOWBALL. Bei Tee und Grog wurde es ein gemütlicher Abend. Neben original deutschen Mandelhörnchen und Lübecker Marzipan probierten wir noch unterschiedliche Portweine und Rum-Sorten. Das Seglerleben ist schon wirklich beinhart und anstrengend… 🙂

 

 

 

Wieder ein Katastrophenauto…..aber sowas kann uns ja nicht aufhalten

Pünktlich um neun Uhr standen wir vor dem Büro der Autovermietung, um unser gestern noch reserviertes Mietauto abzuholen. Die Tür war offen, aber keiner war da….. Unten am Hafen kam gerade die Fähre von Pico an, vielleicht erklärte das die Abwesenheit. Da hatten wir richtig vermutet, denn kurz darauf tauchte die Mitarbeiterin mit weiteren Kunden im Schlepptau im Laden auf. Dann konnte es ja los gehen.

Erfreut nahmen wir einen VW-Schlüssel entgegen und wurden zu einem schwarzen Polo geführt. Der sah ja mal (im Verhältnis 🙂 zu den letzten Mietwagen) fast wie ein Auto aus. Nur Dietmar ließ sich von dem schönen Schein nicht täuschen. Irgendwie sah der Wagen frisch lackiert aus und es handelte sich eindeutig um eine „azorische“ Qualitätslackierung. Dietmar vermutete äußerst missmutig einen rundum Volleinschlag mit Überschlag :-). Auch die Dichtung der Windschutzscheibe bestand aus unterschiedlich großen und kleineren  Bögen. Das war auch sicher nicht mehr das Original.

Auf Nachfrage erklärte uns die freundliche Mitarbeiterin dann, dass der Wagen „wohl“ einen Unfall gehabt hätte. Aber alles wäre wieder gut. Naja, wir würden sehen 🙂

So düsten wir zuerst in Richtung Nordwest-Zipfel der Insel. Hier sollte es einen verlassenen Leuchtturm geben.

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Auf dem Weg über eine Schotterpiste wurde uns wärmer und wärmer. Irgendwie erstaunlich, draußen war es gar nicht so warm und die Heizung war gar nicht eingeschaltet. So drehte ich mal kräftig das Gebläse auf. Statt kalter Luft wirbelten uns Glassplitter und jede Menge Dreck um die Ohren. Das war wohl doch ein größerer Unfall gewesen 🙂 Damit war auch erklärt, warum der gesamte Dachhimmel so großflächig in Falten gelegt war. Also war das Dach auch schon einmal kräftig eingedrückt. Im Endeffekt griffen wir dann auf die einfache Kühlmöglichkeit durch geöffnete Fenster zurück und bemühten uns, möglichst nett zu dem armen Polo zu sein. In seinem kurzen Straßenleben (keine 6000 Kilometer) war ihm, wie schon von Dietmar vermutet, wohl übel mitgespielt worden 🙁

Der Leuchtturm war bis zum Erdbeben 1980 in Betrieb. Auf Grund der schweren Beschädigungen wurde er danach aufgegeben. Seitdem verfällt die gesamte Anlage und es ist offiziell auch nicht erlaubt sie zu betreten, obwohl sie eigentlich in jedem Reiseführer erwähnt wird 🙂 Die Steilküste fällt gute 300 Meter ab und uns bot sich eine beeindruckende Aussicht.

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Nicht weit entfernt liegt ein wunderschöner Waldpark und Picknickplatz. Heute so unter der Woche war er aber menschenleer.

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Hier trafen wir auf die ersten gefährlichen Wildtiere, denen sich Dietmar ganz vorsichtig näherte 🙂 Und natürlich wurde alles ausführlich für die Nachwelt dokumentiert.

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Oben war die Insel eher von Kühen bevölkert, die hier auf den saftigen Weiden stehen. Zum Wasser ging es an allen Seiten steil hinunter 🙂

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Diese steilen Klippen wurden immer wieder durch kleine Landzungen (sogenannte Paias) unterbrochen. Dort unten befinden sich auch die meisten Dörfer der Insel direkt am Wasser.

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Trotzdem trafen wir auf deutlich mehr Kühe als Menschen. Ist ja auch mal nicht verkehrt 🙂

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Anscheinend werden die Tiere auch per Post zugestellt, passen aber nicht besonders gut in den Briefkasten 🙂

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Zweimal passierten wir ein Dorf, in dem wohl der Dorfheilige gefeiert wurde.  Um das feierlich und ansprechend zu gestalten findet eine Prozession zur Kirche statt, die wir bis jetzt aber immer verpasst haben. Der Prozessionsweg wird mit Torbögen und Blütenbildern auf der Straße dekoriert.

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Irgendwann hatte Dietmar genug von den Paias und wir entschieden uns, Mittagpause zu machen. Es war ja auch schon nach drei Uhr. Wieder waren wir also auf der Suche nach einem vertrauenserweckenden Restaurant und  wie immer war es nicht einfach. Aber in Calehetas wurden wir fündig. Wenn der Parkplatz des Restaurants mit einheimischen Autos gut gefüllt ist, ist es immer ein gutes Zeichen. So speisten wir mal wieder gut und günstig: Thunfisch und Rindfleisch im Tontopf gegart 🙂 Auch die Auswahl an Nachspeisen war wirklich nicht zu verachten. Da konnten wir beiden Naschkatzen auch wie sonst immer nicht „Nein“ sagen.

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2015-06-07 Panorama 18

Nach dem Essen bot sich eine Verdauungsspaziergang durch die kleine Stadt an. Am frühen Abend parkten wir unser Katastrophenauto wieder am Hafen. Müde und zufrieden machten wir es uns auf der SUMMER gemütlich. Morgen war ja auch noch ein Tag für eine Beschwerde wegen dem Glashagel und der Permanentheizung 🙂

 

Willkommen auf der Käse-Insel

Da wir gestern schon ausklariert haben, hatte man gesagt, dass wir spätestens morgens um acht Uhr den Hafen von Horta verlassen müssten. Also klingelte der Wecker schon um sieben 🙁 Der Morgen war regnerisch und wir noch nicht richtig motiviert, aber der Weg nach Velas auf der Insel Sao Jorge war ja nicht weit.

Als wir den Motor starten wollten, bekamen wir nur ein müdes Schnarren zu hören. Nach einer Woche vor Anker waren die Starterbatterien wohl ziemlich leer. Das sollte eigentlich nicht passieren 🙁 Erfreulicherweise ließ sich aber wenigsten der Generator starten und nach fünf Minuten hatten wir die Batterien so weit geladen, dass auch die Maschine wieder ansprang. Am Thema Energiemanagement müssen wir bis zur Karibik noch etwas arbeiten 🙂 Solche Pannen sollten einem nur einmal passieren 🙂

Schon direkt nach der Hafeneinfahrt konnten wir Segel setzen und machten mit halben Wind wunderbar Fahrt. Da vergaßen wir auch das trübe Wetter ganz schnell. Aber zwischen den Inseln Pico und Sao Jorge war das Segelvergnügen schon wieder vorbei, da der Wind durch die Inseln genau so abgelenkt wurde, dass er uns von vorne auf die Nase pustete.

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Schon von See aus gefiel uns die neue Insel. Fast 40 Kilometer lang, aber nie breiter als sieben Kilometer besteht sie aus 300 (!!!) einzelnen, kleinen Vulkankegeln. Schon von Weitem konnten wir die saftigen und grünen Wiesen sehen, die von 25.000 bis 30.000 Milchkühen bevölkert werden. Da kommen auf jeden Inselbewohner (9000)  statistisch fast drei Kühe 🙂 Hier auf der Insel wird der bekannte „Sao Jorge“ Käse hergestellt, den wir schon in Portugal und auf Faial schätzen gelernt haben.

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Der Hafen war klein und gemütlich. Malerisch vor der steilen, grünen Felswand lag er gut geschützt am Rande der Inselhauptstadt Velas. Wir hatten gestern schon angerufen, um uns einen Liegeplatz in der Marina zu sichern. So lagen wir bequem längsseits direkt hinter der Außenmole. Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt. Duschen und sanitäre Anlagen sind wie neu und auch die beiden Waschmaschinen können sich sehen lassen. Da konnten wir nicht widerstehen, unsere Wäsche mal wieder ohne Rücksicht auf den Wasserverbrauch (:-)) an Land zu waschen. Diese Aufgabe würden wir dann morgen angehen.

Während Dietmar uns einklarierte, kochte ich schon mal etwas Leckeres zum Mittagessen. Der Hafenmeister war genau so nett und hilfsbereit, wie schon gestern am Telefon. Auch die Polizei, die später noch auf der SUMMER vorbei schaute, verabschiedete sich mit den Worten: Wenn wir Fragen oder Wünsche hätten, könnten wir immer gerne bei ihnen vorbei schauen. So viel Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft 🙂 Da kommt man gern an!

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Nach dem Essen starteten wir die Erkundungstour in die Stadt. Klein, gepflegt und gut überschaubar liegt Velas am Fuß der grünen Vulkankrater. Supermarkt, Autovermieter und natürlich viele andere Geschäfte waren problemlos zu finden und  wirklich gut sortiert (für eine so kleine Insel)

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Samstagabend sollte in der Stadt ein Fest stattfinden. Schon der Hafenmeister hatte uns davon erzählt. Den Ort des Geschehens hatten wir auf jeden Fall schon einmal gefunden. Da wollten wir morgen Abend auf jeden Fall mal vorbei schauen.

Nach einem erfrischenden Panaché (portugiesisch für Radler :-)) in einer urigen Bar mit einheimischen, leidenschaftlichen Kartenspielern machten wir es uns mit einem Video auf der SUMMER gemütlich.

Der Samstag war dann wie geplant der große Waschtag :-). Gegen Mittag sah unsere SUMMER wieder mal aus wie ein Luxus-Waschständer. Ganze drei Maschinen Wäsche hingen überall auf dem Schiff verteilt. Jetzt musste  der Wind und die Sonne sie nur noch trocknen. Die Wettervorhersage war eigentlich auch recht günstig.

Gegen acht Uhr hatten wir uns beide ordentlich in Schale geworfen und waren bereit, das Dorfleben aufzumischen. Wir hatten den Hafen noch nicht verlassen, als der erste ergiebige Schauer uns zurück auf die SUMMER trieb. Daher wollten wir lieber noch etwas warten, denn so lange konnte der Schauer ja nicht dauern 🙂

Etwas verärgert beobachtete ich wie meine schon fast trockene Wäsche langsam wieder nasser und nasser wurde. Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen. Ich fand sie vorher eigentlich sauber genug.

Nach über einer Stunde hatte es sich eingeregnet 🙁 Das würde wohl nichts mehr mit der Fiesta :-(. Immer wenn wir nur daran dachten das Boot zu verlassen, frischte der Wind sofort auf und der nachlassende Regen gab wieder sein Bestes. Dann sollte es wohl nicht so sein. Das nächste Fest kommt bestimmt. Ganz sicher!

Keine Planung ohne Wettervorhersage

Wenn man vor Anker liegt, sollte man immer die Wettervorhersage im Auge haben. Wir hatten das die letzten Tage etwas schleifen lassen. So standen wir am Donnerstagmorgen gegen fünf Uhr fast senkrecht im Bett als der Wind mit fast 25 Knoten über den Hafen wehte und die Wellen unangenehm laut an die Bordwand unserer SUMMER klatschten.

Nachdem wir uns versichert hatten, dass der Anker uns sicher an unserer Position hielt, legten wir nach dem anstrengenden Ausritt gestern noch eine zweite Schlafrunde mit Ohrenstopfen ein.

Nach dem Frühstück war dann Hafenkino angesagt 🙂 Gleich als erstes kam ein großer Containerfrachter mit Lotse in den Hafen.

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Dem armen kleinen Ankerlieger wurde Angst und Bange und er ergriff die Flucht. Vielleicht auch besser, man sollte sich ja als „Krümel“ auch nicht mit dem „Kuchen“ anlegen 🙂

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Den ganzen Tag über kamen mehr als 25 Boote und Katamarane hier in Horta an und zwischenzeitlich ging es zu wie in einem Taubenschlag.

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Da musste Platz geschaffen werden 🙂 Und den meisten Platz an der Kaimauer nahm eindeutig der schweizer Dreimaster ein. Also raus damit! Bei dem Seitenwind, der heute herrschte, gar kein einfaches Unterfangen. Aber im zweiten Versuch mit Hilfe von zwei „Schleppern“ entstand eine große Lücke für den dringend benötigten Platz 🙂

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Aber nicht lange 🙂

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So ging es den ganzen Tag recht turbulent zu, sogar vor Anker war man nie wirklich allein und wurde mal in größeren, mal in kleineren Bögen umkreist.

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Immerhin kam niemand längsseits oder fuhr uns eine „Beule“ ins Boot. An den Stegen gab es zwischenzeitlich schon mal leichte Blessuren und Kratzer 🙁

Gegen Nachmittag machte Dietmar das Dinghi klar und fuhr an Land. Neben einigen Kleinigkeiten im Yachtshop wollte er sich um einen Mietwagen für unseren Ausflug auf die Insel Pico kümmern. Morgen früh wollten wir mit der Fähre hinüber fahren.

Sicherheitshalber checkte ich erstmal das Wetter. Hoppla, was war denn das? Für Samstag wurde für die Insel Faial ungemütlich viel Wind angesagt. Vor Anker wollten wir das nach der letzten Nacht nicht so gern erleben, aber hier im Hafen war jetzt wohl auch der letzte Platz belegt. Mein Anruf erreichte Dietmar noch rechtzeitig, bevor er den Mietwagen gebucht hatte. Manchmal ist es einfach super, dass ein Besuch im Yachtshop eigentlich immer etwas länger dauert 🙂 So änderten wir spontan unsere Pläne: Morgen geht es weiter nach Velas auf der Insel Sao Jorge. Um nicht vor einem besetzen Hafen zu liegen haben wir dann sicherheitshalber noch telefonisch einen Platz für uns reserviert 🙂

Da wir uns früher als geplant von Faial und Horta verabschiedet haben, reichte es nicht einmal mehr, um uns ordentlich an der Hafenmauer mit einem gemalten Bild zu verewigen 🙁

Aber für einen kleinen Ausflug zum Berg Guia direkt am Hafen reichte meine Zeit noch, während sich Dietmar um die Formalitäten des Ausklarieren kümmerte.

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Ein Blick zurück über die ganze Insel Faial 🙂

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Oder in die Cadeirinhas :-), den vorgelagerten Vulkankrater

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Oder doch lieber zur Nachbarinsel mit dem grünen Vulkan Pico.

Eigentlich egal, alles war schön. Wieder zurück im Hafen traf ich Dietmar wieder und wir tranken noch ein Abschiedsbier in Peters Sport Bar und genossen die Aussicht auf den Hafen. Hier traf sich wirklich die gesamte Seglerwelt. Schön, das wir auch hier sein durften 🙂

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